Beiträge von evalotta

    Inhalt:
    Um das Leben ihrer ungeborenen Zwillinge zu retten, braucht Annwyl die Blutrünstige Verbündete im Norden. Sie schickt ihren Drachenschwager Gwenvael den Schönen in die Nordlande, um dort ein Bündnis mit der Sippe Des Reinholds zu schließen. Sein Verhandlungspartner ist Die Bestie – Reinholds kleine, unscheinbare, aber eiskalte Tochter Dagmar. Doch Gwenvael wäre nicht Gwenvael, wenn er nicht versuchen würde, die Menschenfrau mit seinem Charme zu betören. Leider springt Dagmar so gar nicht auf seine Flirtversuche an, was der Drache natürlich nicht auf sich sitzen lassen kann. Doch dann spricht die kleine Menschenfrau etwas in Gwenvael an, was er bisher nicht kannte, und bald wird klar, dass ihre Verbindung viel tiefer geht, als die beiden es je geahnt hätten.


    Meine Meinung:
    Im nunmehr dritten Band der „Dragon“- Serie von G.A. Aiken wird die Geschichte von Gwenvael dem Schönen und Dagmar „Die Bestie“ Reinhold erzählt. Gwenvael fällt bereits in den ersten zwei Teilen immer wieder durch seine lustigen, frechen Sprüche und seine diversen Frauengeschichten auf und hinterlässt einen bleibenden Eindruck beim Leser. Er ist ganz anders als seine Brüder Fearghus und Briec, um die es bislang ging. Weniger ernst, weniger kalt, dafür viel lustiger. Auch wenn mich „Dragon Kiss“ und „Dragon Dream“ oft zum lachen gebracht haben, ist „Dragon Touch“ nun noch mal um Einiges humorvoller.


    Auch Dagmar trägt hierzu einen großen Teil bei! „Die Bestie“ hat immer einen guten Spruch parat und gibt Gwenvael ordentlich Konter – aber nicht auf nervig Art (wie bei Briec und Talaith, die pausenlos streiten), sondern mit viel Witz und List. Sie ist ein Charakter, den man einfach mögen muss.


    Natürlich fehlen auch in diesem Buch die heißen Szenen nicht, die mich wieder einmal mehr von der Qualität der Autorin überzeugt haben. Obwohl wir es mit Gestaltwandlern, in denen so viel mehr Drache als Mensch steckt, zu tun haben, bei denen es durchaus mal etwas ruppiger zur Sache geht, haben die erotischen Szenen ein gewisses Niveau. Sie sind nie billig oder abstoßend, so dass man nie das Gefühl hat, in einem schlechten Porno gelandet zu sein.


    Ebenfalls lässt der großartige Schreibstil G.A. Aikens wieder ein wahres Feuerwerk an Bildern im Kopf des Lesers entstehen. Besonders die Kampfszenen sind unglaublich gut beschrieben, so dass man sich alles genau vorstellen kann, ohne jedoch ausschweifend oder langatmig zu sein.


    „Dragon Touch“ hat mich wieder einmal restlos von der Serie und von G.A. Aiken als Autorin überzeugt. Spannung, Erotik und eine ordentliche Portion Witz machen es zum bisher besten Band der Reihe und lassen die Vorfreude auf „Dragon Fire“, das im November erscheint, ins Unermessliche wachsen. Großartig!

    Klappentext:
    Jon Whitcroft hat es schwer. Seine Mutter und ihr neuer Freund schicken ihn aufs Internat nach Salisbury. Strömender Regen, dunkle Gemäuer, enge Flure, fremde Gesichter und ein Zimmer, das er sich mit zwei Mitschülern teilen muss. Jon ahnt nicht, dass dies bald seine geringsten Sorgen sein werden. Denn in seiner sechsten Nacht im Internet erscheinen plötzlich drei Geister unter dem Fenster seines Zimmers und starren zu ihm herauf. Zum Glück gibt es jemanden in Salisbury, der sich bestens mit Geistern auskennt…


    Meine Meinung:
    Mit großer Spannung wurde Cornelia Funkes neustes Kinderbuch „Geisterritter“ von großen und kleinen Lesern, auch von mir, erwartet. Der Klappentext verspricht bereits Einiges, und beim ersten Durchblättern fallen direkt seitengroße, bunte Zeichnungen ins Auge. Doch leider kann die Geschichte nicht ganz halten, was ihr erster Eindruck verheißt.


    Da ist zum Ersten Jon, der Protagonist, der kein Sympathieträger ist und mit dem ich nicht wirklich warm werden konnte. Er verhält sich egoistisch und kindisch, und man kann beinahe nachvollziehen, dass seine Mutter ihn ins Internat schickt. Auch mit den übrigen Charakteren konnte ich mich nicht wirklich anfreunden. Lediglich Ella ist eine Figur, zu der man eine Beziehung aufbauen kann.


    Auch die Handlung kann, zumindest mich als erwachsenen Leser, nicht wirklich überzeugen. Sie plätschert oberflächlich dahin, phasenweise fehlen Zusammenhänge, der rote Faden. Spannung kommt zwischendurch immer wieder auf, aber es gelingt Cornelia Funke nicht, sie dauerhaft aufrecht zu erhalten.


    Die Bilder, mit denen dieses Buch veredelt ist, sind größtenteils wunderschön. Einige allerdings sind ziemlich gruselig und in meinen Augen nicht unbedingt passend für die Zielgruppe. Auch die Handlung ist meiner Meinung nach stellenweise zu gruselig oder grausam für Kinder.


