Beiträge von evalotta

    Inhalt:
    Die Hexe Babel hat kaum Zeit, sich von ihrem Kampf gegen eine mächtige Hexenfamilie zu erholen, da stehen schon die nächsten Probleme ins Haus. Die Leiche einer Hexe verschwindet spurlos aus der Gerichtsmedizin, und als klar wird, dass ihre Seele sich nicht im Totenreich befindet, liegt der Verdacht nahe, dass ein Nekromant seine Finger im Spiel hat. Dann erscheint auch noch Babels Schwerster Judith auf der Bildfläche und stellt einen Ombre, der ein gefürchteter Feind der Hexen ist, als ihren neuen Freund vor. Babel ist wenig begeistert, hat sie doch ihr eigenes Liebesleben so gar nicht im Griff…


    Meine Meinung:
    Nachdem mir der erste Band „Hexenwut“ sehr gut gefallen hatte, bin ich mit großen Erwartungen an diese Fortsetzung herangegangen. Mit ZU großen Erwartungen vielleicht, denn „Dämonenfieber“ kann nicht ganz an seinen Vorgänger anknüpfen.


    Die Dreiecksgeschichte zwischen Babel, Sam und Tom, die im ersten Teil ein nachvollziehbares Spiel mit dem Feuer war, ist hier einfach nur anstrengend und nervig. Zwar ist es offensichtlich, dass die Hexe weiß, was sie an Tom hat und für wen sie sich vernünftiger Weise entscheiden sollte. Aber sie lässt sich immer wieder auf Sam ein, und es gelingt der Autorin dieses Mal nicht, dies dem Leser verständlich zu präsentieren. Von dem heißen, anziehenden Sam ist nicht mehr viel zu merken, er strapaziert lediglich mit Gegrapsche und dummen, unangebrachten Sprüchen die Nerven der Leser.


    Tom besticht hingegen wieder mit seiner unerschütterlichen Liebe zu Babel, die das Herz erwärmt, auch wenn man sich manchmal ernsthaft fragt, warum dieser tolle Mann nicht schnell das Weite und sich eine Frau sucht, die ihn zu schätzen weiß.


    Gut gefällt mir, dass Babels Schwester Judith in „Dämonenfieber“ eine etwas größere Rolle spielt, so dass man Gelegenheit hat, auch diese Hexe ein wenig besser kennenzulernen.


    Insgesamt fehlt mir bei diesem Buch die Spritzigkeit, mit der Cay Winter im ersten Teil überzeugen konnte. Den Charakteren fehlt es an Leichtigkeit und Witz, und auch die Handlung hätte an manchen Stellen spannender sein können. „Dämonenfieber“ ist zwar keinesfalls schlecht, aber kommt nicht an „Hexenwut“ heran. Ich bin gespannt, ob die Autorin mit der nächsten Babel- Geschichte wieder mehr überzeugen kann.

    Mit „Den Tod vor Augen“ ist Rachel Ward eine Fortsetzung gelungen, die ihresgleichen sucht. Bereits der erste Band „Den Tod im Blick“ begeisterte als spannungsgeladenes, actionreiches Jugendbuch, der zweite Teil ist jedoch noch ein Stück weit besser, noch spannender, noch actionreicher, noch süchtig machender.


    Spielt „Den Tod im Blick“ in der Gegenwart, im Jahr 2010, so entführt und Adams Geschichte nun in die Zukunft. 2027 hat sich Einiges verändert auf der Welt. Mehrere Naturkatastrophen haben die Erde erschüttert und die Menschen werden direkt nach ihrer Geburt wie Hunde gechipt, so dass sie immer und überall für die Behörden auffindbar sind.


    Adam, der Sohn von Spinne und Jem aus dem ersten Teil, lebt nach dem Krebstod seiner Mutter bei seiner Urgroßmutter, der Großmutter Spinnes. Die beiden haben kein einfaches Verhältnis zueinander, was immer wieder besonders deutlich wird, wenn Adam seine Oma als „Kuh“ bezeichnet oder andere Schimpfwörter gegen sie verwendet. Mich hat das besonders zu Beginn des Buches sehr gestört, aber man gewöhnt sich im Lauf der Zeit daran, und ich glaube, dass die Beschimpfungen mit wachsender Seitenzahl auch weniger werden.


    Adam selber hat mir als Charakter weit besser gefallen als seine Mom Jem im ersten Teil. Trotz seiner „Gabe“ ist er nicht so verstockt und in sich gekehrt, sondern ein recht freundlicher, sympathischer und irgendwie auch liebenswerter Mensch. Grandma Dawson, die im ersten Teil nur eine Nebenrolle gespielt hat, kann man nun richtig kennen lernen und trotz ihrer manchmal ruppigen, wenig herzlichen Art ins Herz schließen.
    Sarahs Geschichte unterscheidet sich sehr von denen, die man bisher im Zusammenhang mit „Numbers“ kannte, und bringt dadurch eine Menge frischen Wind hinein. Sie ist in meinen Augen die am meisten authentische Person im ganzen Buch.


