Beiträge von CorinnaV

    Ach ja, mein Männlein hatte das früher auch viel. Thinkpad-Helpdesk bei IBM. Der hat da auch viiiiiieeeeele DAUs kennengelernt.


    Und ist froh, dass er es heute nur noch mit einem einzigen DAU zu tun hat - mit mir.


    Bei uns werden sämtliche Computer im Haus (derzeit besitzen wir nur vier - das ändert sich öfter mal) zweimal im Jahr "gereinigt" und komplett neu eingerichtet. Da werden dann sämtliche Daten auf einer zweiten Festplatte, auf einer (oder mehreren) CD(s) und wichtige Sachen wie z.B. ywriter-Schreibprojekte zusätzlich auf USB & Co. gesichert, ehe der PC leergemacht wird. Sämtliche so gebrannten CDs werden datiert und aufgehoben, so dass man nötigenfalls, wenn alle Stricke reißen, auf sehr frühe Versionen bestimmter Daten wieder zurückgreifen kann (z.B. bei Fotos, von denen man gar nicht mehr wusste, dass man sie hat). Da kommt schon was zusammen. Aber mein Mann ist ITler UND Bibliothekar / Archivar, der ist bei solchen Sachen zu 100% in seinem Element - und ich kann mich ganz ruhig zurücklehnen :lache

    Hallo Kamelin,


    ich lese deine Beiträge durchaus, was ich zitiere sind die Stellen, wo du dir widersprichst.


    Und als Beispiel ausgerechnet Cornwell anzuführen, dafür, dass es "auch anders geht", halte ich eben für sehr sehr widersprüchlich. Bei dem trieft es nur so von Blut. Ich bin weiß Gott hart im Nehmen, aber das ist mir dann irgendwann zuviel geworden, und ich kaufe Cornwell nicht mehr.


    Und "dass man von Anfang an weiß, dass es "taff" zugehen wird", das ist bei einem Buch, in dem schon der Titel auf Hexenverfolgung hinweist (so eindeutig, dass es eindeutiger gar nicht mehr geht), also nicht gegeben?


    Das sind die Widersprüche, die ich meine.


    Wenn ich (ICH PERSÖNLICH, andere Leser mögen eine Phantasie haben, die blühend genug ist) wissen will, wie es "damals" zuging, brauche ich die Einzelheiten. Brauche ich den Gestank nach verbranntem Fleisch, wenn jemandem ein glühendes Eisen in den Bauch gedrückt wird.


    Nehmen wir Rebecca Gablé. DAs einzige Buch von ihr, das mich einigermaßen gefesselt hat, war "Das Zweite Königreich". Nehmen wir die Szene, in der Caedmon von seinem Bruder mit einem glühenden Eisen traktiert wird. Plastisch, grafisch, oder? Aber für mich nicht genug. Gut, muss einschränken, den genauen Wortlaut des BUCHES kann ich nicht wiedergeben, weil ich es nicht besitze. Ich hab nur das Hörspiel. Und da setzt Dunstan mit dem Eisen an, und dann hören wir Caedmon jaulen, und die Szene ist zu Ende. Und ich kann mich auch nicht erinnern, dass es im Buch anders war (das hatte ich einst aus der Bibliothek geliehen). Was ICH aber haben muss, um das Bild vor Augen zu sehen, sind Geruch, Gefühl, Anblick. Narbe? Es war nie mehr davon die Rede. Hallo????? Da läuft einer mit einem dicken Brandmal auf der Brust herum und liebt eine schöne Frau, und sie erkundigt sich mal nie, woher er das hat?
    Wie alles bei Gablé, blieb die Szene blass, unausgegoren, nicht mitreißend. Weil die Details fehlten, die den Augenblick "anfassbar" machen. Erst durch Einzelheiten, durch kleine Augenblicke des "Heranzoomens", wird eine Geschichte wirklich greifbar. Diese Augenblicke "wegzublenden", betrügt MICH (MICH PERSÖNLICH als Leser des Buches) um den Augenblick. Ich könnte irgendwas gelesen haben, irgendwo, und nicht dieses eine Buch.


    Ich möchte übrigens unbedingt herausstellen, dass ich dabei immer solche Bücher meine, die ich für mich selbst als lesenswert empfinde. Wanderhuren und Hebammen gehören da auf keinen Fall dazu, die finde ich dröge und entbehrlich, immer dieselbe Chose, die auch durch Vergwaltigungen und Folterungen nicht interessanter werden, im Gegenteil, die dieses reißerische Element ganz gezielt einbauen, um der Geschichte "Spannung" zu geben. Es geht mir bei dieser Argumentation immer um Autoren und Bücher, die durch Einfallsreichtum in Wort und Story ohnehin schon zu überzeugen wissen und bei denen die Details "in JEDER Hinsicht, seien es Landschaftsbeschreibungen oder seien es "Folterungen", das i-Tüpfelchen der Geschichte sind. Und zugegeben: allzu viele gibt es davon von vornherein nicht.

