Beiträge von Anahid

    In diesem Abschnitt war ich gespannt, ob Malorie tatsächlich die Augen aufmacht. Ich wusste gar nicht, was ich ihr raten soll, denn weder sie noch die Kinder sind mir recht lieb.


    Die Konstellation im Haus empfand ich von Anfang an als etwas komisch, vor allem weil alle die schwangere Malorie so komisch angesehen haben. Gary und Don sind schon eigenartig ...

    Bartholomew hat aus nächster Nähe mit angesehen, wie sich ein Tor zwischen seiner Welt und dem verzauberten Feenforst auftat und seine Schwester dahinter verschwand. Er hatte versprochen, Hettie nach Hause zu holen, koste es, was es wolle. Aber was ist, wenn die bösen Wesen nur den richtigen Moment abwarten, um auch ihn zu entführen? ›Die Wedernoch‹ zeigt auf höchst packende Weise, wie drei junge Außenseiter – nicht obwohl, sondern weil sie anders sind! – die gefährlichsten Abenteuer bestehen können.




    Die Protagonisten


    Hettie ist etwas neugierig geblieben, obwohl sie im ersten Band mehr Einfallsreichtum bewiesen hat. Ich stelle mir sie immer noch klein und süß vor, aber anscheinend wächst auch sie und da geht mir jede Vorstellung ab. Hettie ist einfach weg und ich schaffe es nicht mehr, mir ein Bild zu ihr zu machen.


    Barth gefällt mehr immer noch sehr gut. Ich mag es, dass er so hartnäckig ist und seine Schwester sucht und sucht und sucht. So einen Bruder hätte wohl jeder gerne ;)


    Pikey und sein Geheimnis haben mich am Lesen gehalten, denn immer wenn dieser Charakter auftaucht, wird die Sprache von Herrn Bachmann wieder runder und stilvoller. Ich weiß nicht, ob ihr das nachvollziehen könnt, aber ich hatte immer das Gefühl: hier spricht seine Lieblingsfigur.



    Kulisse



    Die Kulisse ist diesmal mehr in der "Seltsamen-Wedernoch" Welt angesiedelt. Nur kurz befinden wir uns noch mit Bartholomew im richtigen London. Immerhin müssen wir Hettie retten und die befinden sich auf der anderen Seite.


    Diese Seite ist oft sehr düster beschrieben und nur selten habe ich das Verlangen dort länger zu bleiben. Stefan Bachmann hat keine nette, andere Welt erschaffen, sondern eher etwas, wovon man böse träumen kann.




    Handlung


    Die Handlung wird aus drei Perspektiven erzählt. Hettie in ihrer Diaspora, die sich mit komischen Butlern rumschlagen muss und einige tolle Dinge entdeckt. Barth, der immer noch versucht Hettie zu finden, ist zum Teil in London und sucht dort einen Weg in die Welt, in der Hettie ist. Aber wer es mir besonders angetan hat: Pikey! Er ist ein ganz neuer Charakter, der sehr liebevoll eingeführt wird und sehr gut beschrieben ist. Da spürt man richtig Stefan Bachmanns Herzblut den Pikey ist ein netter Kerl, dem das Leben nicht all gut mitgespielt hat.


    Während Barth einen Weg sucht zu Hettie zu kommen, vergehen viele Jahre in London. Sehr komisch, denn damit kam ich nicht wirklich zurecht. Die Zeitrechnung hat für mich hinten und vorne nicht gepasst, obwohl ich weiß, dass es ein Fantasyroman ist und der Autor machen kann, was er für richtig hält. Mich hat es nur verwirrt, dass bei Hettie die Zeit irgendwie anders vergeht und mir niemand erklärt warum, wie und wieso!


    Hettie erlebt allerdings die interessanten Abenteuer. Manche ziehen sich zwar sehr in die Länge, aber sie waren alle farbenfroh und gewitzt beschrieben. Leider fehlen mir die Seiten am Ende der Geschichte, denn diese holpert und poltert für mich recht schnell zum Ende.


    Barths Geschichte ist geprägt von einem Hin und Her, Gesprächen und dann dem Treffen mit Pikey. Erst dann wird es interessant und bis dahin, dauert es mir zu lange. Pikey hingegen hat mir am Anfang sogar etwas Angst gemacht, denn er hat eine sehr eigenwillig, grausige Sache an sich. Mehr will ich hier nicht verraten.


