Beiträge von ChristaSL

    Hallo, Magic,


    ich kann das, was die anderen sagen, nur unterstreichen. Dazu fallen mir drei Beispiele ein:
    Für eine befreundete Kollegin sollte ich bei einem Verlegertermin für ihr Buch Werbung machen. Als der den Titel hörte, sagte er gleich: Verlegen wir nicht. Und aus. Beim zweitenmal warf mir einer nachts sein MS in den Briefkasten-und war sauer, weil ich es ihm nicht lektoriert habe. Irgendwann habe ich es weggeschmissen. Beim drittenmal las ich einen 300 Seiten umfassenden Roman eines befreundeten Autors und sagte ihm, was daran fehlte. Das konnte er nicht akzeptieren. Wenig später wurde es ohne Begründung abgelehnt.
    Ich glaube, dass man sich mit solchen Empfehlungen gegenseitig Bärendienste erweist. Ich selbst habe meinen Weg mit Unterstützung von Autorenforen und Handbüchern gefunden. Und habe mir den Markt, die Buchhandlungen usw. auch sehr genau angesehen. Ich finde zwar nicht, wie Tom, dass man nur für den Markt schreiben sollte, aber man sollte sehr genau schauen, welche Themen in der Bücherwelt vorherrschen.
    Ich wünsche dir viel Geduld und Durchhaltevermögen!


    Grüße
    Christa

    Zitat

    Original von Alice ThierryOder besetzt ihr eventuell schon beim Schreiben eure Figuren mit Leuten aus dem Showbusiness?


    Hallo, Alice,


    nein, das ist mir noch nie passiert, auch wenn beim allerersten Roman so etwas wie leichter Größenwahn aufgekommen ist. Wie wäre es, wenn dein Buch verfilmt werden würde? Die Realität hat mich sehr schnell eingeholt.
    Und so habe ich mich, wie Luise, gefreut, dass mein dritter Roman in den Filmrechtekatalog aufgenommen worden ist.
    Wenn jetzt beispielsweise nach fünf Jahren jemand mit der Idee einer Verfilmung auf mich zukommen würde, würde ich denken: Da wird sicher nichts draus (siehe Toms Ausführungen). Ich denke, ich kann schon damit zufrieden sein, wenn ich bei einigen Leuten ein kleines Kopfkino ausgelöst habe.


    Herzlichst
    Christa

    Zitat

    Original von SteffiBNa dann, ich schreibe jetzt trotzdem weiter ;-)


    Ja, weiterschreiben in dem Bewusstsein, dass wir dann u.U. als Marzipantörtchen gehandelt werden. Das Buch war schon immer auch eine Ware, und jetzt ist es Ware pur.
    Komische Vorstellung.
    Für wen scheiben wir?, haben wir uns früher gefragt. Für die Leser, für uns, natürlich auch für den Markt, denn wir wollen ja gefunden werden in den Buchhandlungen. Da stehen wir nun also wie die Seife, die sich vor allem in Geruch und Konsistenz voreinander unterscheidet. Aber riechen Bücher denn noch? :lesend Hat jemand schon mal daran gedacht, aufzuhören? Ich glaube nicht, denn noch sind ja wir die Seifensieder!


    Herzlichst
    Christa

    Den Artikel hatte ich schon an einer anderen Stelle gefunden und war sehr beeindruckt! Einiges wusste ich schon, aber dass der Titel nicht "negativ" sein darf, war mir zum Beispiel neu ...
    "Wie schreibt man einen Bestseller" verstehe ich so, dass du als Autor in der Regel den allerwenigsten Einfluss darauf hast, ob und wie dein Buch schließlich irgendwo landet - und am Ende einer langen Kette stehst. Zuerst dachte ich, es wäre ein fiktiver Fall, aber das Buch ist bei Amazon gelistet.


    Herzlichst
    Christa

    Zitat

    Original von MorganaMich würde mal interessieren, was Ihr vielleicht schon alles so veröffentlicht habt und wie genau es zu Eurer ersten Veröffentlichung gekommen ist... :]


    Die erste Veröffentlichung war 2004 -auf den Verlag bin ich durch einen Buchhändler gekommen. Es war eine biografischer Dichterroman. Zwei Romane später ist nun vorgestern der vierte erschienen:
    "Die Pilgerin von Montserrat" im Aufbau Verlag.



