Beiträge von evalotta

    Mit „Rosendorn“, dem ersten von drei Teilen um die junge Faeriwalkerin Dana, nimmt Jenna Black den Leser mit auf eine Reise in die Welt der Feen. Doch die sind in diesem Buch nicht die geheimnisvollen Wesen, die sie in anderen Büchern sind. Den Menschen ist bekannt, dass es Feen gibt, sie leben mit ihnen gemeinsam in Avalon, der Stadt, die das Tor in die Feenwelt ist. Dorthin reist die Amerikanerin Dana, um nach sechzehn Jahren das erste Mal ihren Vater zu treffen.


    Im Mittelpunkt der Geschichte steht Danas Verwicklung in die Politik Avalons aufgrund ihrer Abstammung. Die kleine Romanze, die sich zwischen ihr und Ethan, dem Feenjungen entwickelt, findet nur einen Platz am Rande, was mir sehr gut gefallen hat. Endlich mal eine Story, die nicht nur aus dem Anhimmeln eines überaus gutaussehenden Jungen besteht. Schön finde ich auch, wie viel Platz Jenna Black der Freundschaft zwischen Dana und Kimber eingeräumt hat.


    Dana ist eine Protagonistin, die vom ersten Augenblick an sympathisch erscheint. Ihr Leben mit einer alkoholkranken Mutter hat sie sehr geprägt, sie musste früh erwachsen werden und ihr Leben in die eigenen Hände nehmen. Sie ist sehr verantwortungsbewusst, doch ihr Wunsch, dass sich endlich mal jemand um sie kümmert, und die daraus resultierende Flucht zu ihrem Vater ist mehr als nachvollziehbar.


    Weniger nachvollziehbar war für mich dann allerdings das, was danach kommt, denn den Rest der Geschichte über passiert nicht mehr wirklich viel, außer, dass Dana permanent auf der Flucht vor irgendwem oder irgendwas ist. Die Autorin hält sich ziemlich lange damit auf, Dana ihre Feen- Seite und die damit verbundenen Fähigkeiten entdecken zu lassen. Zum Ende hin geht dann plötzlich alles ganz schnell, ein kleiner Showdown und danach viele offene Fragen, wie es wohl weitergehen mag.


    „Rosendorn“ ist ein Auftaktband, der sich größtenteils darauf beschränkt, die Geschichte in Gang zu bringen, Zusammenhänge zu erklären und Figuren einzuführen. Das Buch ist nicht schlecht, aber die Geschichte birgt deutlich mehr Potenzial als Jenna Black umgesetzt hat. Ich hoffe, dass der zweite Band mit mehr Handlung und Spannung deutlicher überzeugen kann.

    Hallo Leute!


    Ich wollte gerade neue Bücher in mein Bookcook eintragen, aber die Online- Suche funktioniert irgendwie nicht mehr. Es wird immer angezeigt, dass kein Buch gefunden wurde, egal, ob ich nur Titel, nur Autor oder beides zusammen angebe. Ein Update brachte keine Besserung. Weiß jemand, woran das liegen könnte?

    Klappentext:
    Britische Backkunst ist traditionell – und zugleich äußerst “trendy”. Sie lockt mit einem breiten Angebot an pikanten und süßen Spezialitäten: mit Kuchen und urtypischem Gebäck aus Großmutters Zeiten; mit Backwaren aus Schottland, Wales und Irland ebenso wie mit Leckereien aus den ehemaligen Kolonien des Empire – und die Highlights aus kosmopolitischen Londoner Bäckereien sollte man sich auch nicht entgehen lassen. Ob zur stilvollen Teatime, als Abendessen oder zu einer Party: Alle Rezepte sind „incredibly delicioius“ und zaubern einen Hauch von Britannien auf den Tisch.


    Meine Meinung:
    In ihrem Buch „Let´s bake“ stellt die georgisch- schweizerische Autorin Tamara Hänggli 40 Rezepte aus britischen Backstuben vor. Unterteilt in die Bereiche „ From good old England“, „Sweets & Savouries from the United Kingdom“, „ Cosmopolitan Treats from the Empire“, „Country Life through the Seasons” und “Fancy Foods in London” finden typisch britische und vielerorts bekannte Backwaren wie Scones, Applepie, Shortbread und Gingerbread People ebenso einen Platz wie indisches Teegebäck, irisches Soda- Brot oder Ham and Cheese Cakes. Nicht nur Rezepte für süßes Gebäck, sondern auch für Desserts und Herzhaftes beinhaltet dieses Buch.


    Jedem Rezept wird mindestens eine Doppelseite eingeräumt. Unter dem englischen Originaltitel steht immer die deutsche Übersetzung, so dass auch Menschen, die der englischen Sprache nicht ausreichend mächtig sind, auf den ersten Blick sehen können, um was es sich handelt. Die Seiten sind sehr übersichtlich aufgeteilt. Am linken Rand befindet sich immer eine Spalte, in der die Zutatenliste Platz findet. Sofern für das Gebäck eine Form benötigt wird, stehen Art und Größe dieser über der Zutatenliste. Der Rest der Seite (und manchmal auch eine weitere) ist mit einer Zubereitungs- und Backanleitung gefüllt. Außerdem gibt es noch Tipps zur Aufbewahrung, Variationen des Rezeptes und Empfehlungen, welche Teesorten zu diesem Gebäck schmecken.


    Auf der zweiten der Doppelseite findet sich immer ein Bild des entsprechenden Gebäcks. Diese Bilder werten „Let´s bake“ von einem „normalen“ Backbuch zu einer Art Bildband auf. Es gibt nämlich nicht nur Bilder von Backwaren, sondern zwischen den Rezepten auch immer wieder Landschaftsaufnahmen, Bilder von Gebäuden und Straßen irgendwo in Britannien und andere wundervolle Aufnahmen, die irgendetwas mit Britannien oder den Rezepten zu tun haben. Hier bedaure ich es ein wenig, dass das Buch nur gut 24 cm hoch ist. In einem größeren Format wären die Bilder noch besser zur Geltung gekommen.