    Da die Geschichte an manchen Stellen nicht so rund lief, wie ich es mir vorgestellt habe, Bachmann aber immer noch bunt, wortreich und elegant erzählen kann, bekommt dieses Buch von mir 3 Bücherpunkte.





    Die Gestaltung


    Es ist sehr schön, dass das Buch so gut zu dem ersten Teil passt. Ich mag immer noch das Gefühl, wenn ich die Einbände berühre. Auch das Blau finde ich gut gewählt.





    Die Bewertung


    Leider bin ich nicht so angetan von diesem zweiten Teil. Was im ersten Band noch als Innovation durch ging, bleibt hier leider auf der Strecke. Stefan Bachmanns Vielfalt ist jetzt bekannt und ich hätte noch etwas schöneres, lauteres und bunteres erwartet, damit es sich von der Masse an Fantasy-Büchern abhebt. Sein schöner Schreibstil, der sicher und korrekt ist, gibt ihm keinen Bonus mehr. Das Finale ist am Ende etwas schwach.

    Ich teile heute mal alles in +/- auf, da ich das bei einem Backbuch sehr schön finde.


    Positiv:


    + Die tolle Aufmachung, die mich sofort zum buch greifen lässt
    + schöne, einfach Rezepte
    + ansprechende Bilder, auch wenn später das Ergebnis bei mir nie so aussieht ;)
    + verschiedene Themen, für jeden ist etwas dabei
    + geringer Zeitaufwand
    + fast immer vorhandene Zutaten, die man in der Küche schon hat




    - das Buch ist zu hübsch, um es in der Küchhe zu benutzen. Ich mache meine Backbücher doch immer dreckig!
    - getäuschte Bilderperspektive



    Ausprobiert habe ich vor allem die Müsliriegel, die ich jetzt schon ein paar mal gemacht habe. Die Zutaten sind überall zu bekommen, die Anleitung war einfach und der Aufwand recht wenig. Dies ist sowieso ein großer Pluspunkt der Rezepte.


    Auch der "Himbeerkäsekuchen im Glas" ist mir gut gelungen. Einzig dort hat mir die Bildperspektive nicht gefallen, denn ich hatte immer das Gefühl, ich hätte zu wenig Nachtisch für die Gläser. Im Buch sind die Gläser aber viel kleiner als meine. So Habich mich ein bisschen geärgert. Aber geschmeckt hat es trotzdem.



    Zu Weihnachten wird nun etwas aus dem Schokoholics Kapitel ausprobiert und ich bin schon gespannt.


    Wer ein süßes Backbuch verschenken will oder es sich selbst kauft, hat hier ein tolles Exemplar.

    Elliot will nicht schlafen, weil er dann den Toten ausgeliefert ist. Sie kommen ihn besuchen und versuchen mit ihm zu reden! Aber was passiert, wenn nicht alle Geister nett sind? Vielleicht bemächtigen sie sich deines Körpers und dann? Elliot will am liebsten nie wieder schlafen …





    Die Protagonisten



    Elliot ist vom Leben etwas gebeutelt, sodass ich ihn am Anfang mag. Es tut mir sehr leid, dass er nicht schlafen kann, denn ich weiß, wie ich leide, wenn ich mal drei Tage nicht wirklich schlafen kann. Seine Probleme sind deswegen auch gut nachvollziehbar. Auch als er beginnt Geister zu sehen, bin ich noch recht überzeugt von der Geschichte. Nur als die Autorin immer wieder versucht gruseliger, höher und spannender zu werden, verliere ich Elliot aus den Augen. Sein ganzer Charakter tritt dann in den Hintergrund und ich habe das Gefühl einer Schablone zu folgen.


    Elliots Bruder und sein Vater sind richtige Randfiguren. Ich hätte gerne mehr von seinem Vater kennengelernt, dann hätte man auch sein Leben und seine Ängste besser verstanden.


    Die Mädchenfigur, von der ich nicht viel erzählen werde, hat recht viele Ecken und Kanten und wirkt deswegen schnell kratzbürstig. Also noch ein Problem mehr, dass Elliot lösen muss.




