Beiträge von JulyRose

    Grazia und Anschar sind auf der Suche nach dem mit Argad verfeindeten Reich Temenon. (Wir erinnern uns: Grazia ist die Gelehrtentochter aus dem Jahre 1895, die so wunderschön drauflos berlinert und ihre gute Erziehung zu vergessen weiß. Und Anschar ist der leckerste Krieger, den die Fantasy je hervorgebracht hat) Dass das nicht so ganz problemlos abläuft, kann man sich denken, und als Grazia zurück nach Berlin flüchtet, folgt Anschar ihr in die ihm fremde Welt. Und das alles wird so herzerwärmend, spannend, aber stellenweise auch humorvoll erzählt, ein echter Pageturner, von dem ich mir noch einen dritten Teil wünschen würde, aber: die Geschichte ist zu Ende erzählt, und das so rund und schön, dass ich die beiden Bücher bestimmt irgendwann noch mal zum Wiederlesen aus dem Regal ziehen werde.


    Sabine Wassermann ist was Tolles gelungen: eine Mischung aus Fantasy, Liebesgeschichte und historischem Roman, und das kommt so zauberhaft, so wahrhaftig und schwungvoll daher, dass ich mir sehr, sehr viele Bücher dieser Art wünsche. Wenn ich einen Wunsch frei habe.


    LG, Juliane

    Also.


    Eigentlich war ich ja zur Leserunde angemeldet. Hab mich da aber nicht gerührt. Mea Culpa.


    Der Grund: ich konnte das Buch, sobald es bei mir eintrudelte, nicht bis zur Leserunde liegen lassen. (das ist schlimm mit mir, wenn mich ein Buch reizt, darf es nicht in den Stapeln verschwinden und auf den rechten Zeitpunkt warten, sondern es muss sofort gelesen werden, schnellstens.) Und dann bescherte mir dieser Roman, über den hier schon so viele Leute so viel Wahres gesagt haben, zwei wunderbare Nachmittage/Abende, in denen ich einfach ins Buch fiel.


    Katerina ist eine wunderbare Erzählerin. Überraschend. Zauberhaft. Und was ich am meisten an ihren Büchern liebe (auch bei der Kosakenbraut, aber besonders bei der Hexenschwester) ist die Lebendigkeit ihrer Figuren, denn: es sind keine Figuren. Es sind Menschen, die leben, atmen, leiden, lieben und ganz und gar Kind ihrer Zeit sind - zumindest so, wie man es sich von unserem kulturellen Horizont aus vorstellen kann. Das und vor allem auch die klare Sprache macht "Hexenschwester" für mich zu einem meiner absoluten Jahreshighlights. (außerdem hat dieses Buch mich aus einem kleinen Lesetief nach dem Umzugsstress herausgeholt. Herz, was willst du mehr?)


    LG, Juliane

    Zitat

    Original von Tanzmaus


    daher kam mir das so bekannt vor..ich wußte es doch :gruebel



    Stimmt ;) Das Gemälde in Groß kann man übrigens auch bewundern: http://www.bridgemanart.com/image.aspx?key=judith&filter=CBPOIHV&thumb=x150&num=15&page=36&img=4a7951150f234301a990b0afef524491
    (da ist man doch froh, wenn der Verlag nur einen Bildausschnitt gewählt hat.)


    @ Alisha: Ja, aber ich find's schön, dass wir die "Weihnachtsrunde" machen.


    LG, Juliane

    Ich habe "Die Tränen der Königin" vor ein paar Wochen gelesen und kann es uneingeschränkt empfehlen. Es bietet mal einen völlig anderen Blick auf Johanna die Wahnsinnige, und darüber hinaus ist es sprachlich fein. Ich fand's toll!


    LG, Juliane


    edit hat Wiederholungen beseitigt.

    Schön, wenn's gefallen hat. Da freut sich die kleine Autorin.


    Ich war zwar in den letzten Tagen viel unterwegs und dementsprechend wenig online, aber jetzt wieder voll da - auch für Nachzügler jederzeit gerne bereit, noch ein bisschen übers Buch zu reden.


    Ich möcht' auf jeden Fall noch loswerden, dass ich die Leserunde als sehr bereichernd empfunden habe. Und über die Kastraten reden wir dann vielleicht noch mal. ;-)

    Zitat

    Original von SabineW
    (Könnte jemand bitte Katerina überreden, auch in dieses Genre einzusteigen? Sie ziert sich noch.)


