Beiträge von Rattentod

    Ich finde, die 'richtige' Phantastikmenge ist reine Geschmackssache.


    Persönlich mag ich realitätsnähere Geschichten lieber als solche, in denen zum Beispiel massenweise mit welterschütternder Magie um sich geworfen wird oder denen man anmerkt, dass der Autor geradezu krampfhaft etwas Neues erschaffen wollte, dabei aber nur altbekanntem ein paar neue Namen gibt. Allerdings leide ich auch, wie einige andere, an der Mittelalterfantasy-Müdigkeit - Mittlerweile habe ich schon so viele Geschichten aus dieser Pseudoepoche gelesen und ich freue mich über jeden Autor, der seinen Lesern ein alternatives Szenario serviert (auch gerne an andere Zeitalter angelehnt) und nicht nur den alten Käse wieder aufwärmt.

    Ich kann uneingeschränkt dieses hier empfehlen:


    Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman - Abenteuer eines neugierigen Physikers


    Dies ist die Lebensgeschichte des Physikers und Nobelpreisträgers Richard P. Feynman, ein wahrer Schelmenroman von einer Autobiographie. Trockene Physik wird man in diesem Buch vergebens suchen, stattdessen schreibt Feynman über Schabernack während seiner Studentenzeit, wie er in Los Alamos zur Zeit des Manhattan-Projekts sämtliche zahlenschlossgesicherte Schränke knackte, in Brasilien die hohe Kunst des Bongospielens erlernte und überhaupt einfach seine Nase in alles hineinsteckte, was ihn interessierte. Feynman schreibt mit einem herrlichen trockenen Humor und ich habe beim Lesen eine Menge gelacht.

    Ich habe es nicht gelesen, es ist mir nur neulich mal beim amazon-Stöbern über den Weg gelaufen:


    Terry Brooks - Kinder der Apokalypse


    Laut amazon-Beschreibung spielt die Geschichte in einem postapokalyptischen Nordamerika, das von Dämonen, Mutanten und anderen phantastischen Wesen unsicher gemacht wird. Die Trilogie, deren erster Band 'Kinder der Apokalypse' ist, beschreibt die Wandlung unserer Welt zum Fantasyreich Shannara, über das Brooks schon einige Romane gechrieben hat.


    Ich weiß nicht wirklich, ob ich dieses Buch empfehlen soll. Vor Jahren habe ich die ersten drei Shannara-Bände als Sammelband gelesen und empfand sie eigentlich als einfallslosen Herr der Ringe-Abklatsch, in dem das ganze postapokalyptische Szenario bis auf eine einzige Szene ziemlich unter den Tisch gekehrt wurde. Es war eines der wenigen Bücher in meinem Leben, die ich ohne zu trauern weiterverkauft habe. Andererseits klingt die Zusammenfassung des oben genannten Buches recht interessant. Sollte ich Brooks vielleicht doch noch mal eine Chance geben?

    Teeflecken stören mich nicht sonderlich, das passiert mir Dauerteeschlürfer auch hin und wieder mal. Eselsohren sind für mich aber auch ein absolutes No-Go. Es gibt so viele schöne Lesezeichen, warum also Bücher mit hässlichen Knicken in den Seiten verschandeln?


    Was ich auch nicht in Ordnung finde, ist das Weiterverleihen von Büchern, die man selbst schon ausgeliehen hat. Ich habe einmal einer Freundin ein Buch geliehen, die es dann an einen Freund weiterverliehen hat, der es auf eine Rucksacktour durch Schweden geschleppt hat. Entsprechend sah das Buch hinterher auch aus... Die Konsequenz daraus war, das sie nun keine Bücher mehr von mir bekommt.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass amazon englische Paperbacks oft ziemlich günstig anbietet und als armer Student nutze ich die Gunst der Stunde. ;) Allerdings lese ich größtenteils Fantasy auf englisch. Keine Ahnung, warum, es hat sich einfach bei mir so eingebürgert. Bei Krimis oder historischen Romanen greife ich doch meistens zur Übersetzung.