    Die Anleitungen sind gut erklärt, so dass es auch Backanfängern gelingen dürfte, die Rezepte nachzubacken. Die Zutaten sind in der Regel, außer einigen Saisonartikeln wie beispielsweise frische Erdbeeren oder Spargel, in jedem Supermarkt erhältlich. Da die Autorin aber Schweizerin ist und auch der Verlag ein schweizerischer, sind einige Dinge jedoch anders betitelt als wir sie kennen. So wird zum Beispiel mehrfach von „Meringues“ gesprochen, die uns besser als „Baisers“ bekannt sein dürften. Benötigte Flüssigkeiten werden, statt in Millilitern, in Dezilitern angegeben, was für mich ein wenig gewöhnungsbedürftig war, aber natürlich kein Hindernis darstellte.


    Mit seiner Vielzahl an unterschiedlichsten Rezepten ist „Let´s bake“ ein Backbuch, in dem für jeden Geschmack und jede Gelegenheit ein passendes Rezept zu finden sein dürfte. Ich bin total begeistert davon und freue mich jedes Mal wieder sehr, ein neues Rezept daraus auszuprobieren. Ich nehme es aber auch zwischendurch immer wieder zu Hand, blättere darin und erfreue mich an den schönen Bildern. Ein winziger Wehmutstropfen liegt allerdings im Preis dieses Buches, der sicherlich Einige davon abhält, es zu kaufen. Ich muss allerdings sagen, dass „Let´s bake“ jeden Cent davon wert ist.

    Inhalt:
    Das Leben der sechzehnjährigen Simona „Sim“ Klinger ist alles andere als einfach. Sie hat Probleme mit Jungs und ihrer besten Freundin, eine hässliche Narbe an der Oberlippe und ist außerdem ein Freak. Gut, dass nach ein paar Drinks die Sorgen für eine Weile verschwinden! Doch als Sim in der Nacht ihres Geburtstags völlig zugedröhnt und halb ertrunken aus einem Gartenteich gefischt wird, reicht es ihren Eltern. Sie schicken ihre Tochter für sechs Wochen nach Amerika zu ihrer Tante Jo ins Indianerreservat – auf Entzug. Eine Horrorvorstellung für Sim! Entgegen ihrer Erwartungen beginnt sie jedoch schnell, sich im Pine- Ridge- Reservat wohl zu fühlen, was nicht nur an dem attraktiven Jimi liegt, der ein Auge auf Sim geworfen zu haben scheint, sondern auch an seinem blinden Freund Lukas, mit dem Sim bald eine enge Freundschaft verbindet. Doch auch Jimi und Lukas haben Probleme, die weit größer sind als Sims und die schließlich ihrer aller Leben bedrohen.


    Meine Meinung:
    In „Julischatten“ nimmt Antje Babendererde ihre Leser erneut mit auf eine Reise in die Welt der Indianer. Dieses Mal geht es in das Pine- Ridge- Reservat in South Dakota. Doch wer hier Wildwestromantik mit Tipis, Friedenspfeife und Blutsbrüderschaft erwartet, wird enttäuscht sein. Die Autorin verbrachte 2010 zwei Monate in eben diesem Reservat und schildert erschreckend authentisch die beinahe menschenunwürdige Situation, in der die Indianer dort leben müssen, auf beeindruckende Art und Weise. Von der Regierung ihrer Kultur beraubt und in Reservate gepfercht leben die meisten Menschen in Armut mit Müllbergen um sich herum und versuchen, ihren trostlosen Alltag mit Drogen und Alkohol zu verdrängen. Teenagerschwangerschaften sind an der Tagesordnung und Zukunftsperspektiven gibt es so gut wie keine.


    Das Grundgerüst der Geschichte ist ähnlich dem anderer Babendererde- Bücher: eine Deutsche kommt nach Amerika, um ihre Probleme in den Griff zu bekommen und lernt dort einen Indianer kennen. Aber die Handlung ist keinesfalls abgekupfert, vorhersehbar oder bekannt, ganz im Gegenteil! Die Autorin schafft es immer wieder, sich etwas Neues auszudenken und versteht es wie keine andere, dem Leser die Welt und die Kultur der Indianer nahezubringen. Sie schafft es mit ihrem wunderbaren Schreibstil, vor dem geistigen Auge Bilder und Szenen entstehen zu lassen als sei man life dabei. Ich hatte wirklich das Gefühl, mit Sim in South Dakota zu sein und die Geschichte mitzuerleben.


    Sim ist eine Figur mit vielen Ecken und Kanten und alles andere als perfekt, was es dem Leser leicht macht, sich mit ihr zu identifizieren. Auch wenn ihr Verhalten manchmal alles andere als verständlich ist, schließt man sie doch bald ins Herz, denn man bekommt schnell eine Ahnung davon, was mit diesem Mädchen geschehen ist. Mit Jimi und Lukas hat Antje Babendererde zwei Herzensbrecher geschaffen, die man einfach gernhaben muss, wobei ihr ehrlich sagen muss, dass mich die Dreiecksgeschichte zwischen den beiden und Sim ein bisschen gestört hat. Dreiecksgeschichten findet man mittlerweile in jedem zweiten Buch und sie sind mir einfach über. Das ist aber meine ganz persönliche Meinung und ich glaube auch, dass „Julischatten“ ohne diese Dreierbeziehung nicht hätte funktionieren können.


    Es fällt mir schwer, das, was ich beim Lesen dieses Buches empfunden habe, in Worte zu fassen. Ich bin begeistert von der Geschichte, vom Können der Autorin, die mich wieder einmal restlos von sich überzeugen konnte, aber auch entsetzt und traurig über das, was den amerikanischen Ureinwohner angetan wird. Ich liebe das Buch, aber hasse viele Dinge, die darin passieren. Ich kann nur jedem empfehlen: lest dieses Buch und macht euch selbst ein Bild davon, wie großartig es ist. Denn das, was ich darüber schreiben kann, wird ihm in keinster Weise gerecht.

    Inhalt:
    Der sechzehnjährigen Jana Schwarzer ist im Leben nie etwas geschenkt worden. Ihren Vater kennt sie nicht, ihre Mutter leidet unter Depressionen und klammert sich an ihre Tochter. Jana selbst sagt von sich, dass sie nichts kann außer schlafen, essen und schwimmen. Als sie dank ihrer schwimmerischen Leistungen ein Stipendium für ein Sportinternat erhält, scheint es, als könne sie endlich ihr trostloses Leben hinter sich lassen. Doch der Druck ist groß und Jana lernt schnell, dass es im Sport nicht immer fair zugeht. Als ihre Freundin und größte Konkurrentin Melanie Wieland tot im Schwimmbecken aufgefunden wird, bricht für Jana eine Welt zusammen. Das Mädchen soll an Herzversagen gestorben sein, aber Jana hat gute Gründe zu glauben, dass die wahre Todesursache vertuscht werden soll. Gemeinsam mit Mika, dem Bruder der Toten, macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit.