    Spannung baut sich von der ersten Seite an kontinuierlich auf, bis man es kaum noch aushalten kann. Besonders das letzte Drittel liest man mit Herzrasen und schwitzenden Händen, aber kann das Buch einfach nicht weglegen. Und auch wenn die Geschichte für´s Erste zu einem befriedigenden Ende kommt, fällt das Warten auf den finalen Teil mehr als schwer. Ich glaube nicht, dass Rachel Ward „Den Tod vor Augen“ noch toppen kann, denn dieses Buch hat einfach alles, was ein gutes Buch haben muss.

    Juliet Marillier; Die Tochter der Wälder; 2
    Ann Aguirre; Die Enklave; 1,5
    Maria v. Snyder; Yelena und die Magierin des Südens; 1,5
    Maryrose Wood; Die Poison Diaries 1; 4
    Nina LaCour; Ich werde immer da sein, wo du auch bist; 1; Monatshighlight
    Corina Bomann; Kirschenküsse; 3
    Astrid Lindgren; Ur-Pippi; 2
    Josephine Angelini; Göttlich verdammt; 1
    Danielle Ganek; Der Sommer, in dem wir Gatsby gelesen haben; 4
    P.C. & Kristin Cast; Versucht; 2
    Aprilynne Pike; Elfenkuss; 3
    Kate Le Vann; Zwei Freundinnen, ein Sommer, 3,5
    Aprilynne Pike; Elfenliebe; 3

    Inhalt:
    Ein Jahr, nachdem Laurel Sewell erfahren hat, dass sie eine Elfe ist, soll sie einen Teil ihrer Sommerferien im Elfenreich Avalon verbringen. Ihr verlorenes Elfenwissen muss aufgefrischt werden, denn nur so kann sie sich, ihre Familie und ihre Freunde in der Menschenwelt vor den Orks beschützen. Eine so lange Zeit ohne ihren Freund David zu sein, fällt Laurel schwer, zumal im Elfenreich Tamani wartet, der sich ebenfalls sehr zu Laurel hingezogen fühlt. Doch bevor Laurel sich für einen der Jungen entscheiden kann, erscheinen die Orks wieder auf der Bildfläche und verfolgen skrupellos ihr Ziel: Rache an Laurel!


    Meine Meinung:
    „Elfenliebe“, der zweite Teil der Tetralogie um das Elfenmädchen Laurel setzt etwa ein Jahr nach dem Ende des ersten Bandes „Elfenkuss“ ein. Laurel hat sich, ganz im Gegensatz zu ihrer menschlichen Mutter, an den Gedanken gewöhnt, kein Mensch zu sein. Sie ist, bis auf ein paar verständliche Ausnahmen, deutlich umgänglicher als im ersten Buch und wirkt dadurch viel sympathischer. Auch ihre Beziehung zu David wirkt authentisch, er überzeugt wieder mit seiner freundlichen, liebenswerten Art. Warum Laurel sich jedoch ebenfalls zu Tamani hingezogen fühlt, bleibt für mich weiter ein Rätsel. Er scheint ein netter Elf zu sein, der sich gut um Laurel kümmert, aber das war es auch schon. Anhaltspunkte, warum Laurel Gefühle für ihn haben sollte, liefert die Autorin auch im zweiten Teil keine.


    Sehr gut gefallen hat mir, dass ein Teil der Geschichte in Avalon, dem Elfenreich spielt. Hier hat Aprilynne Pike eine großartige Märchenwelt geschaffen, die sie so detailliert beschreibt, dass man sie beinahe wirklich vor dem inneren Auge sehen kann. Die Unterteilung in Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Winterelfen mit ihrem unterschiedlichen Aussehen und den vielen verschiedenen Bräuchen ist sehr fantasievoll und auch faszinierend.


    Wie schon beim ersten Teil braucht es auch dieses Mal ein wenig Geduld, bis die Geschichte so richtig ins Rollen kommt. Vor allem die Kapitel in Avalon sind wenig spannend, was allerdings nicht schlimm ist, denn hier ist man eher damit beschäftigt, die ganzen fantastischen Details aufzunehmen. Action wäre hier nur fehl am Platz. Zurück in der Menschenwelt fehlt es dann besonders zum Ende hin nicht mehr an Spannung.


    „Elfenliebe“ wirft allerdings auch viele Fragen auf. Was ist das Problem der Elfe, die einmal Laurels beste Freundin war und sie nun zu hassen scheint? Und wer steckt wirklich hinter den Angriffen der Orks? Diese Fragen und der Cliffhanger, in dem das Buch endet, machen mehr als neugierig auf die Fortsetzung.


    Mir fehlen auch bei „Elfenliebe“ wieder ein wenig Tiefgang und große Gefühle. Einige Teile der Handlung sind mir zu wenig nachvollziehbar, speziell im Bezug auf Laurels Gefühle zu Tamani. Grundsätzlich hat die Geschichte aber durchaus Potenzial und bietet netten, wenn auch etwas seichten Lesegenuss. Es bleibt abzuwarten, wie sie sich in den zwei noch folgenden Bänden entwickelt.