    Wenn man nicht weiß, wie man weiterschreiben soll, ein guter Tipp: Lesen! :lesend


    Herzliche Grüße
    Christa

    Zitat

    Original von TomDas beschämende bei dieser Angelegenheit besteht nicht darin, eine Karaokebox oder einen "Verlag" zu betreiben, der einfach alles druckt. Sondern das zu tun und den Leuten weiszumachen, es hätte irgendeinen Nutzen, ihr Gesang oder ihre Texte wären geeignet, ein breiteres Publikum zu erreichen. Das ist nicht der Fall. Und zwar in weit mehr als der Mehrheit der Fälle.


    Hallo, Tom,


    danke für deine ausführliche Antwort! Ich habe mich daraufhin neugierigerweise noch einmal daran gemacht, "Verlag sucht Manuskripte" einzugeben und eine der Adressen genauer anzuschauen. Als unbefangene
    Autorin würde ich mich wirklich hochgeehrt fühlen, bei einem solchen Verlag zu veröffentlichen! Und erwarten, dass mein Buch bei der nächsten Messe in Chicago vorgestellt wird.
    Vielleicht könnte man so sagen: Sie spielen mit den Träumen derer, die es aus Gründen, die du genannt hast und die vielfach genannt wurden, nicht zu einem richtigen Verlag schaffen. Und verdienen sich eine goldene Nase daran.
    Dass der Beutlich nun zu einem Publikumserfolg wird: Es bestätigt alles, was du gesagt hast. Wenn man so gut so schlecht schreibt, kann das ja gar nicht ausbleiben!


    Herzlichst
    Christa

    Zitat

    Original von TomAber die ganzen Autoren, die zum Beispiel bei den Büchereulen unterwegs sind oder sich in Foren wie Montségur versammeln, haben es alle geschafft, an "verlagsfinanzierte Veröffentlichungen" zu kommen. Das sind Hunderte. All denen ist es gelungen - ohne Vitamin B, ohne Zuschüsse, ohne Vetternwirtschaft. Sie hatten das richtige Produkt, und der Hersteller hat zugeschlagen.


    Die vielen Tausend anderen - und es sind wirklich sehr viele da draußen, die glauben, Schriftsteller sein zu können - verfügen nicht über dieses richtige Produkt. Was übrigens keineswegs heißt, dass diejenigen, die es geschafft haben, literarische Huren wären, die ihre Träume ignoriert und nach den Vorstellungen der Programmverantwortlichen abgeliefert haben. Sie unterscheiden sich vom Gros derjenigen, die unbedingt möchten, aber nicht können, durch Originalität, Durchhaltewillen, Fähigkeit zur Selbstkritik, handwerkliches Geschick und, ja, Talent.


    Wobei ich denjenigen, die solche 'Dienstleistungen' in Anspruch nehmen, nicht einmal Talent absprechen würde. Wenn sie mehr Geduld und die richtige Einschätzung ihrer selbst und ihres Produktes hätten, wären sie nicht so eine leichte Beute. Meiner Meinung nach machen die DKZVler das ungemein geschickt. Sie reden erst von Goethe und Schiller, die das Geld auch vorstrecken mussten, dann wird der eingereichte Text über die Maßen gelobt. Und das ist der Kasus Knaxus. Nicht nur das eigene Buch in Händen zu halten ist die treibende Motivation, sondern überhaupt wahrgenommen zu werden! Deshalb sind solche Aktionen wie eure weiterhin ungemein wichtig und die Präsenz von Autoren, die Katerinas Gesprächspartnern widersprechen, nämlich dass es in der Regel eben kein Nachmittagsspaziergang ist, von einem seriösen Verlag veröffentlicht zu werden. Das kratzt sicher am Ego dieser Autoren, dass ihr MS nicht genial, sondern im besten Fall überarbeitungswürdig ist (du sprachst in dem Interview, glaube ich, auch von 'unreifen'Manuskripten).
    Ich wünsche euch und uns allen, dass nicht nur eine Seele gerettet wird!
    Das Interview habe ich in meinem Blog verlinkt, den Bericht der SZ stelle ich noch dazu.


    Herzlichst
    Christa

    Zitat

    Original von AnnorraGut, manchmal sind die Klappenwerbetexte dran schuld, aber zum Teil sollten sich Leser schlicht und einfach mehr Urteilskompetenz aneignen. In einer Rezi las ich mal etwas wie: "Schon ab der zweiten Seite habe ich mich gequält" :rolleyes


    Ich persönlich lese hinein in ein Buch, das ich kaufen will.
    Meine Rezensionen waren glücklicherweise bisher immer sachlich. Ich habe nie herausgehört, dass jemand einen "schlechten Tag" hatte. Nur einmal konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass derjenige selber Romane schreiben wollte und meinte, es besser zu können ...


