Beiträge von Readit

    Wenn auch der Titel und auch das Titelbild reichlich kitschig erscheinen, so darf sich der/die Leser/in doch auf eine prachtvolle, dramatische Familiengeschichte aus dem Argentinien des 19. Jahrhunderts freuen.
    April 1863: Auf einem Auswandererschiff reist die junge Anna Weinbrenner nach Argentinien. Ihre Familie und ihr Mann Kaleb sind schon vorausgefahren auf der Suche nach einem Stück Land und einem besseren Leben. Anna freundet sich an mit Julius, einem Kaufmann, und mit Victoria, einer jungen Frau aus gutem Hause, die Humberto Santos, einen argentinischen Großgrundbesitzer, geheiratet hat und nun zu ihrem Mann fahren will. Zwischen Anna und Julius entsteht eine enge Bindung, beide schätzen sich sehr, doch Anna ist verheiratet und liebt ihren Mann.
    In Buenos Aires angekommen, holt Anna die Realität ein. Nichts ist so wie erhofft und erträumt: man ist betrogen worden, es gab kein Land und somit keine gesicherte Existenz. Die Familie bricht auseinander. Der Vater ist Gelegenheitsarbeiter und trinkt, die Mutter wird immer verbitterter, Schwester Lenchen versucht irgendwie Geld zu verdienen, die Brüder werden zu Kriminellen, und zu allem Überfluss ist Annas Ehemann Kaleb an Schwindsucht erkrankt.
    Auch Victorias Erwartungen werden nicht erfüllt. Der charmante, geistreiche Humberto, in den sie sich verliebt hatte, ist in Wirklichkeit ein Muttersöhnchen und Schwiegermutter Ofelia eine herrschsüchtige, verbitterte Frau, die in der Schwiegertochter eine Rivalin um die Liebe ihres einzigen Kindes sieht. Allein Don Ricardo, der Schwiegervater, ist ihr zugetan. Auch nach der Geburt von Victorias und Humbertos gemeinsamer Tochter verbessert sich ihre Situation nicht, so dass sie Trost in den Armen von Pedro sucht, dem Vorarbeiter. Diese Liebe bleibt nicht folgenlos, was Victoria vor weitere Probleme stellt.
    Anna kämpft inzwischen an vielen Fronten: ihr Mann ist verstorben, sie selbst hat eine Tochter zur Welt gebracht und ist die Haupternährerin der Familie. Sie beschließt, die weite und gefahrvolle Reise zur Freundin auf sich zu nehmen, um diese um finanzielle Hilfe zu bitten. Dann taucht Julius auf der Estancia der Santos auf um Geschäfte abzuschließen. Er verliebt sich neu in Anna, und da diese jetzt ungebunden ist, werden die Gefühle – wegen des Standesunterschiedes eher zögerlich – erwidert. Victoria reagiert eifersüchtig auf das junge Glück, und die Situation zwischen den Frauen eskaliert. Anna reist nach dem Streit ab, kann sich aber in Buenos Aires eine gesicherte Existenz aufbauen.
    Victoria allerdings erlebt zu Hause die Hölle. Gedemütigt von ihrer Schwiegermutter und gefangen gehalten von ihrem Schwiegervater, flieht sie mit ihren beiden Kindern nach Buenos Aires zu Anna, denn diese ist die einzige Person, die sie um Hilfe bitten kann. Das können Humberto und Ofelia nicht auf sich beruhen lassen und reisen auf der Suche nach den Dreien ebenfalls nach Buenos Aires, wo es dann zu einem dramatischen Finale kommt.


    Das Thema Auswanderung im 19. Jahrhundert ist Schwerpunkt vieler Romane. Dieser historische Roman ist weniger trivial als viele andere desselben Genres, was auch daran liegt, dass die historischen Fakten gut recherchiert sind und neben der Story mit interessanten Charakteren ein weiterer Schwerpunkt auf der Darstellung der damaligen Gesellschaft einschließlich der Indios liegt. Das Buch ist angenehm zu lesen und ist nicht überfrachtet mit Klischees, obwohl am Anfang sehr viele Adjektive verwendet wurden. Handfeste Hauptpersonen und die richtige Portion Liebe machen diesen Roman zu einem Lesevergnügen, gerade weil die Autorin auch moderat verpackte Gesellschaftskritik in die Erzählung einbringt.
    Leider ist es mit 700 Seiten sehr umfangreich, und da doch einige Handlungsstränge ins Leere laufen, wäre hier eine moderate Kürzung vorteilhafter gewesen. Als Beispiele wären die Handlungen rund um Utz oder Corazon zu nennen. Auch hätte ich mir eine Karte gewünscht, auf der die relevanten Orte und Reiserouten eingezeichnet sind, und ein Glossar mit den spanischen und indianischen Wörtern, aber vielleicht sind diese in der Printausgabe vorhanden.