    Meine Meinung:
    Jutta Wilke wagt sich mit „Wie ein Flügelschlag“ in die Abgründe des Leistungssports. Es geht um Leistungsdruck, Konkurrenzkampf und Doping – und Menschen, die daran zerbrechen.


    Hauptfigur ist die sechzehnjährige Jana, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird. Der Leser weiß immer nur das, was Jana auch weiß, was sich als sehr förderlich für die Spannung erweist. Doch obwohl man quasi alles durch Janas Augen sieht, ist sie nicht ganz leicht zu durchschauen und ihr Verhalten nicht immer ganz nachvollziehbar. Sie hat ein schlechtes Bild von sich selbst und traut sich, trotz ihrer sportlichen Erfolge, nicht viel zu. Warum das so ist, wird leider nicht ganz klar, ebenso wie ihre Angst davor, Gefühle für jemand anderen zu entwickeln und zuzulassen.


    Auch die anderen Charaktere sind nur schwer durchschaubar. Die Erwachsenen, ob nun Janas Mutter, Melanies Eltern oder die Lehrer am Sportinternat, sind durch die Bank weg Reizfiguren. Während Janas Mutter einem jedoch „nur“ furchtbar auf die Nerven geht, erzeugt das Verhalten von Melanies Eltern und der Lehrer und Trainer der Mädchen Wut und Fassungslosigkeit. Man hat aber nie das Gefühl, die Autorin übertreibe oder die Geschichte sei unrealistisch, sondern darf sich über eine umfassende Recherche und eine daraus folgende Geschichte, die sehr nahe an der Realität scheint, freuen.


    Außer diesen zwei kleinen Kritikpunkten gibt es an „Wie ein Flügelschlag“ jedoch überhaupt nichts auszusetzen. Innerhalb weniger Stunden habe ich dieses Buch verschlungen, mit wenigen kleinen Zwangspausen, weil die Spannung einfach nicht mehr aushaltbar war. Aber ich konnte es nie lange aus der Hand legen, zu groß war der Sog, den es auf mich ausübte.


    Mit „Wie ein Flügelschlag“ hat Jutta Wilke einen spannenden und fesselnden Jugend- Kriminalroman geschrieben, der den Leser von der ersten Seite an packt und nicht mehr loslässt. Eindrucksvoll hat sie erneut ihr Können unter Beweis gestellt und ich freue mich schon auf ihr nächstes Buch, das hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt.

    Klappentext:
    Dieses Buch verkürzt das Warten auf das Christkind und stimmt entspannt auf das kommende Weihnachtsfest ein. Sabine Ludwig hat für euch 24 Tage bis Weihnachten mit besinnlichen und heiteren Geschichten, Rezepten, Gedichten und Weihnachtsliedern gefüllt – alles garniert mit fröhlichen Illustrationen von Isabel Pin.


    Meine Meinung:
    Dieses Buch beinhaltet die Geschichten:
    - Zwölf mit der Post von Hans Christian Andersen
    - Warten auf Weihnachten von David Henry Wilson
    - Allen das Gleiche von Leo Tolstoi
    - Pasteten im Schnee von Beatrice Schenk de Regniers
    - Weihnachtsplätzchen von Tilde Michels
    - Elsterweihnacht von Karla Schneider
    - Weihnachten auf dem Land von Heinz Janisch
    - Weihnachtsgans und Plumpudding von Charles Dickens
    - Freie Auswahl von Sabine Ludwig
    - Der Briefträger und der Weihnachtsmann von Marjaleena Lembcke
    - Es riecht nach Schnee von Erwin Grosche
    - Der kleine Bär und der Weihnachtsstern von Antonie Schneider
    - Ein Kind hat Kummer von Erich Kästner
    - Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann von Francis P. Church
    - Der doppelte Weihnachtsmann von Paul Maar
    - Mr. Moose landet von Andreas Steinhöfel
    - Die Geschichte vom kleinen Bären und von der langen, kalten Winternacht von Frederik Vahle
    - Wanka von Anton Tschechow
    - Zwei Tage von Heiligabend von Klaus Kordon
    - Der Weihnachtsmorgen von Frank O´Connor
    - Der heilige Tag von Kirsten Boie


    Außerdem gibt es Plätzchenrezepte, Texte von Weihnachtsliedern und Weihnachtsgedichte.


    Sehr gut gefallen an diesem Buch hat mir, dass es eine bunte Mischung aus alten und neuen Geschichten, Liedern, Gedichten und Rezepten bietet. Es ist nicht einfach nur ein Geschichten- Adventskalender, sondern schenkt auch dem „Drumherum“ Aufmerksamkeit und bietet Anregungen für gemeinsame Aktivitäten in der Adventszeit. In Bezug auf die im Buch abgedruckten Weihnachtslieder habe ich mich sehr gefreut, dass die Autorin hier auf die modernen Weihnachtslieder verzichtet und eher ältere Texte gewählt hat. Man findet die vollständigen Texte zu „Morgen, Kinder, wird´s was geben“, „Lasst uns froh und munter sein“, „O Tannenbaum“, „Ihr Kinderlein kommet“ sowie „ABC, die Katze lief im Schnee“.
    Besonders gefallen hat mir auch, dass einem große und bekannte Namen wie Leo Tolstoi, Hans Christian Andersen, Charles Dickens, Anton Tschechow und Erich Kästner in diesem Buch begegnen. Ihre Weihnachtsgeschichten bieten eine schöne Abwechslung zu den modernen Geschichten von beispielsweise Paul Maar, Andreas Steinhöfel, Sabine Ludwig oder Kirsten Boie. Allerdings stellen sie auch einen Knackpunkt dar, denn häufig sind sie, gerade für kleinere Kinder, zu schwer zu verstehen. „Zwölf mit der Post“ von Hans Christian Andersen z.B. ist eine wundervolle Geschichte, aber es bedarf schon einiger Interpretation seitens des Lesers, um den tieferen Sinn zu durchschauen.
    Ebenfalls ein Kritikpunkt für mich ist, dass einige der Geschichten sehr lang sind und daher für kleinere Kinder oder beispielsweise Schulklassen nicht geeignet. Sehr schade, denn es sind doch viele Geschichten dabei, die zum Nachdenken anregen oder Werte vermitteln.