    Christa

    Zitat

    Original von Susanne Ruit.Ja, da lese ich auch ab und an hinein. Das läuft aber über Kommentare, keine angemalten Texte. Mir haben die eingefärbten Füllwörter in meinen ersten Versuchen enorm geholfen :rolleyes


    Die angemalten Texte kenne ich aus privaten Schreibgruppen. Die haben nicht nur geholfen, Holprigkeiten zu erkennen, sondern waren auch sehr motivierend!


    LG
    Christa
    (sorry wegen Mehrfachposting)

    Zitat

    Original von Susanne Ruit.Sag mal, hast Du auch bei Schreib-Lust.de mitgemacht früher? Mir war letztens so, als hätte ich Deinen Namen in der Autorenliste gesehen


    Ja, hab ich, Susanne. War auch eine gute Zeit.


    Zitat

    Dort lernt man recht gut, Texte zu überarbeiten durch das Feedback der Gruppe und das Herummalen in anderer Leute Texte ;-


    Ich hab's bei Fiction-Writing gelernt. Ist auch gut, um mit Kritik überhaupt umgehen zu lernen.


    Liebe Grüße
    Christa

    Zitat

    Original von ChristaSL


    Ja, hab ich, Susanne. War auch eine gute Zeit.


    [quote]Dort lernt man recht gut, Texte zu überarbeiten durch das Feedback der Gruppe und das Herummalen in anderer Leute Texte ;-


    Ich hab's bei Fiction-Writing gelernt. Ist auch gut, um mit Kritik überhaupt umgehen zu lernen.


    Liebe Grüße
    Christa

    Zitat

    Original von Susanne Ruit.Sag mal, hast Du auch bei Schreib-Lust.de mitgemacht früher? Mir war letztens so, als hätte ich Deinen Namen in der Autorenliste gesehen


    Ja, hab ich, Susanne. War auch eine gute Zeit.


    [z]Dort lernt man recht gut, Texte zu überarbeiten durch das Feedback der Gruppe und das Herummalen in anderer Leute Texte ;-)[/quote]


    Ich hab's bei Fiction-Writing gelernt. Ist auch gut, um mit Kritik überhaupt umgehen zu lernen.


    Liebe Grüße
    Christa

    Zitat

    Original von ChristaSL


    Ja, ich hatte immer den Eindruck, dass sie als Trostpflaster für Absagen herhalten musste. Aber ich wusste immer, dass ich keinen zweiten Harry Potter schreiben würde. Der Gedanke, etwas noch nie Dagewesenes, wirklich Originelles zu schreiben kann beflügelnd, aber auch extrem hemmend sein. Weil man eben nichts wirklich Außergewöhnliches schreiben kann, schreibt man lieber gar nichts.


    [quote]Original von TomWährenddessen reifte - möglicherweise sogar unbewusst - etwas heran, dass dann zuließ, dass ein veröffentlichungs- und vermarktungsfähiger (!!) Roman entstand, weil man handwerklich, dramaturgisch und im Hinblick auf das, was die Leser/Lektoren/Buchhändler erwarten, endlich soweit war.
    Wer das Glück hatte, diesen Moment zu bemerken, und das noch größere Glück, jemanden dafür zu interessieren, hatte dann irgendwann einen Fuß in der Tür. Es gibt solche Erfolgsstorys, die lesen sich wie eine fortwährende, jahrelange Selbstkasteiung, wie eine elende Treterei, die mit vielen Tiefschlägen und Misserfolgen einherging. Zehn Prozent Talent, neunzig Prozent Durchhaltewillen und -vermögen - da hat Titus Müller ganz recht.


    Das trifft es genau, auch wenn ich sehr schnell, ohne den Umweg über Anthologien etc. zu den ersten Veröffentlichungen kam. Aber es gehört schon eine große Portion Durchhalte- und Durchsetzungswillen dazu, weiterzukommen. Mach dein eigenes Ding, sagten die einen, schreib mehr für den Markt, die anderen. Ich bin zwischendurch meinen Weg gegangen-
    aber ohne meinen Agenten wäre ich heute sicher ganz woanders.


    Herzlichst
    Christa

    Zitat

    Original von Miriam2066Eigentlich müsste deine Geschichte eher als Vorbild fungieren und nicht die inzwischen legendäre Erfolgsstory von J.K.Rowling. Als Beispiel richtet sie mehr Schaden an als sie Nutzen bringt.

    [/i]


    Ja, ich hatte immer den Eindruck, dass sie als Trostpflaster für Absagen herhalten musste. Aber ich wusste immer, dass ich keinen zweiten Harry Potter schreiben würde. Der Gedanke, etwas noch nie Dagewesenes, wirklich Originelles zu schreiben kann beflügelnd, aber auch extrem hemmend sein. Weil man eben nichts wirklich Außergewöhnliches schreiben kann, schreibt man lieber gar nichts.


