Zitat
Original von MagnaMater
:gruebelwenn das erzählte schlecht erzählt ist, ist es schlecht... das erzählte und die erzählweise lassen sich nicht trennen...
Nö. Stimme ich nur bedingt zu. Ich verstehe unter guter Erzählweise beispielsweise für mich geschmacklich ansprechende Wahl der Worte, Bilder, Erzählfiguren, Perspektive(n), Erzählzeit/ erzählte Zeit, ...
Und das kann ich sehr wohl davon trennen was erzählt wird. Natürlich kann nicht jedes einzelne Wort auf die Erzählweise beurteilt werden, aber es kann auch nicht jedes einzelne Wort auf die Perspektive beurteilt werden.
Sicherlich gibt es auch Fälle, wo es untrennbar ist, aber das ist eine Zusammenhangssache. Spreche ich von mehrern Worten, mehreren Sätzen oder sogar mehreren Absätzen?
Aber das ist nicht die Ausgangsfrage und führt zu weit weg.
Der Punkt ist, das Unaufrichtigkeit im Buch in Ordnung ist, weil beispielsweise a) der unzuverlässige Erzähler ein ausgezeichnetes Element der Erzählweise ist und b) Romane wissentlich Fiktion sind. Wobei Fiktion der nächste Aspekt ist, denn Fiktion ist auch sehr oft fiktionalisierte Realität.
Und es ging eingangs nicht darum, das in Büchern irgendwa gelogen wird und darum ganz dramatisch moralisch zu verachten sei. Das man Buch und Realität trennen kann, ist mir nicht zufällig gerade nun erst aufgegangen. Trotzdem, wenn ich lese: "Dicke Kinder sind schwerer zu kidnappen." heisst das dann nicht, dass das nicht auch in der Realität zutrifft.
Und ich verstehe nach wie vor nicht, wie man von der Aussage Kreativitätlosigkeit bei Autoren ist ein schlechtes Zeichen zu der Aussage kommt, dann dürfe man auch keine Bücher lesen etc.