Hier meine Rezension zu Der Vorleser:
Als ich hörte, dass es einen neuen Kinofilm namens der Vorleser geben sollte und dieser auch noch in den höchsten Tönen gelobt wurde, habe ich im Club gleichzeitig das Taschenbuch gesehen und gekauft. Das das dünne Buch bereits seit 1995 auf dem Markt ist und ich nie darüber gestolpert bin, hatte ich wohl auch nichts verpasst. Dachte ich. Das Buch beginnt mit der Vergangensheitserzählung von Michael Berg, der sich in die Anfang 30-jährige Hanna Schmitz verliebt. Sie treffen sie zufällig, weil Michael sich übergeben muss. Michael ist erst 15, fängt aber an, mit Hanna zu schlafen, weil er sich so zu ihr hingezogen fühlt. Irgendwas stimmt mit Hanna aber nicht, da sie große Angst hat, verlassen zu werden und ihn sogar schlägt, als er morgens einfach geht, um Frühstück zu holen. Eines Tages ist Hanna weg und Michael hängt in der Schwebe. Er schafft das Abitur und fängt an, Jura zu studieren. Er lebt sein Leben, als hätte ihn jemand betäubt und diese Betäubung würde nicht nachlassen. Liebschaften hat er wohl auch, diese interessieren ihn aber wenig. Dann trifft er Hanna wieder: Im Gerichtssaal, weil er an einem Seminar teilnimmt. Sie steht vor Gericht, weil sie damals zur NS-Zeit Frauen hat verbrennen lassen. So jedenfalls lautet die Anklage. Hanna redet sich um Kopf und Kragen und Michael kommt hinter ihr Geheimnis. Das Geheimnis möchte ich hier nicht erzählen, aber man kann es sich ungefähr in der Mitte bereits denken. Die etwas holprige Erzählweise ist trotzallem sehr gut gewählt. Ich hatte das Buch innerhalb von 2 Std. durch. Es regt sehr zum Nachdenken an. Warum ist Michael zum Richter gegangen, hat ihm aber nicht erzählt, dass er Hanna durchschaut hatte? Jeder sollte sich seine eigenen Gedanken machen. Aber man sollte auch überlegen, warum es heißt: Jeder ist seines Glückes Schmied.