Hallo!
Bei der "Bienenhüterin" handelt es sich um ein ganz ruhiges, stimmiges Buch. Jedes Kapitel beginnt mit einem kurzen Ausflug in das Reich der Bienen, es werden immer spezielle Verhaltensweisen bzw. Kennzeichen eines Bienenstaates (Arbeitsteilung/Staatenbildung/Verhaltensweisen, etc) beschrieben die im direkten Zusammenhang mit dem vorangegangenen Kapitel stehen. Dieser "rote Faden" hat mir sehr gut gefallen.
Mich hat sehr beeindruckt, wie gut die Autorin Gefühle, Atmosphären und Gedanken eingefangen und beschrieben hat. Lilys Leidensweg, ihre innere Zerrissenheit, die Schuld, mit der sie leben musste und ihre Versuche, aus dem ganzen auszubrechen wuden sehr eindringlich beschrieben. Hin und wieder allerdings befindet sich m.E. die Schilderung am Grat zum Kitsch und zur Gefühlsduselei aber die Kurve wurde doch immer wieder gekratzt .
Vor allem Lilys Rechtfertigungen vor sich selbst haben mir gut gefallen. Wie sie Ausreden für ihre Notlügen suchte, wie sie mit viel kindlicher Naivität und dennoch bewundernswerter Reife versucht, ihr Leben in den Griff zu kriegen und hofft, dass am Ende alles gut wird.
Für alle die Ruhiges, Stimmiges gerne lesen sicherlich empfehlenswert!