Beiträge von Heidi Hof

    "Ein Mann im Haus" joh, da geht man zunächst einmal davon aus: Beziehungskisten usw.. Aber diese gute Frau hat ihren Mann gefesselt und geknebelt im Bett liegen.
    Wisst Ihr, wie bei Sie von Stephen King :lache
    (Ich lese gleich mal gaaanz vorsichtig weiter ... )

    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Der Sommer ist beinahe vorüber, die geplante Biografie noch immer ungeschrieben -- und Johanna, in ihrem Sommerhaus, befindet sich inmitten einer Endmoränen-Landschaft und fern ihrer Wohnung in Berlin. Sie wartet. Wartet quälend, auf was auch immer.
    Früher, als sie das Ende des Sommers noch als Verlust empfunden hat, schrieb Johanna Vorworte und Nachworte. In diesen hat sie geheime Botschaften an der Zensur vorbei geschmuggelt -- bis das "Wunder" (die Wende) dieses Talent völlig unnötig machte. Johanna aber, weil sie vor lauter Freude und Lachen vergessen hat, sich zu diesem günstigen Zeitpunkt (wie so viele andere) eine neue Biografie zu erfinden, leidet unter dem Gefühl lähmender Gleichgültigkeit: sie hat der Welt nichts mehr mitzuteilen und harrt dem Ende des Tages, des Sommers und schließlich des Lebens scheinbar in Gleichmut entgegen. Aber auch die Lebensentwürfe ihrer Freunde sind leise gescheitert -- und ebenso warten diese, warten, auf was auch immer und in Geduld.
    Monika Maron, die Zeremonienmeisterin im Ausloten von Widersprüchlichkeiten des DDR-Alltags, knüpft in ihrem neuesten Roman an ihre frühen Werke wie Flugasche oder Die Überläuferin an. Wo sich zuletzt in Animal Triste die greise Heldin in ihrer bedingungslosen Liebe scheinbar aus Zeit und Geschichte entfernt hat, reflektiert Johanna in Endmoränen ihre gegenwärtige Situation gerade vor dem Hintergrund ihrer gebrochenen Biografie: Sie leide, so ihr Mann Achim, unter "einer geistigen Deformation ... als Folge erzwungener defensiver Denkgewohnheiten".
    Und so schleppt sich Johannas Versuch, eine Biografie ohne geheime Botschaften zu schreiben, quälend und langsam dahin -- sie hat keine Sprache für ihre gegenwärtige Wirklichkeit und jedes Handeln erscheint ihr überflüssig. Umso mehr hat Monika Maron in diesem neuen Roman eine Sprache gefunden, um die Innenwelt dieser in existenzielle Atemnot geratenen Figur zu erkunden und darzustellen. Ein leises Buch, aber von bedrängender, suggestiver Kraft. --Christian Stahl
    Kurzbeschreibung
    Das Ende des Sommers, lange als Zumutung empfunden, erlebt Johanna seit einigen Jahren als Erleichterung. Die Hoffnung, mit der Zeitenwende das wirkliche Leben erst zu beginnen, ist dem Gefühl gewichen, nichts zu können, was die veränderte Welt braucht. Früher hat sie geheime Botschaften in ihren Vor- und Nachworten und in überliefernswerten Biografien versteckt, eine plötzlich überflüssige Fähigkeit, wie auch die weltabgewandte Charakterfestigkeit...




    Meine Meinung:


    Eigentlich ist die Handlung interessant, die ganze Fragestellung viel versprechend, aber es fehlt mir an Tiefe! So werden beispielsweise die Notizen zu Wilhelmine Enke gnadenlos ausgeweitet, was mich überhaupt nicht interessiert hat, und alle Personen im Buch kommen zu kurz. Ich hätte gerne mehr über die damalige DDR Situation erfahren, doch Maron gibt mir dies nicht. Und zum Schluss senkt sich der Vorhang und viele Fragen bleiben offen …

    Vielleicht passt das jetzt nicht ganz hier hinein,
    aber ich habe mal eine Frage zur neuen deutschen Rechtschreibung, und da hier zwei Autoren vertreten sind ...


    Mir sind in der letzten Zeit oft neue Romane aufgefallen, die sich nicht an die Reform halten. Wie kann das sein?
    (Ich möchte nun keine Antworten über die Unsinnigkeit der Reform, sondern warum jene nicht allgemein gültig ist? Oder ist sie das nicht?)


