Beiträge von Aurie81

Die tiefgreifenden System-Arbeiten sind soweit abgeschlossen. Weitere Arbeiten können - wie bisher - am laufenden System erfolgen und werden bis auf weiteres zu keinen Einschränkungen im Forenbetrieb führen.

    Ich weiß ja nicht, mit wem dieser Herr Kreye da in New York gesprochen haben will, aber ich zweifle sehr daran, daß die dortigen Verlagsmenschen E-Books (oder meinte er etwa E-Book-Reader? Er scheint da etliche Probleme mit der Unterscheidung zu haben) als "Blindgänger" bezeichnen würden. Gerade in den USA haben sich E-Books durchgesetzt und belegen mittlerweile einen hohen Marktanteil und die E-Book-Reader verkaufen sich wie warme Semmeln. Hierzulande ist das noch anders, und ich glaube nicht, daß sich durch die Einführung von Tablets dadurch etwas ändern würde. Der Grund für den geringen Absatz an E-Books und Readern hier (abgesehen vom akademischen Bereich) liegt schlicht und einfach an den Preisen für E-Books und dem Wunsch der hiesigen Verlage, die Buchpreisbindung 1:1 auf E-Books umzusetzen.


    Der Artikel liest sich ein bisschen wie ein Werbetext für Apple. Das Tablet ist anscheinend nichts anderes als ein aufgepepptes Netbook mit Touch-Screen statt Tastatur - und im Vergleich zu herkömmlichen E-Book-Readern viel zu groß, um noch handlich zu sein. Es verliert dadurch einen maßgeblichen Vorteil, den die kleinen Dinger von Sony, Amazon oder anderen Reader-Produzenten haben.


    LG
    Aurie

    Wiebke

    Zitat

    Wird es der Verlagsbranche ähnlich ergehen wie der Musikindustrie, die die Gefahr von mp3 & Co. lange nicht ernst genug genommen hat und jetzt mit massiven Umsatzeinbrüchen leben muss? Wird es irgendwann Napster für Bücher geben? Soll ich schon mal eine Umschulung in Erwägung ziehen???



    Napster für Bücher (oder so etwas ähnliches) gibt es längst. Die Frage, wie die weitere Entwicklung wohl aussehen wird, kann man nicht pauschal beantworten, aber man kann am Beispiel der englischsprachigen Länder - hier vor allem der USA und des UK - sehen, wie es eventuell laufen könnte.


    Eine entscheidende Rolle spielen hier die Verlage. Die deutschen Verlage sind bisher durch die Buchpreisbindung dick und fett geworden und werden sich nun gewaltig umstellen müssen. Wenn sie darauf bestehen, die Buchpreisbindung 1:1 auf Ebooks zu übertragen, werden sie eine böse Überraschung erleben; dann lädt sich nämlich jeder die Dinger im Internet umsonst herunter. Die bisher geäusserten Drohungen über Sicherungsmechanismen und strafrechtliche Verfolgung der Übeltäter sind lachhaft; es gibt kein Sicherheitsfeature, das nicht geknackt worden wäre und die Tauschbörsen befinden sich i.d.R. auf irgendwelchen Servern im Ausland. Selbst die einheimischen Downloader fängt man nicht so leicht, denn nicht jeder Provider arbeitet mit festen IP-Adressen.
    Kurzum, illegale Downloads wird es immer geben und es wird immer ein paar Leute geben, die grundsätzlich nichts für Material aus dem Internet zahlen wollen. Der Grossteil ist aber m.E. bereit, einen angemessenen Preis zu zahlen - wenn denn die Leistung stimmt.


    Amazon ist beispielsweise mit seinen in den USA im Kindle-Format angebotenen Ebooks deshalb so erfolgreich, weil sie billiger sind als die Printausgaben. Natürlich macht Amazon das nicht aus Kundenfreundlichkeit, sondern weil sie ihr Format durchsetzen wollen; sobald sie genügend Marktanteile haben, werden da sicherlich auch die Preise steigen.


    Die Verlage - und die Autoren - sind aber auch in Bezug auf das Marketing ihrer Ebooks gefordert. In den USA gibt es mittlerweise Verlage, die nur Ebooks produzieren und wo das promoten der Bücher grösstenteils in den Händen der Autoren liegt. Nicht alle diese Bücher erscheinen auch (bei einem anderen Verlag) als Printausgabe. Da ist es natürlich wichtig, dass der Autor eine ordentliche Webseite hat, auf der er seine Bücher präsentiert und - sehr wichtig! - Leseproben umsonst zur Verfügung stellt. Denn unter reinen Ebooks gibt es genau so viel Schrott wie unter gedruckten Büchern und wenn man sich als Leser vor dem Kauf nicht über die Qualität eines Buchs informieren kann, ist der Schritt zum illegalen Download wieder nicht weit.