    „Geisterritter“ ist leider kein Funke- Buch, das in die großen Fußstapfen von „Reckless“ oder „Die wilden Hühner“ treten kann. Es fehlt ihm an Struktur und Tiefe, und man kann dies nicht damit entschuldigen, dass es ein Kinderbuch ist/ sein soll. Denn durch einige Grausamkeiten und sehr gruselige Stellen ist es eher ein Jugendbuch als ein Buch für Kinder. Und da fehlt dann Einiges!

    „Vision – Das Zeichen der Liebenden“ ist das deutsche Debüt des in Spanien sehr erfolgreichen Autorenehepaars Ana Alonso und Javier Pelegrin. Eine Geschichte wie diese habe ich bisher noch nicht gelesen, die Idee dahinter scheint mir ziemlich neu und auch durchaus ausbaufähig. Doch ich kann nicht genau sagen, worum es in diesem Buch überhaupt geht. Es gibt Medu, magische Wesen, die magische Tattoos tragen und sie auch stechen können. Sie scheinen die Menschen damit unterwerfen zu wollen, und doch erscheinen sie nicht böse. Dann gibt es die Wächter, die seit Jahrhunderten gegen die Medu kämpfen, um den Menschen die Worte zurückzugeben, die die Medu ihnen gestohlen habe… Doch wer letztendlich gut und wer böse ist, wird überhaupt nicht klar.


    Grundsätzlich ist „Vision“ interessant und auch durchaus spannend, doch auch sehr verworren, so dass es sich mehr als schwierig gestaltet, durch die Geschichte durchzublicken. Es fehlt der rote Faden, die Handlungsstränge sind zwar miteinander verknüpft, laufen am Ende aber nicht zu einem Gesamtergebnis zusammen. Auf den Aha- Effekt, den Moment, an dem sich die Handlung erschließt, wartet man vergeblich.


    Auch Alex´ Gefühle für Jana sind wenig nachvollziehbar. Dass sie attraktiv und geheimnisvoll ist, erfährt man mehr als ein Mal, worin jedoch ihre Anziehungskraft auf den Jungen begründet ist, bleibt ein Rätsel. An ihrem Verhalten Alex gegenüber kann es jedenfalls nicht liegen, dass er sich so unsterblich in sie verliebt. Aus Jana wird man das ganze Buch über nicht schlau, sie bleibt oberflächlich, schwer greifbar, so dass man sie nicht wirklich einordnen kann. Und auch der Figur des Alex fehlt der nötige Tiefgang, dafür ist er an Naivität und Dummheit stellenweise nicht zu überbieten.


    Im Großen und Ganzen konnte „Vision“ mich mit seiner mir bisher unbekannten Hintergrundidee und vielen spannenden Momenten, die dieses Buch zu einem wirklich kurzweiligen Lesevergnügen werden lassen, überzeugen. Ich erhoffe mir allerdings vom zweiten Band „Illusion“, der im Frühjahr 2012 erscheint, dass er einiges Licht in das Dunkle, das der erste Band bei den Lesern hinterlässt, bringt. Denn sonst sehe ich eher schwarz für diese Trilogie.

    Das war es nun, die Geschichte von Rose, Dimitri und Lissa ist zu Ende erzählt. Sechs Bände lang durften viele viele Leser mit ihnen an der Vampire Academy sein, mit ihnen leiden, sich mit ihnen freuen, mit ihnen Abenteuer erleben… Doch man soll ja bekanntlich aufhören, wenn es am Schönsten ist, und Richelle Mead tut gut daran, ihre Serie nun enden zu lassen. Denn so bleibt die „Vampire Academy“ als spannende, überzeugende Buchserie in der Erinnerung der Leserschaft.


    „Schicksalsbande“ ist ein würdiger Abschluss dieser Reihe. Die Spannung findet hier noch mal einen Höhepunkt, zwischendurch hatte ich richtig Herzklopfen und schwitzige Hände beim Lesen. Von der ersten bis zur beinahe letzten Seite ist die Geschichte absolut atemberaubend, man findet kaum Zeit zum Luft holen, so sehr wird man in sie hineingezogen. Man liest Seite um Seite und kann einfach nicht aufhören. Durch unvorhersehbare Ereignisse und überraschende Wendungen wird man immer wieder auf eine falsche Fährte geschickt. die Spannung steigt so ins beinahe Unermessliche.


    „Schicksalsbande“ hat alles, was eine gute Geschichte haben muss: Action, Gefühle, Freundschaft, Familie… ich würde fast behaupten, es ist der beste Band der Serie. Die Autorin hat hier wirklich hervorragende Arbeit geleistet, Handlungsfäden geschickt miteinander verwoben, noch bestehende Fragen und Rätsel aufgelöst, ja, die Geschichte einfach zu einem befriedigenden Ende gebracht. Es ist zwar traurig zu wissen, dass es kein weiteres „Vampire Academy“ Abenteuer geben wird, aber man kann die Figuren gut loslassen.


    Mit einigen Charakteren wird man abschließend richtiggehend versöhnt. Mir ging es besonders mit Dimitri, dessen Strigoi- Wesen mich in Band 5 doch sehr gestört hat, so. In diesem Teil kommt der alte Dimitri, den ich sehr mochte, wieder zum Vorschein, sogar einen Tick besser als vorher, da er durch seine Verwandlung zum tödlichen Monster und seine Rückverwandlung in einen Dhampir eine beeindruckende Entwicklung durchgemacht hat.


