Beiträge von Jersey

    Hallo!


    Eine Szene möchte ich auch noch aufgreifen, die ebenfalls meine absolute Antipathie Lajos gegenüber bestärkt:


    Zitat


    Bei diesem "klärenden" Gespräch mit Eszter meint er, jeder Mensch müsste sich während seines Lebens "Moral" aneignen. Moral hat man nicht bei der Geburt, Moral erwirbt man, und daraus entsteht dann sozusagen der Charakter. Er, Lajos, habe keine Moral, Eszter sei seine Moral, Eszter sei sein Charakter.


    Aber hallo? Welche Last bürdet er denn da bitte Eszter auf? Er hat schon recht, Moral eignet man sich an. Aber das ist ja wohl jedem seine Sache. Es ist ja wohl der einfachste Weg, nun Eszter damit zu behelligen. Soll das die Erklärung für sein Verhalten sein, die dann so weit führt, dass vielleicht Eszter an allem schuld ist? :wow


    naja, es ist ihm auch gelungen. Sind es die Schuldgefühle, die Eszter veranlassen, ihm auch noch das Haus zu geben? :wow

    Hallo!


    Überzeugt vom schriftstellerischen Talent des Sandor Marai hatte ich dann doch Probleme mit der Geschichte selber.


    Woran es liegt? - Das kann ich nicht so genau sagen.


    Für mich ging es in diesem Buch um die zerstörerische Macht der Liebe mit allen Konsequenzen.


    Ich bin vielleicht zu sehr Realist bzw. Vernunftsmensch, als dass ich mich von der Idee hinreißen lassen könnte, für die Liebe alles zu geben, sozusagen mehr noch als das letzte Hemd.


    Eszter hat alles - materielle und ideelle Werte - für Lajos gegeben und blickt nun, als alte Jungfer auf ihr Leben zurück, dass völlig ausgerichtet war auf die Liebe zu Lajos, der jedoch ihre Schwester heiratete, nach deren Tod sämtliches Hab' und Gut mitnahm, die Familie nach Strich und Faden betrog und dann 20 Jahre nichts mehr von sich hören ließ.


    Ich hatte mit der Gestalt des Lajos dermaßen große Probleme, dass ich auch die Beweggründe der Esther nicht verstehen konnte. Lajos sollte der unwiderstehliche Charmeur und Verführer sein, doch - obwohl sämtliche andere Charaktere in diesem Buch wunderbar getroffen sind - kommt er mir vor wie ein plumper Gauner und Betrüger, auf den eigentlich nur grenzenlos naive Leute hereinfallen. Eszters Verhalten ist für mich absolut nicht nachvollziehbar.


    Auf jeden Fall werde ich Marai noch eine Chance geben, seinen Stil finde ich echt bemerkenswert!!

    Hallo, liebe Heidi! :lache


    ... ja, das ist so ein Fall.... ich kann mich mit keinen der Personen identifizieren, ich kann auch bei einigen die Motivationen schwer nachvollziehen - trotzdem hab ich das Buch irrsinnig gerne gelesen, (hab "Howards End" deswegen links liegen gelassen), die letzten 100 Seiten in einem Rutsch. Und zwar deshalb, weil es irre gut geschrieben ist, eine Spannung aufbaut ... und ich ja eigentlich bis zum Schluss auf eine (für mich einsichtige) Lösung hoffte (die aber leider dann nicht kam).


    Das Buch bewerte ich mit 7 von 10 Punkten. 10/10 für Stil und Erzähltechnik, minus 3 eben wegen der für mich inhaltlichen Mängel.
    So schauts aus. :-]

    Hallo!


    Ich bin jetzt auch durch, ich konnte das Buch eigentlich nicht mehr aus der Hand legen, da es sich ja sehr, sehr schön liest.


    Gleich vorweg: Ich bin beeindruckt von der wunderbaren Schreibweise des Sandor Marai. Der Mann verstand sein Handwerk!


    Allerdings haben sich meine Probleme mit der Story bis zum Schluss nicht aufgelöst. Ich nehme mal an, dass die zerstörerische Macht der Liebe gezeigt werden soll. Um nichts anderes geht es. Dies ist Marai auch vorzüglich gelungen. Im Endeffekt hat Eszter gar nichts mehr, und "Leben" hatte sie auch keins gehabt.


    Für mich ist das Ganze nach wie vor schwer nachvollziehbar. Vielleicht bin ich zu sehr Realist, vielleicht kann ich zu wenig die Vernunft ausschalten. Für mich ist es undenkbar, dass ich für einen Mann - der offensichtlich, und das hat Eszter auch erkannt - ein Gauner, ein Schaumredner, ein Betrüger ist - alles hergebe und alles liegen und stehen lasse und selbst nach 20 Jahren ihm auch noch das Haus gebe.