    Hallo Kamelin,


    das verlangt ja auch niemand von dir, das alles nochmal herunterzunudeln.
    Ich habe ebenfalls nur meine Meinung dazu geäußert, und die besteht darin, dass es doch sehr widersprüchlich ist, einerseits von einer Erwartungshaltung an ein bestimmtes Thema zu reden und andererseits dem Autoren Detailreichtum und -genauigkeit nicht zugestehen zu wollen.


    Oder: Cornwells grafisch explizite Darstellung ausgeschossener Augen toll zu finden, die detaillierte "peinliche Befragung" und anschließende Verbrennung einer "Hexe" aber als nicht angemessen zu werten.


    Sprich: mit zweierlei Maß zu messen. Das ist MEIN Punkt dazu. MEINE Meinung. Bei der ich auch bleiben werde. So wie du bei deiner. Passt doch!


    Gut, neue Frage:


    Was erwartest du, worum es in einem Buch mit dem Titel "Hexenschwester" geht? Erwartest du eine Liebesgeschichte? Oder ein Buch über die Hexenverfolgung?


    Verstehe mich bitte nicht falsch, mir gehen die vielen Hexenromane in letzter Zeit auch ziemlich auf den Zeiger, die allumfassende Präsenz des Themas in den Bücherregalen gaukelt eine Intensität und Bedeutung vor, die das Thema in dieser Form geschichtlich nie hatte.


    Aber wenn es in deiner Argumentation darum geht, was du erwartest, verglichen mit dem, was du bekommst, dann ist die ganze Diskussion völlig hinfällig. Denn wenn du bestimmte Erwartungen an ein bestimmtes Thema hast, und es eben gewalttätige Themen gibt (Kriege, Folterungen etc), die dir nicht liegen, dann heißt das, diese Theme zu meiden und nicht etwa die Autoren dafür zu verurteilen, dass sie sich mit diesen Themen auseinandergesetzt haben und sie plastisch-authentisch umsetzen - eben ohne Rücksicht auf möglicherweise zart besaitete Leser, die sich im Buch vergriffen haben.


    Meine Meinung.

    Tja Kevin, für sowas gibt es USB Sticks, rewriteable CDs, Webseiten hast du doch auch "hunderte" :grin, wo man solche Texte abspeichern kann, aber per Password sichern so dass sie nicht jeder sieht.


    Mein aktuelles Projekt ist immer mindestens dreifach gespeichert: PC, Netbook und USB-Stick. Jeden Abend wird ein Update gefahren, damit überall die aktuellste Version gespeichert ist, auch wenn ich nur mit einer der drei Kopien gearbeitet habe. Vom USB-Stick ist es mir wegen zu schnellen "Herausziehens" auch schon mal alles verschwunden, aber das war dann kein Problem mehr ...


    Kann nachvollziehen, wie eklig sowas ist, die ganze Arbeit weg. Aber: Nimm das Positive mit. Fang von vorne an. (Tipp: Hättest du wahrscheinlich sowieso gemusst, ein "first draft" ist selten besonders gut ... :wave :grin)

    Zitat


    Original von Kamelin
    Es geht nur ums Beschreiben, damit es authentisch rüberkommt.


    Ich hab mir mal den Satz rausgefriemelt, in dem du das befürwortest, was du eigentlich verdammen willst: Es geht um die Authenzität. Wie anders soll denn ein Bild entstehen, als dadurch, dass man die Dinge beim Namen nennt?


    Und dein "anderes Beispiel" finde ich einen ziemlich höllisch gewagten Gegensatz zu dem, was du vorher sagtest:


    Zitat


    Original von Kamelin
    Ein anderes Beispiel.
    Ich liebe die Bücher von Bernhard Cornwell, und der ist spätestens seit der Uhtred-Serie nicht gerade dafür bekannt, das er zart besaitet ist, wenn es um die Schilderungen einer Schlacht geht. Aber was er beschreibt ist für mich als Leserin enorm spannend und interessant: der Aufbau des Schildwall, die Waffen, die Schlacht selbst, die Aufstellung, die Verletzungen - wow! Da geht es taff zu, und ist auch nicht immer sehr appetitlich, doch das ist Teil der Ereignisse. Der Autor suhlt sich nicht an den Grausamkeiten, er beschreibt sie wie eine Landschaftsbeobachtung.
    Das wie ist hier enorm wichtig. Darum bin ich bei Cornwell nicht so zimperlich, weiß ich doch, dass es nicht um das Leid, sondern um die Sache geht, um den Inhalt der Geschichte. Und dazu gehört nun mal das Schlachtgetümmel.


