Oh, da hat die arme Maus aber schon einiges mitgemacht in ihrem Leben. Da kann man sie ja nur beglückwünschen, dass sie jetzt bei euch so gut untergekommen ist.
Für euch als Anfänger (nehm ich mal an?) war es mit Sicherheit nicht die ideale Entscheidung, eine Katze mit Vorgeschichte aufzunehmen, aber ich kann euch gut verstehen, ich hab denselben "Fehler" gemacht und würd ihn vermutlich immer wieder machen.
Ich hab damals eine junge Katze aufgenommen, die schon mit 8 Monaten mehrmals das Zuhause wechslen musste. Ich vermute inzwischen, sie war den Besitzern zu lebhaft, aggressiv und unsauber. Auch bei mir fing sie irgendwann an, auf's Sofa zu pinkeln, wenn sie nicht genug Beachtung bekam, hat mich angefallen und auch ordentlich gebissen. Und wie hab ich gelitten! Nicht, wegen der paar Kratzer, dem Sofa oder meinem Ex, der deswegen ständig beleidigt war, sondern weil es meiner Maus so schlecht ging, dass sie das auf diese drastische Art zeigen musste
Nach viel Recherche und Überzeugungsarbeit durfte dann ein zweites Katzengetier hier einziehen. Und wirklich: Ab dem Tag war Ruhe.
Sie ist immernoch schwierig, auch im Kontakt mit anderen Katzen, aber wesentlich ausgeglichener und zufriedener.
Lange Rede usw.
Meiner Meinung nach sollte keine Wohnungskatze auf lange Sicht alleine gehalten werden.
Ihr hattet nachvollziehbare Gründe dafür und jetzt verständliche Sorgen.
Die Vergesellschaftung selbst ist natürlich Stress für alle Beteiligten. Für die Menschen ganz besonders, die machen sich nämlich meistens viel mehr Sorgen, als die Katzen selber. Die lernen sich auf Katzenart kennen, und das beinhaltet nunmal fauchen und drohen und angeben usw. Das ist aber in der Regel nach kurzer Zeit vorbei und dann geht es den Tieren in Gesellschaft wesentlich besser als vorher.
Denn selbst wenn man sich als Mensch noch so viel Mühe gibt, man kann eine andere Katze nicht ersetzen. Will man ja auch gar nicht - ich sag nur Zunge und Öhrchen und Uääh...
Und man muss sich halt auch bewusst machen, dass eine Wohnungskatze dann nicht nur täglich 8 Stunden alleine ist, zusätzlich möchte man als Mensch ja auch nicht am Wochenende wegen der Katze die ganze Zeit in der Bude hocken und wenn man mal ein Wochenende oder länger wegfährt, ist die Katze ja dann auch wieder ganz alleine.
Je eher ihr ein zweites Tier dazuholt, umso besser.
Letzten Endes wird das Kimmi auch Sicherheit geben, denn gerade mit ihrer Vorgeschichte ist Katzengesellschaft mindestens genauso gut wie menschliche, denn dann braucht sie sich nie wieder alleine und verlassen zu fühlen, weil ja immer jemand da ist.
Wenn es darum geht, wer als Gesellschaft geeignet ist, bin ich eine von denen, die aus eigener Erfahrung schreit, dass man auch Katzen und Kater zusammen halten kann
Wichtig sind eben andere Dinge als das Geschlecht.
Ich stimme SweetMouse allerdings bedingungslos darin zu, dass ihr auf keinen Fall ein Katzenkind dazu holen solltet, sondern rate zu einem gleichalten bis älteren Tier.
Behaltet im Auge, dass er oder sie für Kimmie weniger Spiel- als vor allem Sozialpartner sein soll.
Bei der Auswahl würde ich die Kleinanzeigen meiden und einen Tierschutzverein suchen, der mit Pflegestellen arbeitet. Die kennen nämlich ihre Schützlinge ganz genau und können abschätzen, wie das Sozialverhalten ist und euch zu einem Tier raten, das gut zu Kimmie passen könnte.
Ich wünsch euch viel Spaß bei der Entscheidung und der Suche