Zitat
Original von djtraxxter
Ich habe grad auf amazon.de gesehen, dass es wirklich einen zweiten Teil gibt, [...]
Unter deutschem Titel "Das Buch ohne Staben". Gerüchten zur Folge soll der dritte Teil wohl auch folgen... bin mir aber nicht sicher, inwiefern man diesen glauben kann.
Na, wie dem auch sei! Ich kann die überwiegende Abneigung diesem Buch gegenüber hier im Forum nicht verstehen. Entweder - wie schon oben jemand nannte - schmeißt man dieses Buch nach den ersten 50 Seiten aus dem Fenster oder man liebt es. Ich gehöre zu den Letzteren, wenn man "lieben" dann auch zu übertrieben ausgedrückt wäre.
"Man kann es durchaus lesen und weiterempfehlen" passt da glaube ich eher.
In diesem Buch fließt auf jeden Fall sehr, sehr viel Blut.
Hauptperson ist natürlich "The Bourbon Kid", eine unscheinbare Gestalt, die zeitweise sein Unwesen in Santa Mondega treibt. Das Buch ordnet sich - zu meiner anfänglichen Verwunderung - unter Fantasy ein. Jedoch fließt Humor, Horror, ein wenig Detektivgeschichten- und Gangstergeschichtentouch in die gesamte Geschichte mit ein.
Doch nun zum Inhalt des Buches: Im Mittelpunkt des ganzen Geschehens steht ein blauer Stein, das auch "Das Auge des Mondes" genannt wird, nach dem die Charaktere her sind. Die Geschichte spielt nur in einem Ort: Santa Mondega. Diese Stadt scheint auf den Karten vergessen zu sein und in den Nachrichten ist niemals die Rede von ihr, obgleich hier die meisten Raube und Morde begangen werden. Neben zwei Mönchen - Kyle und Peto -, die den gestohlenen blauen Stein wieder unter ihre Obhut nehmen wollen, sind der Barmann Sanchez, Kopfgeldjäger Jefe, Gangsterboss El Santino und seine zwei Handlanger Miguel und Carlito, sowie der Hotelangestellte Dante und seine Freundin Kacy und Detective Jensen und Somers, aber auch ein als Elvis verkleideter Auftragskiller, hinter diesem blauen Stein her, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Um ihn zu verkaufen oder aus dessen angeblichen Macht, unsterblich zu werden, solange er bei einem getragen wird, Kapital zu schlagen.
Dann gibt es da noch ein Buch ohne Namen von einem unbekannten Autor, das jeden auszulöschen droht, der dieses aus der Bücherei ausleiht und liest. Detective Somers schreibt diese Morde allesamt The Bourbon Kid zu, doch in Wahrheit steckt etwas ganz anderes dahinter.
Über The Bourbon Kid erfährt der Leser nur in gewissem Maße etwas und eigentlich ist dieser das größte Stück der Geschichte hinter dem Vorhang am Werkeln und tritt nur gelegentlich zum Vorschein, tötet in Massen unschuldige Menschen und verursacht große Unruhe in Santa Mondega... Er scheint unter anderem, nicht wie alle anderen hinter dem blauen, magischen Stein - dem Auge des Mondes - hinterher zu sein, sondern etwas ganz anderes im Auge zu haben...
Scheinbar ziemlich viele Stränge, die der Leser im Auge behalten muss. Jedoch erkennt der Leser, dass diese Stränge oftmals ineinander übergehen und es nicht allzu schwer ist, diese im Auge zu behalten. Jeder Strang der Geschichte erzählt noch einmal seine eigene spannende Geschichte.
Einen Punkt an diesem spannenden Buch muss ich trotz allem bemängeln:
Ohne wirklich viel über die Geschichte und seinen Verlauf verraten zu wollen, muss ich trotzdem anmerken, dass ich das Gefühl hatte, dass in den letzten Seiten des Buches die Geschichte eine urplötzliche Wende genommen hat und dass ich als Leser nur vor dem Buch stand und mich über verschiedene unscheinbare Charaktere und dessen Lauf der Geschichte gewundert habe. Gegen Ende wird alles plötzlich schneller und es passiert so einiges an Unerwartetem, wobei die ganze Vorgeschichte eher gelassener zu sich ging (spannend war es trotzdem) und eigentlich nur die Jagd des blauen Steins geschildert wurde.
In den letzten Seiten passiert definitiv zu viel vorerst Unnachvollziehbares...
Deswegen bekommt dieses Buch - wenn ich es zwischen 1-5 Punkten bewerten müsste - nur 3,5 von 5 Punkten, ist aber trotzdem durchaus zu empfehlen!