Beiträge von C.N.

    Zitat

    Original von SiCollier


    Wie bitteschön sollen unter diesen Voraussetzungen alte und kranke Menschen im Familienverbund versorgt werden? Es gibt schlicht und einfach keinen ausreichend großen Familienverbund, der so was auffangen könnte, mehr.


    Und mir ist klar, daß auch ich einmal in einem Heim enden werde, sollte ich meines Vaters (Gesundheits- bzw. Krankheits-)Schicksal teilen. Es sei denn, ich merke es rechtzeitig und ziehe die Konsequenzen daraus.


    Es ist so traurig und ernüchternd, aber ich kann Dir nur völlig beipflichten. Ich sag´ ja, fast habe ich das Gefühl, alles entwickelt sich eher rückwärts, anstatt vorwärts und zum Licht hin. Darum fürchte ich auch, könnte es auf Kreta nur eine Frage der Zeit sein, zumal sich die Tendenz in einer Großstadt wie Athen doch schon leicht dahingehend abzeichnet.


    Auch mich wird so ein elendiges Heim-Ende wohl erwarten und ich hoffe wie Du ganz inständig, dass ich es vielleicht vorher merke und die Chance haben werde, rechtzeitig Konsequenzen daraus zu ziehen.


    @ Britt


    Ich danke Dir sehr für Deine Beiträge zu all meinen offenen Fragen, die mir wie immer noch manches verständlich gemacht haben. Für mich kann ich sagen, dass das wirklich ein ganz schätzenswertes Buch ist, dass man immer mal wieder lesen sollte. Ich fand es - wie schon mal gesagt - sehr bildlich und verständlich geschrieben.


    Schön, dass es diese LR gab, auch wenn doch leider viele schon recht bald ausgestiegen sind, darum möchte ich Dir und SiCollier um so herzlicher für alle Worte danken!!!

    Gern möchte ich auch noch einmal auf das Thema zurückkommen, als ich vom Vergleich Griechenlands zu Deutschland schrieb. Es ging mir damals nicht nur um das „hellere“ Wetter, sondern auch darum, dass ich vermute, dass die Menschen, die dort geboren werden, dieses hellere Licht vielleicht auch deshalb haben, weil sie vielleicht auf ihrer Wanderung schon weiter sind als wir und sie darum möglicherweise in eine schönere Umwelt geboren werden. Das klingt brutal, aber könnte ja vielleicht so sein? Dass sie auf einer höheren Bewusstseinsebene zu lernen haben und ihnen dafür „nettere“ Umstände geschaffen werden? Ich erlebe oft (Ausnahmen selbstverständlich immer ausgeschlossen), dass die Menschen dort weiter sind als wir, weil sie sehr viel wärmer und mitmenschlicher sind, hilfsbereiter und aufopfernder in jeder Beziehung, vor allem familiär.


    Vor wenigen Jahrzehnten war das allerdings auch hier mal so, dass unsere Familienmitglieder nicht ins Heim gegeben wurden, wenn sie alt waren und nicht genug Zeit für eine familiäre Pflege da war. Heute gibt es so etwas auf Kreta nach wie vor nicht, sondern wäre undenkbar! Die alten Menschen gelten als weise und erfahren und werden hoch verehrt. Nichts desto trotz geht leider auch dort die Entwicklung genau dahin und ist in Großstädten wie Athen vermutlich schon weit vorangeschritten. Man könnte doch also fast denken, hier wie dort geht die Entwicklung leider rückwärts, anstatt sich zum Guten zu entwickeln?

    Ich habe das Buch leider jetzt erst ausgelesen und würde mich sehr gern noch mit Euch über meine offenen Fragen austauschen:


    Zitat S. 77
    "Mache das nicht mit den Puppen, Veronika", sagte Johannes Wanderer ... Stelle zwei Stühle für uns hin, aber nicht die Puppen. An die Puppen kommen so leicht allerlei Schatten heran und heften sich an sie und wachsen, größer, als du sie haben willst."


    Das verwirrt mich schon ziemlich, weil schließlich so viele Kinder mit Puppen spielen und das ja verhängnisvoll wäre, wenn es so gefährlich ist?


    Zitat S. 161
    "... es ist ein Rest in ihr von der kleinen Madeleine Michaille, der sich noch lösen muss. Ihre Liebe in jener Zeit nahm ein zu schnelles und schreckliches Ende ... und es ist ihr auch kein langer Weg auf der Erde bestimmt. Nur den Rest der kleinen Michaille muss sie überwinden ... Nur darf sie die Bürde, die noch zu tragen ist, nicht schwerer auf sich laden, als sie ist. Sonst geht sie in die Irre."