    Sabine Ludwig hat in „Wie lange noch?“ größtenteils wirklich schöne und anrührende Geschichten zusammengetragen. Besonders hervorheben möchte ich „Allen das Gleiche“ von Leo Tolstoi, „Pasteten im Schnee“ von Beatrice Schenk de Regniers, „Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann“ von Francis P. Church und „Zwei Tage vor Heiligabend“ von Klaus Kordon. Diese Geschichten sind wunderschön und herzerwärmend, so richtig was für die Adventszeit. Überhaupt nicht gefallen haben mir dagegen „Ein Kind hat Kummer“ von Erich Kästner und „Der Weihnachtsmorgen“ von Frank O´Connor. „Ein Kind hat Kummer“ kannte ich schon und seitdem ich diese Geschichte zum ersten Mal gehört habe, rege ich mich über die unmöglichen Eltern des Kindes darin auf. Und „Der Weihnachtmorgen“… Was der Autor damit bezwecken wollte, ist mir absolut schleierhaft, ebenso wie die Beweggründe Sabine Ludwigs, diese Geschichte mit in das Buch hineinzunehmen und dann auch noch am 23. Dezember, einen Tag vor Weihnachten, zu platzieren. „Der Weihnachtsmorgen“ ist eine traurige Geschichte, die mit dem Satz „Von dem Tage an war meine Kinderzeit zu Ende“ endet. So etwas möchte man einen Tag vor dem heiligen Abend nicht lesen.


    Fazit:
    Meine Meinung zu „Wie lange noch?“ von Sabine Ludwig ist eher durchwachsen. Mir gefällt die bunte Mischung aus alt und neu sowie Geschichten, Gedichten, Rezepten und Liedern, aber die Auswahl der Geschichten überzeugt mich nicht ganz. Einige sind zu lang, andere zu schwer zu verstehen und wieder andere einfach unschön und wenig weihnachtlich. Erwachsene dürften deutlich mehr Gefallen an diesem Adventskalender finden als Kinder.

    Inhalt:
    Detective Desiree MacDermon soll kurz vor Weihnachten eigentlich einen Mordfall aufklären, als sie ihrer Jugendliebe Mace Llewellyn wieder begegnet. Aus dem unscheinbaren Jungen ist ein stattlicher Mann geworden, dessen Charme Des nicht widerstehen kann, so sehr sie sich auch gegen ihre Gefühle wehrt. Plötzlich findet sie sich in der heißesten Affäre ihres Lebens wieder und kann selbst dann die Finger nicht von Mace lassen, als sich herausstellt, dass er ein Gestaltwandler ist und sich in einen Löwen verwandeln kann.


    Brendon Shaw, das Alphamännchen des Llewellyn- Rudels, wird bei der Suche nach seinem jüngeren Bruder von anderen Löwen entführt und beinahe getötet. In letzter Sekunde wird er von einer Meute Löwen und Wölfen gerettet und die Wölfin Rhonda Lee Reed weicht fortan nicht von seiner Seite, bis er wieder gesund ist. Doch Brendon will sie auch danach nicht gehen lassen, denn er fühlt sich von der sexy Wölfin sehr angezogen. Schlecht nur, dass Rhonda so gar keine Lust auf eine Beziehung hat…


    Meine Meinung:
    G.A. Aiken, die mit ihrer Drachenserie bereits große Bekanntheit und Beliebtheit bei den Lesern erlangen konnte, legt mit „Lions Hitze der Nacht“ den Auftakt zu einer neuen Gestaltwandlerserie vor, die sich nicht nur bezüglich ihrer tierischen Protagonisten sehr von den „Dragons“ unterscheidet.


    Die Geschichte spielt im New York der heutigen Zeit. Die Löwen leben, ebenso wie diverse andere Gestaltwandergruppen, unerkannt und angepasst zwischen den normalen Menschen. Sie leben allerdings, ihrer tierischen Seite entsprechend, in Rudeln. Es gibt Alphamännchen, Alphaweibchen, Welpen und Tauschgeschäfte mit anderen Rudeln, um den Genpool sauber zu halten. Und natürlich Rudelkämpfe wie im Tierreich.


    Wie die Tiere verhalten sich die Charaktere auch, wenn es um ihr „Paarungsverhalten“ geht. Besonders die erste Geschichte „Christmas Pride“ wartet mit bemerkenswert wenig Handlung und umso mehr Sexszenen auf. Diese sind, in gewohnter Aiken- Manier, sehr anschaulich beschrieben, aber immer auf einem gewissen Niveau. Ich hätte mir allerdings ein wenig mehr Handlung gewünscht. Der Mordfall, den Dez aufklären soll, rückt völlig in den Hintergrund. Er wird zwar am Ende aufgeklärt, doch eigentlich geht es, wenn Mace und Dez nicht gerade miteinander schlafen, die ganze Zeit nur darum, wie verrückt die beiden sich gegenseitig machen, um Dez´ Brüste oder ihre Panik vor einer Beziehung. Außerdem befummelt Mace seine Angebetete ständig, hat immer seine Hände in ihrem Schritt oder an ihrem Hintern. Ein bisschen zu viel des Guten!


    Die zweite Geschichte, die den völlig blöden Titel „Shaws Schwanz“ trägt, bietet ein wenig mehr Handlung, aber auch hier überwiegen die Sexszenen. Allerdings ist Rhondas und Shaws Geschichte deutlich lustiger als „Christmas Pride“. Hier schimmert der von mir so geliebte, unnachahmliche Aiken- Humor endlich ein wenig durch. Rhonda und Shaw liefern sich schlagfertige Wortgefechte, über die ich mich sehr amüsiert habe.


    Fazit:
    „Lions Hitze der Nacht“ kann leider nicht mit G.A. Aikens Drachenserie mithalten. Zu viel Sex, zu wenig Handlung und Protagonisten, die sich über 450 Seiten lang permanent befummeln – und auch der Witz, der Aikens Bücher ausmacht, kommt deutlich zu kurz. Ich bin gespannt, ob die „Wolf Diaries“, die im Mai erscheinen, mehr der G.A. Aiken entsprechen, die ihre Leser fesseln und begeistern kann.

