Beiträge von Jersey

    So, ich hab das Buch jetzt durch und ich werde hier mal den Text von amazon.de kopieren, der sehr, sehr viel verspricht, leider zuviel.


    "Haaalloooo, hört mich jemand?"


    Glücklich, wer solche Freunde hat! Ein Atemschlauch, eine Buddel Whiskey, eine Taschenlampe, ein Männermagazin. Schließlich ein Walkie-Talkie, mit dem er Kontakt zu ihnen halten konnte. Das waren die lustigen Grabbeigaben, die die Freunde Michael Harrison in den Sarg legten, bevor sie ihn auf einem abgelegenen Acker bei Brighton begruben. Nur ein kurzer Streich anlässlich Michaels letztem Junggesellentag vor seiner Hochzeit mit der schönen Ashley. Johlend und sturztrunken waren Pete, Robbo, Luke und Josh davongebraust. Das letzte, was Michael über das Walkie-Talkie mitbekam, waren ihre Todesschreie vor dem finalen Crash mit dem entgegenkommenden LKW. Danach wurde es sehr still in dem engen Erdmöbel.


    Meine Meinung


    Leider hat sich meine Meinung, die ich schon vor einigen Tagen kundgetan habe, nicht geändert. Alleine die Tatsache, dass ich fast eine Woche für das Buch brauchte, spricht für sich.
    Phasenweise war das Buch richtig langweilig. Es gab wohl wirklich unabsehbare Wendungen im Buch, die eine oder andere verursachte auch kurzzeitiges Herzklopfen, aber leider konnte ich mich mit der Schreibweise, den ewigen Klischees und auch der Handlung nicht anfreunden. Diese langwierige Verfolgungsszene am Schluss, die meiner Meinung nach überflüssig war, zögert das schon lange vorher absehbare Ende nur hinaus. Diese Seiten habe ich nur mehr überflogen.


    Schade, dass aus dieser großartigen Idee nicht mehr gemacht wurde!

    Hallo!


    Schön, dass du dich der Rezi angenommen hast!! :-)


    Zu diesem Buch habe ich sehr gemischte Gefühle und kann eigentlich nicht klar sagen, ob es mir gefallen hat oder nicht.


    Für mich war es ein sehr unharmonisches Buch, die beiden Teile sind sehr unterschiedlich und erscheinen wie zwei eigenständige Erzählungen. Nur durch kurze Rückblenden und Andeutungen kann man einen Zusammenhang erkennen bzw. eigentlich nur erahnen. Der ständige Wechsel von Erzählzei, Ortt und Perspektive forderten mich ziemlich, ebenso fühlte ich eine ungeheure Distanz zu den Hauptpersonen obwohl eigentlich ureigenste Seelen- und Gefühlszustände beschrieben wurden.


    Ein Buch, dass wohl bei einem "Zweitlesen" die eine oder andere Klarheit bringt, es aber hauptsächlich dem Leser überlässt, sich ein Bild von der Geschichte zu machen und viel Raum für eigene Interpretationen lässt.

    Hallo!
    Ich habe von Marai zwar noch nichts gelesen, habe aber "Die Glut" und "Himmel und Erde" auf meinem SUB.
    Sollte ich es schaffen, zuvor noch eines der beiden eigenen Bücher zu lesen und sollte mir Marai gefallen, dann würde ich auch dabei sein.

    Hallo!


    Da dieses Buch in aller Munde ist und auch die Werbetrommel gehörig dafür gerührt wird, habe ich es mir diese Woche aus der Bibliothek mitgenommen.
    Neugierig geworden durch den wirklich spannend-absurd-makaber klingenden Klappentext bin ich mittlerweile bei knapp der Hälfte.


    Leider bin ich sehr enttäuscht von dem Buch. Abgesehen von den Szenen, in denen Michael im Sarg geschildert wird, die wirklich sehr makaber sind und auch durch Mark und Bein gehen, erscheint mir der Rest der Geschichte als sehr konstruiert und aufgesetzt, voller Klischees (z.B. die hübschen, vollbusigen Sekretärinnen im Revier, die Polizei-Kolleginnen die natürlich ebenso ansehnlich sind, und die sogar was in der Birne haben!)
    auch vom Stil bin ich sehr enttäuscht, ich würde fast schon sagen "seicht". Der Autor schafft es weder, bei mir einen Nervenkitzel zu erzeugen und schon gar nicht, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen kann, wie es mir bei wirklich "spannenden" Büchern oft geht.


