Beiträge von evalotta

    Wer bei „Die Flammende“ auf die Fortsetzung von Kristin Cashores Erstlingswerk „Die Beschenkte“ gehofft hat, wird enttäuscht sein. „Die Flammende“ ist eine völlig andere Geschichte mit gänzlich anderen Charakteren. Lediglich König Leck, der in „Die Beschenkte“ bereits einige Male erwähnt wurde, spielt auch in diesem Buch eine Rolle. Allerdings ist er hier noch ein Kind, „Die Flammende“ spielt also zeitlich vor „Die Beschenkte“.


    Auch die Welt, in der die Geschichte spielt, ist eine andere. Die sieben Königreiche aus „Die Beschenkte“ werden allerdings ebenfalls am Rande erwähnt. Schauplatz in „Die Flammende“ ist das Königreich Dells, in dem es keine Beschenkte gibt. Es gibt Menschen, Tiere – und Monster. Was genau diese Monster sind, wird nicht ganz klar in diesem Buch. Man erfährt lediglich, dass sie anders aussehen als ihre „normalen“ Artgenossen, dass sie viel schöner, bunter und farbenprächtiger sind, und dass (zumindest die großen Monster) gefährlich sind und gejagt werden. Kleinere Monster, wie z.B. Katzenmonster hält man sich durchaus auch mal als Haustier. Menschenmonster gibt es außer Fire keine mehr, und aufgrund der Grausamkeit ihres verstorbenen Vaters ist sie weit bekannt und gefürchtet. Dennoch zieht sie, wo immer sie auch hinkommt, alle Anwesenden in den Bann ihrer unglaublichen Schönheit. Die Menschen sind wie besessen von ihr, wollen sie berühren, sie heiraten – oder hassen und beschimpfen sie. Das macht Fires Leben nicht gerade leicht, so dass sie sehr zurückgezogen lebt und wenig von sich selber hält. Sie hat Angst vor ihrer Macht, vor dem, was sie damit anrichten könnte, davor, dass sie so werden könnte wie ihr grausamer Vater. Kristin Cashore gelingt es wunderbar, dem Leser diese Ängste nahezubringen und zu verdeutlichen. Man kann Fires Probleme nachvollziehen und sich gut in sie hineinversetzen. Mit dem Monstermädchen hat die Autorin eine Heldin geschaffen, die der Beschenkten Katsa gar nicht so unähnlich ist. Ich finde allerdings nicht, wie in anderen Rezensionen beschrieben, dass die Geschichten einander sehr ähnlich und daher vorhersehbar sind.


    Der Anfang des Buches zieht sich ein wenig in die Länge und an manchen Stellen war ich bezüglich der Handlung ein wenig verwirrt, da einige Dinge vorweggenommen werden, ohne dass man eine Erklärung dazu geliefert bekommt. Allerdings werden zum Ende hin so ziemlich alle Unklarheiten beseitigt. Nichtsdestotrotz fand ich „Die Flammende“ ab und zu ganz schön kompliziert, beinahe schon ZU kompliziert für Jugendliche, für die es ja eigentlich geschrieben sein soll. Auch ist die Geschichte an einigen Stellen ziemlich brutal, was mich ebenfalls daran zweifeln lässt, ob dieses Buch wirklich für Jugendliche geeignet ist.


    Ich brauchte eine kleine Weile, um in die Geschichte hineinzukommen, aber als ich mich erstmal hineingefunden hatte, ließ sie mich nicht mehr los, vor Allem, als Fire in der Burg des Königs lebt, mit all den tollen Leuten um sich herum. Besonders Brigan, Hanna und den Welpen Blotchy habe ich sehr in mein Herz geschlossen (wer braucht schon einen gutaussehenden König, wenn man Prinz Brigan haben kann?), aber auch den Rest der Königsfamilie, Blocker, Fires Wachen, Tess fand ich toll. Lediglich Archer ist mir öfter mal gehörig auf die Nerven gegangen.


    Spannungsmäßig passiert in den ersten 2/3 des Buches gar nicht so viel, aber dennoch ist es alles andere als langweilig! Man ist so gefangen in Fires Welt, dass man keine Kämpfe oder andere „spannende“ Dinge braucht, um sich gut unterhalten zu fühlen.


    Auch mit ihrem zweiten Buch konnte Kristin Cashore mich überzeugen. Ihre Art zu schreiben, Geschichten und Figuren für den Leser zum Leben zu erwecken und ihn in anderen Welten versinken zu lassen ist eine ganz besondere. Ich hoffe, es gibt bald ein weiteres Buch von dieser herausragenden Autorin.

