Beiträge von SUBunternehmer

    Hm, mein SUB bewegt sich etwa zwischen 15 und 25. Von daher klingt mein Nick wohl etwas angeberisch. :grin
    Andererseits lassen mein Beruf und meine anderen, nicht weniger wichtigen Hobbys mir nicht allzuviel Zeit zum lesen.


    Ein Mensch, dieweil er gerne schmökert,
    kauft oft, wo Bücher man verhökert.
    Befeuert durch der Eule Fäden
    jagt er durch alle Bücherläden,
    wo er besonders danach giert,
    was bei der Eule rezensiert.
    So wächst, wie könnt‘s auch anders sein,
    der Bücherstapel ungemein.
    Schon weiß des Menschen inn’res Wesen:
    „Das kann im Leben ich nicht lesen.
    Und doch sind da so viele neue
    Bücher, auf die ich mich freue.“
    Bald wird der Sinn in ihm geweckt,
    dass in der Zwickmühle er steckt.
    Er kann, so dämmert es dem Knaben,
    nicht alle lesen, sie nur haben. :schnellweg

    Ach herrje, wie oft ist es passiert, dass ich an Büchern wegen ihrer Aufmachung vorbei gegangen bin. So auch bei der Gandalara-Septologie. Zumal Fantasie nicht so unbedingt mein Genre ist. Von Freunden aufmerksam gemacht, hab ich die sieben Bände geradezu gefressen. Dieses etwa 1750 Seiten starke Epos hat mich doch sehr gefesselt. Vielleicht lese ich mich noch mal rein und schreibe was drüber.


    Naja, es gibt auch eine ganze Reihe Bücher, die nach einer bestimmten Stimmungslage verlangen. Dazu gehört für mich "Die Asche meiner Mutter" Es brauchte den dritten Anlauf mich darauf einlassen zu können.


    Ähnlich ist es mir in der Musik mit Genesis gegangen. Von Freunden empfohlen hab ich mir "The lamb lies down on Broadway" gekauft. Nach erstem Anspielen fand ich die Scheibe zumindest gewöhnungsbedürftig. Monate später hab ich mir die LP noch einmal angehört und war plötzlich fasziniert von der Musik.

    Ein tolles Buch. Ralf Rothmann hat hier wirklich Raum und Zeit sehr gut getroffen. Ich habe das Ruhrgebiet der sechziger Jahre zwar nur als Kind erlebt. Ich glaube trotzdem das damalige Lebensgefühl wiederzuerkennen zu können. Vielleicht hilft mir dabei ein wenig, dass mir die Orte des Geschehens, die Rothmann beschreibt, sehr vertraut sind. Natürlich interessiert mich dieses Buch schon aus nostalgischen Gründen. Aber auch ohne diesen Hintergrund hätte ich es verschlungen. Ich halte es für uneingeschränkt empfehlenswert.

    Vielen Dank für die Besprechung, Snoopy.


    Ich schleiche auch schon eine Weile um das Buch herum. Den ersten Roman von McCourt, Angelas Ashes/Die Asche meiner Mutter, fand ich einfach grandios. Den hat Harry Rowohlt im übrigen hervorragend übersetzt. Der zweite war leider nicht so gut geraten. Deshalb zögere ich noch bei dem Dritten. Mal sehen, vielleicht schau ich doch mal hinein.

    Der Autor:
    Frank O’Connor, eigentlich Michael O’Donovan, wählte sein Pseudonym nach dem Mädchennamen seiner Mutter. Er wurde 1903 in der südirischen Hafenstadt Cork geboren, nannte seine Schulbildung ››unbedeutend‹‹ und las und lernte mit der Leidenschaft des Autodidakten. Im irischen Bürgerkrieg kämpfte er auf republikanischer Seite, weshalb ihn die frisch konstituierte Republik Irland ins Gefängnis steckte. Nach seiner Entlassung war er Bibliothekar, gründete ein Laientheater, wurde langjähriger Direktor des Abbey-Theaters – und einer der großen Autoren Irlands. Im Alter folgte er einem Ruf an die Harvard-Universität, reiste aber immer wieder nach Irland, wo er 1966 in Dublin starb.


    Das Buch:
    In zwölf wunderschönen Erzählungen stellt O’Connor die unterschiedlichsten Typen seiner Heimatstadt Cork dar; handfeste Trinker und bigotte Heilige, naive Junge und verschrobene Alte. In der Titelgeschichte ››Und freitags Fisch‹‹ zum Beispiel wird ein junger Dorflehrer von der resoluten Schwester seiner hochschwangeren Frau in die Stadt geschickt um einen Arzt zu holen. Unterwegs gerät er ins Träumen, wird von Freunden auf ein Bier in eine Kneipe genötigt und vergisst dabei ganz einfach seinen Auftrag.


    Meine Meinung:
    Mit liebevollem, manchmal aber auch spöttischem Strich zeichnet O’Connor die meist einfachen Leute seiner Umgebung. Und wie ein guter Karikaturist kann er Charaktere mit wenigen Akzenten klar umreißen. Natürlich bedient er dabei sämtliche landläufigen Klischees über die Iren. Aber was wäre ein ordentliches Klischee, wenn nicht doch ein Körnchen oder mehr an Wahrheit darin steckte.


    Das Buch gehört für mich zu jenen, die man immer wieder mal gern aus dem Regal nimmt um eine oder mehrere Episoden von neuem zu lesen, einfach um sich daran zu freuen. Andererseits sind diese kleinen, mitunter urkomischen Kurzgeschichten durchaus geeignet, uns zu veranlassen, die einen oder anderen Dinge im Leben mal von einem anderen Standpunkt aus zu sehen.


    Viel Spaß mit diesem Buch wünscht euch


    SUBunternehmer