Beiträge von Aeria

    Ich hol den Thread mal aus der Versenkung. Das Buch steht auf meiner diesjährigen Leseliste, deshalb habe ich mich etwas ausführlicher mit den Ausgaben beschäftigt.
    Zwar besitze ich die dreibändige Fischer-Ausgabe, die vollständig ist und in der Übersetzung von Xenia Gharbi und Martin Schoske angenehm zu lesen ist, aber ich wollte mir endlich eine einbändige Ausgabe zulegen.
    Die Idee mit dem eBook habe ich mittlerweile aufgegeben, das gratis eBook von Amazon ist extrem gekürzt. Seit kurzem gibt es günstige eBooks in hübscher Aufmachung, sogar illustriert - aber gekürzt, wenn auch nicht so drastisch wie die Gratisversion. Diese neuen Ausgaben haben einen Fehler, der sie in meinen Augen unlesbar macht: Es fehlen sämtliche Anführungszeichen, so dass man als Leser raten kann, wo die direkte Rede anfängt und aufhört. Mir scheint, die Herausgeber dieser eBooks haben sich bei Gutenberg bedient. Dort hatte ich den "Grafen" auch schonmal heruntergeladen und nach kurzem Reinlesen wieder gelöscht, weil mich das Fehlen der "Gänsefüßchen" gestört hat.


    Vor ein paar Tagen habe ich mir dann günstig das Insel-Taschenbuch besorgen können, mit dem hübschen Pärchen (Depardieu jun. und Naike Rivelli aus der TV-Verfilmung) auf dem Cover. Mit knapp 1200 Seiten und der winzigen Schrift ist das Buch wohl ungekürzt, dachte ich - und irrte. Zudem ist die Sprache etwas schwerfällig, da recht altmodisch. Das ist Geschmackssache, doch mein Ding nicht. Nach längerer Recherche bin ich dann bei der DTV-Ausgabe mit knapp 1500 Seiten fündig geworden. Es steht zwar auf Cover, dass dieses Buch die "vollständige Ausgabe" ist, aber ich bin ja eher mißtrauish. Scheint allerdings zu stimmen. Nach einem Blick auf die Wiki-Seite zum Roman war ich mir schließlich sicher und kaufte das Buch. Ich werde zwar eine Lupe zum Lesen brauchen, aber was soll's.
    Freu mich aufs Lesen.


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    Aeria

    Zitat

    Original von Suzann
    aber ich finde den heimlichen Hauptdarsteller Mars sehr faszinierend.


    Hab fast gehechelt bei den Bildern :anbet
    Den Planeten und das Raumschiff in 3D zu sehen, das hat mich für alle kleinen Unstimmigkeiten entschädigt.


    Die DVD ist vorbestellt.


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    Aeria

    Der Autor hat mit diesem Buch vor ein paar Tagen den Amazon Storyteller Award gewonnen.
    Quelle


    Das eBook ist gerade für 1,99 Euro zu haben. Wenn der Roman tatsächlich von Bastei Lübbe neu verlegt wird, dann ist die aktuelle Aktion vielleicht ganz nützlich für all diejenigen, die später nicht den vollen Verlagspreis zahlen wollen.


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    Aeria

    "Die Inseln des Ruhms 3: Die Magierin" von Glenda Larke


    Inhalt:


    Flamme Windreiter alias Burgfräulein Lyssal von Cirkase wird durch ihr ungeborenes Kind immer mehr in eine Dunkelmagierin verwandelt. Zwar ist der Dunkelmeister Morthred, der Vater des Kindes, tot, doch sein Vermächtnis lebt buchstäblich in Flamme weiter. Sie segelt zur Insel Breth und wird dort durch dunkelmagische Machenschaften zur Alleinherrscherin. Von hier aus plant sie Unterwerfung der gesamten Ruhmesinseln. Natürlich können Glut, Ruarth, Kelwyn und Thor das nicht zulassen, doch Flamme zu retten erweist sich als schwierig.