    Kulisse


    Nichts besonderes meiner Ansicht nach. Elliot bewegt sich in seiner Wohnung, der seines Bruders und in einer Art Heimatmuseum. Die Rundgänge dort sind ganz interessant.





    Handlung


    Ein Junge träumt, sieht Geister und will darum nicht schlafen. Es dreht sich aber nicht viel darum, dass er tatsächlich versucht nicht zu schlafen. Eher versucht er alles, herauszufinden, was mit ihm los ist. Elliot sieht es als Krankheit an und kann erst einmal nichts mit Geister anfangen. Seine Träume sind interessant und am Anfang bin ich für die Idee auch Feuer und Flamme, leider bleibt es nicht so.


    Als die Geister mit ihm reden wollen und es am Ende noch schlimmer wird, finde ich das Buch sehr, sehr unrealistisch. Und das nicht, weil ich eine realistische Geschichte wollte, sondern weil mir der Zusammenhang der realistischen Fakten und dem Dazugedachten nicht gefällt. Die Autorin trägt immer dicker und dicker auf, damit sie einen starken Höhepunkt hat, schwächt aber dadurch die Beziehungen der Figuren.


    Es gibt ein Mädchen, das gewisse Instinkte bei Elliot weckt. Diesen Umstand finde ich auch sehr nachvollziehbar und ich mag es, wie die beiden miteinander umgehen und sie auch mal denkt und sagt: “Elliot, komm mal runter!”


    Ansonsten geht es wie gesagt, um Geister, Schlafprobleme und am Rande auch um Familienprobleme. Letzteres fand ich sehr interessant mit dem anderen hatte ich so meine Probleme.



    Die Gestaltung


    Das Buch ist optisch sehr hübsch, denn der Umschlag ist leicht durchsichtig, sodass ich das Gefühl habe, es ist Nebel im Wald. Es passt super zur eigentlichen Stimmung des Buches, wenn auch die Geschichte so gruselig wäre, wie sie vorgibt zu sein.


    Die Bewertung


    Ich vergebe drei Bücherpunkte, da ich das Buch zwar ganz gelesen haben, aber in der Mitte eigentlich abbrechen wollte. Die Erklärung der REM Phasen und der Schlafprobleme waren interessant, aber der Rest hat mir nicht gefallen. Sehr schnell wurde aus der Geschichte mit echten Problemen ein unglaubwürdiges Geisterepos.

    Wer euch hat denn Lust ab nächsten Montag am Leseevent zu Rainer Wekwerths "Das Labyrinth ist ohne Gnade" mitzumachen?
    Wir lesen mit allen die Lust dazu haben das Buch, diskutieren darüber, es gibt tägliche Fragen, viele Infos und als Highlight einen gemeinsamen Chat mit Rainer Wekwerth, der ebenso wie der Arena-Verlag die Runde begleiten wird.
    Und für jeden Teilnehmer gibt es auch ein Autogramm des Autoren!
    Na, wenn das mal nichts ist!



    https://www.facebook.com/groups/1449755311957644/

    Zitat

    Original von leselampe
    Ich finde Deinen Blog super. Die klare Strukturierung und die tolle grafische Gestaltung wirken sehr professionell. Leider bin ich ein Dummi in punkto social network. Vielleicht kriege ich auch noch was zusammen. Deine Seite wird mein Vorbild sein.


    Liebe Grüße
    Leselampe



    Huhu Leselampe,


    danke für das Lob und schön, dass Dir meine Seite gefällt! Ich wünsche Dir viel Erfolg, damit Du auch etwas auf die Beine stellst!


    Liebe Grüße Franzi

    Viola und Isolte waren ihr Leben unzertrennlich, aber was kam schlussendlich dazwischen? Zwischen welchen Kiefernwäldern haben sie sich verloren? Und ab wann, war sich in die Augen schauen so schwer? Viola kämpft mit sich und der Welt und Isolte, um ihre Schwester … oder etwa nicht?