    Ein Osnabrücker Goldschmied wird mitsamt seiner Familie aus der Stadt gejagt, weil er seine Kundschaft betrogen hat. Dies bedeutet für die ganze Familie Armut und Ausgrenzung - sie will sich zum Großvater nach Braunschweig durchschlagen, um dort zu leben. Der Vater gegeht schließlich Selbstmord, die Mutter stirbt an Auszehrung, und so bleibt es Elisabeth überlassen, mit den Geschwistern beim Großvater anzuklopfen und um Asyl zu bitten. - Auch der Großvater ist Goldschmied, aber seine Augen und seine Hände lassen nach, doch Elisabeth hat Talent und kann heimlich für den Großvater dessen Aufträge übernehmen und das Familieneinkommen sichern. Ihr früherer Verlobter Berthold aus Osnabrück hilft ihr mit Blattgold, mit dem sie Rahmen verziert und so etwas eigenes Geld verdient. Alles wäre gut, wenn es da nicht den neidischen Nachbarn (hier: der Gildemeister Gregor) gäbe. Dieser ist aufgeschreckt durch das plötzliche Auftauchen seines lange verschollenen Halbbruders Martin, der als reicher aber blinder Kaufmann zurückkehrt, um endlich Klarheit das zu bekommen, was ihm in seiner Kindheit widerfahren ist und was der Grund für seine Blindheit ist. Elisabeth und Martin treffen nachts in einem Wald aufeinander, als Martin Elisabeth vor Wegelagerern versteckt und sie ihn dafür am Tage in die Stadt bringt.


    Elisabeth gerät in die Ränke des Gildemeisters, der sie gegen seinen Bruder einsetzen will und deshalb erpresst. Martin seinerseits will einerseits Elisabeth schützen, benötigt andererseits aber ihre Hilfe, um die Wahrheit über den Brand herauszufinden, bei dem er sein Augenlicht verlor und um eine Spur seiner Mutter zu finden, die er sehr liebt. Auch die anderen Familienmitglieder Elisabeths werden in das Geschehen einbezogen, und nicht alle kommen heil aus der Sache heraus. Die Ereignisse überschlagen sich, aber das Ende ist versöhnlich.


    Helga Glaesener beschreibt die Handlung in bildreicher Sprache, ohne zu übertreiben und ohne zu gespreizt mittelalterlich zu klingen, die Geschichte ist gut lesbar und kommt auch ohne unnötig grausame Folterszenen aus. Zwar sind einige Charaktere sehr eindimensional entweder nur gut oder nur böse, aber das führt in meinen Augen nicht zur Abwertung. Gut beschrieben ist das Frauenleben im 17. Jahrhundert, als es für Frauen kaum Gelegenheit gab, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen und auch Männern durch die mächtigen Zünfte das Leben schwer gemacht wurde. Es ist eigentlich für jeden etwas dabei, Spannung, Intrige, Wissenswertes und Liebe, und zum Schluss bekommt Jane Eyre ihren blinden Mr. Rochester. Mir hat das Buch gut gefallen!

    Das Buch startet in einem DDR-Kinderheim: ein Mädchen wird vertauscht, aus Christel Sonnenberg wird Judith Kepler, und die Erzieherin und die Heimleitung spielen mit - müssen sie wohl auch, eine andere Möglichkeit gibt es nicht für sie. Jahre später ist aus Judith eine Putzfrau geworden, aber eine besondere: als Cleaner reinigt sie Tatorte und Wohnungen, in denen Menschen gestorben sind und lange Zeit nicht gefunden wurden. Sie kann es, sie ist gut in ihrem Job. Doch dann muss sie einen Tatort säubern, wo eine junge Frau ermordet wurde, und die Wohnung liegt genau gegenüber ihrer eigenen. Und auch so scheint die Tote einiges über sie zu wissen, hat sie doch Zugang zu ihrer Heimakte. Offenbar war Christina Borg - so hieß die Frau - im gleichen Kinderheim wie Judith. Judith stellt außerdem fest, dass die Wohnung verwanzt war und dass es noch andere gibt, die sich für die Wohnung und Frau Borg interessieren, und schwupps ist sie mitten in einem Abenteuer, in dem verschiedene Geheimdienste mit ihren Agenten eine große Rolle spielen.


    Und ab hier wird die Geschichte unübersichtlich: wer gehört unter welchem Namen zu welchem Geheimdienst, wer wurde unter welchem Namen wann wohin gebracht, wer wurde wann erschossen ... und mittendrin ist Judith, die toughe Heldin, die auf den Spuren ihrer Kindheit wandelt und versucht, Licht ins Dunkel zu bringen, die immer wieder fast getötet oder festgenommen wird und die es doch schafft, allen ein Schnippchen zu schlagen. Mich hat das Buch nicht überzeugt: nicht, weil die Geschichte nicht spannend erzählt ist, sondern, weil ich einfach Schwierigkeiten hatte, der verzwickten Handlung zu folgen. Auch hatte ich nach der Leseprobe etwas anderes erwartet - einen Krimi nämlich, dieses Buch würde ich als Agententhriller bezeichnen, und das ist nicht so ganz mein Lieblingsgenre.