    Julia Karrs Debüt „The Sign Nur zu deiner Sicherheit“ ist eine weitere von vielen Dystopien, die momentan auf den Buchmarkt drängen. Sie widmet sich allerdings einem anderen Schwerpunkt als alle anderen Autoren, von denen ich bisher eine Dystopie gelesen habe. Bei Julia Karr steht der Teenager- Sex im Mittelpunkt. Solange Mädchen unter sechzehn sind, sind sie durch ihr unversehrtes Handgelenk geschützt und niemand darf sie anrühren. An ihrem sechzehnten Geburtstag erhalten sie umfassende Impfungen gegen sexuell übertragbare Krankheiten und ein XVI- Tattoo auf ihr Handgelenk und sind damit quasi zum Abschuss freigegeben. Wer sich nicht wehren kann hat schlechte Karten und die Täter werden noch nicht einmal bestraft, denn es heißt, alle Sechzehnjährigen seien ganz wild darauf, endlich Sex zu haben und die Taten seien mit ihrem Einverständnis verübt worden. Eine beängstigende Vorstellung.


    Zu Beginn habe ich mich sehr schwer damit getan, mich in das Buch hineinzufinden. Man wird ohne jegliche Vorkenntnis in die Geschichte hineinkatapultiert und befindet sich auf einmal im Chicago der Zukunft, wo nichts mehr so ist, wie es mal war. Die Autorin wirft mit fremden Begriffen wie PAV, WelS- Programm, Trannie etc. nur so um sich, ohne dass man eine Erklärung erhält, worum es sich dabei handelt. Das meiste wird irgendwann aufgeklärt, aber wofür beispielsweise PAV steht, weiß ich auch nach dem Beenden des Buches noch nicht. Das hat mich ziemlich gestört und am Anfang auch sehr verwirrt.


    Mit steigender Seitenzahl zieht „The Sign“ den Leser aber immer mehr in seinen Bann. Ninas Suche nach Antworten und Lösungen gestaltet sich sehr spannend und es gelingt Julia Karr immer wieder, durch unvorhersehbare Wendungen den Leser in die Irre zu führen und zu überraschen. Das Ende ist stimmig und weckt die Hoffnung auf eine Fortsetzung.


    Nina ist eine toughe, starke und mutige Heldin, der man das, was sie tut, einfach abnimmt. Mit ihr hat die Autorin eine Protagonistin geschaffen, bei der einfach alles zusammen passt, ohne dass sie zu perfekt oder unglaubhaft erscheint. Dafür fehlt ihrem männlichen Gegenpart, Sal, in meinen Augen ein wenig die Tiefe. Mit ihm konnte ich das ganze Buch über nicht wirklich warm werden. Entsetzlich nervig fand ich hingegen Sandy, Ninas beste Freundin. Mir ist auch nie ganz klar geworden, warum Nina an der Freundschaft zu diesem Mädchen, dass so anders ist als sie selbst und genau das verkörpert, was Nina nie sein will, so festhält. Sie will sie beschützen, ok, und die beiden haben in der Vergangenheit viel zusammen erlebt, aber trotzdem erscheint ihre Freundschaft wenig glaubhaft, denn eigentlich geht Sandy Nina doch nur auf die Nerven.


    Julia Karr schafft es, sich mit „The Sign“ von der breiten Masse abzuheben und aus den vielen anderen Dystopien hervorzustechen. Zwar ist ihr Debüt nicht frei von Makeln, aber dennoch ein vielversprechender Anfang, der Lust auf mehr macht. Ich freue mich auf eine Fortsetzung.

    Klappentext:
    Er wurde nur 18 Jahre alt. Der Junge, der von 1942 bis 1944 mit Anne Frank in einem Hinterhaus in Amsterdam lebte, starb 1945 im KZ Mauthausen, kurz bevor die Amerikaner das Lager befreiten. Wer war dieser Peter van Pels, den Anne in ihrem berühmten Tagebuch beschrieb? Wie hat er selbst die Zeit in der Prinsengracht 263 erlebt? Sharon Dogar macht die Geschichte des Hinterhauses lebendig und fühlbar, aus einer ganz neuen Perspektive.


    Die Autorin:
    Sharon Dogar, geboren 1962, lebt mit ihrer Familie in Oxford. Von Beruf Jugendtherapeutin schreibt sie einfühlsame Romane, die sich speziell an junge Erwachsene richten. Prinsengracht 263 ist ihre erste fiktive Biografie und das erste Buch, das sich mit dem Dritten Reich befasst. Intensiv hat sie recherchiert, um „die Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs für alle neuen Generationen lebendig zu schildern, damit diese hoffentlich nie vergessen, was Hass für verheerende Auswirkungen haben kann.“


    Meine Meinung:
    Die meisten Menschen kennen es, das Tagebuch der Anne Frank, des jüdischen Mädchens, das sich mit seiner Familie zwei Jahre in einem Amsterdamer Hinterhaus in der Prinsengracht 263 versteckt hielt, bevor es entdeckt und in ein KZ deportiert wurde, in dem es, wie so viele andere Juden auch, unter menschenunwürdigen Bedingungen starb.
    Sharon Dogar hat sich in dieser fiktiven Biografie nun einem anderen Bewohner des Hinterhauses gewidmet: Peter van Pels, im Tagebuch „Peter van Daan“ genannt, dem Jungen, in den Anne sich während ihres Aufenthalts in der Prinsengracht 263 verliebte.


    Die Handlung setzt am 13. Juli 1942 ein, dem Tag, an dem sich die Familien van Pels und Frank in ihr Versteck begaben und endet mit Peters Tod im KZ Mauthausen. Sie wird rückblickend erzählt, von einem gebrochenen, kranken Peter, der im KZ mehr tot als lebendig vor sich hinvegetiert und sich an die Zeit im Hinterhaus erinnert. Der Leser ist von Anfang an dabei und bekommt das, was Peter fühlt, hautnah mit. Sharon Dogar gelingt es, seine Gefühle und Gedanken so transparent und nachvollziehbar darzustellen, dass sie mit denen des Lesers verschmelzen und quasi zu seinen eigenen werden. Man kann Peters Schmerz, seinen Kummer und seine Verzweiflung beinahe am eigenen Leib spüren. Ein beängstigendes Gefühl, vor Allem, als die Gruppe entdeckt und deportiert wird.