    Ich mach den ganzen Tag nix Anderes, Gnädigste. Aber Madame ziert sich ja weiterhin erfolgreich. Vielleicht sollten wir einfach einen Leserundenthread eröffnen, zu dem das Buch noch geschrieben wird? :lache


    LG, Juliane

    Zitat

    Original von SabineW
    Sein Sehvermögen halt ich ja auch für ein bisschen eingeschränkt. :grin Da war er schon drauf und dran, sie zu erkennen, als sie tatsächlich noch als Mann vor ihm stand, und jetzt entblößt sie sich, und er raffts immer noch nicht. Na gut, es hat gewittert, war bestimmt etwas düster im Raum.


    Ich geh nochmal hierauf ein. Die Mode, Sabinchen, die Mode! Im 18. Jahrhundert trugen die Damen doch diese unglaublich weiten Röcke, die Brüste waren hochgedrückt bis an den Hals und dazu noch das ganze Perückengedöns ... Und nun hat er Allegra nur einmal auf ihrer Verlobungsfeierlichkeit genau so gesehen. Und danach nur noch in Jungskleidern. Meinste nicht, dass der erste Eindruck da ein bisschen verblasst ist? Zumal ein Körper in Kleidung damals bestimmt noch viel weniger nach dem letztlich nackten Körper aussah als z.B. heute. Außerdem trug sie in der Liebesnacht Maske und Perücke ... Und es war dunkel. Ja, ich hab da schon eine Menge unternommen, dass der Leser sich zwar ans Köppi patscht ("Junge, nu erkenn' sie doch endlich!"), aber Matteo sich durchaus noch etwas begriffsstutzig geben konnte. Gemein, das gebe ich zu. Aber es war zu früh, um sie zueinander zu führen ...


    LG, Juliane

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    Original von Alyson
    Ich muss sagen, dass ich Christinas Rolle fast noch interessanter fand als die von Allegra. ;)


    Ich finde es schön, dass hier jemand auch mal eine Lanze für Cristina bricht. Und auf die Entwicklung eingeht, die auch Cristina durchgemacht hat. Sie war für mich auch eine der schillernden Randpersonen, die das Schreiben dieses Romans zu einer so unglaublich dynamischen, aber auch herausfordernden Sache machten. Ich habe nicht damit gerechnet, dass auch sie sich mir ins Herz schleicht. Und ich hoffe, die Leser verzeihen mir, wenn ich nicht am Ende die "böse" Cristina in Grund und Boden gestampft habe.


    LG, Juliane

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    Original von Inez
    Noch mal eine Frage zur Sexualität eines Kastraten, die ja eher als passiv erwähnt wurde: Wie soll das dann gehen, wenn Allegra als verkleideter Kastrat angeblich Luigis Geliebter sein soll? Zwei Kastraten miteinander? Und ja, einen Roman nur um Luigi fände ich auch extrem spannend!


    Ich glaube, ich werde mal bei meiner Lektorin drum anfragen müssen, hm? ;-) Das Interesse scheint mir ja enorm zu sein ....


    Zum Sexualtrieb: ich verfüge natürlich nur über angelesenes Wissen, aber es ist wohl so, dass der Sexualtrieb nicht in allen Fällen vollkommen erlischt. Außerdem gibt es ja auch durchaus Spielarten der körperlichen Liebe, bei denen es nicht um den Akt an sich geht, sondern auch um Lust durch Schmerzempfinden, etc. Was sich da die florentinische Gesellschaft ausmalte, wird auf jeden Fall abenteuerlich gewesen sein, davon können wir ausgehen. :-)


    Zitat

    Wirklich schön sind hier auch die wechselnden Perspektiven, immer streng personal – das ist ja überhaupt etwas, was ich an diesem Roman so schätze: die strenge Einhaltung der Perspektive. Kein wildes POV-Gehopse, wo ganz schnell der Überblick verloren gehen kann.


    *artig knickst* Mir gefällt POV-Hopping auch gar nicht, obwohl mir ja manchmal kleine Schnitzer in den Text fallen (du wirst dich an meinen neuesten Schnitzer erinnern, den ich ausgemerzt habe), und ich hoffe zumindest beim fertigen Buch, dass der Leser drüberhinwegliest, wenn ihn die Geschichte so ganz und gar gepackt hat.


    LG, Juliane

    Zitat

    Original von Katerina
    Meine einzige kleine Enttäuschung wurde schon mehrfach angesprochen: ich hatte auch ständig auf einen Schlüssellochblick in ein Kastratenschlafzimmer gehofft. Aber wenn wir Ms. Gordon dazu überreden konnten, vielleicht später nochmal auf das Thema zurückzukommen ... ;-)


    Ich werd's auf jeden Fall versuchen!


    LG, Juliane