    Ich bin gespannt, ob sich in Deutschland ähnliche Verlage und Vertriebswege entwickeln werden, denn das wird auf die etablierten Verlage natürlich Einfluss haben. Allerdings ist der deutschsprachige Markt nicht sooo gross, und es kann genauso passieren, dass die Verlage das Ebook-Geschäft für unprofitabel erklären und einstellen (das hatten wir ja schon mal) und das Feld wieder den illegalen Downloadern überlassen. Denn wenn die Verlage ihre bisherige Preispolitik nicht ändern, ist das Verlustgeschäft vorprogrammiert.


    LG


    Aurie

    janda


    Zitat

    Der entscheidende Vorteil für die Konsumenten und der entscheidende Nachteil für alle, die mit dem Buch Geld verdienen möchten, wird sich erst noch nach und nach herauskristallisieren in Deutschland (in USA dürfte sich das längst rumgesprochen haben): bald wird man über sogenannte Tauschbörsen im Internet kostenfreien, wenn auch illegalen Zugriff auf Bücher haben.


    Die gibt es bereits in rauhen Mengen. Schon allein das, was öffentlich zugänglich ist und bei den grossen File-share-Anbietern herumliegt, dürfte jedem Anwalt für Urheberrecht graue Haare bescheren. Von den geschlossenen Communities ganz zu schweigen.



    uert


    Zitat

    Also wenn ich meine Zeitungen über den Kindle abonnieren könne, das hätte was für mich


    Das mit den Zeitungen klingt wirklich interessant.
    Eine ganz gute Übersicht zur Ebooks in Deutschland, Kindle&Co., Preisgestaltung und Urheberrechtsproblematik habe ich übrigens hier gefunden.




    Schnurrnase


    Zitat

    Hat man so etwas wie Seitenzahlen? Kann man z.B. sehen, wann man genau bei der Hälfte ist etc.


    Ja, es gibt Seitenzahlen, ausserdem wird die Gesamtzahl der Seiten angezeigt, beispielsweise "Seite 25 von 500". Man kann die Seiten auch direkt anwählen. Wer also das Ende einer Geschichte lesen will, muss sich nicht mühsam durch fünfhundert Seiten blättern, sondern kann direkt ans Ende springen.


    lg
    Aurie

    Hoffentlich bringe ich das mit dem Zitieren jetzt auf die Reihe:


    uert :

    Zitat

    Grad das mit der Zeit beim Umblättern hatte ich auch gelesen, daher bin ich froh, dass es Dir nicht negativ aufgefallen ist.


    Ich bin gespannt, ob es dabei bleibt. Die Leute, die die Dauer kritisiert haben, haben sich das ja bestimmt nicht aus den Fingern gesogen. Vielleicht finde ich doch noch ein Haar in der Suppe. :-)



    @licht:


    Zitat

    Die Verlage könnten also ne Menge Geld für Druckkosten sparen (das wir dann gemeinsam an Staatsleistungen für arbeitslose Drucker draufzahlen). Für wen da der Vorteil wirklich besteht, überlasse ich dem Urteil kundigerer Leute.


    Wenn man Deine Argumentation (technische Neuerungen kosten Arbeitsplätze) logisch weiterspinnt, müsste man eigentlich auch die Erfindung des Buchdrucks verdammen. Denk' nur an die armen Schreiber, die damals plötzlich ihren Job loswaren. Ganz zu schweigen von den Schäfern, die nicht mehr wussten, was sie mit den Lammhäuten machen sollten. Ich weiss ja nicht, wie es Dir geht, aber ich persönlich finde Papyrusrollen und in Leder gebundene Pergamentschwarten für den täglichen Gebrauch doch etwas unhandlich. Deshalb bin ich dem alten Gutenberg recht dankbar, selbst wenn er damals für eine Beschäftigungskrise gesorgt haben sollte. ;-)
    Im Ernst, die Druckereien wurden doch schon vor guten zwanzig Jahren grösstenteils automatisiert. So viele Arbeitsplätze, die hopps gehen könnten, gibt es da gar nicht mehr. Ich zweifle auch daran, dass ebooks in Deutschland der grosse Verkaufsschlager werden wie in den USA. Die Arbeitsplätze sind also sicher. ;-)


    Zitat

    Daraus folgt für mich: Für Senioren ist das also nix: viel zu kompliziert und viel zu viele Geräte nötig. Ich muss ja im zweifel 300 Euro für das Lesegerät und dann nochmal mehrere hundert Euro für den Rechner ausgeben. (und wieder frag ich mich, ob ich da nicht mit einem Notebook besser dran bin - da entfällt auch noch der Transfer von einem Gerät zum anderen) Das kompensiert die möglicherweise größere Schrift sicher nicht.


