Beiträge von Heidi Hof

    Mich hat bis jetzt auch der hohe Preis abgeschreckt, weil mir nach "Druckfrisch" nicht so ganz klar war, ob das ein Buch für mich ist.
    Mittlerweile habe ich es unserer Bücherei als Anschaffungstipp vorgeschlagen :lache Hoffentlich ist es kein Flopp. Na ja, werde es dann lesen, oder nur Kontakt aufnehmen :lache

    Die Schule der Egoisten – Eric-Emmanuel Schmitt


    Zum Autor von Wikipedia:


    Eric-Emmanuel Schmitt (* 28. März 1960 in Lyon) ist ein französischer Schriftsteller.
    Der französische Autor war Student an der Ecole Normale Supérieure in Paris (1980 - 85) und promovierte in Philosophie. Sein Dissertationsthema war "Diderot und die Metaphysik". Drei Jahre lang unterrichtete er in Cherbourg und an der Universität Chambéry.
    Er ist elsässischer Abstammung. Der Vater war Anästhesist. Nach Jahren als Agnostiker bekennt sich Schmitt in letzter Zeit wieder zum Christentum.
    Zunächst wurde er als Theaterautor bekannt, womit er sehr schnell Erfolge feierte. Beispiele für seine Theaterstücke wären: "Golden Joe", "Variations énigmatiques" (dt. "Enigma"), "Le Libertin". In "Golden Joe" geht es um die zynischen Lebenseinstellungen von Leuten aus der Wirtschaft. In "Variations énigmatiques" lässt der Autor zwei sehr unterschiedliche Männer miteinander über ihre Einstellungen zum Leben und zur Liebe diskutieren. Beide haben, wie sich herausstellt, dieselbe Frau geliebt. "Le Libertin" handelt bezeichnenderweise von Diderot und wurde inzwischen verfilmt.
    Schmitt erhielt mehrfach den "Prix Molière" und den "Grand Prix du théâtre de l' Académie Française". Seine Werke wurden in 35 Ländern aufgeführt. Die Stücke zeigen Einflüsse u.a. von Samuel Beckett, Jean Anouilh und Paul Claudel.
    Außerdem hat Schmitt eine Anzahl von ebenfalls erfolgreichen Romanen verfasst, darunter "L'évangile selon Pilate" (Deutsch: Das Evangelium nach Pilatus), "La secte des égoistes" (Deutsch: Die Schule der Egoisten) und "Lorsque j'étais une œuvre d'art".
    Für sein Buch Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran (Deutsch: Die Blumen des Koran) erhielt er 2004 den Deutschen Bücherpreis. Es wurde 2003 unter der Regie von François Dupeyron mit Omar Sharif in der Hauptrolle verfilmt.


    Meine Meinung:


    Ein genialer Anfang, groß und weit, voller philosophischer Gedanken.


    Zitat

    Ob ich mich nun bis zum Himmel emporschwinge oder in die allerunterirdischsten Gegenden hinabsteige, so gehe ich doch nie aus mir selbst heraus, und nie nehme ich etwas anderes wahr als meinen eignen Gedanken.


    Ein banaler Schluss, klein und eng, hat sich selber die Freiheit geraubt.
    Schmitt hat leider nichts aus seiner Gedankenfülle gemacht. Das Buch hinterlässt nichts als Leere. Vielleicht hat er seine eigene Gedankenbreite überschätzt.


    Meine Idee:


    Könnte es sein, dass Fleischhauer dieses Buch gelesen hat (er ist ja Dolmetscher ;-) ), und aus diesen Gedanken sein Werk „Das Buch in dem die Welt verschwand“ entstand. Irgendwie liegt mir das Nahe. Auf jedem Fall ist Fleischhauers Werk wesentlich weiter und tiefer!