    Zunächst einmal: ich mag Katzen, wirklich. Früher habe ich immer gesagt: lieber drei Katzen als einen Hund, aber nach der Lektüre dieses Buches habe ich es mir doch anders überlegt - keine Katze, und auch keinen Hund.


    Tom ist Besitzer von zum Schluss sechs Katzen, die alle mit ihm und seiner Frau Dee in einem Haus wohnen. Dee ist ebenfalls katzenverrückt, sonst würde sie sich das alles sicherlich nicht gefallen lassen. Tom erzählt von seinem Leben mit den Samtpfoten, ihren unterschiedlichen Charakteren, von Neuzugängen im Katzenhaushalt und von Todesfällen, von Krankheiten und so weiter. Das alles ist ansich sehr liebenswert geschrieben, warmherzig beschreibt er, wie er die einzelnen Tiere kennenlernt, ihre Unterschiede und seine Probleme mit ihnen. Auch Kater The Bear gehört zu den Problemkindern, doch der Weg, Traumfrau Dee zu erobern, führt direkt durch sein Herz - am Ende klappt es doch, und nach all den Jahren ist The Bear Toms Lieblingskatze.


    Tja, und die doch sehr dünne Handlung des Buches - hauptsächlich geht es um die Suche nach der perfekten Bleibe und um Umzüge, außerdem um Beschreibungen, was welche Katze wie verschmutzt hat - wird aufgepeppt durch zweifelhafte Listen, z.b. über Katzensprache oder Anweisungen an einen Katzensitter. Ich kann einfach nicht verstehen, warum man nicht Schlafzimmer-, Badezimmer- und Küchentür schließen kann, damit die Katzen ihre Notdurft nicht dort verrichten. Und Beschreibungen von verschmutzen Dingen wie Bettdecken sind häufig, viel zu häufig, als dass ich sie in einem Buch lesen möchte. Auch haben Katzen meiner Meinung nach nichts auf Küchenarbeitsplatten zu suchen.


    Positiv finde ich an dem Buch die Aufmachung, die ist sehr gut gelungen und löst einen 'Kauf-und-lies-mich-Reiz' aus. Aber ansonsten kann ich das Buch nur Hardcore-Katzenfans empfehlen.

    Um es vorweg zu nehmen: dieses Buch ist eines der besten, die ich seit langem gelesen habe! Worum geht es?


    Libby Day musste als Siebenjährige mit anhören, wie fast ihre ganze Familie umgebracht worden ist. Als Täter wurde Bruder Ben verhaftet, er ist seitdem im Gefängnis und Libby hat keinen Kontakt mehr zu ihm. Sie lebt ein armseliges Leben, hat kaum soziale Kontakte und die Geschehnisse trotz psychologischer Hilfe nicht verkraftet. Nun ist sie auch noch pleite: vorher hat sie von Spenden wohlmeinender Mitbürger gelebt, doch das Geld ist aufgebraucht. Da kommt das Angebot des "Kill-Clubs" gerade recht: dieser Club hat es sich zur Aufgabe gemacht, Verbrechen zu überprüfen und zu Unrecht Verurteilten zu helfen. Ein Teil der Mitglieder des Clubs hält Ben für unschuldig und bietet Libby Geld dafür, dass sie zu ihm geht und ihn befragt und auch so versucht, sich neu zu erinnern, denn Ben wurde hauptsächlich wegen ihrer Aussage verurteilt. Jetzt muss sich Libby endlich ihrer Vergangenheit stellen und findet tatsächlich Erstaunliches heraus...


    In Rückblenden erfährt der Leser, wie es wirklich war, sowohl aus Bens Sicht als auch aus Mutter Pattys Sicht: die armseligen finanziellen Verhältnisse, dieses Von-der-Hand-in-den-Mund-leben, der drogen-, alkohol- und spielsüchtige Exmann, der immer auf der Suche nach Geld ist und das Familienleben noch mehr verkompliziert, die chronische Überforderung Pattys (heute würde man wahrscheinlich Burn-Out-Syndrom sagen, aber das gab es in den 80ern noch nicht), die Kinder, die wegen der abgetragenen Kleidung und der kostenlosen Schulspeisung gehänselt wurden. Ben ist Patty bereits entglitten, er hat sich ungute Freunde gesucht. Nun droht auch noch die Zwangsräumung und damit die Obdachlosigkeit - Patty ist verzweifelt und greift zum letzten Strohhalm.


    Die Geschichte ist sehr spannend aufgebaut mit den Sprüngen zwischen der Jetztzeit und der Tatzeit und dem für mich doch etwas überraschenden Schluss. Auf jeden Fall ist dies ein Buch, das sich zu lesen lohnt!