    Die Protagonisten




    Isolte ist eine, für ihre Begriffe, im Leben stehende Frau. Der Leser merkt aber, dass sie nicht zufrieden ist und auch ihre Schwester vermisst. Sie erzählt zwar viel und hat auch hin und wieder Ausbrüche, aber sie bleibt stumpf. Nur so kann ich mir erklären, dass ich keinen Zugang zu ihr finde und sogar ein bisschen verstehe, dass die Zwillinge Probleme miteinander haben. Sie wirkt verhärmt und kann viele Dinge nicht hinnehmen, die sie in ihrem Leben hat.


    Viola hingegen denkt die ganze Zeit, dass sie nichts hat und niemand sie will. Das ist deprimierend und so wirkt ihr gesamter Charakter. Dieser hat mich aber wirklich betroffen gemacht und ich habe lieber ihre Abschnitte gelesen. Sie hat mehr nachgedacht und mich teilhaben lassen.




    Kulisse


    Die Mädchen müssen ein paar Mal umziehen und so wechselt die Kulisse. Ich mag es, wenn die beiden durch den Wald streifen und Freunde finden. Aber das neue Leben von Isolte finde ich sehr laut und anonym, während Violas Kulisse sehr, sehr traurig ist.





    Handlung


    Dieses Buch sprang mir ins Auge, weil ich das Cover sehr mochte. Die Leserunde wollte ich unbedingt mitmachen und ich bekam auch ein Exemplar. Was dann folgte, war ein dunkler Trip in die Vergangenheit von Isolte und Viola. Mal hat er mir gefallen und mal nicht. Immer wieder schwankte ich zwischen einem gewissen Grusel, der aber nicht beschreibbar ist und einer Frage: Wohin soll es gehen?


    Es geht nur um die beiden Schwestern. Da ist nicht noch ein großes Geheimnis, der Leser konzentriert sich auf die schwierige Beziehung der Zwillinge. Wer denkt nicht, dass solche Paare eine besondere Beziehung haben? Wer hat noch keine Zwillinge gesehen und sich gefragt: Wie halten die Eltern sie auseinander?


    Das sind nur die herkömmlichen Probleme mit denen die Zwillinge im Kindesalter zu tun haben. Da wären noch die Mutter, die eher keine ist, denn sie lebte zuerst mit ihren Kindern in einer Kommune. Ich schüttele oft den Kopf, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass es so richtig ist Mutter zu sein. Aber auch im wahren Leben soll man nie urteilen und ich kann es noch viel weniger, habe ich doch selbst kein Kind.


    Aber irgendetwas stimmt da nicht. Unterschwellig baut sich ein dunkler Ton auf, ein Schatten, der die ganze Geschichte sehr düster und traurig wirken lässt. Es ist manchmal schwer dabei zu bleiben, denn trotz des Untertons bleibt Isolte sehr leblos. Sie berührt mich nicht. Es ist eher Viola mit ihren dunklen Gedanken und ihren innerlichen Kämpfen, der ich gerne zuhöre.


    Viola scheint die schwächere von beiden zu sein, denn auch das ist ein Vorteil: das der stärke Zwilling zuerst kommt und immer der stärkere bleibt. Die Zwillingsbeziehung wird von allen Seiten beleuchtet, nichts bleibt verborgen. Wirklich nichts?



    Die Gestaltung


    Es hat “Klick” beim Cover gemacht. Irgendwie mag ich die Zeichnung und die klare Darstellung der Zwillinge in Weiß. Außerdem sitzen sie am Wasser, auch immer mal wieder ein kleiner Pluspunkt.





    Die Bewertung


    Ich vergebe drei Bücherpunkte. Die Geschichte hat wirklich ein besonderes Schwesternpaar im Fokus. Aber vor allem bei Isolte hat es mir an Gefühl gefehlt, obwohl diese den Dreh- und Angelpunkt des ganzen Romans bilden. Die Düsternis und Schwere der Gedanken konnte mich nur auf Seiten von Viola mitreißen. Außerdem finde ich das Ende etwas seicht und sehr offen. Damit kann ich bei so einem traurigen Buch immer sehr schlecht leben.

    Liebe Fans, Freunde und alle anderen vom Bücherchaos: 774 ist eine schöne Zahl, aber wenn wir die 790 bzw 800 schaffen, kann ich euch eine tolle Überraschung versprechen.


