Beiträge von Brillenschlange

    „Der steinerne Markgraf“ von Ines Schäfer


    Erlangen. Aus dem Fluss wird die Leiche eines Studenten geborgen. Er war der Enkel einer alten Dame, die in einem Seniorenheim lebt. War es Mord, Selbstmord oder ein Unfall? Lotte Askoleit, Hobbydetektivin und ebenfalls Bewohnerin des Seniorenheimes geht der Sache nach.


    Ich bin jetzt noch am Anfang des Buches. Aber ... na ja ... es scheint eine Story zu sein, für die sich wohl doch eher Senioren am meisten begeistern dürften. Wenn zum Beispiel beschrieben wird, wie Lotte Askoleit abends ein Fußbad nimmt und dabei einschläft, haut es einen nicht gleich vor Spannung vom Stuhl. Aber ich lese weiter, vielleicht wird es ja doch noch so richtig spannend. Das Buch war ein Geschenk einer Freundin. Ihr hat es sehr gut gefallen. Sie ist bereits Seniorin. ;-)

    Ich kaufe die Bücher entweder in der Thalia-Buchhandlung, bei Hugendubel oder beim kleinen Buchhändler um die Ecke.


    Viele Bücher schenkt mir auch eine liebe Bekannte, wenn sie sie gelesen hat. So bin ich schon oft zu tollen Büchern gekommen, die ich mir selbst nie gekauft hätte.

    Geht mir auch so. Ich verleihe ungern Bücher. Wenn ich sie überhaupt zurückbekomme, dann verknickt und voller Flecken. „Interview mit einem Vampir“ habe ich an eine Nachbarin verliehen. Nach ca. einem Jahr, als ich schon gar nicht mehr damit gerechnet habe, hat sie es mir zurückgegeben. Das Buch war so versaut, dass ich es am liebsten nur mit der Kneifzange angefasst hätte. Ich habe den Verdacht, sie hat es selbst an andere Leute weiterverliehen. Ich habe es dann weggeworfen und mir ein neues gekauft. Sie hat von mir nie mehr ein Buch bekommen. Der Kontakt beschränkt sich sowieso nur noch aufs Grüßen.


    Als Kind habe ich ein wunderschönes Märchenbuch mit russischen Märchen geschenkt bekommen. Das Buch hat mir damals eine Tante aus der ehemaligen DDR geschickt. Es war also hier nicht mehr nachkaufbar. Es war mein Lieblingsbuch, das ich übrigens immer noch habe. Wunderschöne Märchen und wunderschöne Zeichnungen. Märchen und Geschichten, die ich noch nie gehört oder gelesen hatte. Eine wundersame Märchenwelt hat sich da für mich aufgetan. Das Buch war mit einer Art Stoff eingebunden. Außerdem hatte es einen eigenartigen, aber nicht unangenehmen Papiergeruch. Oft habe ich daran gerochen. Der Geruch hat zum Buch gepasst. Eine Schulfreundin hat es sich ausgeliehen. Wochen sind vergangen, Monate, das Buch wurde nicht zurückgegeben. Immer wieder habe ich nachgefragt. Sie: „Ja, ich bringe es morgen mit.“ Am nächsten Tag dann: „Habe ich vergessen.“ Dann bin ich zu ihr nach Hause. Ihre Mutter war an der Tür. Erst als ich eindringlich nach dem Buch gefragt habe, hat sie es zögerlich herausgegeben. Und wie das Buch ausgesehen hat! Mir hat es gegraust. Der Stoffeinband voller Flecken. Die Seiten voller Fingerabdrücke und Fettflecken. Ich hätte heulen können. Aber nachdem das Buch für mich so einzigartig war, habe ich es behalten und neu eingebunden. Die Flecken auf dem Papier sind so nach und nach verblasst, weil das Papier im Lauf der Zeit total vergilbt ist. Von Zeit zu Zeit hole ich es wieder heraus, blättere darin, lese ein wenig und denke immer noch mit Groll an diese Schul“freundin“. Sie hat von mir ebenfalls nie mehr ein Buch bekommen (die dumme Nuss).


    Von einer jetzigen Bekannten, der ich noch Bücher leihe, bekomme ich sie immer in sauberem Zustand zurück, aber das Buch ist regelmäßig verbogen. Wie sie das macht, ist mir rätselhaft. Aber im Bücherregal zwischen anderen eingeklemmt biegt es sich langsam wieder zurück.


