Natürlich greifen Politiker immer wieder gern zu den schnellsten und preiswertesten Lösungen. Da muss man sich nicht lange einen Kopf machen und überlegen, an welchen Stellen man sinnvoll Gelder investiert und z.B. konsequent die Kinder- und Jugendarbeit fördert.
Ein Verbot kostet nix, also ist es im Politikerverständnis die beste Lösung. Und bei vielen Stammtischen kommt so etwas gut an.
Ich sehe es allerdings so, dass "Krieg" spielen immer noch besser ist, als Krieg real führen - auch wenn mir andere Spiele natürlich lieber wären. Offenbar fehlt vielen Jugendlichen in ihrer Perspektivlosigkeit unserer Zeiten dieser "Kriegs-Kick", auf den diejenigen, die ihn real erlebt haben, gut verzichten können. Wenn ich daran denke, mit welcher Begeisterung viele Jungbüllekes in die Weltkriege gezogen sind. Danach - wenn sie es überhaupt zurück bis nach Hause geschafft hatten, sahen alle das anders ...
Ich würde solche Spiele als einen Kanal betrachten, der diese Suche nach dem Kick aufgreift und "normalerweise" in nicht real gewalttätige Bahnen umlenkt. (Wer psychische Probleme hat, kann auch ohne solche Aktivitäten zum Amokläufer werden, wenn der entsprechende Anlass da ist.)
Von daher: das sehr viel kleinere Übel, wenn man schon an den Ursachen für diese Kick-Suche nichts verändern will, weil das ja intensive Überlegungen und Geld kostet.
Für mich ist das Gesülze um Verbote ein verlogenes Heischen um Zustimmung, denn wenn es darum geht, junge Leute in wirkliche Kriege zu schicken, haben Politiker offenbar weniger ethische Fragen, da spielt ihr "Gewissen" anscheinend locker mit.
Wäre schön, wenn man sich bei solchen Entscheidungen ebenso schwer täte ...