Beiträge von CorinnaV

    Syddy, pi mal Daumen 30 mal 60. 30 Zeilen á 60 Anschläge. Das erreichst du aber nicht mit jeder Schrift. Du musst mit Courier New arbeiten, dann bekommst du es in Word eingestellt.


    Oder google nach "Normseite" und lad dir eine Vorlage runter.
    Normseiten haben mehr oder weniger denselben Umfang wie eine "gewöhnliche" Taschenbuchseite. Es gibt Ausnahmen, je nach Verlag und Broschur.


    Du kannst es auch so machen (habe ich am Anfang gemacht), dass du den Text auf deiner Word-Seite so lange herumschiebst, bis auf eine Seite mehr oder weniger etwa 250 Wörter passen (kommt immer darauf an, wieviele Absätze du gemacht hast, wie viele Dialoge, wie lang die Wörter generell sind - aber 250 im Durchschnitt passt, denn das ist im Durchschnitt auch die Anzahl an Wörtern auf einer gewöhnlichen Taschenbuchseite).


    Es gibt also verschiedene Möglichkeiten, sich auszurechnen, wieviele "Buchseiten" man schon geschrieben hat ...

    Daran soll's nicht liegen, ich lese es dann einfach nochmal :grin


    Der "Überraschungseffekt" ist dann zwar weg, aber ich glaube, das macht bei dem Buch gar nix. Ist wahrscheinlich sowieso eins von denen, wo beim nochmaligen Lesen noch Facetten auftauchen, die man beim ersten Mal nicht bemerkt hat (bei mir sehr wahrscheinlich - hab das Buch in 26 Stunden durch gehabt, ich KANN nicht alles mitbekommen haben - nur die "wichtigen" Sachen *pfeiftsicheins*)

    Meine 430 Seiten empfand die Agentur als zu kurz. Ich sollte überarbeiten und erweitern, statt zu kürzen, was mir sehr schwer fiel, da in der Geschichte alles gesagt war. Mehr als 30 Seiten zusätzlich habe ich nicht zusammengestoppelt bekommen.


    Aber das kommt aufs Genre an, denke ich auch.

    Zitat

    Original von Bouquineur


    Doch, ganz aktuell die Teufelsbibel-Trilogie von Richard Dübell.


    Oder die Hebammen (ein Erstling, aber wohl nicht ale Trilogie geplant).


    Oder Jamie & Claire (ich weigere mich strikt, das als "Highland-Saga" zu bezeichnen, denn es ist keine), auch ein Erstling, aber wohl auch nicht als Mehrteiler konzipiert.


    Was wäre mit den Waringhams?


    Beispiele gibt es sicherlich, nur kennt man erstens deren Entstehungsgeschichte nicht, zweitens sind es Ausnahmen.


    Ich würde NIE von vornherein eine Trilogie konzipieren. Ich würde erstmal EIN Manuskript, alleinstehend, fertigstellen. Beim Finale des Manuskripts das eine oder andere Hintertürchen aufhalten, wo man auf Wunsch eine Fortsetzung ansetzen könnte (weil es halt "in" ist). Und beim Einreichen schon noch drei oder vier neue Romanideen im Hinterkopf haben - mindestens als Idee, idealerweise schon als Arbeitskonzept ausgearbeitet.

    Gegen einen "altmodischen Ton" hab ich ja auch gar nix, im Gegenteil. ;-)


    Was ich nicht mag, sind eben so eingestreute Briefe oder Urkundentexte oder so, in - ich sag das jetzt mal ganz mutig - "pseudo-mittelhochdeutsch" oder "pseudo-frühneuzeitlich" oder vergleichbarem. In Originaldokumenten, kein Problem. Da bin ich meistens auch schon nach 2, 3 Dokumenten wieder "satt". Oder aber, wie beim Tagebuch von Peter Hagendorf, kriege ich nicht genug davon, aber es stört mich nicht, weil ich es so will. Nur in Romanen, da kann ich das nicht ausstehen. Da wirkt es gekünstelt und fehl am Platze.


    Sicher sind "Ausrutscher" in unsere Ausdruckswelt im historischen Roman ebenso heftig in ihrem Effekt auf mich als Leser. Mein Lieblingsbeispiel bleiben dabei die "entgleisten Gesichtszüge" in einem Roman, der im 30jährigen Krieg spielt. Muss nicht dazusagen, dass ich das Buch nie fertig gelesen habe (da fällt mir auf, ich hab die ganze letzte Woche Bücherkisten ausgepackt und es war noch gar nicht dabei ... ich werd doch nicht ... :lache).