    Julia, eine Lehrerin, ist gerade dabei, ihr Leben neu zu organisieren: sie hat sich von ihrem alkoholabhängigen Mann Murray getrennt und lebt mit ihren beiden Kindern Alex und der taubstummen Flora allein. Selbst vaterlos aufgewachsen, scheint ihr dies besser für die Kinder zu sein als mit einem Alkoholiker leben zu müssen. Julias Mutter Mary lebt allein, zieht aber immer wieder Pflegekinder groß und sorgt so für ihren Lebensunterhalt.


    Da geschehen mehrere Dinge, die Julias Leben durcheinander werfen: zum einen findet sie bei einem Spaziergang ein schwer verletztes Mädchen, eine Schülerin aus ihrer Klasse. Dann verstummt Mary von einem Tag auf den anderen, sie ist apathisch und kommuniziert nur noch sporadisch mit der taubstummen Flora in Gebärdensprache. Und als drittes verliebt sich Julia neu, in David, den Arzt ihrer Mutter. Doch Julias Welt bricht vollends zusammen, als David wegen des Angriffs auf das Mädchen festgenommen wird: sie kann nicht glauben, dass er es war. Doch sie ist die einzige, die an Davids Unschuld glaubt.


    Das Buch besticht durch die geschickte Konstruktion der Handlung: die verschiedenen Erzählperspektiven sind gut gemacht und gut durchdacht. Abwechselnd erzählen Julia, Murray und Mary ihre Sicht der Dinge und überlassen es dem Leser, sich selbst ein Urteil zu bilden oder auch auf eine falsche Fährte zu geraten. Es ist schon interessant zu lesen, wie Julia mit David flirtet und sich insgeheim Hoffnungen auf eine gemeinsame Zukunft macht und im nächsten Kapitel Murrays Sicht der Dinge zu lesen ;-) Die Autorin schafft es auch immer wieder, die Spannung durch überraschende Wendungen zu steigern und die Handlung in eine neue Richtung zu lenken. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und manche Stunde Schlaf dafür geopfert. Einzig der Schluss hinterlässt ein schales Gefühl bei mir: wie kann Murray versuchen, ein neues gemeinsames Leben mit Julia und den Kindern auf Grundlage einer Lüge aufzubauen? Das kann nicht funktionieren!

    Anhand des Covers hatte ich eigentlich eine belanglose Chick-Lit-Geschichte erwartet, doch hier bin ich angenehm überrascht worden. Bei diesem Buch handelt es sich nicht um eine durchgehende Geschichte, sondern um ein Web-Log, das in Buchform gebracht wurde. Und so hat jeder Blogeintrag ein anderes Thema - es ist halt ein Tagebuch, in dem eine Frau über ihr neues Leben erzählt. Eigentlich ist sie eine Großstadtpflanze, liebt das Londoner Leben über alles, noch mehr aber ihren Mann, und so stimmt sie zu, mit zwei kleinen Kindern und einem dritten Kind im Bauch umzuziehen in die Einöde von Northumberland, weil er so gerne dort ist. Unnötig zu erwähnen, dass er ja arbeiten muss und deshalb die meiste Zeit nicht zu Hause ist, so dass sie mit den Kindern allein ist und das neue Leben selbst managen muss. Ich denke, wenn sie die Kinder nicht hätte, würde sie eingehen wie eine Primel. Aber sie arrangiert sich, versucht neue Freunde zu gewinnen und gleichzeitig den Kontakt zu den alten Freunden nicht abreißen zu lassen, fährt zum Schlechte-Luft-Tanken nach London, kümmert sich um die alten Eltern und um den Umbau ihres Cottages. Manche Blogeinträge sind humorvoll, manche bitter, manche anklagend, sie eckt bei der Landbevölkerung mit ihrem Blog an, als sie auf die Mobbingsituation in der Schule aufmerksam macht, aber zum Schluss hat sie sich an ihr neues Leben gewöhnt und Freunde gefunden.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, und ich hoffe, dass es irgendwann eine Fortsetzung gibt.

    Eigentlich wollte ich ja keinen Roman mehr lesen, dessen Titel auf -in endet, zu viele schlechte Erfahrungen! Hier habe ich eine Leseprobe gelesen und habe mir das Buch dann nach Erscheinen gekauft, weil mich die Probe sehr angesprochen hat. Worum geht es?


    Benedicta wird nach dem Tod des Vaters gegen ihren Willen von der Stiefmutter abgeschoben ins Kloster. Natürlich gefällt es ihr nicht, nach den strengen Ordensregeln zu leben. Nur in der Küche fühlt sie sich wohl, und sie beginnt zu backen. Ein köstliches Lebkuchenrezept - Fastenspeise der Nonnen im Kloster und auch der Mönche der Umgebung - weckt die Aufmerksamkeit der Oberin und des Provinzials: Benedicta soll in großem Stil backen und das Kloster will auch auf den umliegenden Märkten verkaufen. Dumm nur, dass sich Benedicta verliebt hat: Julian, der Neffe der Priorin, hat es ihr angetan, und nach einigen Verwicklungen fliehen die beiden aus dem Kloster. Das geht natürlich nicht gut, die Flucht wird früh entdeckt, Julian getötet und Benedicta und die mit ihr geflohene Köchin Agnes schlagen sich nach Nürnberg durch zu Agnes' Verlobtem Anselm, einem Bäcker. Dort bleiben sie unerkannt, doch Benedicta droht immer die Entdeckung und damit eine harte Strafe.