    Kurzbeschreibung:
    Briec der Mächtige, Bruder von Lord Fearghus, dem Zerstörer und Schwager der Blutkönigin Annwyll, rettet in einem kleinen Dorf die Hexe Talaith davor, gehängt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt zu werden. Nach dem Drachengesetzt ist die Frau nun sein Eigentum – dumm nur, dass Talaith darauf so gar keine Lust hat! Mit Händen, Füßen und spitzer Zunge wehrt sie sich gegen die Besitzansprüche des Drachen und schleicht sich damit, ohne dass er es bemerkt, ich Briecs Herz. Und auch Talaith findet immer mehr Gefallen an dem eingebildeten Drachen, doch sie kann nicht bei ihm bleiben. Denn vor langer Zeit wurde sie von einer Göttin für eine Aufgabe ausgewählt, die sie nun erfüllen soll. Und die Göttin hat ein sehr starkes Druckmittel…


    Meine Meinung:
    Nachdem mir der erste Teil „Dragon Kiss“ sehr gut gefallen hatte, war ich dem zweiten Band gegenüber ein wenig skeptisch. Grund dafür war der Drache, um den es in diesem Band geht, Briec der Mächtige. Über ihn erfährt man im ersten Teil nicht viel, aber der Klappentext von „Dragon Dream“ weist bereits auf die große Arroganz des Drachen hin. Arroganz ist eine der Charaktereigenschaften, die ich am meisten verabscheue, von daher brachte ich dem Buch eher gemischte Gefühle entgegen. Aber was soll ich sagen… Briecs gefürchtete Arroganz verleiht der Geschichte eine riesige Portion Humor. Es gab fast keine Seite, bei der ich während des Lesens nicht kichern oder sogar laut lachen musste. Unglaublich, wie sehr dieser Drache von sich selbst überzeugt ist! Und in Talaith hat er einen würdigen Gegenpart bekommen, der ihm ordentlich die Stirn bietet. Die Dialoge zwischen den beiden sind zu witzig!
    Doch auch den anderen Charakteren, die in diesem Buch eine Rolle spielen, fehlen Witz und Charme nicht. Gwenvael der Schöne, den die Leser schon aus dem ersten Band kennen (und der die Hauptrolle im dritten Teil „Dragon Touch“ spielen wird), Eibhear der Blaue, Morfyd, Brastias und all die anderen tragen ebenfalls dazu bei, den Leser zum Lachen zu bringen.


    Selbstverständlich kommt auch die Erotik wieder nicht zu kurz, und auch hier muss ich sagen, dass ich wieder angenehm überrascht war von der Art der Autorin, diese Szenen zu beschreiben. Nach einer längeren „Durststrecke“ zu Beginn des Buches tun Briec und Talaith „ES“ seitenweise und pausenlos, aber immer auf einem gewissen Niveau. Also auch bei Band zwei kein „Schundheftchenalarm“. :grin


    Die Bilder, die G.A. Aiken mit ihrem wundervollen Schreibstil im Kopf entstehen lässt, sind ebenfalls wieder grandios. Ich hoffe wirklich, dass diese Bücher irgendwann verfilmt werden!


    Die Einführung einiger neuer Figuren lässt darauf schließen, dass nach „Dragon Touch“ noch nicht Schluss ist mit dieser Serie. Was mich sehr freut, denn ich mag die Geschichten dieser verrückten Drachenfamilie sehr und bin gespannt, was da noch so alles kommt.

    Ich habe das Buch gerade beendet und bin ziemlich sauer. Es hat mir wirklich gut gefallen, aber das Ende hat mir (mal wieder) alles verdorben.



    Ich bin gerade echt frustriert und muss das Ganze erstmal sacken lassen. Aber dieses dämliche Ende hat das Buch mindestens einen Stern gekostet, wenn nicht sogar mehr. Boh bin ich sauer!!! :bonk :bonk :bonk

    Das italienische Cover passt wirklich gar nicht... Ich finde, das sieht aus wie das Cover zu "Engelsnacht" von Lauren Kate. :-(


    Ich mag die spanischen Namen total gerne, vor allem "Esmeralda". Das klingt total schön finde ich. :-)


    Kerstin, bekommst du eigentlich auch Ausgaben von deinen Büchern, wenn sie im Ausland erscheinen? Ich fänd´s ja total witzig, wenn du mal einen Auszug, beispielsweise auf norwegisch, posten könntest. :lache

    Klappentext:
    Die Dark Academy ist eine ganz besondere Schule, so angesehen wie geheimnisvoll. Ein Eliteinternat, das alle paar Monate den Standort wechselt. Paris, New York, Istanbul – niemand weiß, wo die Schule als Nächstes ihre Tore öffnen wird und was genau dort vor sich geht. Die Schüler sind reich und schön, doch immer wieder gibt es ungeklärte Todesfälle…