    Ich hatte bisher zwar einige Bücher von Cody McFadyen gelesen, jedoch nur Bücher aus der Smoky Barett-Reihe. Aus diesem Grund war ich gespannt, wie sich eine Geschichte von McFadyen liest, in der Smoky Barett nicht Bestandteil ist. Der Menschenmacher löst bereits mit dem Klappentext ein beklemmendes Interesse aus. McFadyen gelingt es, den Leser in die Welt des Wahnsinns mitzunehmen. Während der Wahnsinn schon bei den Kindern teilweise offen zu Tage tritt, offenbart sich der Wahnsinn in dramatischerer und grausamerer Weise bei Dad. Der Leser kann sich einerseits direkt in die Situation der Kinder hineinversetzen, schreckt aber andererseits vor den unfassbaren Handlungen und Tatsachen zurück.


    Besonders interessant sind die unterschiedlichen Erzählstränge, die sowohl von der Vergangenheit als auch von der Gegenwart berichten und am Ende der Geschichte in einen gemeinsamen Erzählstrang einfließen.


    Allerdings hat dieses Buch meiner Meinung nach auch eine große Schwäche. Die Auflösung der Geschichte wirkt etwas merkwürdig konstruiert, sodass mich die letzten 30 Seiten des Buches nicht überzeugen konnten.


    Insgesamt ein spannendes niveauvolles Buch, das sich dem Thema Kindesmisshandlung widmet und an vielen Stellen äußerst realitätsnah wirkt. Das schwache Ende trübt den Gesamteindruck der Geschichte nur wenig, da es ansonsten ein mitreißender Thriller ist, der ein Gewaltpotential der aktuellen Zeit auf dramatische Art und Weise schildert.

    Ok, danke für eue Meinungen, dann wird´s wohl doch eher ein anderer Reader. :-) Dachte nur, weil ich ihn nur ab und zu benutzen will, für PDFs, dass ich da bei dem Preis nichst falsch machen kann. Aber dann nehme ich lieber einen richtigen Reader, den man auch vernünftig, ohne müde Augen, benutzen kann.

    An der Schule, an der ich arbeite, wird Antolin ganz intensiv genutzt. Jede Klasse hat eine feste Stunde in der Woche, in der sie in de Computerraum geht und ihre gelesenen Bücher einträgt. Und in der Aulastunde vor den Ferien wird dann immer der Frühlings-/ Sommer-/ Herbst- oder Wintermeister gekührt, mit Urkunde und kleinem Geschenk. Die Kinder lieben das und arbeiten immer ganz fleißig an ihren Punkteständen. Wir haben aber auch eine tolle, kleine Schulbücherei und einige Klassen haben sog. Tischbücher, d.h., jedes Kind hat ein Buch unter seinem Tisch liegen, in dem es liest wenn es schon fertig ist mit seinen Aufgaben, die anderen Kinder aber noch nicht alle.


    Und letzte Woche hatten wir ein sog. Bookbuddy Projekt, da kamen Kinder aus dem Kindergarten zu uns in die Schule und die Drittklässler haben ihnen vorgelesen. Alles Sachen, die sehr zum lesen motivieren.

    „Göttlich verdammt“ ist der Start einer fantastischen Jugendbuch- Trilogie der amerikanischen Autorin Josephine Angelini. Im Vorfeld mit großem Aufwand inkl. Musikvideo vom Verlag angekündigt, weckt dieses Buch sehr große Erwartungen, die es zu erfüllen gilt. Und ich muss sagen, dass es das in jeglicher Hinsicht geschafft hat.


    Die Autorin eint eine bittersüße Liebesgeschichte mit griechischer Mythologie und viel Action und schafft so eine Story, die man nicht aus der Hand legen kann. Die Geschichte startet sofort voll durch, die Kapitel fliegen nur so dahin, man merkt überhaupt nicht, wie die Zeit vergeht, so gefangen ist man in der Geschichte. Das Ende kommt dementsprechend viel zu schnell und lässt den starken Wunsch nach einer sofortigen Fortsetzung aufkommen.


    Obwohl die Charaktere größtenteils „wahnsinnig gutaussehend“ sind, machen sie doch einen authentischen Eindruck. Besonders Helen, die unter ihrem guten Aussehen eher leidet als Vorteile daraus zieht, ist ein ganz normales Mädchen. Und auch die Familie Delos ist eher eine Familie von nebenan als eine Horde Model- Halbgötter. Sie überzeugen mit Witz und Charme und bringen viel Humor in die Geschichte.


    Die Liebesgeschichte, die selbstverständlich auch in diesem Buch nicht fehlen darf, kommt beinahe ohne Kitsch aus und erwärmt das Herz des Lesers. Die Sehnsucht, die Helen und Lukas nacheinander verspüren, macht die Autorin durch gekonnte Wortwahl sehr greifbar. Lukas ist ein starker Sympathieträger, in den man sich beinahe selbst ein bisschen verliebt, so dass Helens Gefühle für ihn mehr als nachvollziehbar sind. Doch durch überraschende Wendungen hält Angelini sie unvorhersehbar und spannend für den Leser.


    Wer danach sucht, mag ein paar Parallelen zu Stephenie Meyers „Twilight“ finden. Dies tut der Geschichte jedoch keinen Abbruch, denn nicht nur der Hintergrund ist ein völlig anderer, sondern auch das, worauf die Geschichte hinauszulaufen scheint.