    Jetzt wird es noch turbulenter: Anselm sollte nach dem Willen des Vaters Crispin eigentlich Nachbarstochter Lukarde heiraten, ebenfalls Bäckerin. Julian ist nicht tot, sondern erholt sich schwer verletzt auf der väterlichen Burg. Sein Bruder Konstatin lebt als Gewürzhändler in Nürnberg, er und Benedicta lernen sich kennen und verlieben sich, Crispin stirbt (oder wird er ermordet?), und so jagt ein Schicksalsschlag den anderen, ein richtiger Wiggel, wie wir Westfalen sagen. Fast ein wenig zu viel...


    Aber trotzdem liest sich das Buch schnell und hat mich bald in den Bann gezogen. Es ist flüssig geschrieben und sehr spannend, die Personen sind gut gezeichnet, wenn auch nicht klischeefrei. Alles in allem ein netter historischer Roman!

    und über Humor auch, dieses Buch war langweilig bis zum Einschlafen...


    Worum geht es? Angelo Colagrossi, ein italienischer Drehbuchautor, der seit geraumer Zeit in Deutschland lebt, hat einen Interessenten für eines seiner Drehbücher und will nach Hamburg fahren, um die Einzelheiten zu besprechen. Also marschiert er zum Düsseldorfer Hauptbahnhof, will eine Fahrkarte nach Hamburg kaufen und los fahren. Leider ist das ja mit der Bahn nicht so einfach, aber zu guter Letzt sitzt er im Zug, bleibt unterwegs zwischen Osnabrück und Bremen wegen schlechten Wetters stecken und erreicht deshalb Hamburg nicht. Und das ist die ganze Geschichte.


    Weil das natürlich nicht ausreicht für ein ganzes Buch, streckt Herr Colagrossi das Ganze, bis es halbwegs Buchformat erreicht: großzügiges Layout, viele Drehbuchszenen aus dem Zusammenhang gerissen und eingefügt, hintendran noch ein paar P.S. und Dankesworte, einige Rezepte dazu, und *puh, geschafft* : die 190 S. sind voll geworden.


    Gut, dass ich das Buch gewonnen habe und kein Geld dafür ausgegeben habe ... es war eine ziemliche Enttäuschung.

    Erbarmungslos ist die Stimme, die zu der seit vielen vielen Tagen gefangen gehaltenen Merete spricht und weitere Folterstadien ankündigt: sei es nun, dass der Luftdruck in der Betonkammer um ein weiteres Bar erhöht wird, sei es, dass das Licht für ein Jahr nicht mehr ausgeschaltet werden soll. Und immer wieder die Frage an Merete, ob sie nun endlich weiß, warum sie eigentlich festgehalten wird? Nein, Merete weiß es nicht: sie ist eine erfolgreiche Politikerin, war quasi auf der Überholspur im Leben und verschwand bei einer Überfahrt spurlos von der Fähre. Die Polizei vermutete schließlich, dass sie über Bord gegangen und ertrunken sei.


    Fünf Jahre später: Carl Mork wird zum Dezernatsleiter des neu gegründeten Dezernats Q berufen. Was sich wie eine Beförderung anhört, ist in Wirklichkeit eine Degradierung und eine Abschiebung in ein abgelegenes Kellerbüro. Carl war vor einigen Monaten bei einer Ermittlung in eine Schießerei verwickelt, bei der ein Kollege ums Leben kam und ein weiterer schwer verletzt wurde. Er selber behielt einen psychischen Knacks zurück und macht sich seitdem Vorwürfe, nicht richtig reagiert zu haben. Das Dezernat Q soll sich mit alten Kriminalfällen befassen, die nicht gelöst werden konnten und die anschließend ad acta gelegt werden sollen. Der erste Fall, den er sich ansieht, ist der der verschwundenen Politikerin Merete Lynggard, die spurlos von einer Fähre verschwand.


    Es stellt sich heraus, dass seinerzeit sehr schlampig ermittelt worden ist. Zunächst geriet Meretes seit einem Verkehrsunfall behinderter Bruder Uffe ins Visier der Ermittler, und als diese Theorie nicht gehalten werden konnte, favorisierte man den Tod durch Ertrinken. Carl findet schnell neue Anhaltspunkte, und mit Hilfe seines kongenialen Assistenten Assad, der eigentlich nur das neue Büro putzen soll, kommt man zum Schluss dem Verbrechen auf die Spur.


