Wie gesagt, ich könnte es eigentlich schon fast auswendig nacherzählen. Ich werde bei der Runde vorwiegend still mitlesen und mich für die freuen, die es noch zum ersten Mal vor sich haben.
Was mir aus dem Prolog in Erinnerung geblieben ist noch vom ersten Lesen her, das war der Name "Amselhahn". Das ist so einfach und dabei so schön ...
Im ersten Teil war es dann erst Aimerys Flucht aus dem Haus, als die Hochzeitsgesellschaft sich vor dem Regen flüchtete, und später dieser erste Dialog zwischen Aimery und Francis. Der ist nicht böse, hab ich gleich gedacht. Den reden sich alle böse, und er hat einfach nicht die Kraft (oder nur keine Lust?), sich dagegen zu wehren, und nimmt es als gegeben hin.
Übrigens, solche Einzelheiten wie der "böse Tag" sind es, die ICH als gegeben hinnehme. Ich denke da gar nicht weiter drüber nach. Aus dem Kontext lese ich heraus, wann der Tag ist und worum es dabei geht, aber es gehört ganz bestimmt nicht zu den Sachen, die ich nachschlage oder hinterfrage. Vielleicht liegt das einfach daran, wie ein Buch generell geschrieben ist? Denn bei Büchern, die mich nicht fesseln, häng ich dann auch sehr schnell im Netz und gucke sowas nach. Bücher, die mich fesseln, erklären sich in solcher Hinsicht von selbst. Manchmal lasse ich etwas im Raum stehen, ohne noch die Erklärung zu haben, aber ich vertraue dann auch sehr gern dem Autor, dass er mir die Erklärung schon zu gegebener Zeit liefern wird. So viel Zeit muss sein, und einem Buch, das sich schön liest, gebe ich dann auch alle Zeit der Welt.
Ich kann aber verstehen, dass das manch einer anders sieht und danach lechzt, etwas gleich erklärt zu bekommen, das er nicht kennt.
Auch die Rufe nach Personenverzeichnissen gehören da rein. Ein Buch, bei dem ich im Personenverzeichnis blättere, hat bei mir seine Wirkung verfehlt. Wenn es RICHTIG funktioniert, dann sind die Personen so eindrucksvoll, dass ich sie alle kenne - ganz ohne Verzeichnis. Auch hier wieder: Manchmal dauert es ein wenig, manchmal muss man einem Buch einfach Zeit zur Entfaltung geben.
Jeder liest anders. Ich lese nicht besonders viel im Moment. Aber wenn mich etwas reinzieht, dann richtig. Dann lese ich und schaue nicht nach links und nach rechts.