    Geglückt ist die Charakterbeschreibung der Nunu (als "gute Seele"), ebenfalls Eva und auch Eszter.
    Bei Lajos hatte ich auch mit der Beschreibung meine Probleme. Für mich ist er einfach ein "Kotzbrocken", in seinem Auftreten, wie er seine egoistischen Forderungen stellt. Für mich hat er weder Charisma noch Ausstrahlung.


    Fazit: Ich bin überzeugt von Marais Kunst zu Schreiben und ich werde sicherlich noch weitere Bücher von ihm lesen ("Die Glut" und "Himmel und Erde" hab ich auf meinem SUB), mit dieser Geschichte hier bin ich rein inhaltsmäßig nicht ganz zurecht gekommen. :-)

    ja, das Gespräch mit Eva, das war wirklich sehr aufschlussreich.


    Die Sache mit den Briefen - das ist alles sehr geheimnisvoll, was es mit diesen Briefen auf sich hat, ob Eszter sie wirklich nie zu Gesicht bekommen hat? So richtig kommt das ja eigentlich beim Text nicht raus. Vielleicht hat sie sie bekommen und nicht gelesen, vielleicht wurden sie im Nachhinein geschrieben, vielleicht hat sie sie gelesen und gibt es nicht zu :gruebel


    Allerdings stellt sich am Ende des Gespräches heraus, dass Eva wahrhaftig die Tochter von Lajos ist :-]. Sie setzt Eszter unter Druck, sie wird fordernd und macht ihr ein schlechtes Gewissen.

    Hallo taciterus!


    Wir hatten genau haarscharf dasselbe Problem. Empfang über SAT-Schüssel, Premiere-d-box (die von Nokia). Wir konnten nur das aufnehmen, was wir gerade schauen (was ja nicht wirklich Sinn der Sache ist).


    Nach langen Recherchen, Nachfragen, Lästig sein beim Fachberater hat man uns diese (sehr teure) Variante als beste Lösung eingeredet:


    Wir haben nun anstelle der d-box von Nokia den Humax-Twin-Receiver. Dieses Gerät ist, wie schon erwähnt, ein Sat-Receiver mit zwei Eingängen, denn angeblich ist es notwendig, jeweils einen Antennenanschluss für den Fernseher und einen separaten für den DVD-Player zu empfangen. Dieser Humax-Twin-Receiver hat auch eine Festplatte, man kann direkt aufnehmen. Zusätzlich haben wir einen DVD-Player mit 80 GB Festplatte. Wir können jetzt im besten Fall zwei Programme aufnehmen (1X auf Humax, 1 x auf DVD-Player) und ein drittes Programm schauen. (Was will das Herz mehr).
    Diese LÖsung war allerdings nicht sehr billig.


    Ich würde dir raten, dich noch gut zu erkundigen. Wir hatten vorher den teuren DVD-Player mit Festplatte gekauft und sind nachher dann erst draufgekommen, dass wir dazu einen Twin-Receiver brauchen.


    Ich hoffe, meine Ausführungen sind halbwegs verständlich!

    Hallo!


    Ja, es gibt solche Menschen, auf die man, obwohl man es ja eigentlich besser "weiß", reinfällt. Die haben ein Charisma, die haben eine Ausstrahlung und man ist geblendet. Ich kann mir das gut vorstellen, mir ist es (Gott sei Dank) noch nie passiert.


    Was mich aber so stört: es sind nun 20 Jahre vergangen. Und in diesen 20 Jahren müsste ja doch eigentlich das "vernünftige" Denken möglich sein, in 20 Jahren kann man doch zu so einer Sache objektiver stehen, oder schätze ich das falsch ein :-]

    Hallo!


    Mittlerweile bin ich bei Kapitel 11 angelangt. So richtig anfreunden kann ich mich mit dieser "story"nicht. Dieser Kerl Lajos ist ja wirklich das Letzte, und sein Auftritt vor der ganzen Familie gehört ins Schmierentheater.


    Sein Charakter und sein Auftreten haben sich auch nach 20 Jahren nicht geändert und ich kann eigentlich nicht nachvollziehen, dass Eszter deswegen Mitleid mit ihm hat. :yikes
    Ich hätte vielleicht Mitleid mit ihm, wäre er einsichtig, wäre er gewandelt, hätte er seine Fehler eingesehen, aber so weiterzumachen und alle um den Finger tanzen lassen? :wow

    Hallo!


    Na, die Kapitel lesen sich ja ziemlich flüssig. (Ich befürchte, ich kann den Leseplan nicht einhalten)!


    Ich habe jetzt schon einiges über den guten Lajos erfahren. Was ist denn das bitte für eine Unperson? :wow
    Der kommt dahergelaufen und alle verfallen ihn Demut vor ihm, scheuen keine Kosten und Mühen, nur um ihm zu gefallen? Der muss ja wirklich Charisma haben .....