    „Göttlich verdammt“ ist ein wirklich starker Auftakt einer vielversprechenden Serie, von der es hoffentlich sehr bald mehr zu lesen geben wird! Absolut überzeugend.

    Inhalt:
    Caitlins beste Freundin Ingrid hat sich das Leben genommen. Caitlin ist völlig betäubt vor Schmerz und unfähig, diese schreckliche Tat zu verstehen. Zwar wusste sie von Ingrids Problemen, ihrer Traurigkeit, dem Ritzen, aber nie hätte sie gedacht, dass die Situation für ihre Freundin ausweglos sein könnte. Erst als sie Ingrids Tagebuch findet, dass diese ihr hinterlassen hat, beginnt sie zu verstehen – und sich selbst zu verzeihen.


    Meine Meinung:
    Depressionen, Autoaggression, Suizid – die Themen, mit denen sich dieses Jugendbuch beschäftigt, sind keine Einfachen. Einer solchen Lektüre fehlt es schnell an Leichtigkeit, sie ist zu ernsthaft, zu traurig, zu deprimierend. Oder aber sie ist zu oberflächlich, setzt sich nicht intensiv genug mit ihren Themen auseinander… Nina LaCour ist mit „Ich werde immer da sein, wo du auch bist“ diese schwierige Aufgabe jedoch grandios gelungen. Eindringlich schildert sie Caitlins Gefühle, ihre Traurigkeit, ihren Zorn über den Tod ihrer besten Freundin. Ihr Schmerz wird für den Leser beinahe körperlich spürbar, so nah ist man ihr, so sehr kann man sich in sie hineinversetzen.


    Und auch bei den anderen Charakteren, Ingrids Eltern, Caitlins Eltern, der Fotografie- Lehrerin, den Schulkameraden der Mädchen, war die Autorin sehr auf Authentizität bedacht. Und auch hier hat sie sehr gute Arbeit geleistet. Es gab keine einzige Stelle, an der ich irgendwen nicht verstanden hätte oder sein Verhalten nicht nachvollziehen konnte. Die komplette Handlung ist wunderbar stimmig ausgearbeitet und passt einfach.


    Gemeinsam mit Caitlin kommt man Ingrids Geheimnissen auf die Spur, ihren Problemen, die Caitlin schlichtweg übersehen oder unterschätzt hat. Ein harter Prozess, der auch nachdenklich stimmt – achtet man selber gut genug auf seine Freunde, seine Familie? Übersieht man vielleicht versteckte Hilferufe? Doch das Buch macht einem keine Angst, eher im Gegenteil. Es macht deutlich, dass man als Außenstehender nicht alles sehen kann und lindert Schuldgefühle.


    Caitlins Weg zurück ins Leben ist steinig und von Rückschlägen gezeichnet, doch sie wächst daran und am Ende des Buches hat man das Gefühl, sie guten Gewissens zurücklassen zu können. Man ist sich einfach sicher, dass sie, trotz des großen Verlustes, mit ihrem Leben zurechtkommen wird, und bleibt, trotz des traurigen Themas, mit einem positiven Gefühl zurück.


    „Ich werde immer da sein, wo du auch bist“, ist ein Buch, das einen zum weinen, aber auch zum lachen bringen kann. Selten habe ich ein Buch gelesen, das so sehr unter die Haut geht und das ich, trotz eines sehr ernsten und auch schmerzhaften Themas, so gerne gelesen habe. Absolut zu empfehlen!

    „Yelena und die Magierin des Südens“ ist der erste Teil der „Study“ – Trilogie der amerikanischen Autorin Maria v. Snyder. Sie eint spannende Fantasy und eine wunderbare Liebesgeschichte zu einem Buch, das von der ersten Seite an fesselt und bis zum Schluss nicht wieder loslässt.


    In den ersten Kapiteln fragte ich mich mehrfach, ob dieser Band wirklich der Beginn der Trilogie ist. Ich hatte den Eindruck, mir fehle es an Vorwissen, warum Yelena im Kerker sitzt und hingerichtet werden soll. Eben das, was vorher geschah, als Yelena noch in Freiheit war. Die Art, wie Maria v. Snyder ihre Sätze zu Beginn des Buches formuliert, ließ mich glauben, es gäbe diese Vorgeschichte. Doch im Laufe der Zeit erschlossen sich jegliche Fragen, die anfangs auftauchen, und das Gefühl, etwas verpasst zu haben, verschwand.


    Nach erster kurzer Verwirrung entwickelt sich das Buch jedoch zu einem sehr angenehmen Lesevergnügen. Yelena ist eine sehr angenehme Hauptfigur, sympathisch und klug. Sie weiß, was sie will, und steht für ihre Überzeugungen ein, auch, wenn sie dadurch in Schwierigkeiten gerät. Durch ihre Arbeit als Vorkosterin unter Valek gewinnt sie zudem noch an Stärke, was sie und auch ihre weitere Geschichte sehr interessant macht. Doch auch die übrigen Charaktere sind auf ihre spezielle Art und Weise liebenswert.


    Die Handlung ist von vorne bis hinten gut durchdacht und stimmig und hält immer wieder überraschende Wendungen für den Leser bereit, sowohl in neuen Ereignissen als auch in Yelenas Vergangenheit. Man wird nicht neugierig auf den Rest des Buches, sondern auch auf die weiteren Bände, die sicherlich ebenfalls noch einige Überraschungen präsentieren werden.