    Berührend hingegen sind die Gefühle, die sich langsam zwischen Peter und Anne entwickeln. Ein zartes Pflänzchen der Hoffnung und des Lichts, das in der Dunkelheit der Bedrohung zu wachsen beginnt. Anne ist zu Beginn ein freches, unsympathisches und von sich selbst sehr eingenommenes Mädchen, dem Peter (und man selbst auch) nur wenig Sympathie entgegenbringt. Doch mit der Zeit verändert sie sich zum Positiven und das, was zwischen Peter und ihr passiert, ist ein nur allzu verständlicher Lauf der Dinge. Dass es für sie beide kein Happy End gab, ist mehr als traurig.


    Während der Zeit im Versteck ist Peter zwischen 15 und 18 Jahren alt. Er macht sich viele Gedanken um die Liebe, besonders um seine Freundin Liese, die allerdings von Sharon Dogar frei erfunden ist. Peter zweifelt daran, dass er überleben wird, und fragt sich oft, ob er sterben muss, ohne jemals mit einem Mädchen geschlafen zu haben. Dass Sexualität durchaus ein Thema im Hinterhaus war, ist durch Anne Franks Tagebuch belegt. Mir persönlich stellte sich jedoch beim Lesen von „Prinsengracht 263“ immer wieder die Frage, ob die größte Sorge eines Jungen in Peters Situation wirklich ein jungfräulicher Tod sein kann.
    Obwohl Sharon Dogars Biografie über Peter van Pels fiktiv ist, halte ich sie für gut recherchiert und sehr realitätsnah. Es gelingt ihr, dem Leser die Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg, aber auch die im Hinterhaus nahezubringen und ihm zumindest ein wenig zu vermitteln, wie sich die versteckten und vom Tode bedrohten Juden gefühlt haben müssen. Ihre Absicht, „die Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs für alle neuen Generationen lebendig zu schildern, damit diese hoffentlich nie vergessen, was Hass für verheerende Auswirkungen haben kann“, hat sie auf jeden Fall erfüllt. Auch wenn „Prinsengracht 263“ fiktiv ist, ist es doch ein wertvolles Buch im Kampf gegen das Vergessen.

    Klappentext:
    1001 Kinder- und Jugendbücher ist der derzeit beste und verlässlichste Wegweiser durch die Welt der klassischen und zeitgenössischen Kinder- und Jugendliteratur. Die informativen Rezensionen dieses neusten Bandes aus der erfolgreichen 1001- Serie sind unentbehrlich, um aus der Masse der Kinder- und Jugendbücher die wirklich lesenswerten herauszufiltern.
    Die besten Kinder- und Jugendbücher sind nach Altersgruppen geordnet, vom Bilderbuch bis zum Jugendroman, mit allen Zwischenstufen. Die beliebtesten Klassiker dürfen nicht fehlen, aber dieses Buch schaut auch über den europäischen Tellerrand und präsentieren bedeutende Bücher aus aller Welt, einschließlich der wachsenden Zahl beispielsweise afrikanischer oder lateinamerikanischer Autoren und Illustratoren.


    Meine Meinung:
    Auf gut 950 Seiten präsentiert Kinderbuchredakteurin Julia Eccleshare die ihrer Meinung nach besten 1001 Kinder- und Jugendbücher, „die man lesen sollte, bevor man erwachsen ist“. Es gibt Unterteilungen in 5 Altersstufen: 0 – 3, 3 +, 5 +, 8 + und 12 +. Die Gruppe 8 + nimmt dabei den größten Teil ein, die Gruppe 0 – 3 den kleinsten. Die einzelnen Altersstufen sind am Buchrand durch verschiedene Farben gekennzeichnet, so dass es ein Leichtes ist, die Altersgruppe, für die man sich gerade interessiert, zu finden.


    Der Titel des jeweiligen Buches steht, sofern es ins Deutsche übersetzt wurde, auch auf Deutsch über der Rezension, so dass man auf den ersten Blick erkennen kann, ob es das Buch auf Deutsch gibt oder nicht. Die Bilder zeigen jedoch immer das Cover des Originals.


    Neben deutschen und englischen Titeln finden sich auch skandinavische, türkische, italienische, spanische, französische, niederländische etc. Kinder- und Jugendbücher in diesem Werk. Es ist sehr interessant zu sehen, was für Bücher es in den anderen Ländern so gibt, zumal die Rezensionen dazu auf Deutsch sind. Aber wirklich etwas anfangen kann ich persönlich mit den Empfehlungen dieser Titel nur etwas, wenn die Bücher ins Deutsche oder Englische übersetzt wurden.


    Das Blättern und Schmökern in diesem Buch macht unglaublich viel Freude und verleitet immer wieder zu verzückten Ausrufen, weil man einen Schatz aus der eigenen Kindheit wiederentdeckt, den man ganz vergessen hatte. Aber es finden sich auch Bücher der jüngeren Generation, der „Joker“ von Markus Zusak beispielsweise oder „Finding Violet Park“ von Jenny Valentine, um nur zwei Beispiele zu nennen.


    Insgesamt bietet „1001 Kinder- und Jugendbücher“ eine gute Mischung aus Büchern für jede Altersgruppe und jeden Geschmack, so dass für jedes Kind das Richtige dabei sein dürfte. Für Eltern, aber auch Erzieher und Lehrer kann es eine gute Hilfe bei der Bücherauswahl sein aber ebenso (wie für alle anderen Erwachsenen auch) eine Fundgrube an Kindheitserinnerungen. Einfach ein Buch für die ganze Familie, das sich wirklich lohnt.


    Jane, hast du zufällig vor Kurzem ein Antibiotikum genommen? Die juckende Kopfhaut könnte eine allergische Reaktion sein.

    Schon seit einiger Zeit zeichnen sich Dystopien als neuer Trend auf dem Jugendbuchmarkt aus und überschwemmen ihn regelrecht damit, so dass man sich bei jeder neu auftauchenden Serie fragt, ob man sie wirklich auch noch braucht. Veronica Roths Reihe gehört zu denen, bei denen man mit Bestimmtheit sagen kann: man braucht sie! Aufgrund der Vielzahl an Dystopien stellt sich schnell ein „Kennst- du- eine- kennst- du- alle“ Gefühl ein, doch Roth schafft es, sich mit neuen Ideen vom Dystopien- Einheitsbrei abzuheben.