    Wenn ich ein Buch in die Hand nehme, wasche ich mir vorher die Hände. Esse oder knabbere dabei nichts, wenn ich es ablege, achte ich vorher darauf, dass der Tisch sauber ist. Nachdem ich das Buch gelesen habe, sieht es hinterher aus wie neu. Man könnte es glatt als ungelesenes Buch weiterverkaufen. Ich liebe Bücher.

    Zitat

    Original von Nikki
    Das Buch fand ich ganz okay. Für mich aus dem Norden sind die bayerischen/schwäbischen Gepflogenheiten nicht so bekannt. Ich grüble immer noch über den Ausruf "Zefix" - ist bestimmt ein ganz böses Schimpfwort. :chen


    „Zefix“ ist ein Fluch. Heißt eigentlich „Kruzifix“, auf Bayerisch abgekürzt eben „Zefix“.


    Also, ich gehöre zu denen, die Kluftinger und sein Team Hefele, Strobl und Maier, lieben. Kluftis grantelnde Art, seine Scharmützel mit dem überkandidelten Nachbarn Langhammer – einfach herrlich. Die Kriminalgeschichten haben mich allerdings weniger interessiert, bis auf „Seegrund“ mit den Geheimnissen um den Alatsee. Der Alatsee existiert tatsächlich. Beim Lesen hat es mich richtiggehend gegruselt.


    Ich kann mir schon vorstellen, dass Norddeutsche, sprich also alle, die nördlich der Donau wohnen :P, Kluftinger und Co. nicht soviel abgewinnen können. Kluftinger ist halt ein uriges oberbayerisches Urgestein, der gerne Kässpatzen isst, in manches Fettnäpfchen tappt und Langhammer ums Verrecken nicht ausstehen kann. :P

    Ich habe das Buch als sehr unheimlich und spannend in Erinnerung. Es ist alles da, was das gruselige Herz begehrt: übersinnliche Erscheinungen, zum Beispiel „Tinkerbell“, die Lichtkugel, die von Zeit zu Zeit auf unerklärliche Weise in einem der Zimmer auftaucht und wieder verschwindet, ein eiskalter Lufthauch, die Geisterhunde oder die Beschwörung des Geistes von einem Verstorbenen, der letztendlich mit dem Spukhaus nichts zu tun hat und sich kaum noch an sein früheres Leben erinnern kann, und dann die Spukerscheinungen selbst, keine Geister im eigentlichen Sinn, sondern nur eine Art „Echo“ eines ehemaligen stattgefundenen Verbrechens, das immer wieder zurückkehrt. Spuk ist eben nicht gleich Spuk ...


    Wer sich für Parapsychologie interessiert, kann hier noch etwas dazulernen. Es wird versucht, für den Spuk eine physikalische Erklärung zu finden. Was man verstandesmäßig zwar nachvollziehen kann, aber immer noch einige Fragen und Zweifel offenlässt. Nicht alles ist eben erklärbar.


    Für mich ist "Der kalte Hauch des Flieders" eine der besten Spukgeschichten, die ich bisher gelesen habe.

    Ich habe zwar erst die Hälfte gelesen, kann aber jetzt schon sagen, dass es ein fabelhaftes Buch ist. Ich kenne die Schauplätze und kann mir daher auch bildlich alles sehr gut vorstellen: Nürnberg, St. Laurentius, St. Sebald, den Hauptmarkt, auf dem früher die Synagoge stand, den kleinen Ort Pillenreuth, wo Luzinde von dem Beginenorden aufgenommen wurde, sogar den Weiher, in dem sie gefischt hat (falls es den Weiher damals tatsächlich schon gegeben hat). Es ist faszinierend, wenn man in Gedanken alle Wege der Protagonisten nachgehen kann. Sehr interessant ist auch die Beschreibung des jüdischen Alltags und der Bräuche. Die jiddische Sprache hat es mir ganz besonders angetan, einfach köstlich. Lena Falkenhagen hat wirklich sehr gut recherchiert. Man bekommt beim Lesen den Eindruck, mittendrin und selbst dabei zu sein. Einfach klasse!

    Ach soo! Jetzt verstehe ich es. Danke dir für die Aufklärung. :-)


    Wenn man in anderen Foren editiert, erscheint die Edition nicht als letzter Beitrag auf der Übersicht. Deshalb habe ich auch nicht genauer hingeschaut, sondern nur auf das Datum unten links.