    Das Buch war sehr spannend, erbarmungslos hat es mich vom Schlafen abgehalten. Witzig ist das Beziehungsgeflecht zwischen Carl und Assad, auch das Privatleben Carls kommt nicht zu kurz und ist etwas schräg. Da dies der erste Band der Reihe um Carl Mork ist (mindestens einen weiteren gibt es wohl auf Dänisch), hat es ein wenig gedauert, bis die Person Carl eingeführt und das Dezernat Q eingerichtet war, aber das machte nichts, es war nie langweilig. Wer die Entführer Meretes waren und warum - nun, dass war relativ schnell klar, änderte aber nichts an der Spannung. Vielleicht hätte man etwas weniger dick auftragen können was die geistigen Fähigkeiten Carls angeht - dass er den anderen Fall des Kommissariats quasi mit aufklärt ist etwas viel für eine Person. Auch sprachlich ist das Buch sehr angenehm, gut zu lesen und wohl auch gut übersetzt. Schön sind die Bemühungen Assads, Redewendungen zu verstehen - er nimmt immer alles wörtlich. - Ich hoffe, dass es noch viele andere Fälle mit Carl und Assad gibt!

    Kommissar Kluftinger und seine Frau Erika sowie sein Spezi Dr. Langhammer und dessen Frau Annegret haben eine Einladung zu einem Krimiwochenende in einem neu eröffneten Luxushotel bekommen. Diese Einladung kann der geizige Schwabe natürlich nicht ablehnen - einen kostenlosen Urlaub bekommt man nicht alle Tage geboten. Kluftinger soll bei dem Krimispektakel den Kommissar Hercule Poirot geben, Langhammer wird Dr. Watson sein, der Helfer von Sherlock Holmes. Es ist Winter, die Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönig, die so genannten Rauhnächte, in denen Spukgestalten ihr Unwesen treiben, und es schneit und schneit und ... jedenfalls ist das Hotel eingeschneit, und es ist zunächst kein Kontakt zur Außenwelt möglich.


    Ein Gast wird vermisst: Carlo Weiss. Kluftinger und Hotelchefin Julia König, eine ehemalige Skirennläuferin, machen sich auf die Suche, brechen die von innen verschlossene Zimmertür des Gastes auf (sehr schräge Szene!) und finden den Gesuchten leblos im Zimmer. Dr. Langhammer stellt den Tod fest, der Tote wird in der Garage aufgebahrt, und Kluftinger und Langhammer ermitteln. Es stellt sich heraus, dass jeder der Anwesenden einen Grund hatte, Weiss zu ermorden, und so langsam erinnert das Buch immer mehr an Agatha Christies "Mord im Orient Express". Wer wars? Nun, das will ich hier natürlich nicht verraten...


    Nach "Milchgeld" war das mein zweiter Krimi mit Kommissar Kluftinger. In "Milchgeld" fand ich ihn sehr nervig, zu nervig mit seiner Art und seinen Kässpatzen. "Rauhnacht" ist in sich runder, Kluftinger ist immer noch extrem nervig, aber durch die Vielzahl der anderen Personen trat das etwas in den Hintergrund. Vor allem Dr. Langhammer ist schräg mit seinem Detektivköfferchen... Kluftinger löst auch diesen Fall routiniert und mit viel Intuition und unfreiwilliger Komik, ich habe mich beim Lesen doch sehr amüsiert.

    Fast wie die Romanvorlage zu einem Tatort-Krimi im Fernsehen liest sich dieser Roman von Gisa Klönne, der Vierte aus der Reihe um die Kommissare Judith Krieger und Manfred Korzillius. Worum geht es?


    In der Nacht zu Aschermittwoch wird bei St. Pantaleon ein Mann tot aufgefunden, der wie ein Priester aussieht. Wie sich herausstellt, war er ein Arzt auf dem Rückweg von einer Karnevalsfeier. Ein paar Tage später wird erneut ein Prister ermordet, diesmal ein echter: Georg Röttgen, der Leiter der Telefonseelsorge. Manni Korzilius sucht eine Verbindung zwischen den beiden Opfern, aber es lässt sich keine finden außer der Todesart durch ein Schwert. Aus Personalmangel muss Kommissarin Judith Krieger aushelfen, die bei ihrem letzten Fall verletzt wurde und seitdem traumatisiert ist, auch sie beißt sich die Zähne an diesen Morden aus. Bei der Zeugenbefragung stößt man auf Ruth Sollner, Mitarbeiterin der Telefonseelsorge, und ihre Tochter Beatrice, genannt Bat, ein Gruftie-Mädchen, die den Tod ihrer besten Freundin noch nicht überwunden hat. Weiß Bat etwas? Sie hat jemanden nachts bei St. Pantaleon gesehen. Als sie spurlos verschwindet, ist allen klar, dass Bat in Gefahr ist. Die Kommissare arbeiten unter Hochdruck, und langsam löst sich das Rätsel.