    Cassie Bell kann es nicht fassen, dass ausgerechnet sie ein Stipendium für die exklusive Dark Academy bekommen hat. Doch als sie erfährt, dass im letzten Schuljahr ein Mädchen ihres Alters unter bisher ungeklärten Umständen ums Leben gekommen ist, weiß Cassie, dass sie alles daran setzen wird, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Doch dabei gerät sie selbst in tödliche Gefahr…


    Meine Meinung:
    „Geheimer Pakt“ ist der Auftakt einer neuen Jugend-Fantasy- Reihe, die, wie so viele Bücherserien momentan, an einem Internat spielen. Von Anfang an gewinnt man den Eindruck, dass an dieser Schule irgendetwas so ganz und gar nicht in Ordnung ist, dass weder Schüler noch Lehrer das sind, was sie vorgeben zu sein. Aber man kommt lange, fast bis zum Schluss nicht dahinter, was es ist. Hin und wieder gibt die Autorin mal einen Hinweis, so dass sich langsam eine Ahnung im Kopf des Lesers festsetzt, aber einen wirklichen Durchblick erhält man nicht. Dies sorgt natürlich für eine gewisse Spannung, denn schließlich möchte man ja wissen, ob man mit seinen Vermutungen Recht hat und was an der Dark Academy vor sich geht.


    Das ist auch gut so, denn ansonsten fehlt es der Geschichte leider an Spannung. Es braucht ziemlich lange, bis die Story in Fahrt kommt, Gabriella Poole hält sich für meinen Geschmack am Anfang zu lange mit Rückblicken und Einführungsdingen auf. Cassies Vergangenheit im Waisenhaus spielt beispielsweise für die Handlung so gar keine Rolle, von daher ist es mir schleierhaft, warum seitenweise darüber berichtet wird. Vielleicht ist das für die folgenden Bände wichtig, das weiß ich nicht, aber für „Geheimer Pakt“ sind diese Informationen meiner Meinung nach völlig irrelevant.


    Beim Schaffen ihrer Charaktere bewies die Autorin allerdings außerordentliches Geschick. Bleiben die weniger wichtigen Figuren auch ziemlich oberflächlich, mit den Hauptakteuren hat sie interessante und vielfältige Charaktere geschaffen. Es gibt gut und böse (zumindest auf den ersten Blick), aber auch Figuren, bei denen man sich nicht sicher sein kann ob sie nicht doch anders sind als sie scheinen. In Katerina, Keiko und einigen anderen findet man wundervolle Hassobjekte, in Jake, Cassie und besonders Isabell (ich LIEBE Isabells Art zu sprechen!) aber auch welche, die man einfach mögen muss.


    „Geheimer Pakt“ ist meiner Meinung nach ein recht gelungener Auftakt mit einigen kleinen Mängeln, aber ich halte die Idee hinter dieser Serie für durchaus ausbaufähig. Man darf gespannt sein, was Gabriella Poole in den Bänden zwei und drei, die zeitgleich mit „Geheimer Pakt“ auf den Markt kamen, aus der Geschichte macht.

    Ich arbeite nebenberuflich in einer Grundschule und lese den Kindern dort auch häufig etwas vor. Es erschreckt mich immer zu sehen, wie viele Kinder das scheinbar gar nicht kennen. Aber wenn sie dann erstmal die Regeln des Vorlesens (und Zuhörens) verstanden haben, genießen sie es umso mehr. :-)

    Zitat

    Original von Sylvi
    Wobei ein Hörbuch von "Smaragdgrün" auch ein spitzen Gewinn ist, Josephine Preuß liest soooooo toll! *schwärm* :anbet


    Dem kann ich nur zustimmen,sie liest die Bücher (leider nur das 2.HB) echt :anbet Freu mich schon auf das 3.HB. Werde ich mir auf jeden Fall auch kaufen :grin[/quote]


    Ich hab´s mir auch schon vorbestellt. Kann es kaum erwarten!

    Klappentext:
    Valerie ist sechzehn, als ihre Welt zusammenbricht. In der Schule eröffnet ihr Freund Nick das Feuer und tötet sechs Menschen. Valerie wirft sich vor eine Schülerin und wird dabei schwer verletzt. Doch hinterher wird sie keinesfalls als Heldin betrachtet, sondern als Mittäterin. Gemeinsam mit Nick hatte sie die Hassliste geführt, auf der die Namen aller Opfer standen. Für Valerie war es nicht mehr als ein Ritual, das sie mit Nick verband. Für ihn war es viel mehr.