    Also ich habe mich in den letzten 2 Jahren von sehr vielen Büchern getrennt (alle gut bei Amazon verkauft ;-) ). Meiner verbliebenden Bücher sind jetzt nach Ländern, und dann alphabetisch sortiert. Ich habe wieder richtig Platz, in meinen Regalen sind noch sehr große Lücken :grin

    Hallo Voltaire


    Ja, das habe ich auch schon bemerkt. Denn ich habe weder hier, noch im Treff oder im Schock etwas über Forte gefunden. Allerdings bin ich ja etwas spät, mit meiner Neu-Entdeckung, aber ich werde gewiss die anderen Werke von Diter Forte noch lesen ;-)

    Zum Werk:


    Der Roman ist wie im Zeitraffer geschrieben, er beginnt im Jahre 1133 und endet 1933. Die Familien; Fontana, Seidenweber aus Italien, und die Lukacz, eine polnische Bauernfamilie bei denen die Männer immer Joseph und die Frauen Maria heißen, werden beschrieben.
    Die Fontanas ziehen von Lucca, über Florenz, Lyon und Iserlohn nach Düsseldorf, da sie immer fliehen müssen, sei es wegen Steuern oder ihrer Mitgliedschaft der Lutherischen-Kirche (Hugenotten). Sie sind zunächst vorwiegend Seidenweber, dann Erfinder, aber auch tüchtige Unternehmer und Kaufleute, manche aus der Familie sind Privatgelehrte, Philosophen und Schöngeister.
    Die Lukacz wohnen im Oderbruch, wissen nie ob sie Deutsche oder Polen sind oder sein wollen, und haben immer ihren Pfarrer sowie die schwarze Madonna dabei. Sie begraben ihre Toten (und es wird viel gestorben) unter einer alten Eiche. Dann kommt der Bergbau und einige aus ihrer Familie wandern nach Gelsenkirchen aus.


    Zum Autor von Wikipedia:


    Dieter Forte (*14. Juni 1935 in Düsseldorf) ist ein deutscher Schriftsteller.
    Dieter Forte absolvierte nach der Schule eine kaufmännische Lehre. 1960/61 hospitierte er am Düsseldorfer Schauspielhaus, 1962/63 arbeitete er als Regieassistent und Lektor in der Fernsehabteilung des Norddeutschen Rundfunks in Hamburg. Seit dem großen Erfolg seines ersten Theaterstücks lebt er als freier Schriftsteller in Basel.
    Nachdem Forte in den Siebzigerjahren vor allem mit dem Schreiben von Theaterstücken und Fernsehdrehbüchern beschäftigt gewesen war, trat der Autor danach mit einer großangelegten autobiografischen Romantrilogie Das Haus auf meinen Schultern (ISBN 3596158753) hervor. Diese Trilogie wurde mit dem Basler Literaturpreis ausgezeichnet. Sie umfasst die Romane Das Muster (1992), Der Junge mit den blutigen Schuhen (1995) und In der Erinnerung (1998 ).
    Auch der 2004 erschienene Roman Auf der anderen Seite der Welt (ISBN 3100221168 ) fand Anerkennung in den Kritiken. Die sich der Romantrilogie anschließende Handlung spielt in den 50er Jahren in einem Lungensanatorium auf einer Nordseeinsel. Die Abgeschiedenheit kontrastiert dabei mit den Veränderungen, die die Zeit mit sich bringt.
    Dieter Forte ist Mitglied der P.E.N.-Zentren der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz. Er erhielt u.a. folgende Auszeichnungen: 1992 den Literaturpreis der Stadt Basel, 1998 den Bremer Literaturpreis, 2002 die Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft, 2004 den Hans-Erich-Nossack-Preis und 2005 den Grimmelshausen-Preis sowie den Niederrheinischen Literaturpreis.



    Meine Meinung:


    Obwohl es schwer ist in den Roman hineinzufinden (ständiger Wechsel von Personen, extrem kurze Kapitel, manchmal nur eine Seite), hat mich doch von Anfang an die Sprache von Forte sehr beeindruckt. Auch wie er die einzelnen Szenen beschreibt, mal sachlich kühl, mal etwas verspielt, und oft mit spitzfindigem Humor, hat mir sehr gefallen.
    Der Einblick in die Düsseldorfer-Geschichte war interessant, auch der Dialekt, denn ich stamme ja aus Mönchengladbach/Nachbarstadt.
    Der Zeitraffer, der zum Schluss immer langsamer wurde, und im letzten Kapitel in reale Zeit wechselte, gab mir den Verdacht, dass Forte seinen Schwerpunkt auf diese 30 Seiten legt. Wie kommt es dazu, dass Maria und Friedrich zusammenfinden? Welche Schicksalsverkettungen mussten durchlaufen werden?
    Ich fand das Buch rund um gelungen, es hat mir Spaß gemacht.