    Schade dass ich nichts Besseres zu berichten habe, ich erwartete mir vom Buch sehr viel.


    Natürlich werde ich es fertiglesen, denn ich möchte natürlich schon wissen, wie es ausgeht und vielleicht ändere ich meine Meinung auch noch .......


    Ich werde mich auf alle Fälle hier an dieser Stelle wieder melden

    Ich bin jetzt auch durch :-)


    Meine Meinung zu dem Buch ist sehr zwiespältig.
    Vorweg: Vom Hocker hat es mich nicht gerissen, und trotzdem geht eine Faszination und eine Atmosphäre davon aus.


    Ansonsten aber bleiben für mich auch zu viele Fragen ungeklärt. Die Personen werden aus einer sehr großen Distanz beschrieben - vom Autor wohl gewollt und beabsichtigt - dass man kaum eine Bindung zu ihnen aufnehmen kann.


    Zitat

    Paradies verloren, wer hat wann sein Paradies verloren?


    Ich weiß nicht, ob es hilfreich wäre, Miltons "Paradise lost" zu lesen. Möglicherweise ergäbe sich dann so manche Antwort. Doch für meine Person, mir reichen die Zitate, die Noteboom anführt. "Paradise lost" ist ob des Stils eindeutig nichts für mich.


    In erster Linie gilt "Paradies verloren" für Alma. Sie sieht in Australien ihr Traumland, ihr "Paradies". Sie entkommt der Hölle in Brasilien und muss enttäuscht feststellen, dass Australien auch kein Paradies ist.


    Gefallen hat mir die Beschreibung des Tagesablaufes in der Kuranstalt. Das war fast schon Satire.


    Bemerkenswert finde ich die den Aufbau des Werkes. Die Rahmenhandlung - wie Heidi schon beschrieb - und dann die wechselnde Erzählerperspektive. Der erste Teil wird aus der Sicht Almas beschrieben, der zweite Teil von einem Erzähler mit großer Distanz, der mit dem Leser auf "du und du" ist ("wir"). Es ist aber dadurch ein sehr unharmonisches Buch, ein sehr holpriges Buch, das seinen Leser auf den nur 160 Seiten fordert.


    Fazit: ein für mich sehr unergründliches Buch, dem ein "Zweitlesen" wohl sehr gut täte, ich denke, dann würden sich viele Antworten auftun.

    Das ist vielleicht ein schräges Buch :wow


    Ich habe gestern noch die ersten 5 Kapiteln vom 2. Teil gelesen. Es fühlt sich an, als wäre das eine ganz andere Geschichte. Es ist mir wohl klar, dass am Ende irgendeine Spur nach Australien oder nach Brasilien führen wird.


    Aber ich konnte hier schon etwas schmunzeln über Notembooms Selbst-Ironie ("alte" Schriftsteller sollten es lieber lassen), die Konfrontation mit "alten Bekannten" (Kakfa, Mulisch...) und außerdem freut es mich, dass er seine Kur in Österreich verbringt. Australia und Austria in einem Buch, es lebe das Klischee!!


    Ich werde es wohl heute noch auslesen und ich denke, die richtige Diskussion wird (hoffentlich) nach Bewältigung des Buches stattfinden.

    Huch, da muss ich hier an dieser Stelle gestehen: "Mein Name sei Gantenbein" ist eines der wenigen Bücher, die ich abgebrochen habe. Ist zwar schon ein paar Jahre her, aber obwohl ich M.frisch sonst mag, zu Gantenbein bekam ich absolut keinen Zugang......


    .... das lässt mich nur noch hoffen ... :grin


    aber, ich werde den Cees heute noch auslesen und am Abend weiß ich mehr......

    Hallo!


    Ich bin jetzt mit dem ersten Teil durch und weiß eigentlich gar nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll. So richtig "warm" bin ich noch nicht geworden, auch schafft es für mich keine Atmosphäre. Ich habe weder die Lust bekommen, Australien zu bereisen, noch irgendwelche Engel in Florenz zu besichtigen. :-]


    Schön langsam fügen sich wohl Handlungsstränge zusammen, aber ich habe enorme Schwierigkeiten mit Zeit und Raum. Für mich ist es oft nicht erkennbar, ob das Beschriebene die Vergangenheit in Brasilien betrifft, oder ob es in Australien war, ob es jetzt ist oder schon vorbei.


    Auch die Personen sind noch von recht großen Rätseln und Geheimnissen umgeben.