    Die Sprecherin:
    Anna Carlsson, geboren 1973 in Frankfurt am Main, Synchronsprecherin und Schauspielerin. Lebte in Stockholm, Frankfurt am Main, New York und München, ist mit dem Schauspieler und Synchronsprecher Andreas Fröhlich liiert und Mutter einer Tochter. Anna Carlsson ist u.A. die deutsche Stimme von Eva Longoria Parker (Gabrielle Solis in Desperate Housewifes), Anna Belknap (Lindsay Monroe in CSI: New York), Christina Appelgate (Samantha in Samantha Who?) und Rose McGowan (Page Matthews in Charmed Zauberhafte Hexen).


    Meine Meinung:
    Über das Buch „Die Hassliste“ hatte ich schon viel Gutes gehört, unter anderem von diversen Freundinnen, die das Buch mit großer Begeisterung gelesen haben. Aus Zeitmangel und Riesen- SUB habe ich mich dann aber dafür entschieden, mir dieses Buch vorlesen zu lassen statt es selber zu lesen.
    Die Thematik ist keine einfache: ein Jugendlicher läuft an einer amerikanischen Kleinstadt- Highschool Amok, tötet sechs Menschen und anschließend sich selbst. Für die Überlebenden und ihre Angehörigen ist danach nichts mehr so, wie es einmal war.
    Büchern, in denen es um Themen wie Amokläufe, School Shootings usw. geht, stehe ich immer etwas skeptisch gegenüber. Ich denke, dass man als Unbeteiligter, der sich (zum Glück) nie in einer solchen Situation befunden hat, nur sehr schwer beurteilen kann, wie Menschen, die eine solche Tragödie überlebt haben, denken und fühlen. Ich glaube nicht, dass man sich als Unbeteiligter auch nur ansatzweise in so jemanden hineinversetzen kann. Autoren solcher Geschichten laufen daher in meinen Augen ständig Gefahr, der Thematik nicht gerecht zu werden, sie zu bagatellisieren oder hinunterzuspielen. Die ist Jennifer Brown meiner Meinung nach leider auch an einigen Stellen passiert. Besonders in der Mitte des Hörbuchs bekommt man manchmal den Eindruck, mit einem guten Therapeuten und etwas Zeit ließen sich auch die seelischen Wunden einer solchen Tat gut heilen. Zum Ende hin revidiert die Autorin diesen Eindruck allerdings wieder und es wird klar, dass sich die Beteiligten wohl nie ganz von diesem traumatischen Erlebnis erholen werden.


    Für mich war das Hören dieses Hörbuchs ein Wechselbad der Gefühle. Die Geschichte ist mir richtig unter die Haut gegangen. Oftmals konnte ich Handlungen nur schwer nachvollziehen – besonders von Valerie und ihren Eltern. Vals Vater habe ich richtiggehend gehasst, für ihn fehlt mir wirklich jegliches Verständnis. Aber auch dem größten Teil der restlichen Charaktere bringe ich sehr gemischte Gefühle entgegen. Ich mochte jeden von ihnen zumindest eine kleine Weile, mal früher, mal später, aber irgendwann kam immer der Punkt, wo sie etwas taten, dass ich sie danach nicht mehr mochte. Der einzige, den ich wirklich das ganze Buch über toll fand, ist Dr. Healer!


    Manchmal bin ich ein sehr emotionaler Mensch und nahe am Wasser gebaut, und ich glaube, ich habe bei keinem Hörbuch so viel geheult wie bei diesem! Besonders die Abschlussfeier mit Vals und Jessicas Rede hat mich sehr berührt. Diese hohe Emotionalität ist auch zu einem großen Teil der hervorragenden Sprechleistung von Anna Carlsson zuzuschreiben. Es gelingt ihr perfekt, Valeries Stimmungen und Gefühle wiederzugeben und den Hörer daran teilhaben zu lassen. Ganz schnell vergisst man, dass sie „Die Hassliste“ eigentlich „nur“ liest, sondern hat das Gefühl, Valerie selbst würde ihre Geschichte erzählen.


    Ich kann nicht beurteilen, ob „Die Hassliste“ der Geschichte eines wahren Amoklaufs gerecht wird. Aber diese Geschichte zeigt auf eindrucksvolle Weise, welche Tragödien aus Hass entstehen können und ruft unaufdringlich zu mehr Toleranz auf beiden Seiten auf. Daher finde ich dieses Buch sehr gelungen.

    Meine Mama erzählt immer, dass wir früher ein Buch mit 365 Geschichten hatten. Sie hat uns jeden Abend eine vorgelesen daraus. Eines Abends musste sie weg und als sie gegen halb elf nach Hause kam saß mein Vater immer noch bei uns und hat vorgelesen. Wir hatten ihm wohl ziemlich glaubhaft erklärt, dass Mama uns auch immer mehrere Geschichten vorliest und er hat vorgelesen und vorgelesen... :lache