    Es muss ja nicht mal eine Fremdsprache sein. Ich lese fast ausschließlich historische Romane, und da gibt es ein paar Leute (Autoren), die dann gerne "altertümeln", und manchmal frustet das schon sehr. Ich glaube, ich hätte das "Perlenmedaillon" von Sabine Weigand sehr gerne fertig gelesen, aber ich brach nach zwei Dritteln endgültig ab, weil ich diese in "Renaissance-Deutsch" verfassten Briefe keine Seite länger ertragen konnte.
    Ich mag es einfach nicht, wenn ich gezwungen bin, einen Satz entweder Buchstabe für Buchstabe oder mindestens dreimal hintereinander lesen zu müssen, um zu verstehen, was drinsteht. Es ist was anderes in Sach- und Fachliteratur, in originalen Urkunden oder so, da bin ich drauf eingestellt, da will ich das so und freue mich, dass es diese Dokumente noch gibt und ich sie lesen kann. Aber in Romanen möchte ich unterhalten werden, und wenn ich für einen Satz drei Minuten brauche, dann springt das Kopfkino nicht an, und ich fliege hochkant aus der Story raus. Das kann doch nicht die Absicht eines Autoren sein, oder?


    (Nicht falsch verstehen, gewöhnlich mag ich die Romane von Sabine Weigand, die "Markgräfin" ist nach wie vor eines meiner Lieblingsbücher, und auch die "Seelen im Feuer" habe ich nach Anfangsschwierigkeiten verschlungen. Aber das Medaillon hat sie - in meinen Augen als Leser - "vergeigt". ;-))


    Es sit was anderes, wenn ein Autor in seinen Romanen Figuren aus verschiedenen Kulturkreisen und Sprachhintergründen miteinander agieren lässt. Dann sehe ich die Verwendung unterschiedlicher Sprachen, Dialekte und Akzente völlig ein, dann dient es der Farblichkeit einer Geschichte. Aber es nur zu tun, weil man "es kann" (als Autor), dann stört es mich. Das ist ein "Voraussetzen" des Autors gegenüber dem Leser, das ich nicht nachvollziehen kann.

    Die vielen französischen Ausdrücke in Ingrid Ganß's "Der Spielmann" haben mir die ersten 70 Seiten unheimlich schwer gemacht. Ich hab zum Glück ein Talent für Fremdsprachen, so dass ich, obgleich ich nie Französisch gelernt habe (und den Klang der Sprache sogar hasse), alles verstehen konnte (ich kann leidlich Italienisch), aber hart war das trotzdem. Allerdings ein reines Stilmittel zur Verdeutlichung der Affektiertheit, nach den ersten 100 Seiten des Buches hörte das größtenteils auf, und im Folgeband "Der König" hat es mich dann seltsamerweise gar nicht mehr gestört sondern eher amüsiert!


    Aber es gibt auch Bücher, wo mir dieses Einstreuen von fremden Wörtern das Lesevergnügen vergällt. Dann, wenn es nicht dabei hilft, einen Hintergrund zu malen. Wenn es in die Narrative eingestreut wird, nervt es mich fürchterlich, denn da dienen solche Einstreuungen keinem Zweck (in meinen Augen), wohingegen sie in Dialogen zumindest noch eine Message zu transportieren in der Lage sind.


    Positives Beispiel für Fremdsprachennutzung wäre noch eins meiner Lieblingsbücher, Helga Glaesener's "Du süße sanfte Mörderin", wo einer der Hauptakteure ein weitgereister flämischer Steinmetz und Baumeister ist. Wie stellt man dessen "Akzent" denn schriftlich dar, wenn er in deutschen Landen weilt? Im Hörbuch ist das nett gelöst, die Vorleserin färbt seine Stimme mit einem recht passablen holländischen Akzent. Aber im Buch? Viel mehr als das Einstreuen von holländischen und französischen Vokabeln bleibt da ja nicht. Und dann erfüllt das auch einen Zweck und liest sich gut.

    So lange kann ich nun doch nicht warten - nachdem mir der König heute ins Haus geflattert kam.
    Ich MUSS den gleich lesen, das geht gar nicht anders. Aber vielleicht mach ich mir Notizchen zu meinen Eindrücken und bring die dann verspätet in der Leserunde an ... ich meine, wenn ich mir die Zeit dafür beim Lesen nehmen könnte ... muss ich schauen.

    Ich fliege sowieso nicht. Akute Flugangst.