    Positiv überrascht bin ich von Abe Masur, Roses Vater, der bislang zwar präsent, aber wenig greifbar war. Mit ihm hat Richelle Mead einen interessanten Charakter geschaffen, der eine ordentliche Portion Witz in die Geschichte hineinbringt. Schade, dass das erst so spät kommt, über diesen Mann hätte ich gerne mehr erfahren.


    „Seelenruf“ hat bereits ein spannendes, fulminantes und vielleicht überraschendes Serienfinale angekündigt, doch „Schicksalsbande“ hat all meine Erwartungen noch übertroffen. Dieses Buch ist ein mehr als gelungener Abschluss einer großartigen Serie, von der ich mich nur schweren Herzens verabschieden kann. Ich hoffe, es wird irgendwann ein Wiedersehen mit Moroi, Vampiren und der „Vampire Academy“ geben.

    Klappentext:
    Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht, dass Yelena eine Seelenfinderin ist, die Seelen fangen und in die Ewigkeit entlassen kann. Gerade als sie versucht, dieser Gabe Herr zu werden, erhält sie eine verstörende Nachricht: Ferde, der Mörder von elf Mädchen, ist aus dem Gefängnis entkommen und plant gemeinsam mit den Daviians, die Macht in Sitia zu übernehmen. Um das Schlimmste zu verhindern, muss die junge Magierin sich jetzt einer Herausforderung stellen, die sie an die Grenzen ihrer Fähigkeiten bringt. Doch die Hoffnung, am Ende endlich wieder ihren Geliebten in die Arme schließen zu können, verleiht ihr ungeahnte Kräfte.


    Meine Meinung:
    „Yelena und die verlorenen Seelen“ ist der letzte Teil der Trilogie um die junge Magierin Yelena, ihre politischen Verwicklungen zwischen den Ländern Ixia und Sitia und ihren Kampf gegen grausame Mörder, die aus Machtgier vor nichts zurückschrecken. Wie bereits der zweite Teil schließt auch dieses Buch nahtlos an die Geschehnisse im vorherigen Band an. Ohne großartiges Vorgeplänkel wird man direkt von der Geschichte mitgerissen und ist von der ersten Seite an mitten drin im Geschehen. Daher empfiehlt es sich unbedingt, diese Trilogie in Reihenfolge zu lesen! Doch auch bezüglich des Verständnisses könnte man einige Schwierigkeiten haben wenn man die Vorgeschichte aus den Bänden eins und zwei nicht kennt, denn hier werden nun jegliche Ereignisse und Charaktere, die bisher aufgetaucht sind, zusammen in eine Geschichte gesteckt. Es ist mit Vorwissen schon recht schwierig, diese Vielzahl an Ereignissen und Figuren zu sortieren. Ohne Vorwissen dürfte es ein Ding der Unmöglichkeit sein!


    Durch die vielen Wirrungen und die manchmal komplizierte Handlung wird der Abschluss der Trilogie leider auch zum schwächsten Band der Reihe. An einigen Stellen zieht sich die Geschichte sehr in die Länge, ich habe mir oftmals gewünscht, die Autorin hätte sich kürzer gefasst. Yelena hat irgendeine fixe Idee, stürmt los, ohne groß nachzudenken, gerät in tödliche Gefahr, wird gerettet, trifft irgendwen, hat wieder eine Idee… Immer das gleiche Schema, das irgendwann ein wenig langweilig wird. Zum Glück hält Maria v. Snyder immer wieder überraschende Wendungen für den Leser bereit, so dass die Langeweile sich nicht ausbreiten kann.


    Yelena, die ich im ersten Band noch sympathisch und klug fand, mochte ich leider im Laufe der Zeit immer weniger. Sie verhält sich überhaupt nicht mehr klug, sondern unbeherrscht und manchmal sogar egoistisch. Leif hingegen, der bislang kein sonderlich großer Sympathieträger war, hat einen sehr positiven Eindruck hinterlassen.


    Die „Yelena“- Trilogie ist eine Buchserie, die großartig und beeindruckend beginnt, mit weiterem Fortschreiten ihr Niveau jedoch nicht ganz halten kann. Dennoch ist sie ein Muss für Fantasy- Fans, die eine gute, spannende und kurzweilige Geschichte mit einer starken Protagonistin lesen möchten.

    Das englische Original dieses Buches, „Rosebush“, ist schon seit geraumer Zeit in vieler Munde, die Meinungen dazu größtenteils positiv, entsprechend gespannt war ich auf die deutsche Übersetzung. Dann der erste Schreck, als ich es endlich in den Händen hielt – auf dem Cover steht klitzeklitzeklein „Psychothriller“. Hilfe!!! Ok, ruhig Blut, es ist ein Jugendbuch, so schlimm wird es schon nicht werden dachte ich mir, fing an zu lesen… Und was soll ich sagen, es war überhaupt nicht schlimm! Im Gegenteil, „Wer schön sein will muss sterben“ hat mir sehr gut gefallen. Zwar ist es schon ein bisschen psycho, aber sehr unblutig und damit auch für eher zarte Gemüter wie mich geeignet.