    Überraschenderweise kenne ich etliche ältere Herrschaften, die von ebooks ganz begeistert sind - gerade weil sie sich die Schriftgrösse individuell einstellen können.
    Ob PC, Notebook oder Reader, ob ebook oder kein ebook - das muss jeder selber entscheiden. Es wird ja niemand mit vorgehaltener Pistole gezwungen, ebooks zu lesen und sich die entsprechenden Lesemöglichkeiten zu schaffen.


    Zitat

    Ja und der Nachteil Preis .... ich finde nicht, dass e-Book preiswerter sein sollten als Printausgaben - warum auch, der Verlag hat dennoch die Mühen mit dem Text und der Autor sowieso.


    Da würden Dir die Autoren zustimmen; deren Tantiemen sind bei ebooks angeblich höher als bei den Printausgaben. Ich bin anderer Meinung. Bei beiden Ausgaben ist der Aufwand für den Autor gleich, aber für den Verlag gilt das nur bedingt. Der sorgt für den Lektor (wobei ich da manchmal bei beiden Versionen meine Zweifel habe) und für das Layout. Beim ebook fallen dann aber, wie Du oben ja schon angeführt hast, die Druckkosten weg und die Konvertierungskosten in ein gängiges ebook-Format sind minmal. Deshalb sind ebooks in der Herstellung preiswerter.
    Sie sollten meiner Ansicht nach auch deshalb billiger sein, weil meine Verfügungsmöglichkeiten als Käufer im Vergleich zum gedruckten Buch sehr eingeschränkt sind. Die Verlage hätten ja gerne noch weitere Einschränkungen, die meiner Meinung nach unserem geltenden Recht widersprechen, aber das ist ein anderes Thema.



    teardrops :


    Zitat

    So wie ich dich verstanden habe, kann man die Bücher erst auf den PC runterladen und dort auf eventuellen externen Festplatten sichern und dann auf den Reader rüberladen?


    Ja, genau. Man kann aber auch die Bücher, die das EPUB-Format haben (das die Großbuchhändler hierzulande gern als Standard hätten) direkt in die Library laden, und dann auf den Reader transferieren.
    Beim Kindle von Amazon geht das ohne diesen Zwischenschritt, mit dem geht man direkt ins Internet und lädt die Ebooks herunter. Allerdings habe ich meine Zweifel, dass der bei uns jemals auf den Markt kommt, man hört in der Richtung seit einiger Zeit gar nichts mehr. Und dort hat man, wie gesagt, das Problem mit dem proprietären Format.


    lg
    Aurie

    Nachdem einige Forumsmitglieder an Erfahrungsberichten interessiert sind, will ich Frischling auch mal meine 2 Cent dazugeben. Ich bin seit Anfang der Woche stolze Besitzerin eines PRS505 und bisher recht positiv angetan. Ich habe seit langem darauf gewartet, dass auch in Deutschland ein E-Book-Reader angeboten wird, da ich jede Menge Files auf meinem Rechner habe, die ich auch gerne mobil lesen würde. Laptop habe ich keinen und die Mini-PCs sehen zwar niedlich aus, wenn man aber richtig mit ihnen arbeiten will, muss man doch jede Menge Peripheriegeräte anstöpseln. Ein Reader kam mir daher gerade recht.


    Der Preis für den PRS505 ist nicht gerade niedrig, und über Ebay und als Import bekommt man ihn vielleicht etwas günstiger. Andererseits zahle ich lieber 20 EUR mehr und kann ihn dann bei Problemen in meiner Thalia-Filiale auf den Tresen werfen, als einem Händler im Ausland wegen meiner Gewährleistungsansprüche nachzulaufen. Es hat mich auch nicht gestört, dass die Version, wie einige hier sagten, angeblich "veraltet" ist. Lieber ein bewährtes Gerät, bei dem die Kinderkrankheiten ausgemerzt sind, als eine Neuversion, die anfangs erst mal zickt. Der Kindle von Amazon kam bei mir von Haus aus nicht in Frage, weil mich das proprietäre Format nervt - ich will ebooks, die ich kaufe, auf ALLEN meinen Geräten, Reader UND PC, lesen können, und nicht nur auf dem Reader.


    Nun zum Gerät selbst. Es ist ein bisschen schwerer, als ich erwartet habe, liegt aber sehr gut in der Hand. Die Bedienung ist sehr übersichtlich und erschliesst sich von selbst. Auch das Schriftbild ist sehr gut. Ich würde mir noch mehr Varianten bei der Schriftgrösseneinstellung wünschen und ein Scroll-Balken wäre auch nicht schlecht, aber ein wirklicher Mangel ist das nicht. Angenehm überrascht war ich von der Dauer des Umblätterns; in etlichen Kritiken hatte ich gelesen, dass dies recht lange dauern soll (es war die Rede von 1-2 Sekunden). Bei meinem Reader geht das in nullkommanix.