    Zitat

    Original von TomWährenddessen reifte - möglicherweise sogar unbewusst - etwas heran, dass dann zuließ, dass ein veröffentlichungs- und vermarktungsfähiger (!!) Roman entstand, weil man handwerklich, dramaturgisch und im Hinblick auf das, was die Leser/Lektoren/Buchhändler erwarten, endlich soweit war.
    Wer das Glück hatte, diesen Moment zu bemerken, und das noch größere Glück, jemanden dafür zu interessieren, hatte dann irgendwann einen Fuß in der Tür. Es gibt solche Erfolgsstorys, die lesen sich wie eine fortwährende, jahrelange Selbstkasteiung, wie eine elende Treterei, die mit vielen Tiefschlägen und Misserfolgen einherging. Zehn Prozent Talent, neunzig Prozent Durchhaltewillen und -vermögen - da hat Titus Müller ganz recht.

    [/i]


    Das trifft es genau, auch wenn ich sehr schnell, ohne den Umweg über Anthologien etc. zu den ersten Veröffentlichungen kam. Aber es gehört schon eine große Portion Durchhalte- und Durchsetzungswillen dazu, weiterzukommen. Mach dein eigenes Ding, sagten die einen, schreib mehr für den Markt, die anderen. Ich bin zwischendurch meinen Weg gegangen-
    aber ohne meinen Agenten wäre ich heute sicher ganz woanders.


    Herzlichst
    Christa[/quote][/quote][/quote]

    Zitat

    Original von ChristaSL


    Ja, ich hatte immer den Eindruck, dass sie als Trostpflaster für Absagen herhalten musste. Aber ich wusste immer, dass ich keinen zweiten Harry Potter schreiben würde. Der Gedanke, etwas noch nie Dagewesenes, wirklich Originelles zu schreiben kann beflügelnd, aber auch extrem hemmend sein. Weil man eben nichts wirklich Außergewöhnliches schreiben kann, schreibt man lieber gar nichts.

    Zitat

    Original von Miriam2066Eigentlich müsste deine Geschichte eher als Vorbild fungieren und nicht die inzwischen legendäre Erfolgsstory von J.K.Rowling. Als Beispiel richtet sie mehr Schaden an als sie Nutzen bringt.


    Ja, ich hatte immer den Eindruck, dass sie als Trostpflaster für Absagen herhalten musste. Aber ich wusste immer, dass ich keinen zweiten Harry Potter schreiben würde. Der Gedanke, etwas noch nie Dagewesenes, wirklich Originelles zu schreiben kann beflügelnd, aber auch extrem hemmend sein. Weil man eben nichts so Großes schreiben kann, schreibt man lieber gar nichts.


    Zitat

    Original von TomWährenddessen reifte - möglicherweise sogar unbewusst - etwas heran, dass dann zuließ, dass ein veröffentlichungs- und vermarktungsfähiger (!!) Roman entstand, weil man handwerklich, dramaturgisch und im Hinblick auf das, was die Leser/Lektoren/Buchhändler erwarten, endlich soweit war.
    Wer das Glück hatte, diesen Moment zu bemerken, und das noch größere Glück, jemanden dafür zu interessieren, hatte dann irgendwann einen Fuß in der Tür. Es gibt solche Erfolgsstorys, die lesen sich wie eine fortwährende, jahrelange Selbstkasteiung, wie eine elende Treterei, die mit vielen Tiefschlägen und Misserfolgen einherging. Zehn Prozent Talent, neunzig Prozent Durchhaltewillen und -vermögen - da hat Titus Müller ganz recht.


    Das trifft es genau, auch wenn ich sehr schnell, ohne den Umweg über Anthologien etc. zu den ersten Veröffentlichungen kam. Aber es gehört schon eine große Portion Durchhalte- und Durchsetzungswillen dazu, weiterzukommen. Mach dein eigenes Ding, sagten die einen, schreib mehr für den Markt, die anderen. Ich bin zwischendurch meinen Weg gegangen-
    aber ohne meinen Agenten wäre ich heute sicher ganz woanders.


    Herzlichst
    Christa

    Zitat

    Original von Miriam2066Eigentlich müsste deine Geschichte eher als Vorbild fungieren und nicht die inzwischen legendäre Erfolgsstory von J.K.Rowling. Als Beispiel richtet sie mehr Schaden an als sie Nutzen bringt.