    Neben der ganzen Spannung kommt jedoch auch die Liebe nicht zu kurz. Zwar nimmt die Liebesgeschichte in diesem Teil erst ihren Anfang und gestaltet sich noch dementsprechend zart, lässt jedoch viel Spielraum für die folgenden zwei Bände, in denen sie dann eine größere Rolle zu spielen scheint.


    Maria v. Snyder ist mit „Yelena und die Magierin des Südens“ ein überzeugender Auftakt zu einer Trilogie gelungen, die viel Potenzial verspricht und die man einfach weiterlesen muss. Suchtfaktor hoch zehn!

    „Sturmsommer“ ist Bettina Belitz erstes Buch, welches sie (laut eines Interviews mit Lovelybooks) bereits mit 12 Jahren begann und mit 14 fertig stellte. Veröffentlicht wurde es aber erst, nach vielen Überarbeitungen, im Jahr 2010.


    Man merkt es ihm an, dass es eines der frühsten Werke der Autorin ist, denn der Schreibstil ist noch nicht so flüssig und ausgereift, wie man es aus anderen Belitz- Büchern kennt. Doch bereits hier lässt sich das große Potenzial der heutigen Erfolgsautorin erkennen. „Sturmsommer“ ist trotz manchmal etwas holpriger Formulierungen ein spannendes und interessantes Buch, das sich, hat man einmal damit begonnen, nur schwer wieder aus der Hand legen lässt.


    Die Geschichte überzeugt vor Allem durch Authentizität. Tom ist ein ganz normaler Vierzehnjähriger mit ein paar Privilegien, der manchmal ein wenig über die Stränge schlägt, im Großen und Ganzen aber nicht abgehoben wirkt. Ebenso Tanja, mit der es das Leben allerdings nicht so gut gemeint hat. Bettina Belitz bedient hier jedoch keine Klischees, sondern kreiert eine Geschichte, wie sie sich an jeder beliebigen Schule abspielen könnte. Sie lässt beide Hauptfiguren, besonders aber Tom, eine Entwicklung durchlaufen, die eine klare Nachricht übermittelt und besonders jüngere Leser zum Nachdenken anregen kann.


    Die an sich stimmige Geschichte tröstet auch über das etwas übertrieben Ende hinweg. Hier wäre Weniger wohl mehr gewesen, aber es ist durchaus verzeihbar, da es sich nur über ein paar Seiten am Schluss erstreckt und „Sturmsommer“ ansonsten ein wirklich gutes Buch ist.


    Schön fand ich, dass es in Bettina Belitz zweitem Pferdebuch „Freihändig“ ein Wiedersehen mit Tom und Tanja gibt, die dort kleine Randrollen spielen. In Zukunft wird es hoffentlich noch mehr Pferdebücher von dieser Autorin geben!

    Im ersten Roman ihrer magischen Saga vereint Juliet Marillier das Märchen von den sechs Schwänen mit der Geschichte des keltischen Irlands im 9. Jahrhundert. Eine interessante Mischung, die durch die eigentlich unmögliche Liebe zwischen Sorcha als Irin und einem Briten, der als Feind gilt, zusätzlich eine etwas pikante Note erhält.


    Ich muss zugeben, dass ich mich anfangs sehr schwer mit diesem Buch getan habe. Zwar ist der Schreibstil der Autorin sehr ansprechend und auch angenehm zu lesen, aber auf den ersten 200 Seiten zieht sich die Geschichte dermaßen! Es passiert recht wenig, man erhält einige Informationen über Sorcha und ihre Familie, ihre Kindheit, den Kampf des Vaters gegen die Briten… Aber die Handlung macht keine wirklichen Fortschritte, kommt nicht voran. Erst mit dem Auftauchen Lady Oonaghs gewinnt sie endlich an Fahrt. Von diesem Punkt an überschlagen sich die Ereignisse, die Geschichte wird unglaublich spannend, so dass man sie nur schwer aus der Hand legen kann.


    Erzählt wird aus der Ich - Perspektive Sorchas, mit der Juliet Marillier eine starke, interessante Protagonistin geschaffen hat. Sie trägt ihr Schicksal stets erhobenen Hauptes und gestattet sich nur sehr wenige Momente der Schwäche. Ob sie authentisch ist, kann man in Frage stellen, aber ich fand es sehr erfrischend, mal eine Hauptfigur zu haben, die keine emanzipierte Kämpferin und auch kein weinerliches Mädchen ist.


    Etwas gestört haben mich die sehr langen Kapitel dieses Buches, die die Lektüre etwas mühsam machten. Man kann nicht mal eben zwischendurch ein Kapitel oder zwei lesen, sondern muss sich genau überlegen, ob man gerade wirklich die Zeit für etwa 50 Seiten hat. Innerhalb der Kapitel war es immer ziemlich schwer, eine geeignete Stelle für eine Lesepause zu finden.