    P.S: Dann gibt es eine tolle Neuerscheinung zu gewinnen


    Fanseite

    Habe mich heute Morgen hier dran versucht:


    Himbeer-Käsekuchen im Glas, S. 92



    Einzige Änderung: Gestern Abend konnte ich beim einkaufen keine Vollkornkekse finde, also habe ich Waffelröllchen genommen. Die, die vorne in Vollmilchschokolade getunkt sind :-)


    Tja und dann muss ich sagen, habe ich das Gefühl, dass die Menge ein bisschen wenig ist, wenn ich ihre Gläser so angucke. Meine sind von Ikea und nicht mal ganz voll :( Die Himbeeren waren dann auch sehr "wenig".


    Also einmal meine Himbeeren:



    Und hier die vier Gläser:




    Edit: Es war sehr lecker! Die Mascapone mit der Sahne nicht zu süß und die Himbeeren noch ein klein wenig sauer :-)

    Ich bin vom Schluss auch nicht begeistert.


    1.) Geht mir das mit Viola viel zu schnell.
    2.) Mir passt nicht, dass Isolte ihr was verheimlicht UND das nicht noch geklärt wird.
    3.) Die Szene mit Ben und der Aussprache kam mir zu kurz.

    Ich glaube, dieser Abschnitt ist dazu da, Viola noch mehr zu verstehen und Isolte etwas auf ihre Stufe herunter zubrechen. Viola hat ihren Halt verloren und Isolte nun auch. Sie hätte als Schwester nun mehr Zeit um sich zu kümmern und kann die gleichen Verlustängste spüren.

    Ich habe den Abschnitt schon seit zwei Tagen ausgelesen, aber kam nicht dazu hier was zu schreiben :-( Jetzt, aber. Den Inhalt habt Ihr ja alle gut beschrieben.


    Mir gefällt vor allem die Art, wie die Zwillinge sich sprachlich von einander unterscheiden. Da spielt die Autorin gut mit der Perspektive, die sich eigentlich ja nicht verändert. Aber bei Isolte habe ich das Gefühl viel weiter weg zu stehen, sie hält den Leser auf Abstand.


    Währen Viola mich mehr berührt, mich tiefer in ihre Seele mit hinein nimmt und auch sonst greifbarer ist.

    In einer Zeit von Dampfkutschen und Aufziehvögel gibt es Magie, die zum Greifen nah ist! Aber nicht jede Magie ist willkommen und so hat es Bartholomew Kettle nicht leicht mit seiner Schwester Hettie und seiner Mutter in Ruhe zu leben. Als seine Schwester verschwinden, macht er sich auf sie wiederzufinden und muss erkennen, dass er die Welt doch mag …





    Die Protagonisten



    Bunt, bunter – Stefan Bachmanns Protagonisten.


    Während Arthur Jelliby einem hochdekorierten Job nachgeht und eher kein Abenteuer bevorzugt, leben Barthy und Hettie in einem üblen Viertel. Sehr gegensätzlich sind sie, aber sie passen super zusammen.


    Ich mag Arthurs distinguierte Art, seine Ängstlichkeit und später sein Durchsetzungsvermögen. Seine Art sich zu kleiden, erinnert an einen guten, englischen Gentleman und auch sein Haus nebst Frau passen in dieses Bild. Er hat recht verrückte Ideen im Verlauf der Geschichte und bestreitet seinen Teil des Romans sehr zuversichtlich und nett.


    Barthy und Hettie dürfen den zweiten Teil des Romans, der Leser springt immer zwischen ihnen und Arthur hin und her, bestreiten. Es wird ein toller und ausführlicher Einblick in das Leben der zwei Mischlinge gegeben, die immer nur in Angst leben. Niemand mag sie wirklich und am Rande der Gesellschaft wohnen, ist nie ein Spaß. Aber das Schicksal meint es mit den beiden gar nicht so schlecht, als Barthy auf ein Abenteuer gehen muss. Er mausert sich vom kleinen Feigling zum fast Helden und diese Entwicklung ist wirklich toll.





    Kulisse


    Die Kulisse könnt bunter nicht sein. Ein Bath in dem Maschinenpferde Kutschen ziehen, Feen neben Menschen in Slums leben, Aufziehvögel Post bringen können und es Mischlinge gibt. Diese habe zum Teil spitze Ohren oder Zweige auf dem Kopf. Es ist alles bunt, wenn man die zusammengewürfelten Menschen und Feen betrachtet.


