Beiträge von BirgitF

    spike : Ja, das ist doch eine wirklich interessante Konstellation, oder?


    Sowohl Dawon als auch Xiria sind naiv - aber während Dawon niemals auf den Gedanken käme, jemandem ein Leid zuzufügen, ist Xirias Verständnis dafür absolut nicht gegeben. Im Gegenteil - ihre Reizschwelle ist ziemlich niedrig. :rolleyes


    Also - beide naiv - aber mit ganz unterschiedlichen Folgen für ihren Charakter. :gruebel


    Ja, genau - die Waldfrau hat sich vor allem erschreckt - wobei wie gesagt Greife auch nicht gut in ihrem Ansehen stehen.

    SiCollier : Ob du jetzt zwei Zyklen in einem Buch hast und auf den dritten wartest, oder drei Zyklen in drei Büchern hast und dann sogar zweimal auf Forsetzungen warten musst ... ich denke, das macht nicht wirklich einen logistischen Unterschied bzw. einen für den Leser befriedigenden. ;-)


    Zumal man es nicht als Dreiteiler sehen kann - der zweite Zyklus ist zu kurz, um ihn in ein Einzelbuch zu packen - und alle drei Zyklen wiederum zu lang, um sie in einen Einteiler zu packen.


    Ja, da würde ich sagen - das ist wirklich ein eher subjektiver Störfaktor. :-)


    Also bzgl. der Texte: Ich habe selten einen Klappentext in oder auf einem Buch gesehen, der mehr verraten hätte, als das erste Drittel oder Viertel der Handlung.
    Und anders ist es hier auch nicht.


    Also, da glaube ich, bist du jetzt wirklich ein wenig aus persönlichem Unmut über das für dich unbefriedigende Ende in "Beschwerdestimmung" geraten, die aber jetzt nicht so wirklich objektiv ist. ;-)

    SiCollier : Super, jetzt habe ich gerade meinen ganzen Beitrag gelöscht - also nochmal von vorne :bonk


    Also deine Probleme mit den Endungen und Aufteilungen der Zyklen kann ich jetzt nicht so ganz nachvollziehen. Denn immerhin lasse ich keine offenen Enden und schließe die in sich geschlossene Geschichte des Zyklus am Ende des Buches ab. So weiß man zwar, dass noch etwas passieren kann, aber es ist kein Cliffhanger Ende (was ich persönlich viel schrecklicher finde und leider sehr oft in Fortsetzungen sehe)


    Nach dem Motto: "Und als er sich umsah, entdeckte er das Grauen, welches er sich niemals hätte vorstellen können. Was er sah, übertraf seine schlimmsten Vorstellungen, und er wusste nicht, ob er diesen Tag überleben würde."


    Fortsetzung im nächsten Teil


    Was die Problematik mit den unterschiedlichen Erwartungen an die Geschichte aufgrund der äußerlichen Aufmachung angeht, so habe ich das dem Verlag zumindest mal mitgeteilt. Ist ja nicht so, dass ich kritikresistent wäre, wenn diese sich mehrfach einstellt. Aber ob der Verlag das genau so sieht, das kann ich natürlich nicht versprechen.


    Natürlich würde ich die Leserunde zum 2. Teil "Feuerprinz" wieder begleiten, falls jetzt nicht alle in einer tiefen Depression wegen des Endes von Teil 1 stecken ;-) und der Wunsch danach besteht.

    SiCollier : Was den Tod der Lalu-Frauen angeht - da ist es weniger die Tatsache, dass die Dolche aus Greifensilber sind, sondern dass sie mit etwas erdgebundenem in Berührung kommen - das Netz aus Silber, das sie fesselt und das Durchstoßen ihrer Körper mit etwas Erdgebundenem ... deshalb haben sie ja auch keine Schalen, Nahrung, Stoffe (außer die aus ihrem eigenen Haar) um sich herum. Als Mordwaffe hätte auch Rotmetall dienen können oder ein Stein oder das Horn eines Falbrindes. ;-)


    Was Xirias Vertrauen in Degan angeht - hat sie ihm im Laufe der Geschichte denn überhaupt einmal ansatzweise vertraut? Sie wollte doch eigentlich eher, dass er sich ihr vollkommen unterordnet bzw. tut was sie sagt ... da war kein Anzeichen von Vertrauen ihrerseits in irgendjemanden außer sich selbst, deshalb dürfte es eigentlich auch nicht überraschend sein, dass sie Degan letztendlich nicht vertraut bzw. auf ihn hört.