    Meine Meinung:


    Dieser Band beginnt mit einem Bericht über das Wiederauftauchen der Dunstigen Inseln und das erste Kapitel ließ mich vor Begeisterung fast ausflippen: Es wird aus der Sicht von Ruarth erzählt. Am Ende des zweiten Bandes ist das Schicksal von Ruarth ungewiss. Hat er denn nun Morthreds Tod und die eigene Verwandlung überlebt? Hat er! Allerdings hat er es nicht leicht so als ehemaliger Vogel. Er fühlt sich machtlos, ist aber stark, ohne es zu wissen.
    Die Ruarth-Kapitel sind für mich die besten im Buch.


    Dann ist da noch der Gezeitenreiter Elarn, ein Silbbegabter, der auf der kleinen Insel Tenkor lebt, wohin Thor Reyder und Kelwyn Gilfeder kommen, um nach dem Heilmittel gegen Magie zu forschen. Aus seiner Sicht, der eines jungen, unbesonnenen, manchmal zu naiven Mannes, erfährt man mehr über die Politik der Wahrer. Ein großer Fan von Elarn bin ich beim Lesen nicht geworden. Nicht, dass seine Geschichte langweilig ist, es war eher so, dass ich mich mehr für Flammes/Lyssals Schicksal interessiert habe.


    Es gibt diesmal mehr Ich-Erzähler. Im ersten Band war es nur Glut, im zweiten Glut und Kelwyn. Hier sind es Ruarth, Kelwyn, Elarn und Glut. Und hier hatte ich ein paar Schwierigkeiten. Während z. B. die Kapitel von Ruarth und Elarn leicht von einander zu unterscheiden sind, einfach, weil ihre Abenteuer so verschieden sind, hatte ich Probleme die Erzähler auseinander zu halten, wenn es um ein und dasselbe Ereignis ging.


    Glenda Larke ist von ihrer gewohnten Erzählweise abgewichen, was dem Buch sehr gut tut. Diesmal kommen die Kellen nicht mehr in Gestalt des arroganten Shor iso Fabold zu Wort, sondern die Hintergrundgeschichte wird in Form von Tagebucheinträgen von Anyara isi Teron erzählt. Sie ist wesentlich aufgeschlossener gegenüber den Figuren und der Geschichte. Sie stellt Fragen, an die Shor iso Fabold nicht gedacht hat oder nicht stellen wollte.


    Dieser Band verknüpft alle losen Enden miteinander. Manch eine (traurige!) Wendung hatte ich so nicht erwartet, aber trotzdem - oder gerade deshalb - passte alles. Die Reihe "Die Inseln des Ruhms" ist eine, die ich so schnell nicht vergessen werde, sie ist gut durchdacht, voller Details, spannend und einfach nur gut.


    Fazit: Erstklassig!


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    Aeria

    "Die Inseln des Ruhms 2: Der Heiler" von Glenda Larke


    Handlung:


    Glut Halbblut und Flamme bekommen bei ihrem Kampf gegen den Dunkelmeister Morthred einen Mitstreiter, den Arzt Kelwyn Gilfeder. Dieser ist durch unglückliche Umstände dazu gezwungen worden, seine Frau zu töten, und für diese Tat wird er nun aus seiner Heimat verbannt. Mit seiner Arztkiste im Gepäck und dem unerschütterlichen Glauben an die Wissenschaft macht sich der geniale, aber sehr naive Gilfeder auf den Weg. Es dauert nicht lange, und er muss einige seiner Ansichten überdenken. Am Ende wird der friedliebende, jedes Leben respektierende Arzt zum Massenmörder wider Willen.


    Meine Meinung:


    Die Geschichte um Glut und Flamme geht weiter. In diesem Band kommt Glut allerdings erst ungefähr ab der Mitte des Buches zu Wort. Das macht aber nichts, denn der Ich-Erzähler Gilfeder ist ein Held, den man mögen muss, auch wenn man ihn manchmal schütteln möchte. Um seiner Frau den schrecklichen Tod durch Steinigung zu ersparen, wirft er den ersten Stein, um sie zu töten. Für einen Bewohner der Himmelsebene, wo man nicht einmal einen Baum tötet, geschweige denn ein Tier oder gar einen Menschen, ist dies eine unvorstellbare Tat. Doch Gilfeder hat keine Zeit, sich damit auseinander zu setzen, denn die gerade aus dem Gefängnis ausgebrochene Glut Halbblut und Flamme stehlen sein Reittier und machen ihn damit zum unfreiwilligen Komplizen.
    So beginnt sein Abenteuer, dass ihn zu den verschiedenen Inseln des Reiches führt und letztendlich zu der schlimmsten Tat seines Lebens.


