Beiträge von CorinnaV

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    Original von Katerina
    Ach so.
    Ihr bezieht euch auf den Stil von dem Artikel. Ich dachte, ihr meint den Stil von der Überschrift. Die wackere Tat von einer Journalistin, die sich dem wachsenden Heer von denjenigen anschließt, die die letzten Zufluchtswinkel von dem Genitiv aufspüren und ihn gnadenlos ausrotten. :lache


    :rofl :rofl :rofl Da lob ich mir den Dativ! :anbet :anbet :anbet

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    Original von Erbsnuesschen


    :rofl :rofl :rofl


    "Viel besser!", beneide ich voller Eifersucht.


    Nuesschen, hier kommt meine Schreiblektion für heute:


    Du musst dem Dialogteil immer einen Actiontag folgen lassen, der das absolute Gegenteil behauptet ODER eine völlig andere Person zum Thema hat.


    Also entweder:
    "Viel besser!", bin ich mir sicher, dass du absolut keine Ahnung hast.


    Oder:
    "Viel besser!", glaubt mein Kanarienvogel, dass du ein Genie bist.


    Durchschaut? :rofl

    Gut, das mit den Handtaschen war jetzt ein wenig überzogen, weil zwei völlig unterschiedliche Materien, aber auch mir ging es eben darum, dass ein Buch von einem Top-Rezensenten rezensiert wird, obgleich sie es gar nicht richtig gelesen hat - und dann auch noch als "Hände weg" hingestellt wurde.


    Das ist ebensowenig fair. Hätte sie es wenigstens gelesen, sähe das anders aus. Hat sie aber nicht. Das geht schon ziemlich dicht an "Buch am Schutzumschlag berurteilt" heran, und das muss nicht sein. Da hätte es gereicht, wenn sie denn UNBEDINGT eine Rezension schreiben muss, darauf hinzuweisen, dass es ihr nicht gefallen hat und dass sie es weglegte. Der "Hände Weg!"-Hinweis war absolut unnötig.

    Zitat

    Original von Erbsnuesschen
    "Du könntest schon Recht haben", hat der Lesefluss Angst :grin


    Nein, Nuesschen, im Sinne der Artikelautorin muss dein Satz so lauten:


    "Du könntest schon Recht haben", bin ich mir ziemlich sicher, dass du völligen Unsinn laberst.

    Ich rezensiere schon allein wegen des "Geschmacks-Faktors" höchst ungern. Und wenn mir etwas nicht gefällt, stehe ich meist lieber gänzlich davon zurück, etwas dazu zu sagen, schon gleich gar nicht in solch öffentlicher Form (per email mit Bekannten schon eher).


    Und vor allem sind solche Rezensionen aber auch so überhaupt nicht hilfreich.
    Sprache zu derb? Was hat sie denn erwartet?
    Ich mein, wir leben in einer Zeit, in der bei Sprache so ziemlich alles erlaubt ist. Wir glücklichen! Endlich können Autoren historischer Romane sich auf die Sprache besinnen, wie sie vor hunderten von Jahren üblich war - in all ihrer Derbheit - und können sie anwenden, ohne dafür zerfleischt zu werden. Man möchte sich wünschen, dass mehr Autoren den Mut dazu aufbringen, eben dies auch zu tun. Ich würde schon beim Schreiben rot anlaufen, also lasse ich es, und um so mehr bewundere ich es, wenn jemand den Mut hat, die Dinge bei ihren zeitgemäßen Namen zu nennen.


    Wenn das manchen Lesern nicht gefällt, dann ist das deren gutes Recht. Nur aus diesem Grund ein Buch so runterzuziehen, das man immerhin noch nicht mal bis zum ersten Viertel gelesen hat, halte ich für reichlich überzogen. Ist das die Generation verzärtelter Histo-Leser, in deren Lektüre es von tapferen Rittern, schamesrosa verfärbten Jungfern und gottesfürchtigen Kathedralenbauern nur so wimmelt?
    War ja nicht anders zu erwarten, dass es soweit kommt ...