    Ich verstehe nicht, warum es so schlimm ist, wenn man jemanden geliebt hat, ihn auch in einem nächsten Leben wieder trifft und sich sehr zu ihm hingezogen fühlt? Warum muss sie das überwinden? Geht es nicht auf der Wanderung hin zum Licht genau darum, um Liebe, Mitgefühl und Mitmenschlichkeit allem Leben gegenüber? Außerdem waren Veronika und Johannes Wanderer über viele Leben immer sehr eng miteinander verbunden, da verstehe ich das Problem nicht, warum Veronika dieses Mal NUR inkarniert ist, um sich von ihm lösen zu sollen?


    Zitat S. 163
    Es ist sehr selten, dass diese Wesen weinen. "Muss ich allein zurückbleiben im Hause der Schatten?" fragte er. Der Engel sah ihn an. "Es ist ein wenig früh für Dich, Magister Mützchen", sagte er, "aber du hast geweint. Tränen sind der Zoll für den Garten Gottes. Komm mit."


    Das verstehe ich noch weniger. Wenn allein Tränen ausreichen, um nicht allein zurückbleiben zu müssen, wenn jemand vor einem geht, den man innig geliebt hat oder ihm sehr nah verbunden war, warum geschieht das dann fast nie im wahren Leben? Warum wurde z. Bsp. Ann nicht durch ihre Tränen erlöst und hätte wieder bei Chris sein dürfen? Zumal der Engel auch sagt, es ist ein wenig früh für Dich. Das klingt mir doch mächtig nach Wunschkonzert?


    Zitat S. 164
    "Schneewittchen schläft im gläsernen Sarg" ... denke daran und hilf, sie und uns alle daraus zu erwecken, kleine Veronika"


    Warum soll Veronika in Montsalvat eigentlich helfen, andere zu erlösen? Muss nicht jeder selbst seinen Weg zum Licht hin wandern? Sind im Gral all die Seelen versammelt, die schon erleuchtet sind oder wie muss ich das richtig verstehen?


    Zitat S. 167 / 168
    Auch Aron Mendel war gekommen. Er ging nicht aufrecht, wie man ihn zuletzt gesehen, sondern gebeugt, wie damals, als er noch den schweren Kasten schleppte. Er wusste es, die Bürde, die man heute im Hause der Schatten trug, war schwerer, als alle die Lasten, die er jemals getragen.


    Warum geht Aron Mendel plötzlich wieder gebeugt? Seine Bürde war ihm doch genommen - passiert das nur aus Mitgefühl für Johannes Wanderer und alle Hinterbliebenen Veronikas oder hat das eine andere Bedeutung?


    Aber Johannes Wanderer sah alt aus, die Bürde dieses Winters war allzu schwer gewesen, und er trug immer noch an ihr.


    Habe ich es richtig verstanden, dass Johannes Wanderer so bedrückt war nach Veronikas Tod, weil er Veronikas Bürde auf sich genommen hat? Und ihre Bürde wäre ja gewesen, sich von ihm zu lösen, darum muss im Umkehrschritt er nun leiden, dass sie aus seinem Leben fort ist und er allein zurück blieb? Mir ist schwer verständlich, warum Johannes Wanderer auf einen Schlag völlig verändert zu sein scheint, gar nicht mehr so weise und erleuchtet wie zuvor, sondern müde, deprimiert und schwer an seiner Last tragend ...

    Original von MagnaMater


    Nein, CN, man kann diese Darkover- bücher völlig unvoreingenommen sofort beginnen, es werden in wichtigen dingen immer rückblicke gemacht, auch bei 'zusammenhängenden geschichten' sie wurden auch nicht in reihenfolge geschrieben, hauptbuch zuerst, pre-&sequel später, und MZB widerspricht sich oft selbst - und ja, ich halte sie für einer lektüre wert, trotz allem... ;-)


    Original von SiCollier
    @ C.N.


    Im Prinzip hat MagnaMater recht. Jedoch würde ich die Trilogie auch als solche lesen, nämlich:


    - Band 1 „Die zerbrochene Kette“
    - Band 2: „Gildenhaus Thendara“
    - Band 3 „Die schwarze Schwesternschaft“


    da es doch recht starke Bezüge zwischen den Büchern gibt, deren Unkenntnis etwas das Lesevergnügen trübt. Mir waren in diesem Fall eigentlich die je etwa vier Wochen Abstand zu lange, weil ich manche Details vergessen hatte.


