So wie es aussieht, habe ich mich, wie viele andere vor mir, hierhergooglen lassen. Mein erster Eindruck sagt mir, dass ich die Bücherseite gefunden habe, die ich suchte.
Beiträge von Hank
-
-
Ein dickes Lob an magali für die gelungene Rezension!
Ich möchte jedoch noch hinzufügen, dass die Geschichten, wie ich finde, vor allem auch ein Spiegel unserer selbst sind. Der Ort der Handlung entspricht zwar hoffentlich nicht einer Gegend, in der jemand von uns lebt, aber die Menschen haben doch sehr viel mehr Ähnlichkeit mit uns, als wir das vielleicht wahr haben wollen. Deshalb habe ich auch meine Probleme mit dem zweiten Absatz in der Rezension, der ganz offen in Frage stellt, ob die beschriebenen Personen ein Leben haben.
So wie ich das sehe, leben die Menschen in den Geschichten ihr Leben in einer vorbestimmten Umgebung, die sie sich nicht aussuchen konnten und der sie auch nicht entfliehen konnten (und der sie auch in Zukunft nicht werden entfliehen können). Interessant ist zwar zu sehen, wie sich daraus insbesondere die allgegenwärtige (körperliche) Gewalt entwickelt, aber darüber hinaus verschwimmen die Unterschiede zu einer modernen, gebildeteren Gesellschaft, wie wir sie kennen.
Es sind einfache Menschen, die vor allem nach Anerkennung streben (wer tut das nicht!?). Diese erkaufen sie sich mit Gewalt, Kleidung, fremdem Geld oder körperlichen Freuden, moralische oder rechtliche Bedenken rücken dabei allerdings in den Hintergrund. Verbale Gewalt (die häufig eher unterschwellig ist) und Sex sind in unserer "besseren" Gesellschaft in gleichem Maße vorhanden, mit dem Unterschied, dass die Dinge nicht so rau und ungehobelt daherkommen. Unser Status ist eine Sache in die wir in uneingeschränkter Selbstverliebtheit einen Haufen Geld und Mühe investieren, die Gefühle dritter sind dabei häufig von untergeordneter Bedeutung (man denke nur mal an Job und Karriere).
Bezüglich der Perspektivenlosigkeit der Charaktere möchte ich einfach mal die Frage aufwerfen, ob diese das überhaupt als solche wahrnehmen. Sie wissen wie ihre Zukunft aussieht und machen sich keine Illusionen darüber, das ist eine Ehrlichkeit mit sich selbst, die, wie ich finde, eine Menge Mut abverlangt. Eine Perpektive bedeutet aber immer auch eine Alternative und soweit denken sie, meiner Meinung nach, nicht. Und was ist mit unserer eigenen Perspektive? Unglückliche Ehen, Seitensprünge und der gelgentliche Drang sich zu betäuben sind uns nicht fremd. Alternativen sind meistens nichts anderes als neue Grenzen. Der einzige Unterschied ist also letztlich das ehrlich verdiente Geld...Das klingt jetzt alles sehr pessimistisch, aber Letzte Ausfahrt Brooklyn ist ja nun auch nicht gerade der fröhlichste Stoff auf dem Büchermarkt.