    Bernard Cornwell schreibt AUSSCHLIESSLICH über Gewalt (man müsste schon fast sagen, Gewaltverherrlichung). Da wird ununterbrochen gemordet, gestorben, Glieder zerhackt. Schön? Und bei ihm ist das also in Ordnung, weil es die Geschichte vorantreibt, bei anderen Autoren, die solche Szenen und Beschreibungen einflechten, um gewisse Charakterzüge oder Entscheidungen ihrer Protagonisten glaubhaft darzustellen, geht das aber nicht, weil ja schließlich nicht der gesamte Roman eine blutrünstige Schlacht darstellt?
    Das muss mir mal einer erklären ... :rolleyes

    @ Dieter, schön, dass jemand anders es einbringt. Sonst hätte ich es getan.


    Das Tolle an der Aufmachung durch Jan Peters ist auch, dass man sowohl den Original-Wortlaut als auch eine "übersetzte" (das heißt, für uns heute verständliche) Version serviert bekommt. Und zusätzlich eben die wissenschaftliche Aufarbeitung mit Hintergründen, Analysen, Interpretationen, die das doch etwas kurz angebundene Tagebuch (das Original fasst auf 192 Seiten mit jeweils 12 Zeilen immerhin 25 Jahre zusammen, da liegt nun mal in der Kürze die Würze) erläutern und veranschaulichen.


    Unbedingt lesenswert - es gibt teilweise auch im Netz Auszüge zu lesen, gefunden habe ich welche z.B. auf der Webseite des "Spießgesellen" in Nürnberg (ich glaube, der Link war einfach spiessgeselle.de) oder auch auf GEO Epoche. Ein großartiges Zeugnis über eine Zeit, aus der wir über das Leben der "Großen" sehr gut unterrichtet sind, das Leben der "Kleinen" aber ziemlich obskur bleibt.


    Der von mir gerade fertig gelesene Roman "Vier Kameraden" von Karl Bartz setzt übrigens so ziemlich alles, was im Tagebuch geschrieben steht, bildhaft in Erzählform in Szene - was erstaunt, wurde doch das Tagebuch erst 1993 entdeckt, der Roman von Karl Bartz aber schon 1937 geschrieben. Das vielleicht als Tipp für dich, Dieter, falls du dich für diese Zeit interessierst?

    Hallo Mariangela,


    sicher gibt es die. Charlotte Lyne's "Das Haus Gottes" beginnt mit der Hochzeit der Protagonistin. Sie ist das ganze Buch hindurch eine verheiratete Frau, Mutter und Ziehmutter.


    Ich habe übrigens gerade einen historischen Roman beendet, der heutige Leser(innen)erwartungen in den Grundfesten erschüttern dürfte. Das Buch ist allerdings auch schon mehr als 70 Jahre alt. Wer sich kräftig spoilern lassen will, kann das hier tun - ein ganz großartiges Buch, für das man aber als Konsument "heutiger" Histos gewaltig umdenken muss.

    Ich hätte auch noch einen, nämlich den hier:


    Wobei der Klappentext (Alena riskiert neben Kopf und Kragen auch die Liebe) völliger Blödsinn ist. Alena, alleinige Perspektivperson in diesem Buch, ist nicht verliebt und hat es auch nicht vor, sich zu verlieben. Sie hat andere Sorgen, die ihr die Augen davor verschließen, dass es sowas wie Liebe überhaupt gibt. Außerdem ist sie viel zu ruppig und realistisch, um sich von Herzensdingen ablenken zu lassen.


    Und in dem Moment, als ihr Kopf wieder frei ist für sowas mundänes wie Gefühle zwischen Mann und Frau, ist das Buch zu Ende.


    Also wer einen Roman mit der Hoffnung auf eine heiße Lovestory aufschlägt, der wird über diesen hier bitter enttäuscht sein. Für andere könnte das Buch ein guter Tipp sein ...

    Ich schreibe keine Bücher. Ich schreibe eine Geschichte auf. Es ist mittlerweile die zehnte oder elfte. Die erste schrieb ich mit acht Jahren. Zwischendurch blieben viele auf Seite 14 oder 15 stecken, weil ich die Lust verlor. Zwischen 20 und 33 Jahren habe ich gar nicht geschrieben. Erst danach wieder. Insgesamt habe ich zwei Projekte fertig geschrieben. Aber Bücher sind nicht draus geworden. Aus keinem von ihnen.


    Ich schreibe auch jetzt kein Buch. Eine Geschichte, die inzwischen sechzig zusammenhängende Seiten und weitere gefühlte zweihundert Seiten in einzelnen, noch unzusammenhängenden Szenen aufweist. Ist das ein Buch? Also bis jetzt noch nicht. Ein ywriter-Dokument ist es, ein Projekt, das mir am Herzen liegt. Aber kein Buch. Vielleicht wird es mal eins. Wer weiß.