    Eszter hat ja, so wie sie es schildert, gleich von vornherein geahnt, dass es sich um einen Angeber, Lügner und Schwindler handelt. Ich bin ja jetzt schon sehr gespannt wie es geschehen konnte, dass auch sie auf ihn hereinfällt. :fetch

    Hallo!


    Das mit den Plänen ist mir auch aufgefallen, allerdings habe ich dann die "ersten" Pläne mit "persönliche Pläne" (Heirat, etc) assoziiert, und die "großartigen Pläne" mit beruflichen.


    Ich werde es auch so machen, dass ich wohl jeden Tag die angegebenen Kapitel lesen werde (es sei denn, das Buch fesselt mich, dann kann ich für nichts garantieren). :-)

    Hallo!


    Ich habe gestern Abend noch gleich ein bisschen "reingelesen". Der Anfang ist schon mal sehr vielversprechend, und auch sehr geheimnisvoll. Was war wohl vor dieser langen Zeit geschehen, dass selbst nach 20 Jahren die Wunden nicht verheilt sind? - Oh ich bin schon sehr gespannt!


    Es ist mein erster Marai, so nach den ersten beiden Kapiteln gefällt mir sein Stil recht gut.

    Ich habe das Buch auch vor kurzem gelesen und muss gleich mal vorwegnehmen, dass ich grundsätzlich kein Freund von Liebesromanen bin und somit kann ich mich den vorangehenden Begeisterungsstürmen nicht ganz anschließen.


    Rein inhaltlich war mir das Buch zu vorhersehbar und eigentlich fad.


    Wunderbar allerdings ist die Sprache und sehr gelungen fand ich die Charakterzeichnungen. Auch wenn es sich um doch sehr überzeichnete, übertriebene Charakterbeschreibungen handelte, ich fand sie sehr gelungen. Die Personen sind einem entweder sympathisch oder unsympathisch. Mit sehr gekonnter Ironie und viel Witz gelingt es Jane Austen, ein Bild dieser Gesellschaft des 19. Jh. mit all ihren "Problemen", Gedanken und Vorurteilen einzufangen.


    Ich bin stolz, jetzt auch eine Jane Austen gelesen zu haben (obwohl nicht unbedingt die Lust auf mehr entstanden ist).

    Zitat

    Original von anniku


    Ich war etwas zu ungeduldig und habe gedacht, mein Formular ist untergegangen....


    Warst du meiner Meinung nach nicht, denn es sind jetzt schon Leserunden für März und April eingetragen, wie gesagt, ich hatte mich auch schon gewundert ....


    Auf jeden Fall freue ich mich, Sonntag gehts los!

    Hallo!


    Also, mir wäre es eigentlich auch am liebsten, wenn wir am 15. beginnen, so wie es ausgemacht war. Diejenigen, die sich dazu gemeldet haben, haben sich diesen Termin vorgemerkt und sind (schon sehr lange) darauf eingestellt.

    Hallo!
    Ich hatte mich gestern schon gewundert, dass die Leserunde in der Leserundenvorschau noch nicht eingetragen ist.


    Für mich wirds mit 22.1. ziemlich eng, weil bereits am 23.1. eine andere Leserunde startet und ich außerdem in der Woche vom 23. beruflich komplett ausgelastet sein werde. Da es sich aber um ein relativ dünnes Buch handelt wird es mit ein bisschen Voraus-Lesen wohl zu schaffen sein.

    Hallo!


    Ich habe da jetzt eine ganz andere Frage:


    Wie kann es sein, dass hier 6 durchaus (extrem) positive Anmerkungen über das Buch geschrieben wurden, das Buch selber aber mit nur 4 Punkten bewertet ist???????

    Jonathan Safran Foer: Extrem laut und unglaublich nah


    Inhalt


    Der Vater des 9-jährigen Oskar Schell ist bei den Terroranschlägen vom 9.11. ums Leben gekommen. Mit dem Verlust kommt der Junge nur sehr schwer zu Rande, mit seinem Vater verband ihn eine ganz besonders enge, von Ritualen geprägte Beziehung. In den Hinterlassenschaften findet Oskar in einem Briefumschlag einen Schlüssel und er macht sich zur Aufgabe, das passende Schloss dazu zu finden und erhofft sich dadurch eine Erklärung für den unerwarteten Tod. Seine abenteuerliche Reise, begleitet von seinem Tambourin, führt ihn quer durch New York, er lernt viele sehr interessante Menschen kennen.
    Parallel dazu wird die Geschichte seines Großvaters erzählt. Er verliert bei der Bombardierung Dresdens die von ihm über alles geliebte Frau und ein ungeborenes Kind. Von diesem Erlebnis traumatisiert verliert er die Sprache, wandert in die USA aus, wo er Oskars Großmutter, die Schwester seiner Geliebten kennen lernt. Doch er findet sich nicht zurecht und erst der Tod seines Sohnes am 9.11. führt die Familie auf eigentlich ungeahnte Weise zusammen.