    In diesem Sinne wäre ein anderer Ausgang der Geschichte eher unlogisch bzw. versüßlicht gewesen.


    Jetzt zu deiner Kritik (keine Angst, ich kann sie ertragen) ;-)


    Ich finde nicht, dass der Leser in diesem Teil überhaupt eine wirklich große Chance bekommen hat, Lin kennen zu lernen - denn im zweiten Zyklus war die von fataler Leidenschaft geladene Geschichte Degans und Xirias m. E. zu stark, als dass Lin sich gegen sie hätte durchsetzen können. Das hat einen Grund - eben den, dass Lins eigentliche Geschichte der 3. Zyklus ist.


    Xirias Tod - nun - sie war auch mein Lieblingscharakter des Buches, wie ich ja angemerkt habe. Trotzdem war sie nicht "eine Hauptperson, die ich einfach sterben gelassen habe", sondern eine Hauptperson des 2. Zyklus, der aber nun beendet ist.


    Ja, das Ende des 2. Zyklus ist nicht schön - es ist eher sehr tragisch. Allerdings - wie du schon sagtest, ist es eben nicht das Ende der Duologie.


    Tatsächlich ist es so, dass ich als Autor nicht immer die "süße unterhaltende Bequemlichkeit" des Lesers bediene und einer Dramaturgie folge. Wer z. B. meinen Erstlingsroman "Bint-Anat" gelesen hat, dürfte das wissen - ich thematisiere Tabuthemen und hinterlasse meine Leser auch manchmal traurig bis nachdenklich, wenn meine Geschichte es mir aufträgt.


    Ganz wie ich meine Leser auch zufrieden mit einem glücklichen Ende hinterlassen kann, wenn eine Gesichte eben so erzählt werden will.


    Tatsache ist aber einfach - Die Geschichte gibt an, wie sie erzählt wird, nicht die Gewohnheitssucht der Leser nach einem heiteren Ende.


    Ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu hart - es ist nicht so, dass es mir egal ist, ob ich meine Leser mit einem unzufriedenen Etappenende zurück lasse, aber ich gebe der Authentizität der zu erzählenden Geschichte den Vorrang. Mir ist bewusst, dass ich dadurch oftmals zum üblichen Standartablauf der Unterhaltungsliteratur polarisiere, aber wer mehrere meiner Bücher gelesen hat, weiß auch, dass meine Charaktere selbst wenn sie am Ende des Buches ihr Glück finden, oftmals durch derartige Höhen und Tiefen gegangen sind und vom Leben derart geprägt oder gezeichnet, dass ihre Freude eine eher stille und dankbare Freude ist als Euphorie.


    Dass es nicht dramaturgisch notwenig ist, dass Xiria gestorben ist - also da muss ich ganz ehrlich sagen ... das kannst du nun an dieser Stelle nicht beurteilen, weil du eben nicht weißt, welche Entwicklungen die von mir erzählte Geschichte nimmt. Ihr Tod hat - ich nehme es hier vorweg - tatsächlich eine dramaturgische Aufgabe ...


    Du kannst aber gerne sagen, dass es dir nicht gefallen hat, dass sie gestorben ist und du keine zu tragischen Enden magst - das kann ich sehr gut akzeptieren. :-)


    Was das "Erwärmen" mit den Figuren angeht - wie gesagt, das hatten wir ja schon in einem Thread - es ist eine Frage der perspektivischen Erzählweise - ich denke, entweder man kann sich darauf einlassen, mit Interesse eine Breitbildpanaroman-Geschichte zu lesen oder man will sich in einer Geschichte Personen (meist eine einzige) "ans Herz wachsen" lassen und ihr von vorne nach hinten möglichst emotional durch eine Geschichte folgen.


    Das ist einfach Geschmackssache.

    SiCollier : Also, damit tue ich mich schwer - ist noch nichts Konkretes, aber es gibt natürlich Planungen für epische Fantasy, und gerne würde ich auch wieder einen Historoman unterbringen.
    Aber da ich bei einem Projekt, das mir sehr wichtig war schon fast den Vertrag in der Tasche hatte und es schon voller Freude angekündigt hatte, wonach es dann im letzten Moment doch unverhofft scheiterte - halte ich mich dieses Mal lieber bedeckt, bis ich etwas Konkretes sagen kann. :-)

    Faraday : Na ja, dass der nächste Teil vor allem Lins Geschichte ist, habe ich ja schon erwähnt - und natürlich wird man auch von Degan und den Greifen und auch den allseits beliebten Waldfrauen wieder etwas "Gereime" hören können. :grin