    Der Epilog beginnt an der Stelle, an der Janes Unfall gerade passiert ist und sie halb tot in einem Rosenbusch gefunden wird. Der Leser wird von der ersten Zeile an in die Geschichte gesogen, ist direkt mittendrin und begibt sich, gemeinsam mit der Protagonistin, vom Krankenbett aus auf Jagd nach dem Menschen, der Jane umbringen wollte und es immer noch vorhat. „Wer schön sein will muss sterben“ wird aus Janes Perspektive erzählt, so dass man immer nur so viel weiß wie die Hauptfigur selber. Der Leser ist quasi selber erinnerungslos, und mit jedem Stück Erinnerung, das Jane zurückgewinnt, erschließt sich das, was in der Nacht des Unfalls geschah, auch dem Leser.


    Durch Rückblicke in die Vergangenheit werden diverse Freundschaften Janes mit anderen Teenagern beleuchtet. Man lernt sowohl ihre Freunde als auch Jane selbst dadurch besser kennen. Auch wenn es manchmal nur kurze Episoden sind, gelingt es Michele Jaffe doch, dem Leser einen prägenden Eindruck von jeder einzelnen Person in diesem Buch zu vermitteln und ihm das Gefühl zu geben, sie alle einschätzen zu können. Dieses Gefühl revidiert sich allerdings im Laufe der Geschichte das ein oder andere Mal, denn die Autorin überrascht immer wieder mit unvorhersehbaren Ereignissen, so dass man oft nicht mehr weiß, was man von den einzelnen Charakteren halten soll. Was aber nicht weiter schlimm ist, denn die Spannung steigt so ins Unermessliche und hält sich bis zur letzten Seite.


    Mädchen wie Jane gibt es in Büchern viele. Aus gutem Hause, hübsch, überall beliebt, die In- Clique der Highschool als Freundinnen, einen gutaussehenden Jungen, um den sie Viele beneiden, zum Freund… Oftmals sind das die Mädchen, die den weniger beliebten Schülern das Leben zur Hölle machen und die man als Leser nicht wirklich mag. In diesem Buch ist das anders. Sehr schnell erkennt man, dass Jane keines von diesen oberflächlichen, nur auf Äußerlichkeiten Mädchen ist, sondern mehr in ihr steckt. Sie ist sich darüber im Klaren, wie viel Glück sie mit ihrer Stellung als In- Girl hat und wie hart sie dafür kämpfen musste. Manchmal ist sie vielleicht ein wenig naiv, aber niemals arrogant oder gemein. Lediglich ihr Verhalten ihrer Mutter gegenüber ist manchmal nicht okay, angesichts der Geschichte der beiden jedoch durchaus nachvollziehbar.


    Michele Jaffe hat mit „Wer schön sein will muss sterben“ einen packenden, interessanten Jugendroman mit einer authentischen und sympathischen Protagonistin geschrieben, den ich jedem, der spannende Jugendliteratur mag, nur wärmstens empfehlen kann. Mehr davon bitte!

    „Gejagte der Dämmerung“, der neunte und damit vorletzte Band der „Midnight Breed“ Serie, erzählt die Geschichte des Gen-1-Vampirs Hunter, der von Dragos, dem größten Feind des Ordens, als Killermaschine gezüchtet wurde. Nach seiner Befreiung schloss er sich den Stammeskriegern an und kämpft seitdem mit ihnen gegen den wahnsinnigen Vampir und seine Killer- Armee. Mit diesem Buch kommt die Autorin Lara Adrian den drängenden Wünschen vieler Fans, Hunter eine eigene Geschichte zu geben, endlich nach.


    Seitdem er im fünften Band das erste Mal auftaucht, spielt Hunter in jedem Band eine kleine Rolle. Zu wenig, um sich wirklich ein Bild von diesem Vampir zu machen, genug aber, um neugierig auf ihn und seine Geschichte zu werden. Spannend und einnehmend, wie es nur Lara Adrian kann, erzählt sie diese Geschichte, katapultiert ihren Vampir direkt in die Herzen der Leser und macht „Gejagte der Dämmerung“ zu einem der besten Bände der Serie.


    Wie auch schon im vorherigen Band kennt man die Stammesgefährtin schon ein wenig aus dem letzten Buch, an dessen Ende sie in die Geschichte eingeführt wurde. Corinne weiß, anders als viele Gefährtinnen vor ihr, dass sie eine Stammesgefährtin ist und dass es Vampire gibt. Durch die lange Gefangenschaft und den Missbrauch durch Dragos steht sie an einem völlig anderen Punkt als jede andere Frau vor ihr. Und auch Hunter ist nicht so wie die anderen Stammesvampire, so dass ihre gemeinsame Geschichte eine ganz besondere ist. Sie kommt mit recht wenig Sex aus, bietet dafür aber umso mehr Gefühl, was man von dem zum Killer ausgebildeten, emotional völlig verkümmerten Krieger überhaupt nicht gedacht hätte. An einigen Stellen ist es schwer vorstellbar, dass diese beiden so vom Leben gebeutelten Wesen derart empfinden können, aber ihre Gefühle füreinander zieht einen dermaßen in ihren Bann, dass man sich darüber keine weiteren Gedanken macht.


    Auch in ihrem neusten Werk hält die Autorin wieder einige Überraschungen für ihre Leser bereit, die auf ein grandioses und mehr als spannendes Serienfinale hindeuten und die Neugier auf das, was noch geschehen wird, ins Unermessliche steigern! Man darf gespannt sein, wie die Geschichte der zehn Krieger und ihrer Stammesgefährtinnen enden wird. Ich kann es jedenfalls kaum erwarten, den zehnten Teil zu lesen, auch wenn ich das sicherlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge tun werde.

