Habe das Buch eben gelesen...
Die Sprache von Rabea Edel ist wirklich wunderbar, ich mag diesen Stil.
Das Buch erinnert an einen inneren Monolog, vielleicht auch an ein Tagebuch, da die Ich-Erzählerin in ihren Gedanken teilweise hin und her springt oder sie wiederholt.
Die Grundstimmung des Buches ist "einsam", kühl, oft schwermütig, stellenweise vielleicht sogar verstörend. Jedenfalls keine heile Welt. Aber eine, die überall sein könnte. Ortsnamen werden nicht genannt, das Alter der Protagonisten nur selten und Jahreszahlen sucht man vergeblich. Die Geschichte könnte überall, jedem, zu jeder Zeit passieren.
Immer wieder taucht das Wasser auf, egal ob es die Mutter ist, die Angst davor hat, Lina, die für ihr Leben gern schwimmt oder der Klabautermann, der auf Schiffen spukt und dessen Geschichte die Mädchen als Kinder erzählt bekommen,...
Letzten Endes auch das Wasser, in dem Lina ihren Tod findet.
Das Wasser, ein Symbol für Gefühle und Unbewusstes, aber auch für die Weiblichkeit. Ich denke, dass man es auch hier so deuten kann.
Also: Der Stil von Rabea Edel gefällt mir, keine Frage.
Aber was ich von der Geschichte selbst halten soll, weiß ich noch nicht recht... Die Beziehung bzw. der Wettstreit zwischen zwei Schwestern wird so kühl erzählt, dass es mich kalt gelassen hat. Ich habe es gelesen, mit dem Interesse eines neutralen Beobachters, dem nicht wichtig ist, was aus den Figuren wird. Stellenweise doch fasziniert, aber meistens eben gleichgültig.
Vielleicht muss ich es mir einfach noch etwas durch den Kopf gehen lassen, es ist jedenfalls ein Buch, das nachdenklich stimmt.