    Ich danke Euch beiden für die wertvollen Infos und werde mich zu ggb. Zeit entscheiden ...

    Liebe Britt, SiCollier & Ihr anderen LR-Beteiligten,


    ich hatte versprochen, mich am vergangenen Wochenende hoffentlich wieder zur "Veronika" zu melden und möchte mich sehr entschuldigen, dass daraus nichts geworden ist, weil mein Kätzchen mich Tag und Nacht in Anspruch genommen hat.


    Ich hoffe aber, dass die Interessierten auch nächste Woche noch hineinschauen werden ...


    Auf eine nochmals gute, aufflammende Diskussion zwischen uns


    herzlichst C.

    OT
    @ SiCollier (und Britt)


    Terra ist der Planet Erde. Darkover wird als Ort starker Emotionen, Grenzerfahrungen, unvorhergesehener Überraschungen und gefährlicher Abenteuer geschildert. Terra wirkt dagegen als langweilige, verplante, oberflächliche und von platter technologischer Rationalität bestimmte Welt.


    Der Konflikt beim Zusammenprallen dieser Welten wird in der Regel nicht als gewaltsame militärische Auseinandersetzung geschildert, sondern als gefühlsbetonter Konflikt im Inneren einer Hauptperson, als ein ähnlicher Vorgang wie das Verlieben, das unwiderrufliche Zuwenden zu einem neu gefundenen Partner oder auch ähnlich wie die Konversion zu einer Religionsgemeinschaft.


    Die Hauptperson, die sich für Terra oder Darkover entscheiden muss und oft für Darkover entscheidet, ist häufig von terranischer oder gemischter Abstammung und findet auf Darkover a.) ihre Heimat, b.) die Lösung für alle ihre alten Probleme, und c.) eine Reihe neuer Probleme, die viel schwerwiegender sind als die alten, aber etwas sind, wonach die Hauptperson unbewusst immer gesucht hat.


    Am Ende des Buches trennen sich die Wege. Im Gegensatz zur Romanfigur muss der Leser zurück in den Alltag. Er erlebt das Abenteuer also risikolos mit, aber andererseits umfasst das Happy-End leider nicht die eigene Person.


    Wenn ich das so lese, könnte ich mir fast vorstellen, auch eines Tages in den Strudel der Darkover-Fans zu geraten ... Aber langsam, langsam und erst mal wieder zurück zu unserer LR.


    OT

    Original von SiCollier
    @ C.N.
    Darkover ist der Name des Planeten, auf dem ich gerne leben würde. Das ist der Planet mit der blutroten Sonne und den vier Monden. Der Planet, auf dem es im Winter so kalt ist, daß der irdische Nordpol warm dagegen erscheint.


    Oje, wie Du weißt, wäre auf diesem klirrend kalten Planeten zu leben, für mich der reinste Horror, da kann die Sonne dort noch so blutrot sein.


    Aber "Die schwarze Schwesternschaft" werde ich auf jeden Fall lesen und bin gespannt, wie ICH all das von Dir Beschriebene empfinden werde? Ob ich auch fassungslos davor stehe, dass jemand seinen Rucksack für eine Bergtour nicht perfekt gepackt hat, oder das völlig unwichtig finde, weil es um ganz andere, viel wichtigere Botschaften in diesem Buch geht? Im Moment stimme ich Dir völlig zu, dass es in einem Roman bzw. Fantasy-Buch im Gegensatz zu einem Sachbuch überhaupt nicht darauf ankommt.


    Danke für den Lacher, den ich in diesem Zusammenhang hatte, als Du schriebst, "entsprechend den Regeln des Alpenvereins gepackt"! Und danke für all die Links, die ich mir gleich noch anschauen werde!

    Original von Britt
    Du musst dabei bedenken, dass nach dem Denkmodell der multidimensionalen Persönlichkeit im ewigen JETZT alle Entwicklungsstufen von uns (=Gott) ja schon existieren. Also natürlich auch die bereits vollkommene. Stell dir Gott in milliarden von winzigen Partikeln vor, die er ausgesandt hat, damit sie sich innerhalb der Materie selbst erfahren, bevor sie zu ihm zurückkehren. Das sind wir. Und wir sind natürlich auch schon der "fertige" Gott, weil der zur selben Zeit (die es ja nicht gibt *gg*) ja auch schon existiert. Diesen göttlichen Funken in uns nennen manche das "Höhere Selbst", und das meine ich auch, wenn ich schreibe, wir sollen hier erfahren, wer wir sind (= wir selbst sein). Ich hätte besser schreiben sollen, erfahren, wer wir sein werden - unserem Höheren Selbst =Gott ähnlich werden. Wir sind ja schon alles gleichzeitig auf allen Entwicklungsstufen, nur müssen wir jede einzelne durchleben, um die Quintessenz der Erkenntnis/Erfahrung, wegen der Gott uns (Adam und Eva) aus der Einheit (Paradies) verstieß, zu verinnerlichen.