    Wäre ja auch sehr traurig, wenn das Ende sowohl für Lin als auch für Degan nur Tragik bereit hält. :rolleyes


    Da bin ich auf jeden Fall froh, dass dir das Buch gut gefallen hat, und natürlich stehe ich auch gerne wieder für die Fortsetzung parat :-)

    SiCollier : Ach, was heißt einigen können ... weltliche "Demagogen" oder überzogen charismatische Menschen, die zu viel Macht in Händen halten, sind mir genau so suspekt. Das liegt einfach daran, dass meist genau die Menschen zur Macht gelangen, die einen langen Atem, Ehrgeiz und Ellenbogen besitzen ... und das sind eben (egal ob in weltlicher oder religiöser Hinsicht) nicht immer die harmlosesten Zeitgenossen. ;-)
    Solche Menschen sind oft gute Künstler, extrovertiert, expressionistisch, offensiv, unangepasst ... aber wirkliche exekutive Macht über Menschen oder ein Volk gehört nicht in ihre Hände ... bestes Beispiel der Geschichte ist da wohl Nero - soll ja ein toller Künstler gewesen sein, aber als Kaiser würde ich nicht in seinem Dunstkreis geraten sein wollen. :gruebel


    "Die Gilde der Magier-Serie" von Trudi Carnaven habe ich nicht gelesen - aber auch das hat einen Grund. Meine Tänzerin (die mir übrigens auch "Das Zeitalter der Fünf" von ihr begeistert empfohlen hatte) hat gerade mit diesem Zyklus angefangen und ist sehr enttäuscht davon - vor allem, weil es dieses mal keine Kreaturen-Fantasy ist und das einzig Fantastische wohl wirklich diese Magier-Gilden sind. Das ist dann auch nicht so wirklich meins. :rolleyes

    Faraday : Ja, Lin dürfte sich noch einen Gefährten nehmen, trotz Priesteramt. Die Denkweise, dass Priester grundsätzlich nicht heiraten dürfen ist vor allem christlich und natürlich katholisch geprägt.


    Vor allem in antiken oder vorzeitlichen und archaischen Kulturen, in denen Göttinnen angebetet wurden, stand sogar die Fruchtbarkeit der Frau im Vordergrund. In diesem Sinne ist auch Salas Sonnenwendfeier und die ausgelassenen "Liebesopfer" in dieser Nacht zu verstehen. Im archaischen Göttinnenkult war Sex an sich in diesem Zusammenhang eine heilige Handlung und nicht selten ging die Hohepriester an bestimmten Festtagen eine "heilige Ehe" (für diesen einen Tag ein), in dem sie sich im Namen der Göttin mit dem Gott (meistens Hohepriester eines anderen Gottes) verband und einen heiligen Beischlaf durchführte.


    So in etwa ist Engils Kultur und Religion zu verstehen - und damit auch die Freizügigkeit der Mädchen und Jungen.


    Von Nona lesen wirst du auf jeden Fall noch - ob es das ist, was du erwartest, bleibt abzuwarten. ;-)

    SiCollier : Ja, die Priesterinnen sind verschworen mit Liandra. Es wird am Ende des 1. Zyklus erwähnt, dass Liandra sich zurückgezogen hat und den Tempel nicht mehr verlässt.
    Zugegebebermaßen habe ich das aber nur so nebenbei erwähnt.


    Bzgl. der Deutschen Einheit und S. 278 f - ich hab mal nachgeblättert - aber was genau meinst du?


    Also, Xirias Entwicklung zu beschreiben, war wirklich mein Highlight des Romans. So etwas liebe ich heiß und innig - psychologische und philosophische Entwicklungen ... seufz ... könnte ich nur noch tun, wenn ich dürfte. :pille :lache


    Bei die Nebel von Avalon ist es so, dass die Herrin vom See darum kämpft, die alte Religion zu erhalten und die Menschen dafür manipuliert.
    So wird zuerst die Geschichte von Uther und der Lady Igraine erzählt, aus deren Verbindung Arthus entsteht, der wiederum mit seiner Schwester Morgaine (manipuliert durch die Herrin vom See) Mordred zeugt - dann wird die Geschichte von Arthus und seiner Königin, die dann schließlich mit Lanzelot durchbrennt usw. erzählt - heißt, ganz ähnliche Erzählweise.
    Es werden durchaus kurze heftige Liebesgeschichten, Hass und auch Intrigen zwischen den einzelnen Charakteren erzählt, aber sie dienen zu einem höheren Ziel, führen nur zum nächsten Schritt in der Geschichte, manipuliert durch die alten Götter.