    Aber hast du dir mal ihre anderen Rezensionen angesehen? Eine ganze Batterie blümchengemusterter Handtaschen gehört auch dazu. "Pflichtkäufe" nennt sie die. Ich würde mich eher erschießen, ehe ich mit einer Blümchenhandtasche durch die Einkaufsmeile flaniere - Pflichtkauf hin oder her.


    In diesem Sinne - wegschauen, lass sie labern!

    Zitat

    Original von Erbsnuesschen


    "Ich habe vor lauter Entsetzen gar nicht mitbekommen, worum es in diesem Artikel überhaupt geht", bin ich fassungslos.


    :rofl :rofl :rofl


    Und nur für dich die beste Stilblüte aus dem zweiten Artikel von derselben Autorin zum selben Thema:


    Zitat

    Dort wollte er am kommenden Wochenende eigentlich das Neptunfest organisieren. "Deswegen habe ich mein Akkordeon und Keyboard neulich mit nach Gernrode genommen", sind ihm wenigstens seine Instrumente geblieben.


    Erkennen wir ein Schema? :gruebel

    Nein, das ist schon richtig, der Stil ist nicht originell. Er versucht krampfhaft, originell herüberzukommen. Sie verweigert alles, was "gewöhnlich" klingt, und ersetzt es durch, ihrer Meinung nach, "intelligente" Phrasen und Satzkonstruktionen.


    Ich würde den Text auch nicht als "lieblos" einstufen. Eher im Gegenteil. Der Text klingt für mich viel eher so, als sei er in stundenlanger Kleinstarbeit "totüberarbeitet" worden. Jede Leichtigkeit wurde ihm genommen, weil Leichtigkeit simpel und bäurisch klingt, und das wollte die Autorin nicht. Also hat sie alles, was beim Tippen vielleicht mal locker aus den Fingern lief, totgeschlagen und durch Stolpersteine ersetzt, die ihrem Text ein "intelligentes" Gesicht geben sollen. Und hat danebengehauen.

    Salonlöwin, das muss ich bestreiten - ich stamm ja auch von da, und so spricht da kein Mensch!


    Ich vermute auch, sie will einfach originell und eben NICHT im Slang der Heimat daherkommen - und fährt mit Vollgas an den Baum. Praktikantin, gut und schön - aber in welcher Ecke hat denn da der Redakteur gepennt????


    PS: Es gibt, ebenfalls heute, von derselben Autorin zum selben Thema noch einen weiteren Artikel - da geht es ETWAS besser, aber ich lass das mal lieber ;-)

    Mich stört am meisten die zwanghafte Umgehung des simplen Verbs "sagen". Ist dir das aufgefallen? *schüttel*


    Also ich meine sowas hier:

    Zitat

    "Was passiert ist, wussten wir ja noch nicht", habe Deicke im ersten Moment an einen Autounfall gedacht.


    Hä?

    Guten Morgen!


    Sicher, Stil ist immer auch etwas, das mit persönlichen Gewohnheiten zu tun hat, mit Vorlieben und Geschmäckern. Was der eine gut findet, findet der andere schlecht und umgekehrt.


    Dennoch fiel mir heute früh beim Online-Zeitunglesen ein Artikel vor die Augen, wo ich dachte, meine Güte ... wie verantworten die das? Gibt es da keinen Redakteur, der die Journalistin mal ein bissl ausbremst?


    Diese Zeitung lese ich, weil sie mir täglich das "Neueste" aus meiner eigentlichen Heimat bringt. Ich werde sie auch weiterhin lesen, aber mir möglicherweise in Zukunft die Namen der Autoren ansehen, ehe ich die Artikel ausklappe, und ggf. vom Lesen Abstand nehmen ...


    Bin mal gespannt, ob jemand liest und merkt, auf welches Merkmal des "schlechten Stils" ich hinauswill. (Das Thema ist ein sehr aktuelles und leider auch schon bildzeitungsmäßig breitgelatschtes, sorry ...)