    Gruß Heidi

    Zitat

    Original von Kalypso


    (oder besser ganz gelassen, denn dieses Buch beinhaltet
    doch wahrhaftig keine Neuigkeiten.) :grin


    Diese und ähnliche Diskussionen kenne ich, und ich behaupte jetzt schlichtweg einmal: In den Geisteswissenschaften wirst du nirgendwo was Neues finden. Es ist alles schon gesagt worden, alles schon definiert.
    Dennoch sind viele "Weisheiten", so klein sie auch wirken, wichtig und gut, dass wir immer wieder daran erinnert werden sollten.
    Die Suche nach Neuem, auf der ich auch einmal gewesen bin, ist sinnlos.
    Weisheiten verinnerlichen, danach zu leben, ist viel schwieriger.


    Ich lese gerne Coelho, weil er mich jedes Mal dazu aufruft, mich zu bewegen.



    Liebe Grüße Heidi


    Das sehe ich ein wenig anders.
    Er behauptet nicht von sich selber irgend so ein Guru zu sein. Er schreibt auf, was er selber erlebt hat, und viele können sich damit identifizieren (ich teilweise auch), und schätzen ihn deshalb.
    Diesen Guru-Status haben ihn die Kritiker angelegt, und durch die Kritik werden immer mehr Bücher von ihm gekauft, und er reich :lache


    Ich gönne es ihm sogar ...



    Liebe Grüße Heidi

    Nein, Kalypso, die zwei sind nicht miteinander zu vergleichen.
    Ich war auch auf der Suche nach dem großen Marquez, in "Erinnerungen ..." und "Von der Liebe und anderen Dämonen" habe ich ihn nicht gefunden.
    Jetzt weiß ich erst wovon die anderen reden und schwärmen.
    "Hundert Jahre Einsamkeit" habe ich mir nun auch bestellt :-)


    Ich hoffe, ich habe dich ein wenig aufgemuntert, lese "Die Liebe in Zeiten der Cholera" :wave



    Heidi

    Zitat

    Original von bogart
    ist ja auch als so eine art märchen geschrieben - für kinder und erwachsene...


    bo :)


    Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob Siddhartha wirklich etwas für Kinder ist?
    Ich glaube nicht, das sie die ganze Spannweite begreifen können, gar verstehen ...


    Ich habe gerade erst Siddhartha ausgelesen, und bin noch ganz beeindruckt. Ehrlich gesagt, kann da Coelho noch mithalten?


    Heidi

    Zitat

    Original von Merlin
    Also irgendwie beobachte ich hier im wunderschönen Dreis, genau das gegenteil. Das Dorf wächst um weites schneller als es mir lieb ist. Immerhin bebauen die alles was noch nicht asphaltiert ist schneller als man schauen kann. Als wir vor ca. 10 jahren das Haus hier gebaut haben, konnte ich aus meinem Fenster fast ohne ein anderes Haus zu sehen den Wald erkennen, jatzt seh ich nur noch Häuser. Irgendwo da... - ja- da is noch n Baum zu sehn.
    Also hier dreht sich alles genau andersrum, scheint so als würden die Menschen die aus den andern Dörfern rausgehn alle nach Dreis kommen. :lache


    Das stimmt schon, Merlin. Dies Entwicklung sehe ich auch so. Es kommen immer mehr Dorfbewohner, aber die Geschäfte, ob Sparladen oder kleiner Rewe, Banken (wir haben jetzt ein Bankhäuschen) schließen, kein Metzger mehr. Eigentlich tote Hose bei uns :fetch
    Man ist immer gezwungen in die nächste Stadt zu fahren, wenn man mal was vergessen hat, oder so. Mich nervt das!


    Vergreist ist unser Dorf wirklich nicht, ich sehe sogar überall Kinder (und es werden immer mehr) :-).


    Ein Dorf zum ausruhen, schlafen ...


    Ach ne, Schützenfest, Karneval und Kirchenfeste sind groß geschrieben
    ;-)



    So, die Situation in unserem Dorf


    Heidi

    Also so etwas gab es im Büchertreff noch nie!
    Das muss ich mal gesagt haben :bruell


    Ich würde mir gerne jede Meinung zum Buch anhören.
    (Auch deine Meinung, Iris :-) )


    Klar, ich kann verstehen, dass gerade in Glaubenssachen ein sachlicher Umgang mit dem Thema erwünscht ist. Mein Glaube ist ziemlich zusammengewürfelt, und lässt vieles offen, ich tendiere eher zum Buddhismus, habe aber über den Buddhismus das Christentum wieder gefunden. Generell denke ich, Glaube soll frei sein, jeder soll daran glauben, was er möchte, wenn es zu seiner Mitte führt.


    In diesem Sinne


    Heidi