    Ich bin mal wieder tief beeindruckt, wie grandios Du das beschrieben hast. Jetzt verstehe ich auch endlich die "Zeit im Jenseits"-Thematik. Ich habe sogar das Gefühl, durch diese Worte überhaupt den ganzen tieferen Sinn und Hintergrund mit all den komplizierten Zusammenhängen zum ersten Mal ganz ohne Wenn und Aber verstehen zu können. Dafür danke ich Dir riesig!!!


    Original von Britt
    ... aber mir ist klar, dass wir wohl alle noch unser blaues Wunder erleben werden, wenn wir erfahren, in wie vielen Dingen wir uns geirrt haben.


    Ich habe diverse dieser blauen Wunder schon genau während unserer LR erlebt! Gott sei Dank - ich verstehe das Leben seit einigen Tagen ganz anders als zuvor.

    Zitat

    Original von SiCollier
    @ C.N.
    Der „Brandner Kaspar“ in der Theaterinszenierung gehört zu meinen absoluten Lieblingen. < Hier > ist der Wikipedia-Eintrag (mit kompletter Inhaltsangabe). In der von mir zitierten Stelle, die im Himmel spielt, geht es darum, wer schon alles dort oben ist. Karl der Große eben nicht, weil er im Krieg gegen die Sachsen letztere abgeschlachtet hat. (Da hilft es auch nichts, wenn das im Namen des Glaubens geschehen ist.)


    Jetzt hab ich endlich doch noch nachvollziehen können, worum es Dir ging. Ich danke Dir für die Mühe! Und auch für den interessanten Link!


    Tja, nach wie vor ist mir die Thematik "Zeit im Jenseits" etwas schleierhaft, weil sie hier ja wichtig ist und es sie gibt und ich nicht nachvollziehen kann, wie das Diesseits und das Jenseits gleichzeitig existieren, wenn es dort keine Zeit gibt? Auch wenn ich das Orangen-Prinzip an sich, das Britt zitiert hat, völlig logisch finde, so kann ich es mir im Zusammenhang nicht vorstellen. Aber muss ich das? Eigentlich nicht. Es wäre nur schön, es zu verstehen ...

    Original von SiCollier
    Das bezog sich auf das Fehlen der Zeit im Jenseits. Zitiert habe ich eine Stelle aus dem Theaterstück "Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies" mit Fritz Straßner, Toni Berger und Gustl Bayrhammer. Letzterer spricht in seiner Rolle als "Portner" (= Petrus) den von mir erwähnten Satz über Karl den Großen, der noch nicht im Himmel ist, sondern noch im Fegefeuer schmort. Eben weil er die Sachsen abgeschlachtet hat.


    Ich kenne all das nicht und kann leider auch somit nichts damit anfangen. Ich fürchte, mir muss geholfen werden, als wäre ich ein dreijähriges Kind, kann das jemand?

    Original von SiCollier
    Nein, ich bin derjenige, der das Buch zum ersten Mal las. Die anderen kannten es fast alle schon. Das Problem gab es schon öfters. Es hat mE wirklich mit der Erwartungshaltung bzw. der Erwartung, was ein Buch leisten soll/kann/muß und was nicht zu tun. Ich weiß inzwischen, daß ich da recht alleine auf der Flur stehe (nicht nur in den Darkover-Leserunden, auch sonst fällt mir das immer öfter auf).


    Ok, die anderen kannten das Buch schon, wollten gern eine LR machen und waren nun von Deiner Ansicht völlig überrascht??? Warum aber wollten sie die LR überhaupt machen, wenn sie schon wussten, sie mögen das Buch nicht???


    Was meinst Du eigentlich überhaupt mit Darkover-Büchern??? Sorry, ich bin da wirklich nicht bewandert. Ist das eine Einstufung wie Krimi, Autobiographie oder was drückt dieser Begriff aus?