    Hab vor ein paar Jahren mal so eine Doku gesehen über einen Flieger, der in so eine Wolke reingeflogen ist (aufm Flug von Bangkok nach Sydney oder so, über den Philippinen, glaube ich), die wussten gar nicht, was los ist, die haben nur noch Milchglasscheibe gesehen und die Triebwerke sind eines nach dem andern ausgefallen. Das sah schon beängstigend aus. Paradoxerweise war es aber für Flugängstliche wie mich ein Plädoyer FÜR das Fliegen, weil ein schöner Beweis, was alles geht mit einem fähigen Team im Cockpit. (Die Folge in der Woche danach hat das "pro-Fliegen-Argument" dann aber wieder mit Anlauf zerschlagen, und ich gehe weiter zu Fuß ... :grin)

    Schließe mich einmal mehr Babyjane und Cathrine an. Du hast einen Beruf gewählt, in dem es um Einsatzbereitschaft und Menschlichkeit geht, und darum, für die Kranken da zu sein. Und das geht eben oft Hand in Hand mit unmöglichen Dienstzeiten und, wenn nötig, Regelübertretungen. Wenn du dich daran nicht bereits in der Ausbildung gewöhnst, hast du verloren.


    Da stelle ich mit die Neunzigjährige vor, deren Tropf verstopft ist oder leer, aber es kommt keiner, den zu wechseln, weil nicht genug Personal da ist, weil eine Schwester auf ihren freien Tag pochte und eine andere ganz alleine den Dienst von zweien schieben muss. Dies jetzt auf die Administration des Krankenhauses zu schieben, dass die mehr Leute einstellen sollen, ist im Angesicht von Menschenleben, die du ja in die Waagschale wirfst, ein bisschen schal, findest du das nicht selbst? Wenn du diesen Dienst nicht machst, weil du auf irgendwelche Rechte pochst, dann weißt du aber schon, wer den stattdessen machen muss? Genau, eine Kollegin, die dann eben vielleicht eine Doppelschicht schiebt. Und das ist dir egal?


    Es geht hier doch nicht darum, dich zu zerpflücken. Du hast eine Frage gestellt und bekommst ehrliche Meinungen von Leuten, die entweder selbst in deiner Situation sind oder aber sich vorstellen, wie sich die Kranken fühlen würden angesichts unterbesetzter Schichten.


    Ich finde es auch ehrlich gesagt ein bisschen link von dir, so darauf zu pochen, dass es gerade im Krankenhaus wichtig ist, Ruhezeiten einzuhalten. Das klingt so, als sei das in anderen Berufen nicht so wichtig. Dann stelle ich mir den Metallarbeiter vor, der nach einer Doppelschicht hundemüde ist und sich in die Hand bohrt oder mit der Maschine die Hand ganz absägt, weil er nicht mehr richtig aufpasst und ihm die Augen zufallen. Klar, ist ja "nur" seine eigene Hand. Kreislauf: Dann bräuchte er kompetentes, einsatzbereites und vor allem "anwesendes" Krankenhauspersonal. Und das könnte man so durch alle Berufe ziehen, in denen es 24 Stunden Dienste gibt. Oder solche, in denen 24 Stunden nicht an der Tagesordnung sind, aber auch mal vorkommen können. Die wären ALLE besser dran, wenn sie die Ruhepausen regelmäßig einhalten könnten. Aber können sie das? Nein, und das weiß man eigentlich vorher, wenn man so einen Beruf ergreift. Gerade im Krankenhaus ist das doch seit Jahr und Tag an der Tagesordnung. Das weiß sogar ich, und ich hatte damit nie was am Hut. Mit welchen Vorstellungen hast du diesen Beruf denn ergriffen, frage ich mich da.

    Zitat

    Original von Lumos
    Kann man das Buch denn normal kaufen?
    Gerade habe ich mal bei amazon reingeschaut und dort stehen nur gebrauchte Exemplare :gruebel.


    Lumos, die aktuelle Neuauflage hat den Titel "Der Spielmann". Die sollte auch neu zu bekommen sein.
    Und der "König" stand sogar in der kleinen Provinzbuchhandlung im Regal, wo meine Schwester ihn für mich erstanden hat, sie brauchte ihn nicht zu bestellen ... *hüpf*

    Och so Sätze wie "Ich bin alt und du bist jung" sehe ich mittlerweile nur noch als Kompliment an.