    Hier klicken für den Artikel, um den es geht


    Liebe Grüße
    Corinna

    Zitat

    Original von Lesebiene
    Eine Frage habe ich auch. Hat eigentlich der Verlag keinen Lektor?
    Ronald ist bislang ja öfters zum Roland gemacht worden. :lache :fetch
    Oder hat Isemay 2 Männer? :gruebel


    Ist mir gar nicht aufgefallen! :yikes


    (Im Vergleich zu manch anderem Buch von großen Verlagen muss ich aber hier mal ein Lob aussprechen - eigentlich sind mir GAR KEINE Schreibfehler aufgefallen, was selten ist! Mir springen die Dinger gewöhnlich förmlich ins Gesicht!)

    Eines der besten Bücher zum Thema Theophanu und Heiliges Römisches Reich / Ottonen.


    Zitat

    This bland romance set in the 10th century is narrated by Princess Aspasia, young widow and "scion of the Purple Chamber" of Byzantium. Aspasia now attends her niece, Empress Theophano, wed at 18 to Holy Roman Emperor Otto II. The story opens with the crowning of Theophano's three-year-old son, Otto III, and plunges into a flashback. Both women had experienced the murderous intrigue of the Byzantine court; in contrast, their current daily round in Saxon Germany seems colorless and flaccid. Political events, fuzzily delineated, culminate in a power play by cousin Henry ("the Quarreler"), Duke of Bavaria, against baby Otto, whom he kidnaps so casually that any potential suspense is lost. The boy's grandmother and mother talk tough, and Henry backs off. Aspasia's own story centers on her love affair with passionate Ismail, a stern, respected Moorish physician from Cordoba whom she meets when Theophano has a fever. When their liaison is discovered, Aspasia is scolded by her confessor and Theophano, who hint that death could be the penalty for sinning with this "dog of a Moor," though the lovers never seem in danger. Cameos of gossipy historian Liudprand of Cremona and Gerbert of Aurillac, a Gaullish monk who became Pope, show that Tarr (Throne of Isis) has done her homework. Copyright 1995 Reed Business Information, Inc.

    Portsmouth für unsere Zeit


    Hab ich gerade gefunden und wollte ich nicht vorenthalten - die Melodie erkennt ihr? :anbet


    edit: PS Charlie das hättst du ja auch sagen können, dass der Tune die Mike-Oldfield-Version ist, ich such mich dumm, weil die Ladezeiten auf deiner Webseite immer so lang sind, wenn ich das Stück hören will. Jetzt weiß ich, wo ich's für's Autoradio finde - und spielen sie das eigentlich noch beim FA Cup? Muss ja Klasse sein!

    Ich weiß jetzt nicht, wohin damit, deswegen tu ich es mal in den letzten Thread zur Leserunde - für alle, die vielleicht noch etwas mehr wissen wollen über die Männer, die im Hundertjährigen Krieg kämpften. Ich bin da gerade rein zufällig drüber gefallen und dachte, es interessiert vielleicht noch den einen oder anderen - ich für mein Teil jedenfalls bin fasziniert darüber, wie man solche "Muster Rolls" noch heute einsehen kann!


    Medieval Soldiers

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    Original von SteffiB
    @ CorinnaV: Du könntest dir ja eine andere Zielvorgabe setzen, z.B.: Ich will das Manuskript inkl. Exposé bis zum Jahresende so reif haben, dass ich es einem Agenten schicken mag. Oder so ähnlich ...


    Ich wünsche dir jedenfalls gute Besserung!!!!!


    Eher bis Ende August ;-)
    Danach will ich nämlich wieder Vollzeit arbeiten gehen, und dann wird es eng, weil ich das seit ein paar Jahren nicht mehr gemacht habe und möglicherweise abends zu kaputt bin.
    100 von geplanten 400 Seiten hab ich ja auch schon ... und vorbereitet ist alles, ist nur noch eine Frage des AUFSCHREIBENS - und da wird es dann happelig :rofl