    - was war genau die Motivation für die Reise nach Australien? Ja, es war der Traum der beiden, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass in Brasilien etwas Schlimmes vorgefallen ist (die Vergewaltigung? Was waren die Umstände). Warum reden sie vom "Teufel austreiben"


    - Was hat es mit dem Künstler und dem Bild auf sich, wer genau ist Cyril, der dieses Buch geschrieben hat, was ist das für ein Buch?


    - was hat es mit dem Sickness Dreaming Place auf sich?


    Huch, Fragen über Fragen, ich hoffe, dass ich aus dem 2. Abschnitt die Antworten darauf kriege!!


    Verwirrte Grüße!!

    Hallo!


    Ich bin auch noch nicht weit, den Prolog und Kapitel I/1 habe ich gelesen.


    So ganz schlau bin ich noch nicht, vom Kaptile I/1 habe ich eigentlich nicht sehr viel verstanden :-(. Wer ist Jemand? Sind die in Australien oder in Brasilien? Haben die freiwillig mit einander geschlafen oder war es NÖtigung??? Fragen über Fragen, alleine aus 3 Seiten. Das kann ja noch interessant werden .....


    Der Prolog hat mir auch gefallen. Ich möchte auch immer wissen, was die anderen so lesen, da verrenk ich mir öfter den Hals, nur um das herauszukriegen. :-]

    Inhalt kopiert von amazon.de


    In der Tradition von Mrs. Dalloway und Ulysses spielt sich die Handlung von Ian McEwans Roman Saturday an einem einzigen Tag ab. Der erfolgreiche Neurochirurg Henry Perowne erwacht am Samstag, den 15. Februar 2003, ungewöhnlich früh. Sein Leben ist nahezu perfekt. Er ist Ende vierzig, schon lange verheiratet und noch immer in seine Frau verliebt, hat einen angesehenen Beruf und zwei wohlgeratene talentierte Kinder. An diesem Samstagmorgen liegt etwas in der Luft, das über die angekündigte Demonstration gegen die Teilnahme der Briten am Irakkrieg hinausgeht. Trotzdem freut Perowne sich auf seinen freien Tag, auf sein wöchentliches Squash-Spiel und auf den Besuch seiner Kinder.


    Wie so oft bei Ian McEwan bringt ein kleiner Vorfall, in diesem Falle ein harmloser Autounfall, Prozesse ins Rollen, deren Nachwirkungen die Beteiligten bis ins Mark erschüttern -- und manchmal sogar für immer zeichnen. Das Leben Henry Perownes, das sich in der gehobenen Mittelklasse abspielt, wird von einem Eindringling gestört, der nicht nur akut das Wohl der Familie bedroht, sondern auch die Fragilität der zwischenmenschlichen Beziehungen der Familienmitglieder offen legt. All dies passiert vor dem Hintergrund des drohenden Konfliktes der westlichen mit der islamischen Welt, deren Beziehungen ebenfalls auf Messers Schneide stehen. Sowohl Perownes Familie als auch die Welt werden in diesem Moment vom Terror bedroht.


    über Ian McEwan
    geb. am 21.6.1948 in Aldershot, England als Sohn eines Berufssoldaten (Aldershot ist ein Militärstützpunkt) und wuchs entsprechend der Versetzung seines Vaters unter anderem in Singapur und Libyen auf. Er studierte Literatur bei Malcolm Bradbury und Angus Wilson und unterrichtete später selbst an der Universität Sussex. Seit dem Erfolg der Kurzgeschichtensammlung Erste Liebe, letzte Riten (1975) lebt er als freier Schriftsteller.


    Auszeichnungen:
    1976 Somerset Maugham Award
    1993 Booker Prize für den Roman Amsterdam
    2003 Deutscher Bücherpreis für den Roman Abbitte


    meine Meinung
    Ein sehr vielschichtiges Buch, das viele aktuelle Aspekte der Gesellschaft wiederspiegelt.