    Da denke ich mir, schön, dass ich doch noch nicht so alt wirke, wie ich mir manchmal vorkomme. Da fühle ich mich gleich viel besser. Ich bin ja auch lieber jung als alt. :grin

    Hallo Tom,


    ja, sicher ist das Veröffentlichen beim Publikumsverlag ein Erfolg. Das brauchst du mir nicht zu sagen. Das streitet keiner ab. ABER. in meinen Augen ist ein Erfolgsautor der, dessen Bücher mir in der Buchhandlung entgegengeworfen werden. Gut, vielleicht müsste man die noch in die Bestsellerautoren kategorisieren, noch einen Tick erfolgreicher halt. Keine Ahnung.


    Es ging mir aber in erster Linie darum, dass solche Äußerungen nicht gerade angebracht sind, dass ich mich als Leser respektiert fühle, und ergo der Schuss, mich auf den Autoren neugierig zu machen, mit Volldampf (sozusagen) in die Hose ging ... Solche Klopper sind eher ein Weg, es sich mit einer Schicht von Lesern für immer zu vergällen - denen, die in Foren mitlesen, nämlich. Finde ich.


    Es gibt sogenannte Erfolgsautoren, von denen ich noch nie ein Buch im Laden gesehen habe, noch nie ein Buch gelesen habe und die es ohne große Schwierigkeiten schaffen, in mir das Verlangen zu unterdrücken, diesen Umstand zu ändern! :anbet

    Wie babyjane auch sagt: Anpassen.


    Du sagst ja selbst, im Krankenhaus geht es (im schlimmsten Falle) um Menschenleben (um die kann es übrigens im Hotelgewerbe auch gehen - wenn ein totmüder Kellner über ein unachtsam spielendes Kind fällt, kann das bös ins Auge gehen). Wie kann man, wenn es um Menschenleben geht, so kleinlich sein, wenn einem ein bisschen Flexibilität abverlangt wird? Eine Schulkameradin von mir durfte seinerzeit nicht Krankenschwester lernen, weil sie den "Menschlichkeits-Test" nicht bestanden hatte. Sich über seine eigenen Dienstzeiten zu beschweren, wenn doch Menschenleben daran hängen könnten, ob man da ist oder nicht, kommt wohl gleich danach, denke ich ...


    Zudem hast du im Eingangsposting auch noch gesagt, es sei dein erstes Mal im Nachtdienst. Nun aber sagst du, es wäre nicht das erste Mal, dass das passiert. Das passt nicht zusammen, finde ich, die Dienstzeiten von Kollegen haben ja nichts damit zu tun, wie dein erster Nachtdienst organisiert ist, und ebenso sagst du, wer was wie mit sich machen lässt, ist deren Sache - noch eine Bekräftigung, dass das, was auf den Dienstplänen von Kollegen steht, nichts mit deinem zu tun hat.


    Flexibel ist man nicht nur an der einen Ecke, oder einmal im Monat, oder wo es einem gefällt. Flexibel ist flexibel. Ich habe eine 30-Stunden-Woche. Laut Arbeitsvertrag. Meine Dienstzeiten ändern sich an mindestens einem Tag die Woche, oft an mehreren, nie bleibt etwas so, wie es auf dem Schichtplan vorgesehen ist. Damit muss ich leben. (Hinweis: Ich arbeite jetzt im Einzelhandel, wo es eigentlich "normal" zugehen sollte, aber was ist schon normal? Und ja, in Dänemark sind Supermärkte auch Sonntags geöffnet, zumindest unsere Kette.) Es gab schon Wochen, in denen ich es auf 60 Arbeitsstunden gebracht habe. Für jemanden, der Teilzeit arbeitet, ein ordentliches Resultat. Eigentlich sollen wir Überstunden abbummeln. Auf dem nächsten Lohnzettel kriege ich einen Block von 50 Überstunden ausbezahlt, weil das mit dem Abbummeln eh nie klappt. Es ist der zweite Überstundenblock, den ich ausbezahlt bekomme. Ich arbeite da aber erst seit einem halben Jahr.


    Übrigens, wenn das stimmt, dass man "laut Gesetz" direkt nach einem gearbeiteten Sonntag einen dienstfreien Tag bekommen muss, dann halte ich das für eine höllisch kulante Regelung. Bei der man auch mal drüberwegsehen sollte, wenn aus Kräftemangel das nicht eingehalten werden kann. Ich kannte das damals in meiner Kellnerzeit in Deutschland nicht, und ich kenne das auch hier in Dänemark nicht, dass es eine solche Regelung gibt. Geregelt sind nur die zwei freien Wochentage (in meinem Fall, weil Teilzeit - bei Vollzeit steht einem Arbeitnehmer nur ein freier Wochentag zu). Und selbst die klappen oft genug NICHT, weil es zuviel zu tun gibt und man gebraucht wird. Und?