    Zitat

    Original von Sandrah
    ganz ehrlich gesagt ist meine Meinung zwiespaltig:


    einerseits kann es die Kinder ein bisschen zum Lesen animieren - wobei das bei meinem Sohn eher nicht zutrifft - andererseits bin ich eigentlich dagegen, dass z.B. Zweitklässler schon animiert werden, mehr am PC zu sitzen.


    Auch denke ich an den - wenn auch nicht so hohen Prozentsatz - der Kinder, die daheim nicht die Möglichkeit haben online zu gehen.


    Sandrah, das gehört heute einfach dazu, Medienkompetenz ist DAS Stichwort, bereits Erstklässler lernen mit dem Computer. Für die ist das ganz normal, das Medium gehört zu ihrem Schulaltag und ihren Lernwerkzeugen dazu wir für uns früher der Zirkel. Und da der PC "sinnvoll" genutzt wird, kräht auch kein Hahn danach, wie lange das Kind davor sitzt. Bei Antolin finde ich das jetzt nicht so tragisch, denn so lange dauert es nicht. Aber ob es wirklich sein muss, dass Kinder eine Stunde die Woche vor dem PC hocken um in der "Lernwerkstatt" zu rechnen, frage ich mich auch oft. Aber so ist das heute leider.


    Dass die Kinder zu Hause einen PC mit Internetanschluss haben, wird ebenfalls vorausgesetzt. Und das nicht nur in der Schule.


    Oh, und Antolin animiert nicht nur "ein bisschen" zum lesen, finde ich. Wir haben gestern unseren Sommermeister gekührt, und die beste Erstklässlerin hat in einem Schuljahr 47 Bücher gelesen. :grin

    Inhalt:
    Zwar konnten Lena und Ethan an Lenas schicksalhaften 16. Geburtstag ihre dämonische Mutter Sarafine besiegen, doch der Preis für diesen Sieg war sehr hoch, und seitdem ist für das junge Paar nichts mehr, wie es mal war. Lena droht am Tode ihres Onkels Macon zu zerbrechen und sich der dunklen Seite zuzuwenden. Als dann ein mächtiger Inkubus auftaucht, der Lena verspricht, sie an einen Ort zu führen, an dem es kein Leid mehr für sie gibt, schließt sie sich ihm an und gibt dafür alles auf – ihre Familie, ihre Freunde, ihre Liebe zu Ethan. Doch Ethan will sich nicht damit abfinden, dass Lena eine dunkle Caster zu werden scheint, und macht sich auf den Weg in die Caster- Welt, um seine Liebe zu retten.


    Meine Meinung:
    Der zweite Teil der „Caster- Chroniken“ schließt nahtlos an seinen Vorgänger „Sixteen Moons“ an. Macon Ravenwood ist tot, und von der ersten Seite an wird der Leser mit bedrückter, düsterer Stimmung, in die sein Tod Lena und Ethan gestürzt hat, konfrontiert. Lena, die es ja schon in „Sixteen Moons“ nicht leicht hatte, wirkt nun beinahe depressiv, was aufgrund der Geschehnisse in der Vergangenheit durchaus verständlich ist. An manchen Stellen wirkt sie jedoch regelrecht zickig, was sie ein wenig unsympathisch erscheinen lässt. Mir war sie auch das ganze Buch über etwas zu wenig greifbar, ich konnte mich nicht so gut mit ihr identifizieren wie im ersten Band.


    Ethan hingegen, mit dem ich bislang nicht ganz so viel anfangen konnte, ist mir mit diesem Buch richtig ans Herz gewachsen. Er ist ein absoluter Traumjunge, der mit Warmherzigkeit, Loyalität und Treue von sich überzeugt, ohne völlig aus der Luft gegriffen zu sein. Ebenso sein bester Freund Link, der in dieser Fortsetzung eine recht große Rolle spielt und ebenfalls ein total toller, liebenswerter Kerl ist. Es gefällt mir mittlerweile sehr gut, dass in dieser Serie der Protagonist männlich ist, wo ich doch nach der Lektüre von „Sixteen Moons“ kleine Identifikationsprobleme mit Ethan hatte.


    In Sachen Spannung steht „Seventeen Moons“ seinem Vorgänger in nichts nach. Bis auf ein paar klitzeklitzekleine Längen ist das Buch von der ersten Seite an hochgradig spannend und den Autorinnen gelingt es immer wieder, den Leser durch unvorhersehbare Ereignisse und Wendungen zu überraschen. Man kann das Buch vor Spannung kaum aus der Hand legen!


    Zum Ende hin wird die Geschichte ein wenig verwirrend und es braucht ein bisschen, bis die Ereignisse wieder sortiert sind. Das tut dem Lesespaß jedoch keinen Abbruch, und wie auch der erste Band macht dieses Buch sehr große Lust auf mehr. Den dritten Teil der großartigen „Caster- Chroniken“ erwarte ich mit Spannung!