    Das Ende war, ohne hier zu viel zu verraten, ganz nach meinem Geschmack und hat mich endgültig überzeugt, die „Sevenwaters – Saga“ weiterlesen zu wollen. Zwar kann ich die überschäumende Begeisterung einiger Leser nicht ganz nachvollziehen, aber grundsätzlich hat mich die Geschichte schon in ihren Bann gezogen und neugierig darauf gemacht, was weiterhin in Sevenwaters passiert.

    Julie Kagawa; Plötzlich Fee Sommernacht; 2,5
    Pittacus Lore; Ich bin Nummer Vier; 1; Monatshighlight
    Sarah Ockler; Die Sterne leuchten immer noch; 1
    Bettina Belitz; Luzie & Leander Verflucht himmlisch; 2,5
    Sofie Cramer; Was ich dir noch sagen will; 3,5
    Cayla Kluver; Alera Zeit der Rache; 2
    Lili St. Crow; Strange Angels Verflucht; 3
    John Stephens; Emerald Die Chroniken vom Anbeginn; 1,5
    Bettina Belitz; Sturmsommer; 2

    John Stephens ist mit seinem Jugendbuchdebüt um „Die Chroniken vom Anbeginn“ direkt ein süchtig machender Einstieg in eine Buchreihe gelungen, die sich durchaus mit Serien wie „His dark Materials“ von Philip Pullmann, vielleicht sogar mit „Harry Potter“ und den „Chroniken von Narnia“ in eine Reihe stellen lässt. Er entführt den Leser in eine magische Welt, die ihren Platz in der uns bekannten eingenommen hat und sich dort verborgen hält. Dass Kate, Michael und Emma in dieser magischen Welt eine wichtige Rolle spielen, wird schnell klar – doch welche genau das ist, wird sich wohl erst im Laufe der gesamten Geschichte entschlüsseln.


    Von der ersten Seite an hochgradig spannend lässt Stephens die drei Geschwister, und mit ihnen den Leser, allerlei Abenteuer bestehen, die in einem fulminanten Finale ihren Höhepunkt finden. Man kann das Buch kaum aus der Hand legen, so sehr fesselt die Geschichte. Und auch an fantastischen und kreativen Figuren mangelt es nicht. Besonders hervorzuheben sind hier die Zwerge, die einen sehr speziellen Humor in die Geschichte bringen. Doch auch den Protagonisten Kate, Michael und ganz besonders Emma wurde von ihrem Schöpfer viel Witz und Charme mitgegeben. Man muss sie einfach gernhaben, anders geht es gar nicht!


    Bezüglich seiner Charaktere beschränkt sich der Autor zumindest im ersten Teil auf die Extreme: es gibt böse Figuren, es gibt gute Figuren, aber keine, bei denen man zweifelt, zu welcher Seite sie gehören. Ich persönlich finde das etwas schade, aber die Fortsetzung der Geschichte wird dadurch nicht weniger interessant oder spannend.


    „Emerald“ hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen und bis zum Schluss nicht wieder losgelassen. Ich glaube, dass diese Serie durchaus das Potenzial hat, ganz groß zu werden und kann den zweiten Band kaum erwarten. Bleibt zu hoffen, dass John Stephens sich nicht allzu viel Zeit damit lässt.

    Lili St. Crow ist das Pseudonym der amerikanischen Autorin Lilith Saintcrow, die mit ihren Heldinnen Jill Kismet und Dante Valentine bereits auf dem Fantasy- Buchmarkt für Erwachsene sehr erfolgreich ist. „Strange Angels“ ist der Auftakt zu einer Jugend- Fantasy- Reihe, die (zumindest im ersten Band noch) nicht das hält, was der Name Saintcrow verspricht. Es braucht etwa 250 von 380 Seiten, bis die Geschichte in Fahrt gerät und wirklich spannend wird. Zuvor passiert relativ wenig und wenn, dann auch irgendwie immer wieder das Gleiche, was dem Lesefluss nicht gerade förderlich ist. Man hat wenig Motivation, überhaupt weiter zu lesen.
    Als nach etwa 2/3 dann der Djhampir Christophe auftaucht, wird es deutlich besser, aber durch die ersten 250 Seiten muss man sich wirklich durchkämpfen.


    Schuld daran ist meines Erachtens auch die wenig stimmige Handlung. Es gibt keinen richtigen roten Faden, die Geschichte besteht eigentlich nur aus aneinandergereihten Kämpfen und anderen Gefahrensituationen. Danach leckt Dru ihre Wunden, ist müde und erschöpft… Und dann folgt direkt der nächste Zusammenprall mit einem nicht- menschlichen Wesen. Das, worum es eigentlich gehen soll, nämlich die Ereignisse, die Drus Vater widerfahren sind, bleibt bis zum Schluss völlig außen vor, um dann in ein paar Sätzen abgehandelt zu werden.


    Statt dessen häufen sich die Wiederholungen: auf jeder dritten Seite riecht Dru Blut, schmeckt Dru Wachzitronen oder Wachsorangen, stellt Dru fest, dass sie den Truck ihres Vaters finden muss, fragt sich Dru, wer warum hinter ihr her ist… Der sonst eigentlich recht angenehme Schreibstil der Autorin bekommt so einen ziemlich negativen Beigeschmack.


    Leider ist die Protagonistin auch keine wirkliche Sympathieträgerin. Mir ist sie zu wehleidig, jammert zu viel und denkt zu wenig, dafür, dass ihr Vater sie eigentlich knallhart für eine solche Situation ausgebildet hat.