    Original von SiCollier
    (Betrifft MZB: Die schwarze Schwesternschaft)
    Die Grundfrage ist, was erwarte ich von einem Roman. Und das ist bei mir offensichtlich etwas völlig anderes als bei den anderen.


    Wahrscheinlich haben die anderen wirklich etwas völlig anderes erwartet? Andererseits hat jeder dieselbe Ausgangsbasis, niemand der LR kennt das Buch zuvor, sondern kann sich nur grob orientieren anhand des Buchrückseitentextes, des Covers oder Deiner Rezi etc. Darum glaube ich fast eher, das Thema ist ihnen vielleicht zu befremdlich, möglicherweise zu weit entfernt vom eigenen Gesichtspunkt oder Ähnliches?


    Original von SiCollier
    Worauf (auf welche Einstellung bzw. Überzeugung) ich mich bei meinen weiteren Ausführungen bezogen habe wird deutlich, wenn man sich etwa Glaubensdiskussionen hier im Forum durchliest. Da wird die moderne Wissenschaft zum Gott erhoben, neben dem keine weiteren Götter existieren dürfen.


    Oh je, die moderne Wissenschaft zum Gott zu erheben, neben der keine weiteren Götter existieren dürfen, ist so ziemlich das Schlimmste, was ich mir vorstellen kann. Ich halte sie eher für wichtig, gut und manchmal richtig. Aber nichts anderes daneben gelten zu lassen, ist für mich absurd und völlig engstirnig. Die moderne Wissenschaft fragt sich doch heute noch so vieles, was vor Jahrtausenden offensichtlich keine Frage war und schlicht real existierte.

    Original von SiCollier
    Drum kann das ja auch mit dem Fegefeuer nicht so richtig funktionieren - das setzt nämlich das Vorhandensein von Zeit voraus. Oder wie es im „Brandner Kaspar“ auf die Frage nach Karl dem Großen so schön heißt: „Der ist noch nicht heroben (= im Himmel). Wegen den Sachsen.“ :grin )


    Tut mir leid, verstehe ich irgendwie nicht ...?


    Original von SiCollier
    Um es nochmals zu wiederholen: Gott / das Jenseits, da stimme ich völlig mit Campbell überein, ist jenseits des menschlichen Denk- und Vorstellungsvermögens. Mit anderen Worten: für uns nicht und in keinem Fall faß- und verstehbar.


    So ist es wohl ...!


    Ich habe fast das Gefühl, langsam immer weniger zu verstehen. Andererseits auch mehr als zuvor. Vielleicht bin ich einfach nur durcheinander und muss so vieles neu ordnen ...

    Original von Britt
    Genau das ist meiner Meinung nach auch die Quintessenz, worauf wir uns konzentrieren sollten. Unser Leben hier so menschlich wie möglich zu leben, uns dabei zu erforschen mit allen "Vorzügen" und "Schwächen", versuchen das zu sein, was wir sind. Die ständige Beschäftigung mit dem transzendentalen kann einen echt ganz kirre machen.


    Leider komme ich in dieser Woche kaum zum Schreiben, ich hoffe aber ganz fest am Wochenende! Ich bin auch mit dem Buch fast am Ende und habe mir noch viele Notizen zu offenen Fragen gemacht. Wieder andere Fragen haben sich mitunter beim Weiterlesen von selbst geklärt. Ich denke wirklich auch, zu viel verstehen zu wollen und sich zu viel mit all dem zu beschäftigen, macht einen ganz kirre. Sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, ist mit Sicherheit der beste Weg! Trotzdem neigt man ja, neige zumindest ich dazu, gern verstehen zu wollen, worum es geht, was ich mache und tue auf gewisser Grundlage.


    Ich finde ein wenig, es widerspricht sich vielleicht, wenn Du schreibst, wir sollen versuchen das zu sein, was wir sind, wenn wir uns doch weiterentwickeln sollen. Ich fürchte, dann geht es ja oftmals genau darum, von bestimmten Verhaltensmustern wegzukommen und nicht mehr so zu sein, wie wir sind, oder?


    Original von Britt
    Du kannst nicht erfassen, wie der "energetische Teil" mit uns Schritt hält, weil wir uns noch nicht mit der multidimensionalen Persönlichkeit beschäftigt haben. Tatsächlich sieht es so aus, dass es uns auf allen möglichen Entwicklungsstufen genau JETZT schon gibt, und auch die Einheit besteht bereits, denn sonst könnte Gott ja nicht allgütig und allwissend und überhaupt perfekt sein. Denn wir sind ja die Teile von Gott, die zur Einheit zurücksollen. Global gesehen sind wir das schon - nämlich mit der permanenten Persönlichkeit - unserem göttlichen Funken, auch Höheres Selbst genannt - wenn ich das richtig verstanden habe. Aber das ist wirklich kompliziert, und ich glaube, es würde hier den Rahmen sprengen.