    Oskar Hijuelos; Runaway; 1,5
    Rachel Ward; Numbers Den Tod vor Augen; 2
    Cay Winter; Babel 2 Dämonenfieber; 3
    Antonia Michaelis; Der Märchenerzähler; 1; Monatshighlight
    Maria v. Snyder; Yelena und der Mörder von Sitia; 2
    Kelley Armstrong; Die dunklen Mächte Höllenglanz; 2,5
    Nina Blazon; Zweilicht; 3,5
    J.K. Rowling; Harry Potter und der Stein der Weisen; 1
    Darren Shan; Die Prophezeiungen der Dunkelheit; 3,5
    Darren Shan; Die Verbündeten der Nacht; 4
    Darren Shan; Die Flammen der Verdammnis; 3,5

    Inhalt:
    Nach einem großen Streit mit seiner Mutter will der siebzehnjährige Jay Callaghan ein Jahr als Austauschschüler in New York leben. Der Stadt, in der sein verstorbener Vater bis zu seinem Tod lebte und in der Jay leben will, seitdem er sie als kleiner Junge zum ersten Mal besuchte. An der Highschool lernt er Madison kennen und verliebt sich in sie, und auch Madison scheint Jay gegenüber nicht abgeneigt zu sein. Doch dann taucht plötzlich ein Mädchen auf, dass sich Ivy nennt und das nur Jay sehen kann. Zuerst zweifelt der Junge an seinem Verstand, doch schnell wird klar, dass alles um Jay herum nicht das ist, was es zu sein scheint…


    Meine Meinung:
    Bisher starteten Nina Blazons Bücher, zumindest für mich, immer recht schleppend, nahmen mit fortschreitender Seitenzahl jedoch deutlich an Fahrt auf und wurden zum Ende hin sehr spannend. Mit „Zweilicht“ ist es anders. Bereits nach wenigen Kapiteln ist das Buch unglaublich spannend, doch je weiter die Handlung fortschreitet, desto zäher und langatmiger wird die Geschichte. Die ersten 300 Seiten haben mich total begeistert, ich war richtig gefangen, doch dann kam leider der Absturz. Auf den letzten 100 Seiten ist „Zweilicht“ einfach nur noch verwirrend und undurchsichtig, so dass man sich richtiggehend zwingen muss, sie nicht nur zu überfliegen.


    Dass Nina Blazon ihre Leser gerne verwirrt und mit unvorhersehbaren Wendungen überrascht, kennt man ja schon. Grundsätzlich finde ich das auch nicht schlecht, denn es trägt ungemein zur Steigerung der Spannung bei. Dieses Buch war mir aber an einigen Stellen ZU verwirrend, die überraschenden Wendungen zu abgedreht, zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Zum Schluss hatte ich nicht das Gefühl, die Geschichte sei aufgelöst worden, eher im Gegenteil. Das, was wirklich passiert ist, hat sich mir (bisher) nicht vollständig erschlossen.


    Ebenfalls zur Verwirrung des Lesers trägt bei, dass die Autorin mit einer Vielzahl an Namen jongliert. Keine, aber wirklich gar keine der Figuren hat nur einen einzigen Namen! Irgendwann verliert man völlig den Überblick.


    Sehr gefallen hat mir, dass der Protagonist dieses Mal männlich ist. Jay ist einer der wenigen Charaktere, von denen man sich ein wirkliches Bild machen kann, was bei den anderen Figuren aufgrund der Undurchsichtigkeit, wer überhaupt wer und vor allem was ist, eher schwer fällt.


    Zu Beginn ist „Zweilicht“ zwar bereits etwas fantastisch, aber auf kreative Art und Weise und mit Realitätsbezug. Zum Schluss schlägt die Autorin jedoch sehr über die Stränge und bereitet ihrer Geschichte ein absolut hanebüchenes Ende. Auf einen sehr gelungenen Anfang und eine größtenteils gelungene Geschichte folgt ein misslungener Abschluss, der den Lesespaß des ganzen Buches kaputt macht. Schade, hier wäre weniger deutlich mehr gewesen.

    Klappentext:
    Oksa ist nicht begeistert, als ihre Eltern beschließen, von Paris nach London zu ziehen. Gut, dass ihr Freund Gus und sie gemeinsam in die neue Schule kommen. Doch dann passieren merkwürdige Dinge – auf ihrer Handfläche lodert ein Feuerball, sie kann frei schweben und um ihren Nabel bildet sich ein sternförmiges Mal. Erst jetzt erfährt Oksa von ihrer wahren Herkunft und Bestimmung. Sie ist die „Unverhoffte“, die das verschwundene Land Edefia retten soll…


    Die Sprecherin:
    Cathlen Gawlich, deutsche Schauspielerin, Hörspiel- und Synchronsprecherin. Sie war in diversen Fernsehserien, u.A. Polizeiruf 110, Tatort, Unser Charly, Alphateam und Verliebt in Berlin zu sehen und ist die Synchronstimme von Sandy, dem Eichhörnchen aus der Serie Spongebob Schwammkopf. Auch Rose in der Serie Two and a half men leiht sie ihre Stimme. Cathlen Gawlich lebt in Berlin.


    Meine Meinung:
    Oksa Pollock wurde schon lange vor dem Erscheinen des ersten Bandes „Die Unverhoffte“ als Nachfolgerin von Harry Potter gehandelt. Eine wahre „Pollockmania“ sollte ausbrechen, doch davon ist bisher wenig zu spüren. Verständlicherweise, meiner Meinung nach. Mich konnte das Autorenduo Plichota/ Wolf nicht wirklich überzeugen.