    Mein absolutes Fernweh-Buch ist 'Duell vor Sumatra' von Patrick O'Brian.


    Ich habe es gelesen, als ich im letzten Sommer an einem warmen Abend im Dunklen auf der Terrasse saß, in meinem Zimmer das Licht an hatte, so dass es auf das Buch fiel, und dazu einen leckeren Tee getrunken habe und die Grillen in der Hecke fröhlich vor sich hingeigten. Da habe ich mich fast gefühlt, als würde ich wirklich im Jahr 1805 mit Captain Aubrey und seiner Crew an Bord der HMS Surprise den indischen Ozean besegeln und Bombay, Kalkutta und Sumatra besuchen.

    Zitat

    Original von Grania
    [Bist Du auch so jemand, den das zur Weißglut treibt, wenn die Bücher nicht zusammenpassen?


    Na ja, nicht unbedingt, meine ersten beiden deutschen Bände haben auch schon ein unterschiedliches Format. Aber immerhin passen sie von der Gestaltung halbwegs zusammen. Wirklich schlimm finde ich es nur, wenn man optisch überhaupt keinen Zusammenhang mehr erkennt.
    Beim zweiten Band in der ersten Ausgabe fällt auch mal wieder auf, was die deutschen Verlage alles so Schlimmes mit Buchtiteln anstellen. Aus 'First Rider's Call' wurde 'Spiegel des Mondes'. Hätte ich nicht gewusst, dass das Buch Teil der Grüner Reiter-Serie ist, hätte ich es für einen kitschigen Liebesroman gehalten und links liegen lassen.

    'Nicht die richtige Zeit für das betreffende Buch' ist eigentlich der Hauptgrund für die Existenz meines SUBs. :engel


    In Lernphasen muss es zum Beispiel etwas leicht Verdauliches sein, da kann ich mich noch so auf ein anspruchsvolles Buch freuen, in dem Moment habe ich einfach keinen Kopf dafür und will einfach nur spannend unterhalten werden.

    Danke für die ausführliche Rezi! Ich habe zwar eigentlich mittlerweile eine ausgeprägte Vampirroman-Allergie entwickelt, aber der hier hört sich wirklich mal interessant, originell und unschnulzig an und auch die Beschreibungen von Teil 2 und 3 klingen spannend.
    Argh, jetzt ist meine Wunschliste wieder um einen Titel länger.

    ;) Das ist jetzt das erste Forum in dem ich mich angemeldet habe, in dem der Nick schon einmal vergeben war. Ich hoffe nur, es kommt nicht zu Verwechslungen.

    Mortimer Wittgenstein - Lycidas (Christoph Marzi)


    Stephen Maturin und Thomas Pullings - Kurs auf Spaniens Küste und folgende Bände (Patrick O'Brian)


    Silk/Kheldar - Balgariad/Malloreon (David Eddings)


    TOD - Diverse Scheibenwelt-Romane (Terry Pratchett)



    Eigentlich habe ich in den meisten Büchern, die ich lese, einen oder mehrere klare Lieblingscharaktere, aber das hier sind einfach die Allerbesten.

    Nachdem ich mich durch den Thread geschaufelt und eure Bibliotheken angeschmachtet habe (vor allem Nachtgedankens Lesezimmer ist ein echter Traum), möchte ich auch mal meine armselige IKEA-Allstar-Sammlung zeigen. Links Ivar, in der Mitte die CDs mit *lecker* oben drauf und rechts Billy. Die andere Seite meines Zimmers mit mehr Bücherregalen ist leider gerade nicht in fotographierfähigem Zustand ;)


    Der Traum ist irgendwann mal so eine richtige pseudoviktorianische Bibliothek, aber dazu müsste ich erstmal mehr Geld verdienen als mit einem Hiwijob...