    Was die "weisen" Waldfrauen angeht - dass sie nicht immer so weise und allwissend sind, wie die Menschen glauben - davon auch noch mehr im 3. Zyklus.


    Ansonsten ist es aber so, dass Greife auch bei Waldfrauen nicht unbedingt beliebt sind. Sie mögen ja auch keine Schjacks.

    SiCollier : Ich glaube, mir wären weder die engilianischen Priester noch die aus Dungun geheuer ... mir wäre wahrscheinlich grundsätzlich kein Priester geheuer. Alle, die im "Namen der Götter" Macht ausüben und willkürlich handeln wären mir nicht geheuer.


    Ja, ich denke der Erzählstil behält sich eine gewisse Distanz zu den einzelnen Charakteren vor - das soll ja auch so sein ... es soll ja ein Breitbildpanorama entstehen. Außerdem soll eigentlich kein Charakter bevorzugt "gemocht" werden, damit die übergeordnete Geschichte im Vordergrund bleibt.


    Akari war von meiner Seite nicht als Sympathie- oder Mitleidscharakter angelegt - deshalb leidet man nicht so stark mit ihr. Sie ist wie die meisten Charaktere ein kleiner Spielstein auf dem göttlichen Schachbrett. ;-)


    Und ja genau - du hast es richtig erkannt - es gibt eine übergeordnete Handlung, der die Charaktere folgen müssen, nicht umgekehrt.
    Es ist eine klassische Erzählung - tatsächlich wie eine alte Sage oder Legende.


    Das mit dem "Epilog" für den ersten Teil hatte ich tatsächlich überlegt - denn genau so war es ja auch gedacht - der Abspann für den 1. Zyklus. Aber da es nicht üblich ist einen Epilog innerhalb eines Buches anzusetzen und das wahrscheinlich auch wieder Verwirrung bei dem einen oder anderen ausgelöst hätte, habe ich es so stehen lassen.


    Also von Tudi Carnaven habe ich bisher "Das Zeitalter der Fünf" gelesen und fand es eigentlich bis auf einige Längen und Handlungsstränge die zum Fortgang der Geschichte unnötig gewesen wären, eine interessante und individuelle Geschichte.
    Vor allem bin ich jetzt "Veez-Fan" (Insider) :grin
    Wobei ich aber sagen muss, dass es hier m. E. das Gleiche ist - eine übergeordnete Geschichte und die Personen ordnen sich ihr unter und kommen einem nicht auf eine Herz-Schmerz-Art nahe.


    Faraday : Auf jeden Fall kann man sich denken, dass Mador zumindest charakterlich ein hervorragender Nachfolger für Karok sein wird. :rofl

    SiCollier : Na immerhin bist du in der Lage, einen PC neu zu installieren - ich wäre aufgeschmissen und am Rande der Verzweiflung. :help


    Ansonsten - zum 3. Zyklus schweige ich weiter eisern ... außer dass Lin der Hauptcharakter sein wird und die Götter eine größere Rolle spielen ... und ich bin trotzdem ziemlich sicher, dass nach dem Lesen des "Feuerprinz" niemand sagen wird: "Das hab ich mir schon so gedacht." ;-)


    Langsam haben wir dann aber auch alle Generationen und Verbindungen durch - also ruhig Blut ... komplizierter wird es nicht mehr. :grin

    SiCollier : Doch, Notizen machen ich mir auch zwischendurch. Z. B. wenn mir zufällig eine besonders folgerichte Szene oder Handlungsentwicklung einfällt. Aber die notiere ich auch nur stichwortartig. Das reicht mir eigentlich - irgendwie ist mein Kopf da recht zuverlässig ... Sala sei Dank! :rolleyes

    giggel : Ja, natürlich lehnen weder Lin noch Tojar oder Ilana ihn ab - aber er fühlt sich anders als sie. Er fühlt, dass er viel stärkere Triebe zum Guten wie zum Bösen hin in sich trägt. Er fühlt sich durch die Erwartungen, die Tojar und Ilana an ihn stellen (Lin zur Gefährtin nehmen und Engil ein guter König sein) überfordert; und er fühlt sich von Lins Liebe und ihren Erwartungen, die sie an ihn hat überfordert. Also wehrt er sich auf die einzige Art, wie es ihm möglich scheint, denn natürlich weiß er im Grunde genommen auch, dass nicht die anderen das Problem sind, sondern er selbst.
    Doch als er dann erfährt, woher seine ganzen Probleme kommen und dass niemand ihm etwas gesagt hat, ist seine Wut natürlich groß.


