Hallo, miteinander,
es war für mich sehr aufschlussreich zu sehen, wie unterschiedlich für euch der Einstieg in den Roman war. Einige waren gleich drin, andere hatten Mühe, hineinzukommen. Trotzdem habt ihr am ersten Tag schon eine Menge gelesen und angemerkt. Ich bin beeindruckt!
Nun zu den Fragen.
Die Burg Geldern ist einer realen Burg im Südwesten nachempfunden, der Name jedoch fiktiv, weil die handelnden Personen ebenfalls fiktiv sind. (Es gibt ein Wasserschloss im Kreis Düsseldorf mit diesem Namen.)
Ob ich gern koche? Ja, ich denke, das kommt in dem Roman zum Ausdruck und ist bei LeserInnen, die meine Texte kennen, schon so was wie ein Markenzeichen. Die Mariconda habe ich nicht nachgekocht, aber ich kann mir vorstellen, wie sie schmeckt. Ich habe mir schon mal überlegt, ob ich das Buch nicht italienischen Restaurants oder Lebensmittelgeschäften zur Werbung anbieten könnte.
Dann wurde mehrfach nach den schwarzen Hühnern gefragt. Die sind keine Erfindung von mir, sondern haben sich aus den Recherchen ergeben. Die Zustände in den Klöstern sind ja alle historisch belegt. Celina ist geschockt, weil die Nonnen alle so viel besitzen, obwohl sie eigentlich gar nichts besitzen dürfen. Außer den Hühnern waren es auch noch andere Tiere. Dass der Patriarch die Hühner schlachten lässt, ist historisch verbürgt.
Weiter gibt es einige Feinheiten der Charaktere, die bisher niemandem, auch den Testlesern, nicht aufgefallen waren. Warum kommen Eugenio und Faustina nur kurz zu Besuch und gehen dann gleich wieder? Es ist natürlich ein Anstandsbesuch, wie es in den Klöstern üblich war. Die beiden waren froh, schnell wieder wegzukommen. Dass Celina so schnell den Schleier nehmen musste: „Die Ankömmlinge legten ihre Laienbekleidung ab und ließen sich die Haare schneiden, bevor sie den Schleier anlegten.“(Mary Laven, die Jungfrauen von Venedig, S. 43) Bei Eugenio und Christoph gibt es Widersprüche in ihren Handlungsweisen. Einmal sagt Eugenio, Celina brauche keine Angst zu haben, dann wieder, sie könne mit dem Leben abschließen. Mit ihrem bisherigen Leben, denn natürlich hat er einen Grund, sie loswerden zu wollen. Warum ist er wohl so widersprüchlich? Das ergibt sich am Anfang noch nicht.
Christoph zeigt viel Vertrauen in Hans, indem er ihm einiges von seinem Auftrag erzählt. Durfte er das? Sicher nicht, von seinem offiziellen Auftrag her. Aber er brauchte, nach der weiten Reise, einfach jemanden, dem er einiges anvertrauen konnte. Alles hat er auf jeden Fall nicht preisgegeben.
Warum wollte Celina am Kartenspiel nicht teilnehmen? Unter normalen Umständen hätte sie es vielleicht begrüßt, doch angesichts der Tatsache, dass man sich in dem Kloster an keine der Regeln hielt, die nach außen hin vertreten wurden, war es ihr zuwider. Sie glaubte ja, alles verloren zu haben.
Die Wiederholungen, zum Beispiel, dass die Glocke zweimal bimmelt, sind mir und anderen gar nicht aufgefallen. Ihr wäret sehr gute Testleser für mich gewesen!
So viel mal für den Anfang.
Liebe Grüße
Christa