    Die Grundidee, die hinter „Oksa Pollock“ steht, bietet großes Potenzial. Mit Edefia, seinen magischen Bewohner und den ganzen interessanten Geschöpfen haben die Autorinnen eine kleine Welt geschaffen, die es so (zumindest meiner Kenntnis nach) noch nicht gibt. Besonders die vielen lustigen Wesen, die Oksas Verwandten aus ihrer Heimat mitgebracht haben, sind grandios. Hier beweisen Anne Plichota und Cendrine Wolf große Fantasie und durchaus humoristisches Geschick. Auch die magischen Waffen, derer sich die Rette- sich- wer- kann und ihre Nachfahren bedienen, sind absolut fantastisch und genial ausgedacht!
    Doch leider schöpft die Geschichte, die letztendlich herauskommt, ihr Potenzial nicht ansatzweise vollständig aus.


    Zwar finden sich in der Handlung durchaus einige Höhepunkte, die jedoch kurz und knapp abgehandelt werden. Davor und danach plätschert die Geschichte mit einigen Längen vor sich hin. Besonders die ausschweifenden Erzählungen von Oksas Verwandtschaft über Edefia, die am Anfang ja noch ganz interessant waren, sind irgendwann nur noch langweilig. An einigen Stellen passt die Handlung auch nicht wirklich zusammen, was jedoch durchaus auch an den Kürzungen des Hörbuchs liegen kann.


    Oksa als Heldin kann ebenfalls nicht richtig überzeugen. Sie macht einen niedlichen, recht sympathischen Eindruck, doch es fehlt ihr an Tiefe. Wie auch die übrigen Charaktere bleibt sie das ganze Buch über ziemlich farblos.


    Besonders missfallen hat mir, dass die Autorinnen aus ihren Plemplems, die das Zeug zu den Kultfiguren dieser Serie gehabt hätten, zu unerträglichen Nervensägen haben werden lassen. Die Art und Weise, wie sie sprechen, ist katastrophal! Nicht witzig, nicht niedlich, einfach nur nervig. Wäre es nicht so wichtig für die Handlung gewesen, was sie sagen, hätte ich die Stellen, in denen sie auftauchen, übersprungen.


    Cathlen Gawlich als Sprecherin dieses Hörbuchs macht jedoch fantastische Arbeit. Sie erzählt keine Geschichte, sie erweckt jede Figur, jedes magische Geschöpf zum Leben und gibt ihm eine Stimme. Mit einem unermesslichen Repertoire an Klangfarben und Akzenten macht sie es dem Hörer einfach, die verschiedenen Charaktere zu erkennen und auseinanderzuhalten, so dass dieses Hörbuch beinahe einem Hörspiel gleicht, obwohl es nur von einer Person gesprochen wird.


    Durch sie wird diese mittelmäßige Geschichte doch noch zu einem Hörvergnügen, doch leider reicht das nicht, um mich von „Oksa Pollock“ als Geschichte zu überzeugen.

    Klappentext:
    Nach ihrem Weggang aus Ixia hat Yelena nur wenig Zeit, um ihre Familie kennenzulernen, aus deren Armen sie als Kind gestohlen wurde. Denn sie soll so bald wie möglich bei der Magierin Irys in Sitia ausgebildet werden. Doch dann werden im ganzen Land junge Magierinnen entführt und getötet, um sie ihrer Macht zu berauben. Yelena schließt sich der Jagd auf den Mörder an – begleitet von ihrem Geliebten Valek, dem die Hinrichtung droht, sollte er in Sitia entdeckt werden. Yelena muss ungeahnte magische Kräfte entwickeln, um den Mörder zu fangen und ihre Liebe zu schützen.


    Meine Meinung:
    Der zweite Teil der Trilogie um die junge Magierin Yelena schließt nahtlos an den ersten Teil mit Yelenas Weggang aus Ixia an. Sie trifft endlich ihre Familie in Sitia wieder, die sie seit 14 Jahren nicht gesehen hat. Sitia ist, anders als in „Yelena und die Magierin des Südens“, Hauptschauplatz der Handlung, und auch sonst ist Vieles anders als im ersten Teil. Zu Beginn der Geschichte sind Yelena und Irys die einzigen Charaktere, die man kennt. Nach und nach kommen zwar noch ein paar bereits bekannte Figuren dazu, es überwiegen aber die neuen Charaktere. Einige sind ein Gewinn für Yelena und für die Geschichte, doch leider gibt es auch hier wieder viele Menschen, die Yelena aus verschiedenen Gründen nicht mögen, ihr wo es geht Steine in den Weg legen und sie tot sehen wollen. Im ersten Teil trug dies zur Steigerung der Spannung bei, im zweiten Teil ist es jedoch eher anstrengend und irgendwie unglaubwürdig.


    An Spannung mangelt es jedoch auch dieses Mal in keinster Weise. Durch den direkten Anschluss an Band eins ist man direkt wieder mitten drin im Geschehen, es ist, als habe man Yelena, Ixia und Sitia nie verlassen.


    Die Liebesgeschichte zwischen Yelena und Valek, die in „Yelena und die Magierin des Südens“ ihren Anfang nahm, macht leider nur kleine Fortschritte, zumal Valek nur eine sehr kleine Rolle in diesem Buch spielt. Zwar ist er durch Yelenas Liebe und ihre Gedanken an ihn permanent in der Geschichte präsent, taucht aber erst ab der Mitte des Buches auf und nimmt auch dann nur einen kleinen Platz in der Handlung ein.