    Hauptsächlich geht es um Henry Perowne, sein erfolgreiches Leben, seine intakte Familie, seine Arbeit als erfolgreicher Neurochirurg. Dennoch überschatten die Nachwirkungen der Terroranschläge von 9/11 das Leben in London, der bevorstehende Truppeneinmarsch im Irak gegen Saddam Hussein entzweit die Bevölkerung. Die an diesem Tag stattfindende Demonstration verursacht ein Verkehrschaos in London und ist eine der Ursachen, dass der Samstag nicht so verläuft, wie er verlaufen sollte.
    Besonders augenscheinlich sind die Gegensätze, die Ian McEwan in diesem Buch aufzeigt. Auf der einen Seite der kluge, erfolgreiche Neurochirurg, auf der anderen Seite seine demenz-kranke Mutter, die ihn nicht erkennt, unzusammenhängende Geschichten erzählt und ihn „Tantchen“ nennt. Einerseits sein nüchtern-medizinisches Wissen, seine sachlichen Abhandlungen über die Anatomie des Gehirns und andererseits seine beiden Kinder, die sich ganz der Kunst und der Musik verschrieben haben. Einerseits seine Erfolge auf medizinischen Gebiet, andererseits die Konfrontation mit der unheilbaren Hirn-Krankheit seines „Feindes“. Und nicht zuletzt die Sinnhaftigkeit der Kriegsführung gegen Saddam Hussein.


    Henry Perowne wird als absoluter Sympathieträger dargestellt. Seine Ängste, seine Besorgnis und Verantwortung der Familie gegenüber, das Loslösen-Lassen seiner fast erwachsenen Kinder, die insgeheime Bewunderung für seinen Sohn und dessen Musik, seine unbeschreibliche Liebe zu seiner Frau und zu seiner senilen Mutter, die allgegenwärtige Angst vor Terror, die ihn im Bann hält und die ihn zwingt, stündlich die Nachrichten zu sehen oder zu hören. Und auch die Bewusstmachung, dass das irdische Glück zerbrechlich ist.


    Ich empfinde dieses Buch als Meisterwerk! Ian McEwan als großer Erzähler, der auf subtile Weise nachdenklich macht, der zeigt, dass morgen schon alles anders sein kann.


    Absolut emfpehlenswert!!

    Hallo!
    Ich habe - für meine Verhältnisse - ein sehr gutes Monat hinter mir, wenn auch sehr dünne Bücher dabei waren. ABer es waren durch die Bank sehr gute Bücher, kein einziger Flop!! :-)


    Drei Minuten mit der Wirklichkeit - Wolfram Fleischhauer ++
    ein super Buch, meine Einstiegsdroge zu Fleischhauer


    Das Urteil - Die Verwandlung - In der Strafkolonie - Franz Kafka ++
    schwer verdaulich aber sehr beeindruckend!


    Brief an den Vater - Franz Kafka +


    Geschichte eines Lebens - Aharon Appelfeld ++
    beeindruckendes und bewegendes Zeitzeugnis


    Am Hang - Markus Werner +


    Die Schule der Egoisten - Eric-Emmanuel Schmitt +
    Eine kurze Reise in die Welt der Philosophie


    Oskar und die Dame in Rosa - Eric-Emmanuel Schmitt +
    vom Leben, Sterben und Hoffnung geben


    Hunger - Knut Hamsun ++
    Weltliteratur vom Feinsten!


    Saturday - Ian McEwan bisher +, erst zur Hälfte gelesen.

    Hallo!


    Dieses Buch liest sich -wie die anderen Schmitt Bücher auch -in einem Rutsch an einem Nachmittag, doch es beschäftigt den Leser noch viele Stunden länger.


    "Die Schule der Egoisten" ist ein sehr philosophisches Buch, es geht fast schon ins Übersinnliche und Metaphysische.


    Allein der Grundgedanke, sich selber als der Urheber der Welt zu sehen, alles existiere nur in der eigenen Vorstellung, finde ich ja schon sehr interessant.


    Die Reise in die Vergangenheit, die Suche nach Hinweisen auf die "Schule der Egoisten" und alleine die Basis dieser "Schule der Egoisten" und deren klägliches Scheitern fand ich zeitweilig sehr spannend, aber auch humorig. :-)


    Toll beschrieben ist auch die Situation des Ich-Erzählers auf seiner Forschungsreise. Wie die Idee so langsam sein Denken und sein Wesen ergreift, .... im wahrsten Sinne des Wortes.


    Ich kann das Buch allen Schmitt-Liebhabern nur ans Herz legen, allerdings sollte man wirklich auch für das "Philosophische" etwas übrig haben.


    Herzliche Grüße!!