    Das war ein richtig spannender Krimi, der mir sehr gut gefallen hat. Zum einen die kranke Kommissarin Judith Krieger, die das Trauma überwinden muss, für den Tod eines Menschen verantwortlich zu sein; zum anderen die Auseinandersetzungen zwischen Ruth Sollner und ihrer pubertierenden Tochter Bat, die mir sehr bekannt vorkommen; die Spannungen, die im Kommissariat herrschen; die finanziellen Sorgen, die Ruth Sollner wegen ihrer Arbeitslosigkeit hat; und nicht zuletzt das Thema Priesterkinder - all das kommt zu einer gelungenen und realitätsnahen Mischung zusammen und macht einen guten Krimi, den ich mir gut als Fernsehkrimi vorstellen könnte. Sehr empfehlenswert, auch wenn man die Vorgängerbände nicht kennt.

    Annika Bengtzon ist Journalistin, eine gute Journalistin mit einem Gespür für gute Stories. Sie soll bei ihrer Zeitund Abendblatt eine leitende Position einnehmen, doch das ist nichts für sie: sie zieht die Recherche der Schreibtischarbeit vor. Und so wird sie an die Costa del Sol geschickt, als dort der frühere Eishockeystar Sebastian Söderström mitsamt seiner Familie und Schwiegermutter ermordet wird. Und Annika recherchiert, sie kontaktiert schwedische Polizisten, die dort arbeiten, sie besucht mithilfe der Übersetzerin Carita einheimische Familien, und sie liefert die gewohnte solide Arbeit ab. Aber irgendetwas ist faul, sagt ihre Intuition, und sie bleibt an dem Fall dran, selbst als die Polizei die Ermittlungen einstellt und es nichts Neues zu berichten gibt.


    Dann ergeben sich Verbindungen zum internationalen Drogenhandel: hatte Sebastians Frau Veronica etwas damit zu tun? Sie war Rechtsanwältin, wie sind die Verbindungen zum Drogenkartell? Und ihre Mutter Astrid, die ein Maklerbüro hatte, war sie sauber oder auch in kriminelle Machenschaften verwickelt? Als ein Drogenkurier verhaftet wird, fliegt Annika wieder an die Costa del Sol, und es wird gefährlich für sie, denn die Spuren führen weiter, nach Marokko...



    Natürlich löst Annika diesen Fall mit Bravour, das Buch ist auch spannend geschrieben, aber es ist der 8. Teil einer Reihe und nimmt starken - zu starken - Bezug zu dem Vorgänger "Lebenslänglich". So werden die Verletzung am Finger, das abgebrannte Haus und der vorige Fall mit der Polizistenfrau Julia sehr oft thematisiert. Was es mit Filip Andersson auf sich hat und in welchem Buch dieser auftaucht, hat sich mir erst sehr spät erschlossen. Auf jeden Fall ist konzentriertes Lesen angesagt! Sehr interessant sind die Einblicke in die Drogenszene und die Geldwäsche, das alles und überhaupt der ganze Fall sind sehr realistisch beschrieben. Weiter wirkt Annika sehr menschlich durch die detaillierten Beschreibungen dessen, was sie gerade tut, und sehr cool durch manche Antworten, die sie gibt. Interessant ist der Kunstgriff, die Geschichte der drei Mädchen aufzuschreiben und mit dem Kriminalfall zu verweben, man weiß genau, dass diese Einschübe wichtig sind und liest genau, schön auch, dass diese Einschübe typographisch abgesetzt sind, ebenso wie die Mitteilungen, die Filip Andersson betreffen.


    Mein Fazit: ein spannendes Buch, die Schreibweise der Liza Marklund gefällt mir, und dieses Buch macht sicherlich Appetit auf mehr. Nur schade, dass hier auf die vorherigen Bücher so sehr Bezug genommen wird, das trübt das Lesevergnügen ein wenig, sonst hätte ich einen Stern mehr vergeben. Aber warum liegt auf dem Coverbild eine Leiche im Pool? Das hat sich mir nicht erschlossen.

    Quietschebunt kommt das Cover daher, pink und gold dominieren. Genauso quietschebunt sind die Kuchen, die Angel in Kundenauftrag backt. Damit verdient sie etwas zum Lebensunterhalt dazu, müssen sie und ihr Mann sich doch um die fünf Enkelkinder kümmern, da deren Eltern bereits tot sind:


    Angel ist der Engel im wörtlichen Sinn: sie stiftet Ehen, hilft allen, so gut sie es kann, und wenn sie nur zuhört oder aus Resten eine warme Mahlzeit für die Straßenkinder zaubert. Trotz der Armut, die überall herrscht, findet man in diesem Buch eine Lebensfreude, die ansteckt.Das Buch lenkt den Blick auf Afrika, ohne belehrend zu sein, zeigt z.B. die Gräueltaten des Genozids auf, die sonst so nicht mehr in den Köpfen präsent wären.


    Für mich war es sehr gut lesbar, ein paar Setzfehler könnten bei der nächsten Auflage bereinigt werden. Allerdings hätte ich gerne eine Karte gehabt, denn im Urlaub hatte ich natürlich keinen Atlas dabei, um die Orte, in denen das Buch spielt, nachschlagen zu können.