    Ich finde, Glenda Larke hat ein Händchen für Charakterisierungen. Die Figuren haben Ecken und Kanten, es gibt kein Schwarz oder Weiß, sondern ganz viel Grau. Am Ende kann man sogar Morthreds Hass auf die ganze Welt nachvollziehen.


    Das, was mich aber noch mehr als die Jagd auf den Dunkelmeister fasziniert hat, ist die Art, in der sie erzählt wird. Von den Ich-Erzählern Glut und Kelwyn erfährt der Leser alles aus zweiter Hand. Genau wie im ersten Band werden hier die Ereignisse von vor 50 Jahren in Form von überarbeiteten Interviews präsentiert. Nach wie vor sorgt der Briefwechsel zwischen dem Ethnographen Shor iso Fabold und seinem Onkel und seinen Kollegen für interessante Einblicke nicht nur in die Geschichte der Ruhmensinseln, sondern auch in die Gesellschaft der Kellen.
    Auch hier habe ich mich wieder gefragt, inwiefern die Berichte von Glut und Gilfeder der Wahrheit entsprechen, wie stark hat Fabold sie überarbeitet?
    Von Shor iso Fabold selber erfährt man auch einiges, ich finde ihn zu selbstgefällig. Einige seiner Aussagen über das "sanfte Geschlecht" und was man diesem zumuten darf, haben mich mit den Zähnen knirschen lassen. Der letzte Brief aber sorgte bei mir für reichlich Schadenfreude.


    Diese Art des Erzählens sorgt hin und wieder dafür, dass man auf spätere Entwicklungen gestoßen wird, die aber nicht näher erklärt werden. So wird z. B. der größte Massenmord in der Geschichte der Ruhmesinseln schon ganz am Anfang erwähnt, man muss aber bis zu den letzen Seiten warten, bis man Näheres erfährt. Gespannt bin ich darauf, ob Gilfeder und Thor ein "Heilmittel" gegen Magie finden. Shor iso Fabold schreibt, dass es zum gegenwärtigen Zeitpunkt kaum noch oder gar keine Magie mehr auf den Ruhmesinseln gibt, also hatten die beiden vielleicht Erfolg?


    Fazit: Eine komplexe Fantasy-Welt mit interessanten Figuren, ein Fantasy-Leser sollte sich diese Reihe nicht entgehen lassen.


    Volle Eullenzahl


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    Aeria

    Ich hole diesen Thread mal an die Oberfläche und rezensiere die anderen beiden Bände gleich mit dazu. Die fehlten hier noch :-)


    Inhalt:


    Glut Halbblut erhält einen scheinbar einfachen Auftrag: Sie soll ein entflohenes Burgfräulein finden, damit es den von ihrem Vater ausgesuchten Freier heiratet. Die Suche führt sie auf die Insel Gorthen-Nehrung, der schlimmsten aller Ruhmesinseln. Hier trifft sie auf eine Magierin, einen rätselhaften ehemaligen Rebellen und einen Tyrannen, der alle Inseln beherrschen will. Sie muss schon bald einige ihrer Einstellungen überdenken und um ihr Leben und das ihrer neuen Freunde kämpfen.


    Meine Meinung:


    Fast hätte ich das Buch wieder ins Regal gestellt: Es beginnt mit dem Brief eines Antropologen an seinen Onkel, in welchem er über seine Forschungen auf den Ruhmesinseln berichtet. Der Forscher, Shor iso Fabold, schickt seinem Onkel die aufgezeichneten Gespräche mit einer alten Dame namens Glut Halbblut. Diese Interviews dienen dem ethnographischen Studium nicht-kellischer Völker.
    Das war nun nichts, was mich interessierte, eher im Gegenteil. Aber dann kam Glut Halbblut zu Wort - und ich fing Feuer.