    Doch die Stadt leidet unter den vielen Fabriken, dem Rauch und der Asche. Ein Wunder, dass die Protagonisten manchmal gut angezogen aus dem Haus gegangen sind. Die Kulisse wandelt sich fortwährend, weil der junge Autor immer wieder eine Idee hat, sie einfließen lässt und sich so das Gesamtbild des Lesers ändert.


    Spannend ist es schon, wenn eine neue Ecke dazu kommt, der Leser nicht mit einem Feenmarkt rechnet und dann doch einen besucht und sich die Frage stellt: Was ist mit dem Mond gemeint? Viele Kleinigkeiten treffen hier aufeinander, manche ergeben tatsächlich ein Bild, das zusammenpasst.




    Handlung


    Zwei Kinder, die in einer Welt nicht sonderlich geliebt werden, ahnen nichts von ihrem großen Abenteuer! Barthy mag sein Leben nicht wirklich, denn er und seine Schwester müssen im Verborgenen leben. Dabei ist Hettie ein Schatz! Sie hat mich sofort für sich eingenommen, so zart und außergewöhnlich wie sie ist.


    Aber auch die Handlung an sich ist sehr nett. Zwar verwirrend und manchmal gibt es einfach keine Antworten auf meine Fragen, aber gerne gelesen habe ich es trotzdem! Wenn die Elfen und Gnome einen Krieg mit den Menschen haben, die Menschen gewinnen und die Elfen den Kürzeren ziehen, können wir uns vorstellen, dass die Elfen Rache schwören. Und tatsächlich ist da was im Busch!


    Mit vielen bunten Charakteren, vielen Fallstricken für Barthy und seine Schwester beginnt eine verstrickte Geschichte, die bis ins politische Lager getragen wird. Arthur Jelliby, plötzlich als Spion verschrien, läuft vor einem Zauber weg, vermisst seine Frau und wird vielleicht zum Helden, aber nur vielleicht ;)


    Es war toll zu lesen, wie sehr Stefan Bachmann sich Gedanken über jede einzelne Figur gemacht hat. Jede hatte ein bestimmtes i-Tüpfelchen. Und auch sein Augenmerk auf Gerüche und Farben hat dem Roman eine ganz besondere Note verliehen. Dadurch, dass manche Ausdrücke bestärkt werden durch Doppelnennungen oder Wiederholungen, ergibt sich wirklich ein sehr buntes Treiben, das mich gefangen genommen hat.


    Fünf Sterne kann ich trotzdem nicht vergeben, weil sich der Autor manchmal verzettelt. Anscheinend will er immer noch eine Schippe hinauf legen, noch bunter, lauter und einzigartiger sein. Dass er dabei vergisst, einige Rätsel zu lösen und seine Geschichte sich selbst Beine stellt, ist sehr schade. Aber im nächsten Band wird es vielleicht noch einen Tick besser ;)




    Die Gestaltung


    Ich persönlich finde das Cover sehr schön. Der Vogel, wie auch der Schriftzug sind in den Einband geprägt und der Buchumschlag gaukelt uns edles, rotes Leder vor. Wie ich finde sehr passend für das viktorianische Zeitalter und ich liebe den gelben Vogel. Leider kann ich trotzdem nicht beurteilen, ob ich im Buchladen einfach zugegriffen hätte. Wie geht es euch dabei? Ist der Blickfang so groß, dass ihr zugreifen würdet?


    Ich hätte gerne etwas weniger: er ist sehr jung, eine Überraschung und ein Wunderkind Gerede gehabt, weil ich von dieser Beweihräucherung nichts halte, denn deswegen kaufe ich das Buch nicht.





    Die Bewertung


    Barthy und seine Schwester Hettie haben mich gut unterhalten. Zum einen liegt es daran, dass es wirklich ein buntes Durcheinander ist und ich keine wirklichen Vergleiche gezogen habe und zum anderen daran, dass Stefan Bachmann gut schreiben kann. Er nimmt mich mit in eine Welt, die aus vielen Mosaiksteinen besteht, die manchmal zusammenpassen und manchmal nicht. Aber es bleibt die Liebe zum Wort, zur abstrakten Wortschöpfung, die man im gesamten Roman spürt.