    „Yelena und der Mörder von Sitia“ kommt nicht ganz an seinen Vorgängerband heran, doch trotz kleiner Schwächen bietet er großartiges Lesevergnügen und macht mehr als neugierig auf den dritten Teil.

    „Die Poison Diaries“ ist ein ganz merkwürdiges kleines Buch. Ich habe es an einem Nachmittag durchgelesen, was durchaus für es spricht. Ich finde es auch sehr interessant, dass die Geschichte sich mit der Heilkraft der Pflanzen beschäftigt. Aber wirklich überzeugen konnte mich dieses Buch nicht.


    Der Schreibstil der Autorin ist recht gewöhnungsbedürftig, denn sie hat die Sprache, das glaube ich zumindest, an die Zeit, in der die Geschichte spielt, angepasst. Durchaus verständlich, aber die altertümlichen Worte tragen nicht gerade zur Erhöhung des Lesespaßes bei.


    Die Geschichte ist in den ersten zwei Dritteln noch ganz nett, auch wenn sie mich nicht richtig fesseln konnte. Zum Ende hin wurde sie mir jedoch viel zu absurd und abgehoben! Dass die Pflanzen plötzlich sprechen können, fand ich schon ziemlich albern, aber Jessamines dümmlichen Dialoge mit Oleander setzen dem Ganzen dann noch die Krone auf. Dieser Teil des Buches hat mir überhaupt nicht mehr gefallen.


    In „Die Poison Diaries“ steckt durchaus Potenzial, doch leider gelingt es der Autorin nicht, dieses spannend umzusetzen. Heraus kommt eine ziemlich fade und absurde Geschichte, die ich nicht weiterempfehlen kann. Schade!

    Inhalt:
    Als „weißer Latino“ hat Rico es nicht leicht: die Latinos erkennen ihn nicht als einen der ihren an und für alle anderen ist er ein Kubaner, mit dem sie nichts zu tun haben wollen. Auch zu Hause läuft es alles andere als gut, und als Rico aus finanziellen Gründen auf eine Schule wechseln muss, in der Gewalt an der Tagesordnung ist, beginnt er in einen Drogen- und Gang- Sumpf abzurutschen. Um ihn davor zu bewahren, wollen die Eltern den Jungen auf die Militärakademie schicken, doch darauf hat Rico überhaupt keine Lust und verschwindet zu seinem Kumpel Gilberto aufs Land. Doch auch dort ist das Leben nicht so einfach, wie Rico es sich vorgestellt hat.


    Meine Meinung:
    „Runaway“ ist der erste Jugendroman des Pulitzer- Preisträgers Oscar Hijuelos und brachte ihm direkt eine Nominierung für den deutschen Jugendliteraturpreis 2011 ein. Die Geschichte ist keine Neue, ein Jugendlicher mit Migrationshintergrund, hin und hergerissen zwischen zwei Kulturen und mit den typischen Problemen des Erwachsenwerdens vollkommen überfordert. In den 19060ern wie auch heute ein durchaus aktuelles Thema, dass auch wohl nie an Aktualität verlieren wird und durch das „Runaway“ zu einem Klassiker der Jugendliteratur werden könnte.


    Mit Rico hat der Autor einen Protagonisten geschaffen, wie er, trotz einer Vielzahl an Problemen, authentischer nicht sein könnte. Man kann sich problemlos in ihn hineinversetzen, sich mit ihm identifizieren, auch wenn man sein Verhalten und seine Taten nicht immer 100%ig nachvollziehen kann. Sowohl junge als auch alte Leser dürften Teile von sich selber in diesem Jungen, der verzweifelt auf der Suche nach seinen Wurzeln und seine Identität ist, wiederfinden. Dabei ist es völlig egal, ob der Leser selbst einen Migrationshintergrund, familiäre Probleme, eine Drogengeschichte etc. hat oder nicht – ein kleines Stück Rico steckt in jedem von uns, und genau darin liegt die Genialität dieses Buches.


    Der Schreibstil des Autors (oder liegt es an der Übersetzung) ist allerdings ein wenig gewöhnungsbedürftig. Sehr umgangssprachlich (im Original wahrscheinlich Slang), sehr jugendlich, manchmal auch etwas übertrieben. Aber man gewöhnt sich schnell daran, so dass die verwendete Sprache nach wenigen Seiten nicht mehr stört.


    Oscar Hijuelos geht sehr schonungslos mit seinem Helden um und lässt ihn allerlei Dinge erleben, die nicht unbedingt bei jedem Jugendlichen an der Tageordnung sind. Einiges ist sehr grausam und man fragt sich, wie viele Steine das Leben diesem Jungen denn noch in den Weg legen will. Doch Rico wächst an diesen Vorkommnissen, was sehr transparent und für den Leser klar ersichtlich dargestellt wird, und der Autor schafft es gerade in solchen Situationen immer wieder mit einer angenehmen Art von Humor, dem Leser ein Schmunzeln auf das Gesicht zu zaubern.


    „Runaway“ ist kein Buch wie jedes andere. Es hinterlässt Spuren und ich gebe zu, dass ich es erst ein wenig „sacken lassen“ musste, um mir eine vernünftige Meinung bilden zu können. Mit ein wenig Abstand kann ich nun sagen, dass ich es für ein großartiges Jugendbuch halte, welches die Nominierung für den Jugendliteraturpreis mehr als verdient hat. Wer tiefgründige Jugendliteratur sucht, ist hier an der richtigen Adresse. Absolut empfehlenswert!