    Ich habe einen Spoiler gesetzt, weil zuviel vom Inhalt verraten wird. LG Wolke

    Schlafen oder lesen ... das war hier die Frage! Ich habe mich fürs Lesen entschieden und es nicht bereut!


    Schon der Anfang war ein Knaller, Erinnerungen eines Jungen an seine Mutter, später auch noch an seine Schwester. Aber nicht nett und niedlich, sondern irgendwie unheimlich, ich wusste sofort, dass da noch was kommen muss. Anschließend wurden sehr, sehr viele Personen eingeführt: der Polizist Patrik und seine neue Kollegin Hanna und all die Kollegen, Patriks Familie, die Teilnehmer einer Reality-Soap, die Familie des ersten Mordopfers... aber alles war so geschickt beschrieben, dass es bei mir nicht zu Verwechselungen kam.


    Worum geht es? Eine Frau verunglückt mit ihrem Auto, sie hat offensichtlich getrunken. Doch die Angehörigen sagen aus, dass Marit nie etwas trank, und dazu kommen noch blaue Flecken rund um den Mund, eine hohe Alkoholkonzentration im Blut und in der Lunge und eine Seite aus einem Märchenbuch, die neben der Toten gefunden wird. War es doch Mord? Die Polizei tappt im Dunkeln, als ein zweiter Mord geschieht: eine Teilnehmerin der Reality-Soap wird getötet. Hängen die beiden Fälle zusammen? Handelt es sich um einen Serienmörder? Patrik ermittelt in diese Richtung weiter und wird auch fündig, und mehr möchte ich hier nicht verraten. Nur so viel: ich habe zwar nach der Hälfte des Buches gewusst, wer der Mörder ist, aber diese Lösung habe ich nicht vorausgesehen!



    Leider habe ich mal wieder mit dem vierten Band einer Reihe begonnen. Jetzt muss ich natürlich die Vorgänger auch noch lesen. Ein kleines Manko ist für mich die Spontanheilung von Erikas Schwester Anna, so schnell wird man keine Depression los. Ansonsten hat das Buch eine gute Mischung zwischen Kriminalfall und Familienleben, von beidem gerade richtig und gut dosiert. Nur der arme Mellberg tut mir leid...

    Wann ist Verlassen werden ein Glücksfall?


    Nun, dann, wenn man anschließend seinem Leben eine so gute Wendung gibt wie Clara. Sie ist 52 Jahre alt, als sie von ihrem erheblich älteren Ehemann Werner verlassen wird, weil sich dieser in eine noch jüngere Brasilianerin verliebt hat. Die Ehe war eine Farce, Clara hatte ein Alkoholproblem und hatte Werner scheinbar nur als Versorger und nicht als Partner geheiratet, von Liebe war schon lange keine Spur mehr zu finden. Werner will die Scheidung, aber er lässt Clara nicht mittellos zurück, sie bekommt die Hälfte des Vermögens und der portugiesischen Villa, in der beide leben. Mit diesem Geld ist sie in der Lage, in Portugal zu bleiben und sich mitten in der Pampa eine Hütte zu kaufen. Zunächst leckt sie ihre Wunden: sie ist die Verlassene, sie spricht Portugiesisch nur auf Anfängerkursniveau trotz der vielen Jahre, die sie schon in diesem Land lebt und kann sich mit den Einheimischen kaum verständigen, außerdem wohnen im Dorf nur alte Leute. Aber dann freundet sie sich mit Ana und Joao an, den Krämers- und Kneipenleuten, und wird im Dorf akzeptiert. Eine Freundin findet sie in der lebhaften Celeste. Ein Schweizer taucht auf und wird zur Liebe ihres Lebens - meint Clara, aber Leo hat andere Pläne mit sich und seinem Leben und verlässt Clara. Das gibt Clara einen weiteren Knacks. Als sie für die Scheidung nach Deutschland fliegen muss und sich mit ihrer besten Freundin Heike trifft, stellt sie fest, dass das alte Party-Leben nichts mehr für sie ist, sie hat sich an die Einsamkeit und die Sonne Portugals gewöhnt und will unbedingt wieder zurück. Zusammen mit Rui, Anas und Joaos Sohn, baut sie eine ökologische Ferienhaussiedlung auf ihrem Land, und bleibt dort.


    Hach, das war eine sehr schöne Geschichte, warmherzig mit einem Schuss Humor, aber nicht so platt und gewollt witzig wie manch andere Frauengeschichte. Das Buch liest sich sehr flüssig, ruhig, und angenehm weg, ich habe nicht lange dafür gebraucht, dann war es schon ausgelesen. Schade eigentlich. Angenehm war, dass es keine detaillierten Rosenkrieg-Beschreibungen des Eheendes von Clara und Werner gab, das hätte mich jetzt gestört (wobei ich doch auch ein wenig wissen will, wie es Werner in Brasilien ergangen ist).