Ich muss da eine Unterscheidung treffen in beruflich und privat. Aus beruflichen Gründen (Lektor/Übersetzer) muss ich sprichwörtlich alles lesen - jedenfalls so lange, bis ich 6 Richtige im Lotto habe.
Ich hab aber so das starke Gefühl, dass das kein Schaden ist. Denn wie kann ich mitreden, wenn ich von vornherein bestimmte Genres ausschließe? Und für mein eigenes literarisches Schreiben lerne ich durch das exzessive Lesen auch mieser Literatur eine Menge.
Meine Erfahrung ist, dass ich aus jedem Buch - und sei es noch so schlecht geschrieben oder fernab meiner persönlichen Präferenzen - irgendeinen Nutzen ziehe. Ich lerne etwas dazu oder gewinne die Sicherheit, dass ich es anders machen könnte ... oder ich bestätige Klischees, was ja auch immer eine nette Sache ist.
Privat bin ich dafür umso wählerischer und lese praktisch ausschließlich Bücher, die sprachlich, thematisch und stilistisch genau meinen Wünschen entsprechen! Das kann ich mir dann ja auch gönnen! Und es tut enorm gut zu sehen, dass es auch solche Titel durchaus gibt! (Zum Beispiel von Nick Hornby, Jonathan Tropper, Mark Haddon, Christopher Coake ...)