    Ich glaube, dass diese Geschichte durchaus Potenzial hat, vor Allem, wenn man den Schluss des ersten Buches kennt, der sehr darauf hindeutet, dass in Drus Leben noch viel Interessantes passieren wird. „Verflucht“ scheint eine Art Einführung oder Vorgeschichte zu sein, die für meinen Geschmack viel zu lang geraten ist. Hoffentlich kann Lili St. Crow mit dem zweiten Teil „Verraten“ der im Herbst 2011 erscheint, mehr von dieser Serie überzeugen.

    Inhalt:
    Nachdem ihr Geliebter Narian zurück nach Cokyri verschleppt wurde, heiratet die hytanische Kronprinzessin Alera den Soldaten Steldor und besteigt gemeinsam mit ihm den Thron. Doch sie kann nichts gegen ihre Gefühle für den feindlichen Mann tun, der gemeinsam mit dem grausamen Herrscher von Cokyri in den Krieg gegen Hytanica zieht. Doch als ihr Land den Krieg zu verlieren droht kämpft Alera mit aller Macht um ihr Volk und ihre Familie.


    Meine Meinung:
    „Zeit der Rache“ ist der zweite Teil der Alera- Saga der amerikanischen Jungautorin Cayla Kluver. Es beginnt nahtlos dort, wo der erste Teil „Geliebter Feind“ aufhörte. Dieser ist für das Verständnis der Geschichte sehr wichtig, so dass er unbedingt vor „Zeit der Rache“ gelesen werden sollte.
    Ohne großes Vorgeplänkel geht es direkt los, der Leser wird sofort hineingezogen in die Geschehnisse in Hytanica. Allerdings fallen das Fortschreiten der Handlung und die Zahl der Ereignisse im Hinblick auf die Seitenzahl ziemlich gering aus. Auf vielen Seiten passiert verhältnismäßig wenig, phasenweise zieht sich die Geschichte sehr. Es hätte ihr gut getan, wenn sich die Autorin an manchen Stellen auf das Wesentliche beschränkt hätte.
    Trotzdem ist „Zeit der Rache“ nicht langweilig.


    Alera, die ich im ersten Band sehr gerne mochte und die mich mit ihrer Aufmüpfigkeit und ihrer Starrköpfigkeit begeistert hat, wandelt sich im zweiten Teil zu einer verängstigten, unsicheren Duckmäuserin, was oftmals überhaupt nicht nachvollziehbar ist. Sie wird erst zum Ende des Buches hin wieder zu der starken Persönlichkeit, die in Teil eins so sehr von sich überzeugen konnte.


    Steldor, der bislang nur wenige Sympathiepunkte sammeln konnte, verändert sich jedoch auf positive Art und Weise, was das Verhalten seiner Ehefrau noch weniger verständlich erscheinen lässt. Narian spielt für die Handlung zwar eine große Rolle, ist leider in der Geschichte beinahe gar nicht präsent, was ich sehr schade fand. Ich hoffe, das ändert sich in einem dritten Teil, sollte es ihn denn geben.


    Abgesehen von einigen Längen ist „Zeit der Rache“ eine gelungene Fortsetzung, die durchaus Lust auf mehr macht. Cayla Kluver konnte auch mit ihrem zweiten Buch wieder überzeugen und man darf gespannt sein, ob es einen dritten Teil der Alera – Saga geben wird.


    Sehr ärgerlich finde ich allerdings, dass der Verlag den ersten Teil als gebundene Ausgabe herausgebracht hat, der zweite nun aber nur als großes Taschenbuch erscheint.

    Inhalt:
    Auf dem Rückweg von ihrer Hochzeitsreise vergisst Lisa ihren Ehering im Hotelzimmer, so dass ihr Mann Erik und sie ihren ersten Flug verpassen. Zurück in Deutschland erfahren die frisch Verheirateten dann, dass sie einem Flugzeugunglück ohne Überlebende entgangen sind. Der Schock darüber, dem Tode nur so knapp entwischt zu sein, sitzt tief bei Lisa und Erik und es gelingt ihnen nur schwer, ihn zu verarbeiten. Während Erik sich in seine Arbeit und seinen Sport stürzt, möchte Lisa mehr Zeit mit ihrem Mann verbringen und mit Kindern endlich zu einer richtigen Familie werden. Doch sie kommen nicht auf einen gemeinsamen Nenner, und ihre Ehe droht zu zerbrechen, ehe sie richtig begonnen hat.


    Meine Meinung:
    Von außen ist „Was ich dir noch sagen will“ eines dieser typischen blauen Bücher, die momentan bei Liebesromanen groß in Mode zu sein scheinen. Blauer Himmel, ein paar Wolken, Schmetterlinge, eine Pusteblume… Ähnlich den Bücher von Cecelia Ahern und vielen anderen Liebesromanen, die in letzter Zeit auf den Markt gekommen sind.


    Und genau so eine Geschichte ist „Was ich dir noch sagen will“ auch. Ein netter Roman, der sich wunderbar leicht lesen lässt, zum Lachen, aber auch zum Weinen bringt. Aber nichts Besonderes, nur ein Roman unter vielen.