    Trotz allem, irgendwie scheint das heute nicht mein Tag zu sein ... :-(

    Ich mache es, wie sonst auch. Beispiel:


    Grosse Räumungsaktion! Neue Titel am 20.02.2010 - Seite 3


    Bitte anklicken:


    Große Räumungsaktion! Neute Titel am 20.02.2010


    Der letzte Eintrag ist bei mir vom 26.11.2009.


    Oder unter Horror: David Moody - Herbst Beginn.
    Der letzte Eintrag ist bei mir vom 11.02.2010, obwohl laut Anzeige der letzte Beitrag vom 28.02.2010 von Miss Kazumi ist. Gestern konnte ich den Beitrag von Miss Kazumi noch lesen. Heute ist er nicht mehr da.

    „Alle glücklichen Familien ähneln einander; jede unglückliche aber ist auf ihre eigene Art unglücklich.“


    Wie wahr, wie wahr! Der erste Satz in „Anna Karenina“ von Leo Tolstoi ist einer einer der besten Buchanfänge, die ich kenne, und der mir auch nach Jahren immer wieder in den Sinn kommt.

    Hach, es gibt so viele wunderschöne Buchtitel. Hier ein paar, die mir spontan eingefallen sind.


    „Gesang der verlorenen Frauen“ von Kiana Davenport


    „Was vom Tage übrig blieb“ von Kazuo Ishiguro


    „Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses“ von Dee Brown


    „Hundert Jahre Einsamkeit“ von Gabriel Garcia Marquez


    „Der Duft des Jacaranda“ von Tamara McKinley

    "Die Nebel von Avalon" von Marion Zimmer Bradley. Mit viel Spannung, Fantasie, Liebe und vor allen Dingen Magie. Eines meiner absoluten Lieblingsbücher.


    Es ist Morgaine, die Hohepriestipn des Nebelreichs Avalon und Schwester von Artus, die hier die wahre Geschichte von ihrem königlichen Bruder erzählt, von den Rittern seiner Tafelrunde, allen voran Lancelot, und von den Mysterien diesseits und jenseits dieser Welt. Wohl zum ersten Mal erzählt eine Frau diese wundersame Geschichte, zeigt die christlich stilisierten Heldengestalten in einem neuen Licht und erinnert daran, daß einst Frauen die Macht in den Händen hielten: Sie lenken im Verborgenen das Geschick ihrer Zeit und setzen den König der Legenden auf den Thron, geben ihm das heilige Schwert Excalibur, mit dem er die Sachsen für immer vertreibt.
    Aber es geht um mehr bei diesem Kampf auf Leben und Tod. Rituale, Magie, visionäre Einsichten, Versagen und Größe fordern die Menschen heraus, die um den richtigen Weg des Glaubens und des Lebens ringen. In der Enthüllung des Mysteriums vom Heiligen Gral erfüllt sich das Schicksal von König Artus und seinen Rittern. Es ist Höhepunkt und Abstieg zugleich, denn Avalon, die Insel der Apfelbäume, die alte Welt der Naturreligion, versinkt unwiederbringlich in den Nebeln der Zeit. (Amazon)


    Ganz einfach ein Muss für jeden Fantasy-Fan.

    Auch die Katzenkrimis von Rita Mae Brown mit Mrs. Murphy sind klasse. Vergnüglich, spannend und leicht zu lesen.


    "Mit Speck fängt man Mäuse"


    Eigentlich ist es eine wunderschöne herbstliche und idyllische Kulisse in einem kleinen Ort in Virginia. Aber dann dieser brutale Mord an dem Frauenarzt Dr. Wylde, der „schon halb Crozet auf die Welt geholt hat.“ Waren „verrückte Abtreibungsgegner“ die Täter? Da sind die routinierten Spürnasen von Harry Haristeen und ihrem Team Mrs. Murphy und Co gefragt.
    Wer Spaß an verspielten Geschichten, zwar mörderisch, aber tierisch amüsant, hat, der liegt hier genau richtig. Buntes Lokalkolorit, kleinstädtische Atmosphäre pur, das manchmal so ganz spezielle Sozialleben in kleineren Gemeinden, inklusive Klatsch und Tratsch, hier füllt es bilderreich, lebendig und auch noch spannend knapp 300 Seiten. Die Reihe der Mitwirkenden ist nicht ohne und es mag anfangs eine kleine Herausforderung sein für den außenstehenden Leser, schnell aber schließt man sich der gerade 40 gewordenen Harry Haristeen an, die ihre Welt auf einer Farm gefunden hat, gemeinsam mit Ehemann und Tierarzt Fair, der Tigerkatze Mrs. Murphy und Tee Tucker, der Corgihündin. (Amazon)