    Ja, ich hatte immer den Eindruck, dass sie als Trostpflaster für Absagen herhalten musste. Aber ich wusste immer, dass ich keinen zweiten Harry Potter schreiben würde. Der Gedanke, etwas noch nie Dagewesenes, wirklich Originelles zu schreiben kann beflügelnd, aber auch extrem hemmend sein. Weil man eben nichts so Großes schreiben kann, schreibt man lieber gar nichts.


    [quote]Original von TomWährenddessen reifte - möglicherweise sogar unbewusst - etwas heran, dass dann zuließ, dass ein veröffentlichungs- und vermarktungsfähiger (!!) Roman entstand, weil man handwerklich, dramaturgisch und im Hinblick auf das, was die Leser/Lektoren/Buchhändler erwarten, endlich soweit war.
    Wer das Glück hatte, diesen Moment zu bemerken, und das noch größere Glück, jemanden dafür zu interessieren, hatte dann irgendwann einen Fuß in der Tür. Es gibt solche Erfolgsstorys, die lesen sich wie eine fortwährende, jahrelange Selbstkasteiung, wie eine elende Treterei, die mit vielen Tiefschlägen und Misserfolgen einherging. Zehn Prozent Talent, neunzig Prozent Durchhaltewillen und -vermögen - da hat Titus Müller ganz recht.


    Das trifft es genau, auch wenn ich sehr schnell, ohne den Umweg über Anthologien etc. zu den ersten Veröffentlichungen kam. Aber es gehört schon eine große Portion Durchhalte- und Durchsetzungswillen dazu, weiterzukommen. Mach dein eigenes Ding, sagten die einen, schreib mehr für den Markt, die anderen. Ich bin zwischendurch meinen Weg gegangen-
    aber ohne meinen Agenten wäre ich heute sicher ganz woanders.


    Herzlichst
    Christa

    Hallo, zusammen,


    ich bin ja nun auch keine Jungautorin mehr und kann vieles, was hier geschrieben wurde, bestätigen. Das, was ich erfahren habe, versuche ich mal kurz zusammenzufassen:
    Am Anfang stand der Satz: Verwirkliche deinen Traum! Und die Worte des Chefs eines bekannten Literaturverlages: Schreiben Sie den Roman Ihres Lebens-aber Sie haben nur einen Schuss frei!
    Den Traum habe ich inzwischen verwirklicht (mein vierter Roman erscheint im September), dabei gab es dann allerdings nicht mehr so viel zum Träumen, außer beim Schreiben selbst. Und dass man nur einen Schuss frei hätte, ist inzwischen eine urbane Legende, wie mir bestätigt wurde.
    Mein Weg ging über Schreibwerkstätten und Autorenforen, wo ich mir alles nötige Wissen übers Schreiben und Veröffentlichen aneignete. Ich habe auch den Buchmarkt verfolgt, viele Bücher meines Genres gelesen und noch einen Haufen mehr. So habe ich mich von den Kleinverlagen, die keinen Vorschuss zahlen konnten und auch die Präsenz in den Buchhandlungen nicht gewährleisteten, zu einem größeren Verlag "hochgearbeitet". Jetzt bin ich sehr glücklich mit dem Verlauf.
    Ob das Schreiben immer noch Spaß bringt? Ja, wie am ersten Tag, würde ich sagen, aber ich gehe jetzt "ökonomischer" damit um, verausgabe mich nicht mehr so wie am Anfang.


    Herzlichst
    Christa

    Zitat

    Original von KaterinaAnsonsten kann ich mich Britt nur anschließen und hinzufügen:
    Nichts kann verhindern, dass zehn Leute irgendetwas an Deinem Roman so ganz besonders supertoll finden, dass sie es extra erwähnen, und dass dann trotzdem der elfte kommt und gerade diesen Punkt ganz, ganz besonders doof findet, so doof, dass er meint, niemand solle dieses Buch lesen. (Und dass dann auch noch welche ankommen und sich für die Warnung bedanken.)


    Erst gestern las ich eine sachliche, wenn auch ewtas "pingelige" Rezension, die sich um Ausgewogenheit bemüht hat. Wo sie recht hat, hat sie recht, besonders, wenn auch andere Leser auf bestimmte Punkte hinweisen. Etwas ärgerlich finde ich es nur, wenn korrekte historische Angaben bezweifelt werden.
    Das mit dem elften Leser ist insofern kritisch zu sehen, als er eine besondere Verantwortung hat, finde ich. Ich würde niemals jemandem von einem Buch abraten! Denn ich selbst gehe manchmal beim Kauf auch nach Rezensionen.


    Christa