    Glut ist ein Mischlingskind und eine Wissende. Ersteres ist auf den Ruhmesinseln illegal, es gibt strenge Fortpflanzungsgesetze, die den Bewohnern der einzelnen Inseln und Völker verbieten, sich miteinander zu paaren. Mischlinge werden getötet oder nach Gorthen-Nehrung abgeschoben, dem Sammelbecken für menschlichen Abschaum. Doch Glut hatte Glück - sie ist eine Wissende, was bedeutet, dass ihr Magie, Silbmagie (gute) und Dunkelmagie (böse), nichts anhaben kann, außerdem kann sie sämtliche magischen Illusionen durchschauen. Als Wissende und Söldnerin dient Glut den Wahrern, einem Volk, das - mit Silbmagie bewaffnet - den Inseln des Ruhms ihre Gesetze aufnötigt. Glut dient ihnen nur aus einem Grund: Sie will das Bürgerrecht auf einer der Inseln. Jemand ohne Bürgerrecht ist ein Niemand, und da Glut zudem auch noch ein Halbblut ist, wird sie verachtet und gejagt. Glut Halbblut hat sich zwar mit ihrem Schwert und dem Dienst für die Wahrer einigen Respekt erarbeitet, doch sie sucht nach einem Zuhause und als Leser kann man nicht aufhören zu lesen, um zu sehen, ob und wie sie ihr Ziel erreicht. Nach und nach erkennt sie aber, dass die Wahrer, die nach außen hin zwar nach dem Motto "Freiheit, Gleichheit und Recht" leben, aus der Nähe betrachtet falsch und machtgiergig sind.


    Die Welt, die Glenda Larke erschaffen hat, ist alles andere als schön. Die schreiende Ungerechtigkeit gegenüber Mischlingen lassen einen manchmal nach Luft schnappen. Die Kinder, die überleben, werden zwangssterilisiert, erhalten ein Brandzeichen, dürfen sich auf keiner Insel länger als drei Tage aufhalten und nirgendwo legal arbeiten. Die Geschichte von Glut wird immer wieder unterbrochen durch Briefe von und an Shor iso Fabold, aus denen hervorgeht, dass die Gespräche mit der alten Glut zensiert und stellenweise bearbeitet wurden - um edle Damen nicht in Verlegenheit zu bringen. Aber auch die "beschönigte" Version von Gluts Abenteuern ist alles andere als leichte Kost. Es wird munter gekämpft und gefoltert, aber auch freimütig über Lust und Liebe gesprochen.
    Nach und nach erfährt man durch diese Briefe mehr über die Welt von Kell, in der es natürlich keine Magie gibt. Der Antropologe zieht manch eine Aussage von Glut in Zweifel, so dass auch der Leser sich manchmal Gedanken macht über das, was Glut da von sich gibt - war es nun so oder doch ganz anders?
    Ich fand diese Art, die Geschichte zu erzählen, faszinierend.


    Ich habe in diesem Jahr etliche Fantasy-Romane gelesen und kaum einer hat mich so schnell und gründlich in eine fiktive Welt entführt. Die Romanfiguren sind teilweise schwer zu durchschauen, der Erzählstil mitreißend und die Handlung lässt einem kaum Zeit zum Luftholen.


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    Aeria

    Tennant ist der beste Doctor! Hab ihn zu Hause sogar als Poster an der Wand, wo er zusammen mit der sexy T.A.R.D.I.S. posiert.


    In "Fright Night" ist seine Rolle ebenfalls die eines schrägen Vogels, herrlich :-)


    "Broadchurch" hab ich nur seinetwegen gekauft und dann hat die Serie mich aber schnell gepackt.


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    Aeria

    Handlung:


    In einem britischen Ferienort wird die Leiche eines 11jährigen Jungen gefunden. Alec Hardy übernimmt zusammen mit seiner Partnerin Ellie Miller die Ermittlungen. Bald schon ist jeder im Ort verdächtig.