    Es ist halt so, dass weder Tojar noch Ilana oder auch Lin seinem Herzen Frieden geben können. Man kann sich nur zu einer Gemeinschaft zugehörig fühlen, auf deren Ebene man auch schwingt. Und das ist bei Degan einfach nicht der Fall - er ist anders als alle anderen. Und das weiß er auch.


    Die anderen haben das Problem nicht - sie haben genügend Menschen um sich, die sozusagen von ihrer Art sind.


    Degan ist aber einzigartig und weiß, dass man ihn in einen Schuh zu pressen versucht, der ihm nicht passt - auch wenn Ilana und Tojar und sogar Lin es gut mit ihm meinen. Sie verstehen ihn einfach nicht, weil sie nicht einzigartig innerhalb ihrer Rasse sind und sein innerliches Leid nicht am eigenen Leib erfahren haben.


    Dass Tojar und Ilana Degan nichts über seine Herkunft gesagt haben, hat mehrere Gründe.


    1) Ähnliche Gründe wie auch Adoptiveltern sich lieber dafür entscheiden, dem Kind nichts von seiner wahren Herkunft zu sagen - auch in unserer Gesellschaft führt so etwas nicht selten zu Problemen und Vorwürfen, wenn die Wahrheit dann doch durch Zufall ans Tageslicht kommt.


    2) Vielleicht haben sie auch gehofft, wenn sie seine wahre Bestimmung totschweigen, würde auch die Prophezeiung und die Götterfehde dadurch ein Ende finden - immerhin war es jetzt lange friedlich in Engil ... warum also schlafende Hunde wecken.


    3) Sie haben seine Seelenqual und Andersartigkeit unbewusst gespürt und wollten dagegen wirken - nach dem Motto - irgendwann wird er sich schon in die Gemeinschaft einfügen und seinen Weg machen.

    giggel : Ich sags ganz offen - Xiria ist meine Lieblingsfigur aus dem Buch - es war auch eine Herausforderung ihre Charakterentwicklung zu schreiben ... die Art, wie sie sprechen lernt und langsam Worte mit Gefühlen in Verbindung bringt ... wie sie enttäuscht wird, herumirrt, und in ihrer Verzweiflung immer tiefer in ihrem Groll gegen die Menschen versinkt. Xiria ist für mich tatsächlich der stärkste Charakter des Buches. :-)


    Und Liandra - es ist nicht viel anders als heute. Diejenigen, die sich als Vertreter der Götter (bzw. Gottes) auf Erden sehen sind oftmals doch fehlbarer als normale Menschen.
    Zudem ist Liandra durch ihre Erlebnisse verbohrt und verbittert geworden.


    Xiria wegzugeben, hätte sie sich nicht gewagt - allein die Tatsache, dass jemand gewusst hätte, dass sie von einem Greif geschändet worden ist, wäre fürchterlich für sie gewesen.
    Man hätte sie fortjagen können oder ihr zumindest das Priesterinnenamt entziehen. Im Grunde genommen fühlt sie sich durch die Vergewaltigung durch den Greif ihrer Reinheit beraubt.
    Lieber versteckt sie ihre Schande und lässt die Wut am lebenden Beweis für ihre Vergewaltigung aus.


    Die Waldfrauen - nun ja, sie sind Heilerinnen und auch weise auf eine bestimmte Art - aber sie sind auf der anderen Seite auch garstige und schrullige Weiber ... altersboshaft noch dazu.
    Und Xiria ist etwas, das es eigentlich nicht geben dürfte. Sie verhalten sich zwar neutral den Göttern gegenüber, aber nicht unbedingt ihren Kreaturen.


    Ich denke, die Empfindungen, die du gegenüber Degan hast, sind genau die, die du haben solltest. Er sieht sich wohl genauso. Er weiß nicht, wo er hingehört, leidet unter seinem Jähzorn und seiner Wut und ist aggressiv durch seine Entwurzelung. Er gehört nicht zu den Menschen und nicht zu den Greifen.
    Er ist jemand, der außerhalb jeder Gemeinschaft steht - und jedes Wesen sehnt sich nach Gemeinschaft und jemandem, dem man sich verwandt und verbunden fühlen kann.
    Er ist nicht schlecht, aber er ist auch kein Samariter. Aber immerhin ist er auch kein Lügner und Heuchler. ;-)