    Inhalt


    Oskar ist unheilbar an Leukämie erkrankt. Seine Eltern können nur schwer mit der Krankheit umgehen - Oskar wendet sich von ihnen ab. Er hadert mit sich und mit Gott, nur zu "Oma Rosa" hat er tiefstes Vertrauen mit ihr kann er über seine Ängste und Gedanken sprechen. Von Oma Rosa kommt auch der Vorschlag, jeden verbleibenden Tag wie 10 Lebensjahre zu sehen. So durchlebt Oskar ein ganzes Leben mit all seinen Hochs und Tiefs, findet einen Zugang zu Gott und kann schließlich 110-jährig auf ein erfülltes Leben zurückblicken.


    Meine Meinung


    Es war jetzt mein zweites Schmitt-Buch innerhalb weniger Tage und mein insgesamt Drittes und ich bin wiederum tief beeindruckt.


    Es ist unbeschreiblich, wieviel Eric-Emmanuel Schmitt auf so wenigen Seiten transportieren kann. :-)


    Ich möchte hier an dieser Stelle Elke Heidenreich zitieren, die zu diesem Buch Folgendes gesagt hat:


    "Es ist eine Geschichte vom Kummer, vom Verlust, vom Tod, von der Liebe, vom Erwachsenwerden und von der Toleranz in dieser durchgeknallten Zeit, in der wir leben. Ein Lehrstück in Sachen Güte. Das ist ein unendlich zartes, schönes und liebevolles Buch"

    Zitat

    Original von Voltaire
    Versuch es doch einfach mal. Ich finde es immer sehr interessant zu erfahren, was andere Leser über ein Buch denken. Wissenschaftliche Abhandlungen über ein Buch verlangt hier eh niemand. Wichtig ist deine ehrliche Meinung - und schreib doch ganz einfach so wie dir der "Schnabel gewachsen" ist. Wäre wirklich prima, wenn du deine Meinung über die Bücher die du gelesen hast, hier im Forum posten würdest.
    :wave :wave


    Ja, das finde ich auch. In ein paar Worten zusammenfassen, warum einem das Buch gefallen hat, warum nicht, was gut war, was nicht so gut war, ich glaube, das schafft jeder und es bereichert jeden Buchbeitrag!


    Herzliche Grüße!!

    ja, das fällt mir auch auf, und ich finds eigentlich recht schade.


    Wenn ich hier einsteige und "die Beiträge seit dem letzten Besuch" aufrufe, dann freue ich mich auf oft bis zu 60 neuen Beiträgen (innerhalb eines halben Tages) und muss dann feststellen, dass sich vielleicht 10 Prozent davon (oder noch weniger) um Bücher handeln.


    Ich finde es durchaus wichtig, Weltgeschehen zu diskutieren und auch der Spaß sollte nicht zu kurz kommen ..... aber momentan ist irgendwie die Luft raus, kommt mir vor.


    Ebenfalls nicht böse meinend - es steht ja immerhin jeden frei das Forum aufzusuchen. :-)


    Herzliche Grüße!!

    Hallo!


    Ich kannte den Film bereits, habe ihn mir gestern bzw. werde ihn mir heute nochmals anschauen.


    Zu dem Vorwurf, Hitler sei "zu menschlich" dargestellt, möchte ich auch hier an dieser STelle das Zitat von Helmuth Karasek anbringen, das auch bereits im "Original-Film-ab-Thread" mehrfach erwähnt wurde:


    Hitler machte seine Gegner zu Unmenschen, um sie vernichten zu können. Bruno Ganz zeigt, dass auch das Unmenschlichste von einem Menschen ausging. Eine Verharmlosung ist das nicht." (Hellmuth Karasek, Der jämmerliche Diktator, in: Der Tagesspiegel, 11.09.2004)


    Herzliche Grüße!!

    Inhalt kopiert von amazon.de bzw. ergänzt von mir:


    Manchmal genügt der Geruch von gammeligem Stroh oder ein Vogelschrei, um mich weit weg und tief in mich hinein zu schleudern." Der dies sagt - der Schriftsteller Aharon Appelfeld - war bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges sieben Jahre alt, ein behütetes Kind assimilierter Juden in Czernowitz, ein kleiner Junge namens Erwin. Seine Kindheit endet über Nacht: Deutsche und Rumänen ermorden seine Mutter, er hört ihren Schrei. Als er nach Monaten im Ghetto und dem Todesmarsch durch die Steppen der Ukraine im Lager eintrifft, wird er von seinem Vater getrennt. Erwin gelingt die Flucht in die Wälder. Er überlebt wie durch ein Wunder und es gelingt ihm im Jahr 1946 die Überfahrt nach Palästina.