    Zu Beginn, das muss ich gestehen, war ich nicht sonderlich begeistert von der Geschichte. Beatrices Leben bei den Altruan ist von Unterwürfigkeit und Selbstaufgabe gekennzeichnet, was mich ziemlich genervt hat. Ständig wird betont, dass sie ein schlechter Mensch ist, weil sie ab und zu an sich selbst denkt und nicht zuerst an die anderen. Doch sie wuchs schnell in meiner Achtung – nicht nur wegen ihres Mutes, sondern auch wegen ihrer Fähigkeit zur Selbstreflexion. Mit ihr hat die Autorin einen Charakter geschaffen, mit dem man sich gut identifizieren kann und dessen Handlungen nachvollziehbar sind.


    Ein wenig entsetzt hat mich jedoch die Brutalität und Gewalt, die Tris während ihrer Initiationsphase bei den Ferox erlebt. Hier stellte sich mir mehrfach die Frage, ob es wirklich für die empfohlene Altersgruppe ab 14 geeignet ist. Unbestreitbar ist allerdings, dass die Geschichte durch Kampfszenen und dergleichen spannend und actionreich wird. Der Leser wird richtiggehend an die Geschichte gefesselt und kann sich nur schwer wieder von ihr lösen.


    Ich habe dieses Buch in zwei Tagen verschlungen und hätte es, wäre mehr Zeit gewesen, wohl noch schneller geschafft, denn es hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen. Auf einige Gewaltakte hätte ich gut verzichten können, aber bis auf diesen kleinen Kritikpunkt hat mich „Die Bestimmung“ ausnahmslos überzeugt. Diese Bücherserie braucht man wirklich!

    „Ewiglich die Sehnsucht“ ist das Debüt der amerikanischen Autorin Brodi Ashton und der Auftakt zu einer Trilogie um einen amerikanischen Teenager, der es mit der griechischen Mythologie zu tun bekommt. Um sich von dem in ihr aufgestauten Schmerz zu befreien, hat die siebzehnjährige Nikki einen Pakt mit der Unterwelt geschlossen. Cole, ein Ewiglicher, wie die Kinder der Unterwelt genannt werden, hat ihren Schmerz verschwinden lassen, doch zu einem hohen Preis: Nikki muss ihn nähren, eingehüllt in einen engen Kokon, 100 Jahre lang. Und auch danach ist ihre Schuld nicht beglichen, im Gegenteil. Sie muss als eine Art Batterie für die Ewiglichen in den Tunneln der Unterwelt leben. Doch Nikki schafft es zurück und nimmt den Kampf gegen die Unterwelt auf.


    Die Thematik, derer sich die Autorin hier bedient, ist ziemlich neu auf dem Jugendbuchmarkt. Die griechische Mythologie spielte sicherlich schon das ein oder andere Mal eine Rolle, doch die Sage um Orpheus, der versucht, seine geliebte Eurydike aus der Unterwelt zu befreien, ist mir bisher noch in keinem Jugendbuch begegnet. Brodi Ashton ist es gelungen, diese alte Sage so gekonnt mit einer modernen Liebesgeschichte zu verknüpfen, dass sie überhaupt nicht langweilig oder eingestaubt wirkt, sondern einfach nur interessant. Des Weiteren sorgt sie für immer neue, überraschende Erkenntnisse und erhöht die Spannung, so dass der Leser richtiggehend an die Geschichte gefesselt wird.


    Obwohl die Hautfiguren noch Teenager sind, ist ihre Beziehung zu einander weit entfernt davon, oberflächlich zu sein. Nikki hat in ihrem bisherigen Leben schon viel verkraften müssen, und Jack, vor Nikkis Verschwinden der Star der Schulmannschaft, reift durch seine unermüdliche Suche nach ihr. Was diese beiden jungen Menschen verbindet, ist etwas ganz Besonderes, mit einer Tiefgründigkeit, von der diverse andere Teenie- Lovestorys nur träumen können.


    Dieser Roman spielt mit den Extremen: Gut oder Böse, Himmel oder Hölle, Leben oder Tod und übt damit einen sehr starken Sog auf den Leser aus. Man kann sich kaum von dieser Geschichte lösen und bleibt am Ende fassungslos, mit vielen Fragen und dem mehr als starken Drang, direkt weiterlesen zu wollen, zurück. Brodi Ashtons grandioses Debüt bekommt daher eine absolute Leseempfehlung von mir!

    Zitat

    Original von Lesebiene
    Hat schon jemand den Nagellack der Firma Butter probiert? Ich schleiche seit Tagen an dem Stand vor unserer Kette vorbei. :yikes


    Lesebiene, ich habe mir vor Kurzem "Knees up" von Butter gekauft. Die Farbe ist super, schön kräftig, lässt sich leicht auftragen und trocknet schnell. Die Haltbarkeit fand ich nicht so gut, das kann allerdings auch daran gelegen haben, dass ich, als ich ihn draufhatte, viel mit Messern, Feilen usw. hantiert habe. Werde ihn wohl Samstag wieder benutzen und dann sehen, wie lange er hält. :-)


    Ich habe aber von jemandem gehört, dass der Lack eigentlich lange hält und sein Geld durchaus wert ist.

    „Du oder der Rest der Welt“ ist der zweite von drei Teilen um die Fuentes- Brüder Alex, Carlos und Luis. Während Alex ein Typ ist, dem man trotz seines coolen Gangstergehabes schnell etwa abgewinnen kann, ist Carlos von einem ganz anderen Schlag. Er ist arrogant, egoistisch und gemein zu seinen Mitmenschen. Er sieht nur sein eigenes Elend und beschwert sich ständig darüber, dass seine Mutter ihn zurück nach Amerika zu seinem Bruder geschickt hat. Dass sie dabei nur seine Sicherheit im Sinn hatte, sieht er nicht. Carlos macht es dem Leser schwer, ihn gern zu haben. Es dauert, bis man so etwas wie Sympathie für ihn entwickeln kann.