    Zitat

    Original von Mondtochter
    Ich lese noch genauso viel wie früher! Da ich sowieso nicht mehr als 5 Stunden im Tag schreibe, finde ich zum Glück noch Zeit für meine andern Hobbys! :-)


    Fünf Stunden am Tag?????? :wow :wow :wow :wow
    UND noch Zeit zum Lesen?


    Also ich schreibe zwar gewöhnlich meine 1000 bis 1500 Wörter am Tag (derzeit auch mehr, weil ich in einer dicken Überarbeitungs- und Umbauphase stecke - das heißt, das ganze Projekt wird neu sortiert, einige Kapitel neu geschrieben, andere leicht abgeändert übernommen, was dann jeden Tag zu erheblichen Sprüngen in der Wortanzahl im "neuen" Projekt führt, wegen copy & paste :lache), aber von 5 Stunden kann ich nur träumen.


    Vor allem, weil ich so lange am Stück gar nicht schreiben KANN. Die Szenen müssen ja erstmal wachsen und reifen. Nach einer halben Stunde bis 60 Minuten bin ich leer. Dann muss ich erstmal neue Sätze bilden lernen ...

    Zitat

    Original von SteffiB
    Ich muss gestehen, dass ich mich gerade etwas durchgeschüttelt fühle. Am liebsten hätte ich die beiden verschont. Ging aber nicht, denn für Rache, die nach zwanzig Jahren noch lodert, braucht's einen verdammt starken Auslöser.


    Zwanzig Jahre Rache ... ich hab mich gerade erst vor ein paar Tagen entschieden, mit einem Tod zu beginnen, der erstmal jahrelang ungesühnt bleibt, dann jahrelang zu rächen versucht wird und am Ende kommt der Bösewicht davon, weil der Rache-Engel beschließt, dass der es doch gar nicht wert ist.


    Hoffentlich lehne ich mich mit der "Moral" eines verjährten Rachegefühls, und dass andere Sachen wichtiger sind, nicht allzu weit aus dem Fenster ... :rolleyes

    Hallo, ich dachte ich werf hier mal was nach - falls es das nicht schon mal gab, der Thread ist ja himmellang!


    Laut Suchbegriff gab es hier schon mal das Schlagwort der Lesedecke, die den Käufer ja mal eben schlappe 139 Schleifen aus der Tasche zieht.


    Hab eine preiswertere Variante gefunden - für handarbeitlich begabte Leser:


    gehäkelte Lesedecke


    Ich fang die mal an, sobald meine neueste Wollbestellung im Laufe der Woche eintrudelt. Sieht nämlich interessant aus, so für den Winter!

    Ich würde mir eher Sorgen darüber machen, wenn ich als Autor schon Listen brauche, um die Namen meiner vielen Figuren im Kopf zu behalten.
    Wenn ich das selber schon beim Schreiben nicht kann - wie kann ich das dann später von meinem Leser erwarten? :gruebel


    Just my twopence ...

    Deutsch ist zwar meine Muttersprache, aber ich lese englisch mittlerweile genau so flüssig. Wir reden auch zuhause nur englisch, sogar mit unseren Katzen, und sehen ausschließlich englisch fern. Und irgendwann in ein paar Jahren werde ich auch dänisch lesen können. Gerade in Dänemark gibt es verdammich viele sehr interessant aussehende Bücher, die nie ins Deutsche übersetzt werden, wo es mich schon ärgert, dass ich sie noch nicht lesen kann.


    Ich sehe eher nicht ein, ein (englisch geschriebenes) Buch in einer übersetzten Version lesen zu sollen. Für mich nehmen sich beide Sprachen nichts, ich wechsel problemlos von einer in die andere und wieder zurück.


    Mit Buchpreisen hat das allerdings am allerwenigsten zu tun.

    Zitat

    Wer die anderen Bücher gelesen hat, wird dieses hier ebenfalls lieben.


    Negativ.


    Ich habe es mindestens sechsmal angefangen (auf deutsch und auf englisch). Ich bin jedes Mal bis höchstens zur Mitte gekommen und hab es dann zur Seite gelegt und mich um spannende Lektüre bemüht.

    Ja, ich habe es gelesen. Zumidest überflogen, denn nach den ersten 50 oder so Seiten war mir leider doch sehr langweilig.


    Gekauft habe ich, weil es - zumindest teilweise - in Quedlinburg spielt, und dem Handlungsort kann ich nicht widerstehen. Aber da gibt es besseres (zugegeben: auch schlechteres) Lesematerial. Die Story fand ich jetzt auch nicht soooo großartig, es plätscherte halt ein wenig vor sich hin.


    Nicht mehr als Mittelmaß in meinen Augen, um ehrlich zu sein. Kann man gelesen haben, muss man aber nicht.