Leid zu erfahren und daran zu wachsen, das halte ich im Leben durchaus für wichtig und richtig. Aber ich denke, man kann auch ein guter und sehr selbstlos helfender Mensch werden, ohne zuvor völlig erbarmungslos gemartert worden zu sein. Gott sei Dank kenne ich dafür einige Beispiele, um das guten Gewissens behaupten zu können.
Dennoch möchte ich auch Froschis Ausführungen gar nicht von der Hand weisen, im Gegenteil.
Aber wenn Britt sogar einräumt, dass sie im Falle Alicia Collums nicht mehr beschwören möchte, ob sie dann noch genauso empfinden würde, kann ich dazu nur sagen: Genau!!! Warum muss es so viel Leid sein, dass eigentlich gar nichts mehr geht, wenn auch die Hälfte völlig gereicht hätte?
Aber gut, es gibt so vieles, was wir dabei nicht berücksichtigen, weil nicht wissen, warum es aus irgendeinem Grunde vielleicht ja doch Sinn macht, wenn wir es bis zum Ende sehen könnten ...
Mir kam gerade ein Gedanke, den ich gern noch ergänzen möchte.
Vielleicht verhält es sich manchmal sogar genau umgekehrt, dass Menschen, die viel zu tief im eigenen Leid stecken, gar nicht wirklich die Kraft haben, anderen Menschen zu helfen. Sondern dass Menschen, denen es gut geht und die den Kopf frei haben, viel eher dazu in der Lage sind?