    Kiara hingegen mag man von der ersten Seite an. Sie ist wunderbar normal und bodenständig, anders als viele andere Highschool- Schülerinnen, die man aus Filmen und Büchern kennt. Dass sie so nett und sympathisch ist, lässt Carlos in einem noch schlechteren Licht dastehen, wenn er mit ihr seine üblen Späße treibt und sie schlecht behandelt. Doch Kiara weiß sich zu wehren, auf manchmal sehr kreative Art und Weise, die den Leser oft zum Schmunzeln oder Lachen bringt.


    Wie auch schon „Du oder das ganze Leben“ kann „Du oder der Rest der Welt“ mit sanften Tönen und Tiefgründigkeit überzeugen. Jeder Charakter ist eine eigenständige, interessante Persönlichkeit mit einer Geschichte. Eine schnöde Teenie- Highschool- Romanze sucht man auch hier wieder vergeblich.


    Zwei Kritikpunkte gibt es jedoch an diesem ansonsten tollen Buch: zum Einen war mir die Geschichte an einigen wenigen Stellen ein bisschen zu übertrieben, besonders in Bezug auf das Gutmenschentum von Kiaras Familie. Zum Anderen kam mir das Ende zu abrupt. Es ist zwar immer etwas los bei Carlos und Kiara, von einer vor sich hinplätschernden Story kann keine Rede sein. Aber zum Schluss ging alles ein bisschen zu schnell.


    Dies tut der Geschichte jedoch nur einen minimalen Abbruch. „Du oder der Rest der Welt“ ist eine würdige Fortsetzung und braucht sich hinter ihrem grandiosen Vorgänger nicht zu verstecken. Ich freue mich sehr, dass es schon im April mit dem Fuentes- Bruder Luis und „Du oder die große Liebe“ weitergeht.

    In seinem Buch "Lieber Weihnachtsmann, bitte rasier dich mal!" trägt Birger Sivertsen eine Vielzahl Briefe an den Weihnachtsmann zusammen - nicht nur von Kindern, sondern auch von Erwachsenen geschrieben, mit den unterschiedlichsten Wünschen und Anliegen. Kinder schreiben an "Babbo Natale", "Santa Kurosu- Sama" oder "Kjaere Julenissen" und teilen ihm mit, was sie gerne in ihren Päckchen unter dem Weihnachtsbaum finden würden oder beschweren sich, weil im letzten Jahr ihre Wünsche nicht (alle) erfüllt wurden. An einigen Stellen war ich ziemlich erschrocken, mit welchen Forderungen manche Kinder an den Weihnachtsmann herantreten und auch darüber, welchen Ton sie ihm gegenüber anschlagen.


    Doch sie erzählen auch von ihren Sorgen und Nöten in der Hoffnung, dass der für sie allmächtige Weihnachtsmann ihnen Dinge möglich macht, die andere nicht möglich machen können.


    Und auch Erwachsene schreiben dem Weihnachtsmann. Lehrer für ihre Klassen, Eltern für ihre Kinder, und so manches Mal auch jemand, der eigentlich schon lange nicht mehr an den Weihnachtsmann glaubt. Sehr interessant fand ich, dass unglaublich viele Menschen aus China und Japan an den Weihnachtsmann schreiben, ihn besuchen wollen und um Geld oder Hilfe beim Erlangen eines Visums bitten.


    Ich habe mich beim Lesen dieses Buches an vielen Stellen sehr amüsiert. Besonders das Kapitel „Fragen an den Weihnachtsmann“ strotzt nur so vor lustigen Briefen und interessanten Bildern, die Kinder aus aller Welt so vom Weihnachtsmann haben. Es bietet kurzweilige Unterhaltung und interessante Blickwinkel auf die Figur des Weihnachtsmannes. Darin zu blättern und zu schmökern ist ein netter Zeitvertreib für die Adventszeit und ein Spaß für die ganze Familie.

    „All I want for Christmas“ ist eines dieser Bücher, bei denen man traurig ist, dass sie zu Ende sind. Eines dieser Bücher, die man nach dem Lesen an sein Herz drückt und über die man noch eine Weile streichelt, bevor man sie zurück ins Regal stellt. Eines dieser Bücher, von denen man sich wünscht, man hätte sie noch vor sich.


    Amy Silver hat eine wirklich bezaubernde Geschichte geschrieben, die einem das Herz erwärmt, aber auch manchmal die Tränen in die Augen treibt. Sie passt perfekt in die Vorweihnachtszeit, kommt aber gänzlich ohne den für einige Weihnachtsgeschichten typischen Klimbim und Kitsch aus. Im Gegenteil, die Geschichte wirkt wie aus dem wahren Leben gegriffen, eine Bea, Chloe oder Olivia kennt eigentlich jeder.


    Die drei Frauen sind wunderbar sympathische Charaktere (sogar Chloe, auch wenn man etwas braucht, um für sie Sympathie zu entwickeln), die man schnell ins Herz schließt und mit denen man sich auch gut identifizieren kann. Dass die Handlung abwechselnd aus Beas, Chloes und Olivias Perspektive erzählt wird, man immer und überall mit dabei ist und über alles, was passiert, Bescheid weiß, trägt hierzu einen großen Teil bei. Doch auch die übrigen Figuren, die eine Rolle in diesem Buch spielen, hat Amy Silver großartig hinbekommen. Sie sind authentisch und mit der nötigen Tiefgründigkeit ausgestattet, auch wenn ihre Rolle noch so klein ist. Sicherlich gibt es die ein oder andere Reizfigur, aber selbst denen kann man irgendetwas abgewinnen und ohne sie wäre eine Geschichte ja auch langweilig.


    Die Autorin versteht es, drei verschiedene Handlungsstränge immer wieder zusammen- und auseinander laufen zu lassen, ohne dass der Leser den Überblick verliert oder ihr Logikfehler unterlaufen. Durch die recht kurzen Kapitel lädt das Buch dazu ein, immer mal wieder schnell einen Blick hineinzuwerfen und ein oder zwei Kapitel zu lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin und man gerät immer tiefer in den Sog dieser Geschichte.


    Auch die Spannung kommt nicht zu kurz, denn Amy Silver schafft es immer wieder, ihre Leser ein wenig an der Nase herumzuführen und mit unerwarteten Ereignissen und Wendungen zu überraschen.


    „All I want for Christmas“ ist ein perfektes Buch für die Vorweihnachtszeit und einen gemütlichen Abend auf dem Sofa bei Tee und Kerzenschein. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!