    1. Welches ist das längste und/oder langweiligste Buch, durch das Du Dich, aus welchen Gründen auch immer, erfolgreich hindurchgekämpft hast?


    Theodor Fontane - Effi Briest


    2. Von welchem Autor (natürlich auch Autorin) kannst Du behaupten: Von dem (oder der) habe ich wirklich _jedes_ Buch gelesen.


    Terry Pratchett


    3. Welches ist Dein liebster Klassiker (vor mindestens 50 Jahren veröffentlicht)?


    Alexandre Dumas - Die drei Musketiere


    4. Welchen Titel hast Du in den letzten Jahren sicherlich am häufigsten verschenkt?


    Patrick O'Brian - Kurs auf Spaniens Küste


    5. Von welchem Autoren würdest Du nie wieder freiwillig ein weiteres Buch in die Hand nehmen?


    Siehe oben - Theodor Fontane ;)


    6. Welches Buch hast Du mehr als 2 Mal gelesen?


    J. R. R. Tolkien - Der Herr der Ringe


    7. Welchen Titel hast Du erst nach einigen Seiten beiseite gelegt und dann tatsächlich später nochmals in die Hand genommen und durchgelesen?


    Patrick O'Brian - Gefährliche See um Kap Hoorn (Zwischendurch musste ich unbedingt zuerst 'Belgarath the Sorcerer' von David Eddings lesen)


    8. Wenn man Dich 3 Wochen in eine Mönchszelle in Klausur stecken würde, und Du darfst nur 3 Bücher mitnehmen, welche drei Titel würdest Du wählen?


    Jules Verne - in 80 Tagen um die Welt, Gordon Dahlquist - The glass books of the dream eaters, Frans G. Bengtsson - die Abenteuer des Röde Orm.
    Die sind alle schön dick und man hat sie nicht innerhalb von ein paar Stunden durch ;)


    9. Bei welchem Titel sind dir schonmal ernsthaft die Tränen (nicht vor Lachen!) gekommen, obwohl es doch nur ein Buch war?


    Marina Lewycka - Kurze Geschichte des Traktors auf ukrainisch


    10. Welches sonst recht erfolgreiche Buch ist Dir bis heute ein großes Rätsel geblieben, d. h. Du hast es einfach nicht verstanden?


    Ich verstehe nicht, was alle Welt an den Bis(s)-Romanen von Stephenie Meyer findet.

    Ich habe die ersten beiden Bände vor vielen Jahren gelesen und mich geärgert, dass es keinen dritten gab, bis ich den Thread hier gefunden habe. Jetzt ist es zwar ein komplett anderes Design (wieder eine Reihe, bei der sich die Ausgaben fröhlich mischen *seufz*), aber ich glaube, ich weiß, was ich mir demnächst mal bei amazon bestellen werde.

    Ich habe die 700 Seiten gerade innerhalb von anderthalb Tagen in einem Rutsch durchgelesen und das Buch hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen.
    Eine Sache hat mich allerdings ein wenig gestört: Der Roxane-Handlungsstrang erinnert doch sehr stark an das Buch 'Leutnant Hornblower' von C. S. Forester, angefangen von einem ungerechten, paranoiden Kapitän und der darauf folgenden Handelsweise der Offiziere, bis zu der Szene im Frachtraum und dem Endkampf,


    Ich finde es nur etwas schade, da Herr Hardebusch ansonsten die grobe Rahmenhandlung der napoleonischen Kriege sehr schön in ein phantastisches Setting eingearbeitet hat (als fleißige Patrick O'Brian- und Hornblower-Leserin musste ich oft grinsen) und ich kann meinen Vorpostern nur zustimmen, dass es gut tut, endlich mal einen Fantasyroman zu lesen, der nicht im Möchtegern-Mittelalter spielt und absolut elfen-, zwerg- und orkfrei ist.
    Ich glaube, ich muss mich demnächst zum Buchladen begeben und mir die Fortsetzung besorgen. :lesend