    Zitat

    Original von Mulle
    Bei meinen eigenen funzt das nicht, da vertraue ich meinem Lesergeschmack absolut überhaupüt nicht. Ich sehe da ... nix. Nur Fragezeichen: "Ist das gut? Ist das mies?"
    Ich habe keine Ahnung.
    :kopfschmerz


    Mulle, lass mal liegen ein paar Jahre, lass keinen mit der Überarbeitungsschere ran und lies sie dann nochmal. Dann merkst du's auch. Mehr noch, dann gehen dir die Äuglein über.


    Hab vor zwei Jahren was geschrieben, das von einer Agentur abgelehnt wurde. Hab es versenkt, aber ca. die ersten 70 Seiten meiner Schwester gegeben. Von dort durchliefen diese 70 Seiten die ganze Familie, gingen weiter an Arbeitskollegen der Eltern, machten die Runde durch's Dorf. Jetzt wollen plötzlich alle wissen, wie es weitergeht mit der G'schicht. Ich hab ja den Ausdruck noch hier. Ja gut, sag ich zu meiner Schwester, ich geb ihn dir mit, wenn du mich am Wochenende besuchst.
    Das Wochenende naht. Ich kram den Packen raus und beginne zu lesen. Mit jeder umgedrehten Seite dreht sich auch mein Magen um: Sowas kann man doch keinem Menschen zu lesen geben!!!!!


    Ich war damals sehr zufrieden mit der Geschichte. Hielt sie für so gut, dass nichts daran verbessert werden musste. Mag die Geschichte immer noch. Aber der Stil (und auch den fand ich damals gut) ist zum Fürchten!


    So entwickelt man sich halt weiter, aber wenn man jedes Mal wartet, darauf, wie viel besser man in zwei Jahren ist, dann stirbt man drüber hinweg, ein Autor werden zu wollen, der mit sich selbst zufrieden ist.


    Aber Hefs festgefahrene Meinungen wollte ich mit meinem Eindruck natürlich nicht attackieren. Meine Antwort galt allen anderen :lache

    Mein härtestes war mal, als Kellner in einem Hotel, morgens um 7 mit dem Frühstück für die Hotelgäste angefangen. Feierabend um 4 war nicht, ich musste mit helfen, den Saal fertig zu machen für eine Tanzveranstaltung. Ich musste dann auch bei der Tanzveranstaltung ab 19 Uhr arbeiten (ohne zwischendurch eine Pause zu haben). Und "netterweise" haben die Tanzgäste in dem "Revier", in dem ich bediente, das meiste Sitzfleisch gehabt, und meine lieben Kollegen sind alle vor mir gegangen, ohne auch nur anzubieten, dass sie für mich übernehmen. Nachts um 4 konnte ich dann endlich gehen. DAs war aber noch nicht das Ende vom Lied. Denn um 7 durfte ich für's Hotelgästefrühstück wieder auf der Matte stehen und bis 18 Uhr arbeiten.


    Da hat auch keiner gefragt, ob ich das physisch überhaupt kann. Das war überhaupt keine Diskussion. Es gehörte halt dazu in diesem Job, ob legal oder nicht, man muss damit rechnen.


    In Schottland hatte ich es auch einmal, als wir mitten in der Winterzeit, wenn es in den Hotels dort nur das Nötigste an Personal gibt, eine Großveranstaltung mit Übernachtung hatten. Da musste ich dann auch mehr oder weniger 40 Stunden an Stück, hatte immerhin zwischendrin zwei Stunden Schlafpause. Geht alles. Sind ja Ausnahmen.


    Ich glaube, wenn man gleich beim ersten Vorkommnis dieser Art nach gesetzlichen Regelungen etc zu forschen beginnt und ein Chef das vielleicht mitkriegt, handelt man sich sehr schlechte Karten ein. Was anderes ist es, wenn es ans Ausnutzen geht, weil man NIEMALS zuckt, selbst wenn es immer wieder passiert. Dann muss man auch schon mal was sagen. Aber ansonsten bedeuten Attribute wie "belastbar" und "flexibel" (ich weiß ja nicht, inwiefern die heutzutage in Deutschland bei Bewerbungen eine Rolle spielen) genau das, was sie aussagen.