Eine derbe Sprache gab es sicher durch alle Zeiten, aber ich denke, man muss hier einfach differenzieren.
Es ist kein historischer Roman, bei dem man natürlich Schlüsselworte ebenso akribisch recherchieren würde wie Kleidung, gesellschaftliche Normen, usw., soweit das eben möglich ist (toskanischer Dialekt), und soweit man dies dann in die deutsche Sprache als deutscher Autor zu übertragen in der Lage ist.
Hier handelt es sich aber eben nicht um einen Roman, der den Schwerpunkt auf das historische Umfeld legt. Ich erzähle eine erotische Geschichte, die in einen historischen Kontext eingebettet wird, den ich auch recherchiere (bis zu einem gewissen Punkt), weil historische Themen für mich einfach per se faszinierend sind und weil für mich Liebe und Leidenschaft in allen Zeitaltern möglich und erzählenswert ist. Dafür benutze ich die Sprache, die mir dem erotischen Genre angemessen erscheint. Würde ich diese Geschichte als historischen Roman erzählen, würde ich sicher noch mehr einen Schwerpunkt auf die historischen Fakten, den Plot usw. legen. Aber: es ist und bleibt ein Erotikroman. Und zu einem Erotikroman gehört die explizite Sprache, weil die Leser genau das von einem Erotikroman wünschen. Wobei es eben für mich auch ganz klare Grenzen gibt, wie weit ich sprachlich zu gehen bereit bin.
Wer jetzt neugierig ist, wie andere Autoren das lösen - nur zu. Es gibt da viele verschiedene Abstufungen, angesichts dessen man das, was ich schreibe, vielleicht nicht mehr als sooo derb empfinden wird. Und auch diese Bücher finden begeisterte Leser.
LG, Juliane