    über Aharon Appelfeld


    geb. am 16. Februar 1932 in der Nähe von Czernowitz (Bukowina)


    Als Aharon acht Jahre alt ist, wird seine Mutter von rumänischen Antisemiten umgebracht und er wird gemeinsam mit seinem Vater in das KZ Transnistria (Ukraine) verschleppt. Es gelingt ihm zu fliehen und sich in den Wäldern versteckt zu halten, bis er sich 1944 sowjetischen Truppen als Küchenjunge anschließt. Mit anderen Flüchtlingen erreicht er über Italien 1946 Palästina und studierte an der hebräischen Universität in Jerusalem. Seit 1975 ist er Professor für hebräische Literatur.


    In hebräischer Sprache veröffentlicht er seit dem Ende der 50er Jahre erste Erzählungen, in denen er Probleme der Überlebenden thematisiert, darüber hinaus findet die verlorene Welt seiner Kindheit immer wieder Eingang in seine Literatur. In seinem literarischen Werk beschäftigt sich Appelfeld hauptsächlich mit Schicksalen jüdischer Menschen in einer von Multikulturalität geprägten Gesellschaft.


    Einer größeren internationalen Öffentlichkeit wird Appelfeld mit dem Erscheinen der englischen Übersetzung seines Romans Badenheim (1980) bekannt, für der Der Eiserne Pfad wird er 1999 mit dem National Jewish Book Award ausgezeichnet.


    Im Jahre 2005 erhält Aharon Appelfeld den mit 15.000 Euro dotierten Nelly-Sachs-Preis der Stadt Dortmund.


    Meine Meinung:


    Dieses Buch verinnerlicht für mich den Begriff "Heimatlosigkeit".


    Zuerst die Rückblenden in die wunderbare, harmonische Kindheit. Die Ferien bei den Großeltern auf dem Land, das unbeschwerte Leben mit seinem Vater und seiner geliebten Mutter. - Und dann - über Nacht - die furchtbaren Erlebnisse im Zuge des Weltkrieges.


    Es ist eine Vergangenheitsbewältigung der ganz anderen Art. Appelfeld klagt nicht an, sucht auch keine Schuldigen und v.a. versucht er nicht, die Erinnerungen zu vergessen oder gar auszulöschen. Er versucht, mit ihnen zu leben, sie als Bestandteil seines Daseins anzunehmen.


    In einer ganz wunderbaren Sprache beschreibt er den Verlust von Heimat und Wurzeln, und v.a. den Verlust der Sprache. Seine Mutter sprach Deutsch, die Großeltern Jiddisch, die Leute im Ghetto Ruthenisch und Rumänisch. Als er 1946 nach Palästina kam, sprach man dort Hebräisch.


    Dazu eine Textstelle: "Wenn man keine Sprache hat, ist alles Chaos und Durcheinander, und man hat Angst vor Dingen, vor denen man sich nicht zu fürchten braucht. ... Wenn man keine Sprache hat, offenbart sich der nackte Charakter. Die Vielredner unter uns wurden noch lauter, und die in sich Gekehrten verschluckten ihre Stimme. Ohne Muttersprache ist der Mensch verkümmert."


    Weiters schreibt er in seinem Tagebuch: "Es ist das Jahr 1946, das Jahr meiner Einwanderung nach Palästina; das Tagebuch zeigt ein Mosaik aus deutschen, jiddischen, hebräischen und sogar rumänischen Wörtern. Ich sage „Wörter“ und nicht „Sätze“, denn zu dieser Zeit war ich noch nicht in der Lage, Wörter zu Sätzen zusammenzufügen. Diese Wörter waren zuückhaltende Schreie eines Vierzehnjährigen, dem alle Sprachen, die er gekonnt hatte, verloren gegangen waren, sodass er keine mehr hatte. Das Tagebuch diente ihm als geheimes Eckchen, in dem er Reste der Muttersprache und gerade neu erworbene Wörter aufhäufte. Diese Anhäufung war kein verbaler Ausdruck, sondern ein Abbild der Seele."


    Das Buch ist keine chronologische Abhandlung, vielmehr schreibt der Autor in der "Jetztzeit" und erinnert sich an das Geschehene. Von der Niedertracht der Menschen, der Trauer, von der Befreiung und vom ersten Fuß-fassen in Palästina sowie von seinen Anfängen als Schriftsteller. Ein Plädoyer an die Bildung, an die Sprache und an die Menschlichkeit!


    Ein tief bewegendes Buch, das ich jedem nur ans Herz legen kann!!