    Die Geschichte ist nicht neu, ein junges Ehepaar entgeht nur knapp dem Tod und findet sein Leben danach völlig auf den Kopf gestellt vor. Sie will Kinder, er nicht, es kommt zum großen Drama, dann passiert etwas und am Ende ist alles wieder gut und ganz wunderbar. Frühlingsfrische Lektüre, die ein paar Stunden Lesevergnügen beschert, wirklichen Tiefgang aber vermissen lässt.
    Weder Erik noch Lisa sind Charaktere, in die man sich gut hineinversetzen kann. Erik ist ein egoistischer, nicht nachdenkender Unsympath, dem es völlig egal ist, ob er andere mit seinem Verhalten verletzt. Ganz selten wird er mal eine kleine Spur sympathischer, aber die meiste Zeit über kann man ihn einfach nicht leiden.
    Lisa hingegen ist schon auf eine gewisse Art und Weise sympathisch, aber zu duckmäuserisch und romantisch für ihre 35 Jahre. Ihr Verhalten passt zu einer 20jährigen, aber nicht zu einer gestandenen Frau von 35, die ihren eigenen Laden führt und sich in der Modebranche durchsetzten kann.


    Die Geschichte plätschert ohne große Höhen und Tiefen vor sich hin, nicht langweilig, aber auch nicht wirklich spannend und ziemlich vorhersehbar. Eine nettes Buch, um damit ein paar gemütliche Sonnestunden auf dem Balkon zu verbringen, mehr aber auch nicht.

    Inhalt:
    Seit den Fünf Tagen des Unsagbaren ist das Land Lumatere durch einen Fluch von der Außenwelt abgeschnitten. Niemand kann hinein oder hinaus, Familien wurden getrennt und viele Menschen heimatlos. Auch Finnikin, dessen Vater Hauptmann der königlichen Garde war, verlor seine Familie und ist seitdem rastlos auf der Reise. Er sucht den verschollenen Thronerben Prinz Balthasar, denn nur dieser kann Lumatere von dem schrecklichen Fluch befreien. Während seiner Suche trifft Finnikin auf Evanjalin, die auch unter dem Fluch leidet. Er verliebt sich in sie, doch sie ist dem König versprochen – dem König, der für das Elend und Leid Lumateres verantwortlich ist…


    Meine Meinung:
    Melina Marchettas „Winterlicht“ fällt einem direkt beim ersten Hinsehen durch seine großartige Umschlaggestaltung ins Auge. Ein wunderschönes Blau mit schwarzem und silbernem Spotlack, im Hintergrund wie hinter Nebel das Gesicht einer jungen Frau – dieses Cover hat es wirklich in sich.
    Schlägt man das Buch auf finden sich nach einem rätselhaften Gedicht zwei Landkarten, eine von Lumatere, eine vom Land Skuldenore, so dass man sich die Welt, in der „Winterlicht“ spielt, genau ansehen kann. Dies ist auch wirklich nötig, denn die Geschichte startet von der ersten Seite an ohne großartige Einführung direkt durch. Man ist sofort mitten drin in Finnikins Leben und muss sich dort irgendwie zurechtfinden. Dies gestaltet sich vor allem am Anfang ziemlich schwer, denn die Autorin konfrontiert den Leser mit eine wahren Flut an Personennamen und Ländern, ohne dass man erfährt, wer wer ist und was er mit Finnikin zu tun hat. Zu den meisten Personen und Ländern erfährt man im Laufe der Geschichte noch mehr, aber bis die Verwirrung etwas nachlässt vergehen schon 100 bis 150 Seiten.


    Insgesamt ging mir bei diesem Buch alles zu schnell. Man bekommt keine vernünftige Einführung um in die Geschichte hineinzufinden, Figuren kommen und gehen ohne dass sie vorgestellt und erklärt werden und Ereignisse werden mit ein paar Sätzen einfach abgehandelt. Stattdessen werden die Seiten gefüllt mit Dialogen, in denen es um Vergangenes geht oder Personen, die der Leser noch nicht kennt, so dass man sich eigentlich die ganze Zeit über fragt um wen es gerade geht und was er mit der Geschichte zu tun hat. Ich muss ehrlich sagen, dass ich die meiste Zeit des Lesens einfach nur verwirrt war.


    Leider fällt es so auch entsprechend schwer, in die Geschichte hineinzukommen und zu den Charakteren eine Beziehung aufzubauen. Finnikin scheint ein netter Kerl zu sein, aber ich konnte aus ihm nicht wirklich schlau werden, was wohl auch der Sprunghaftigkeit der Autorin zuzuschreiben ist. Zuerst ist Evanjalin ihm ein Klotz am Bein, dann redet er drei Sätze mit ihr und plötzlich hat er Gefühle für sie. Die Handlungen sind überhaupt nicht nachvollziehbar, ebenso wenig wie die Liebesgeschichte zwischen den beiden, die das Buch auch nicht retten kann.


    Hinter dem wunderschönen Cover versteckt sich eine unausgereifte, wenig durchdachte Geschichte, die den Leser weniger begeistert, aber umso mehr verwirrt. Sehr schade, denn diese Geschichte hat durchaus Potenzial!