    Jonathan Safran Foer


    Geb. 1977, studierte in Princeton Philosophie und Literatur. Jobbte als Ghostwriter und Rezeptionist, eher er 2001 als Herausgeber der Sammelschrift "A Covergence Of Birds: Original Fiction and Poetry Inspired by the Work of Joseph Cornell" zu Ehren des 1972 verstorbenen New Yorker Künstlers Joseph Cornell fungierte. Er lebt und arbeitet in New York, ist mit der Schriftstellerin Nicole Krauss verheiratet. („Die Geschichte der Liebe“)


    2002: sein erster Roman „Alles ist erleuchtet“ („Everything is illuminated“) macht ihn auf einen Schlag berühmt. Das Buch wurde 2005 verfilmt.
    2005: sein zweiter Roman „Extrem laut und unglaublich nah“ ("Extremely Loud & Incredibly Close") erscheint.


    Meine Meinung


    Ich bin auf das Buch wegen seiner wunderschönen Aufmachung aufmerksam geworden. Nicht nur das schwarz-weiße Cover, auch das Innenleben präsentiert sich „künstlerisch-wertvoll“- würde ich mal sagen. Seitengroße schwarz-weiß Bilder, Fotomontagen, Rotstift-Anzeichnungen, Fotos von 9/11 wechseln ab mit verändertem Schriftbild, Schriftzeichen.


    Das Buch liest sich sehr schön, ich würde sagen, es ist sehr intelligent geschrieben (soweit ich das beurteilen kann), viele Stränge laufen parallel und werden erst zum Schluss aufgelöst. Durch den laufenden Wechsel der Erzähler-Perspektive (Oskar, Großvater, Großmutter) gewinnt das Buch an Atmosphäre.
    Ausgezeichnet sind die Schilderungen und Beschreibungen der unterschiedlichen Menschen, die Oskar auf seiner „Odyssee“ kennen lernte. Die Erinnerungen an den Vater waren für meine Begriffe etwas zu sentimental, ganz nahe der Tränendrüse! Die Beziehung zu seiner Mutter ist schwieriger, ist von gegenseitigem (gutmeinenden) Beschützen und Verschonen geprägt, jeder versucht selber und für sich, getrennt voneinander, mit den Geschehnissen fertig zu werden. Doch auch die so entstandenen Missverständnisse und Vorurteile werden am Ende ausgeräumt.


    Die Schilderungen aus dem 2. Weltkrieg sind recht erschütternd und beklemmend. Sie machten allerdings für mich einen authentischeren Eindruck als die Schilderungen von New York.


    Ein Kapitel ist dem Bombenabwurf von Hiroshima „gewidmet“ – es steht völlig zusammenhanglos (zumindest für mich) mit der übrigen Geschichte im Raum und ich frage mich eigentlich, was dieses Kapitel bedeuten soll. Irgendwo habe ich gelesen, es sollen die „menschlichen Gräuel“ aufgezeigt werden. Ich will hier keinesfalls Wertigkeiten vornehmen – aber 2. Weltkrieg bzw. Hiroshima und 9/11 in einem Atemzug zu nennen – es kommt mir doch ein bisschen anmaßend vor.


    Von Anfang an hatte ich große Schwierigkeiten mit der Person des Oskar Schell. Er ist extrem altklug, großspurig und besserwisserisch, liest Stephen Hawkings, lernt freiwillig Französisch, macht sich Gedanken über Frauen (sexueller Art), kommentiert die Frauen in seinem Umkreis, trinkt Kaffee …. ? – Ich weiß, amerikanische Jungs sind anders, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein 9-jähriger solche Gedanken denkt!


    Die Parallelen zu Günther Grass’ „Blechtrommel“ sind nicht nur wegen der Namensgleichheit („Oskar“) augenscheinlich, ich nehme an, es war von Foer so gewollt.


    Ich bin restlos überzeugt vom schriftstellerischen Talent des Autors, glaube aber, dass er sich mit dieser Thematik etwas zuviel aufgehalst hat und kann aus den angeführten Gründen dieses Buch nur eingeschränkt weiterempfehlen!

    hallo Mina!
    15. März - das ist für mich okay.
    Ich glaube, es gibt keine Mindestanzahl von Personen, und soweit ich es überblicke, 4 sind es ja schon.


    Und möglicherweise kommt noch jemand dazu, der Aufruf wurde ja erst gestern gestartet! :-), da bin ich zuversichtlich!