    Weitere Werke von Forte:


    Rate mit im Rätselzoo 1970
    Martin Luther und Thomas Münzer oder Die Einführung der Buchhaltung 1971
    Weiße Teufel 1971
    Die Wand. Portrait eines Nachmittags 1973
    Jean Henry Dunant oder Die Einführung der Zivilisation 1978
    Kaspar Hausers Tod 1979
    Fluchtversuche 1980
    Das Labyrinth der Träume oder Wie man den Kopf vom Körper trennt 1983
    Der Artist im Moment seines Absturzes 1988
    - Das Muster 1992
    - Der Junge mit den blutigen Schuhen 1995
    - In der Erinnerung 1998
    (Zusammengefasst“Das Haus auf meinen Schultern)
    Schweigen oder sprechen 2002
    Auf der anderen Seite der Welt 2004

    Hallo Jersey


    Ich habe gerade bei meinem neuen Kalender eine tolle Funktion gefunden. Zu jedem Tag kann ich eine Notiz hinzufügen. Hi, mein erstes Statement zum "Das Muster" steht schon drin :grin
    Aber vielleicht schreibe ich auch zukünftig mehr in meine Word-Datei, denn du hast vollkommen recht; die grauen Zellen vergessen zu schnell :fetch :lache

    Das Buch steht auch noch auf meiner SUB, und ich werde es nächtes Jahr bestimmt lesen :-]
    Da ich gerade Dierter Forte lese "Das Muster", komisch dieser Roman ist im Zeitraffer von 800 Jahren geschrieben, und die zwei Familien heißen entweder Fontana oder Luccas (Maria und Joseph). Hat Forte hier abgeschaut??? :wow


    Also ich bin ein kleiner Fan von Marquez und sehr gespannt auf dieses Buch :gruebel

    Danke liebe Iris,
    auch ich habe wieder etwas hinzugelernt :-]


    Es ist nur schade, dass man sich dann im Sumpf wirklich verirren kann. Denn wie pickt ein Nicht-Literatur-Kenner sich dann die Rosinen aus dem ganzen Wust heraus?
    Das ist jetzt nicht böse gemeint ;-) Ich hoffe, du verstehst was ich meine.


    Okay, lassen wir es wieder ins Historische wandern :wave

    Hallo Iris


    Ja, es kann sein, dass ich schon ein wenig in diese Richting tendierte, trivial und anspruchsvoll. Allerdings kann man dieses Buch auch wunderbar auf die heutige Zeit deuten. Ich bin ja selber Heilpraktikerin, und weiß mit welchen Mittel und Methoden leider viele meiner Kolegen arbeiten. Aber vielleicht hast du Recht ...

    Zitat

    Original von Voltaire
    Etwas negativ empfand ich, dass einige wörtliche Reden in französischer Sprache geschrieben wurde. Da ich diese Sprache nicht beherrsche, hätte ich mir schon eine Übersetzung gewünscht.


    Stimmt, das wäre sinnvoll gewesen.
    Oder möchte Fleischhauer an große deutsche Literaten anknüpfen, die das auch ständig machten :grin Ich denke da an Thomas Mann und dergleichen :grin

    Es ist ein Buch über Klassenunterschiede und Rassendiskriminierung, über Ethik und Moral, über Gott und Gottlosigkeit, über Gerechtigkeit und Verlogenheit, über die Jugend, die nicht denkt, und über Erwachsene, die denken zu denken; verpackt in 148 Seiten.
    Ich bin nicht so sehr angetan von dieser Lektüre, weil mir ehrlich gesagt, die nicht endene Moralpredigt irgendwann zu viel wurde. Meiner Meinung nach ist dieses Buch das beste Beispiel dafür, wie man der Jugend „Keine-Lust-auf-mehr-Literatur“ vermitteln kann.
    Aber vielleicht ist das nur meine Meinung, aber der ständige Fingerzeit finde ich abschreckend. Sittenverfall kann man auch anders darstellen.


    Über die Sprache: Stellenweise hat sie mir gut gefallen, wenn der Autor Metaphern verwendet wie: „die Lüge tanzt mit der Gerechtigkeit“, ansonsten fand ich sie eintönig, bisweilen einschläfernd.


    Mir hat das Buch nicht gefallen.