Liebe Aschure,
generell ist es tatsächlich so, dass man als Autor in Sachen Cover und Titelauswahl an sich kein Mitspracherecht hat. Es gibt Verlage, die stellen dich einfach vor vollendete Tatsachen, was Cover und Titel angeht, ohne dass du etwas dazu sagen kannst.
Bei meinem Verlag habe ich das große Glück, dass ich durchaus in den Entscheidungsprozess mit eingebunden werde. Beim "Geist" war es einfach so, dass vom Lektorat bis hin zu Marketing und Vertrieb alle von dem Titel begeistert (wie passend :grin) waren, da war ich schlicht überstimmt.
Das war aber bisher das einzige Mal, dass ich einen Titel bekommen habe, der mir nicht gefallen hat. Ansonsten haben wir (sowohl beim Cover wie auch beim Titel) bisher immer prima die Schnittmenge gefunden, mit der sowohl der Verlag, wie auch ich leben konnte. Schön ist es für mich zu wissen, dass meine Einwände auf offene Ohren stoßen und meine Argumente gehört werden. Dass man sich nicht immer durchsetzen kann ist ganz normal (das ist ja überall im Geschäftsleben so). Wenn meine Argumente nicht stark oder einleuchtend genug sind, muss ich das eben akzeptieren - und das kann ich auch, vor allem, da ich weiß, dass sie tatsächlich abgewogen werden und es nicht nur einmal aufgrund meiner Argumentation doch noch zu einer Änderung bei Titel oder Cover kam.
Was die verschiedenen Titel für HC oder TB angeht:
Ravensburger hat die TB-Rechte gekauft und damit das Recht, den Titel selbst zu bestimmen. Sichtlich hat ihnen der Originaltitel nicht gefallen, weshalb sie einen ausgewählt haben, der perfekt auf der Welle der Paranormal Romances mitschwimmt.
Ein Mitspracherecht habe ich in diesem Fall nicht.
Seit der Titel bekannt gegeben wurde, habe ich unzählige Mails beantwortet, in denen nachgefragt wurde, ob das der zweite Teil sei (wegen dieser Richtigstellung bin ich überhaupt auch erst bei den Eulen gelandet). Das ist noch okay, so viel Aufwand macht so eine kurze Klarstellung ja nicht.
Was mich wirklich wurmt ist die Tatsache, dass es vermutlich eine nicht unerhebliche Menge Leute geben wird, die keine Mail schreiben und eben nicht sofort bemerken, dass es dasselbe Buch ist und es sich damit versehentlich doppelt kaufen. Zum einen tut mir das für die Leute Leid, die dann den Aufwand mit Umtausch haben und zum anderen fallen solche Dinge ja gerne auf die Autoren selbst zurück. Wie oft liest man z.B. bei Amazon, wenn so etwas passiert, dass der Autor da wohl versucht hat noch mehr Geld raus zu ziehen. Dabei hat das gar nichts damit zu tun.
Liebe Grüße
Brigitte