    Ich wollte nur eine Folge sehen und die Sache ging damit aus, dass ich um 6 Uhr morgens die letzte DVD aus dem Laufwerk holte.
    Das ist eine spannende und sehr intelligent gemachte Serie, nicht nur für David-Tennant-Fans.
    Dieser Mehrteiler dürfte wohl niemanden kalt lassen.


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    Aeria

    Gerne :wave
    Was das Programm etc. angeht, so fand ich das sehr unterhaltsam und lehrreich. Sollte ich mich je für eine Mission im tiefen All bewerben, weiß ich jetzt, worauf es ankommt :-)
    Wie ich weiter oben schon schrieb, kann sich dieses Buch - was realistische Szenarien angeht - mit dem "Marsianer" messen. Natürlich kann ich den Wahreitsgehalt als Laie nicht beurteilen, aber es klingt alles einfach stimmig. So muss Science-Fiction sein.


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    Aeria

    Zitat

    Original von Hati
    Kann mir eine "Fortsetzung" irgendwo ganz gut vorstellen


    Ich eher nicht. Die Geschichte ist ja an sich abgeschlossen. Nicht, dass ich nicht gerne erfarhen würde, wie es mit der Gruppe weitergeht, aber wie soll eine Fortsetzung aussehen? Ich habe mir schon den Kopf darüber zerbrochen.



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    Aeria

    "Paradox - Am Abgrund der Ewigkeit" von Phillip P. Peterson
    (Nur Amazon.de)


    Inhalt:


    Bei den Recherchen für seine Doktorarbeit entdeckt der junge Physiker David Holmes einige Ungereimtheiten in den Übertragungen der Weltraumsonde Voyager 2. Kurz darauf bricht der Kontakt mit der Sonde ab, in der gleichen Entfernung von der Sonne, in der auch die Voyager 1 verschwand. Davids neuer Arbeitgeber, der Energiekonzern Centauri, will nun eine eigene Sonde jenseits des Pluto schicken und David sagt deren Verschwinden voraus - was sich bewahrheitet. Nun gilt es herauszufinden, was die Sonden am Rande des Sonnensystems zum Schweigen bringt. Ein Raumschiff wird konstruiert und nach einigem Hin und Her starten vier Astronauten, unter ihnen David Holmes, ins Unbekannte, dorthin, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist.


    Rezi:


    Im Vergleich zum ersten Buch des Autors ("Transport") wirkt dieses viel komplexer und reifer und vor allem - spannender. Wenn Phillip P. Peterson sich weiter so steigert, dann wird vielleicht auch irgendwann ein Verlag bei ihm anklopfen. Auf meiner "Alles lesen!"-Liste steht er jedenfalls schon.


    Bis das Raumschiff Helios endlich zu seiner Reise aufbricht dauert es eine Zeit, möglicherweise werden sich einige Leser daran stören, ich allerdings mochte das genau so.
    Zuerst werden die beiden Hauptfiguren, David Holmes und Ed Walker, genauer vorgestellt.
    David, ein Nerd wie er im Buche steht, wird von seinem Chef dazu verdonnert, an der Mission teilzunehmen, entsprechend wenig begeistert ist er von dem Ganzen. Er ist kein Teamplayer und versagt regelmäßig beim körperlichen Training. Er ist zwar neugierig darauf, was die Sonden zum verstummen bringt, aber er hätte es lieber in einer Fachzeitschrift gelesen.
    Ganz anders ist der gestandene Astronaut Ed. In seinem früheren Leben war der sicher mal Cowboy in der Prärie. Er ist laut, stößt die Leute vor den Kopf, auch seine Vorgesetzten, weiß alles besser und duldet keine Schwächen, weder bei sich und schon gar nicht bei anderen. Er lebt für den Weltraum, woran nicht zuletzt seine Ehe zerbricht.
    Die beiden Frauen im Team sind zwar "nur" Nebenchraraktere, aber auch sie sind gut beschrieben und ich konnte sie mir gut vorstellen. Weil die Besatzungsmitglieder alle so verschieden sind, läuft natürlich nicht alles glatt, alles andere wäre vermutlich reine Science-Fiction gewesen ;-) .