    Wie bringt man die Texte auf den Reader? Mit Hilfe einer mitgelieferten Software, der E-Book-Library, die man auf seinem PC installieren muss (ausserdem wird eine Betriebsanleitung mitgeliefert, die mir bisher recht gut gefällt). Wenn man, wie ich, bestehende E-Books und Texte übertragen will, öffnet man die Library, die ungefähr so aussieht wie ein kleiner Windows-Explorer. Über eine Import-Funktion kann man nun auf dem PC befindliche Files in die Library importieren. Falls der Reader an den Rechner angestöpselt ist (via USB), erscheint er wie ein zusätzliches Laufwerk in diesem Explorer. Man kann die E-Books nun per Drag&Drop auf das Reader-"Laufwerk" ziehen, und schon sind sie auf dem Reader. Es gibt auch eine Synchronisationsfunktion zwischen Library und Reader, aber die habe ich noch nicht getestet.
    Die Library ist ziemlich einfach gestrickt, ich würde mir hier noch eine Editierfunktion wünschen, um z.B. Metadaten zu den einzelnen Files eingeben zu können, die dann beim Sortieren auf dem Reader helfen.


    Bisher habe ich den Import mit .txt und .pdf Files getestet. .txts sind ein Traum (mit reinen Textfiles kann man sowieso nicht viel falsch machen), bei Verstellung der Schriftgrösse wird die Dokumentlänge variabel angepasst. Mit Metadaten ist hier allerdings Sense. Ich werde demnächst mal testen, ob Letztere bei .rtf Files übernommen werden und dann ggf. meine Textfiles konvertieren. Die Bücher, die ich im html-Format habe, werde ich auch in .rtfs umwandeln, der Sony-Reader kann mit html nämlich nichts anfangen. Docs konvertiert die Library übrigens automatisch in .rtf, wenn auf dem PC MS Word installiert ist.
    .pdf-Files sind etwas kitzliger, da sie normalerweise für die Darstellung auf dem PC optimiert sind, und auch an der Textlänge nicht mehr herumgedreht werden kann. Ein erst letzte Woche als .pdf gekauftes E-Book sieht auf meinem PC 1a aus. Die Darstellung auf dem Reader ist auch gut, ich musste allerdings die Schriftgrösse verstellen und ich glaube, bemerkt zu haben, dass dabei zumindest ein Leerzeichen verschütt gegangen ist. Ansonsten ist die Darstellung aber o.k. und die Metadaten wurden einwandfrei übernommen.


    Oben im Thread hat jemand bezüglich einer Sicherung der E-Books gefragt. Ich persönlich lade E-Books immer auf meinen PC, dann werden sie nämlich regelmässig mit den anderen Daten dort mitgesichert. Wie oben im Thread schon beschrieben wurde, kann man Bücher wohl auch direkt in die Library herunterladen. Die Library wird im File-System des Rechners abgelegt und sollte somit auch gesichert werden können.


    Bislang bin ich mit meinem neuen Spielzeug jedenfalls recht zufrieden. Endlich kann ich jede Menge an Texten, die es nicht in gedruckter Form gibt, lesen, ohne an meinen PC gefesselt zu sein. Ansonsten sehe ich E-Books als gute Ergänzung zu gedruckten Büchern. Die Unterhaltungsliteratur, die ich lese, ist zu 95% englischsprachig. Und dort erscheinen Bücher gerade in manchen Nischen-Genres nur noch als E-Books - oder die Print-Version folgt erst ein halbes Jahr später. Und der Gedanke, z.B. auf den neuesten Josh-Lanyon-Krimi ein Vierteljahr länger als nötig warten zu müssen, gefällt mir überhaupt nicht.


    Ich finde es ausserdem nicht schlecht, eine elektronische Version eines Buchs, das ich auch in gedruckter Form habe, zu besitzen. Wenn mich die Idee überkommt, im Zug unbedingt den letzten Harry Potter lesen zu müssen, macht es schon einen Unterschied, ob ich 200g Reader oder zwei Pfund Buch in der Tasche habe. Allerdings müssten sich da die Verlage etwas mit der Preisgestaltung einfallen lassen. Wenn man E-Books genau so teuer macht wie gedruckte Bücher, braucht man sich nicht wundern, dass die Verkaufszahlen niedriger als erwartet sind und illegale Downloads überhand nehmen. Ich fände es eine gute Idee, wenn man beim Kauf eines gedruckten Buches beispielsweise die Option hätte, für zwei, drei Euro (bzw. Dollar) Aufschlag auch das E-Book mit zu erwerben - ähnlich wie bei CDs, wo man für ein paar Euro mehr die Version mit den Bonustracks und der hübscheren Aufmachung bekommt.


    lg
    Aurie