    Das Besondere an diesem Buch ist die Authentizität. Der Autor arbeitet in der Raumfahrt, er weiß also, wovon er schreibt. Wie die NASA tickt, die politischen Intrigen und Machtspielchen, die Details der Raketenstarts, die Anekdoten über frühere Weltraummissionen, die nützlichen Tipps für angehende Raumfahrer (warum man darauf achten sollte, die Windel richtig anzulegen) und und und - es ist der Wahnsinn! War "Transport" noch ein lupenreines SF-Buch, geht dieses hier kaum als Science-Fiction-Roman durch, dafür ist er viel zu realistisch und kann eher mit dem "Marsianer" von Andy Weir verglichen werden.


    Der Schluss fällt dann jedoch eindeutig in die Kategorie Science-Fiction. Ich fand ihn zwar deprimierend, dafür aber konsequent.


    Fazit: Eine klare Leseempfehlung.


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    Aeria

    @Andromeda
    Das ist keine Info/kein Spoiler, das war nur meine persönliche Empfindung beim Lesen. Möglicherweise geht es anderen Lesern ganz anders.


    Hati
    "Paradox" ist ganz unabhängig und hat rein gar nichts mit "Transport" zu tun. "Transport" ist der erste Band der Reihe. Ich vermute, ursprünglich sollte auch dieses Buch ein Einzelroman werden, weil es kein offenes Ende gibt, aber dann kam der Roman wohl so gut bei den Lesern an, dass der Autor sich für Fortsetzungen entschieden hat.
    "Paradox" - Rezi


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    Aeria

    Vor ein paar Monaten war ich dieser Meinung:


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    Handlung:


    Auf dem Meeresboden wird ein außerirdisches Objekt entdeckt und nach einigen Experimenten stellt das Militär fest, dass es sich bei der seltsamen schwarzen Kugel um einen Transporter handelt, der Menschen zu fremden Welten teleportieren kann. Nach einigen Todesfällen wird beschlossen, dass zum Tode verurteilte Häftlinge die Versuchskaninchen spielen sollen. Einer dieser Häftlinge ist Russell Harris, der nur noch ein paar Tage zu leben hat. Zusammen mit einigen anderen Todeskandidaten lässt er sich auf die Transporte ein. Die Überlebenschance ist jedoch sehr gering.


    Rezi:


    Die Parallelen zu "Stargate" sind unverkennbar: ein Objekt, das einen ohne Zeitverlust zu den Sternen reisen lässt, das kennen Fans schon aus Emmerichs Film bzw. aus der TV-Serie. Allerdings war es das auch schon, denn abgesehen von dem Sternentor und der Militärbasis gibt es kaum weitere Gemeinsamkeiten.


    Da der Autor sich recht wenig mit den Beschreibungen abgibt oder mit den Charkterisierungen der Figuren, nimmt das Buch schnell Fahrt auf. Auf knapp 260 Seiten bekommt der Leser eine rasante Science-Fiction-Geschichte geboten, die sich wie nichts wegliest. Die einzelnen Transporte und die Folgen sind wirklich spannend, da drückt man gerne ein Auge zu, wenn andere Dinge etwas vorhersehbar geraten sind (z. B. die obligatorische Liebesgeschichte).
    Der Schluss ist kosequent und rundet die Geschichte perfekt ab.


    Es gibt - besonders am Anfang - ein paar kleinere Schönheitsfehler bei diesem Selfpublisher-Werk (z. B. zu viele Ausrufezeichen), aber wenn man weiter liest, fallen sie kaum noch ins Gewicht, entweder weil die Handlung einen zu sehr am Haken hat oder weil es tatsächlich weniger werden.
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    Mit einem halben Jahr Abstand betrachtet - es ist immer noch gut! Inzwischen habe ich mir auch die Hörbuchversion geladen.
    Die Fortsetzungen (ja, zwei!) sind angekündigt.
    Das neue Buch des Autors - "Paradox" - ist ganz anders. Ich habe erst viel mit "Transport" vergleichen müssen, aber es wie mit Äpfeln und Birnen, beides gut, aber eben nicht sehr ähnlich. "Paradox" ist, besonders gegen Ende, sehr düster geworden, hier wird es mit Sicherheit keine Nachfolgebände geben.


    ***
    Aeria