    Leider ist es mir auch viel zu schwierig zu verstehen, obwohl Du es so genial erklärt hast. Dass die Einheit irgendwie, irgendwo schon besteht, die wir erreichen wollen, und dass es uns auf allen Entwicklungsstufen JETZT schon gibt, das sprengt wirklich meine Vorstellungskraft. Auch, warum Gott perfekt sein soll, allgütig, allwissend, wenn wir doch alle zu dieser göttlichen Einheit gehören und eben noch nicht perfekt sind? Doch Du hast recht, das sprengt hier völlig den Rahmen. Ich möchte mich am Wochenende gern erst mal mit Euch weiter über unsere "Veronika" austauschen.

    Zitat

    Original von Britt


    Ich merke gerade auch, dass ich es nicht so erklären kann, wie ich es empfinde, wohl, weil ich es auch nur intuitiv erfasse.
    In irgendeinem meiner vielen einschlägigen Bücher gibt es ein paar Beispiele, die es uns leichter machen sollen, die Geichzeitigkeit allen Lebens zu erfassen. Irgendwo hab ich das Beispiel mit der Orange gelesen: Man solle sich vorstellen, in der Mitte einer Orange zu stehen und von den Spalten umgeben zu sein. Je nachdem, wohin man schaut, kann man immer nur eine dieser Spalten ansehen, obwohl die anderen zeitgleich um ums herum vorhanden sind - wir können sie nur nacheinander erfahren, weil wir den Blick nur immer in eine Richtung richten können.
    Oder das Beispiel mit dem Buch: wir können immer nur eine Seite des Buches lesen, obwohl das gesamte Buch in seiner Ganzheit schon existiert. Trotzdem können wir es nicht auf einen Blick erfassen. Wir brauchen Zeit, um und Seite für Seite (Leben für Leben) durchzuarbeiten.


    Nachdem ich im ersten Augenblick in der fantastisch einleuchtenden und für mich wunderschönen Erklärung mittels der Orange schwebte, ich danke Dir auch ehrlich dafür, damit kann ich erst mal gut "leben", kamen dann aber doch wieder ein, zwei Fragen hoch. Denn irgendwie trifft das ja alles nur auf unsere hiesige, polare Welt zu. Doch der restliche energetische Teil ist ja genauso existent und er muss doch - plump gesagt - mit uns Schritt halten? All die Seelen brauchen ja schon ihre Zeit, sich zu entwickeln, nachdem sie sich einmal dafür entschieden haben, sich aus eigener Kraft bewusst werden zu wollen, dass wir alle zusammen gehören. Wenn das der Urgedanke war, so geht dies doch nicht von heut auf morgen? Noch plumper gesagt, wenn wir alle mal eins waren, wenn der Gedanke Gottes oder unser aller Gedanke eben war, einfach so wollen wir nicht glücklich miteinander harmonieren, sondern wir wollen es erst selbst bewusst erfahren, erleben, durchleiden, dann gab es den sog. Urknall, dass wir alle getrennt wurden, wozu, wenn wir im selben Moment schon wieder beisammen sind oder waren? Das macht doch keinen Sinn? Das braucht doch Zeit?


    Ich glaube dennoch, dass mir diese LR ganz viel Neues gebracht hat. Es wird jetzt vielleicht auch zu wissenschaftlich präzise. Das ist in meinen Augen gar nicht Sinn und Zweck. Für mich gilt nach wie vor, wenn wir es schaffen, im täglichen Leben trotz Frust und Einerlei IMMER unser Bestes zu geben, gütig und mitmenschlich zu sein, gerade auch Menschen gegenüber, die wir nicht so mögen, dann würde das so viel bewirken, dass die ganze Welt eine andere wäre. Und dann wären wir auf dem Weg zum Licht. Mehr ist doch vielleicht gar nicht gemeint, oder???


    Wenn wir das täglich und in jeder Situation schaffen würden, ganz selbstlos und weitschauend, dann denke ich, wäre mehr gar nicht nötig. Dann kämen wir so viel weiter, wir alle, die wir letztlich im selben Boot sitzen. In meinem Umfeld zumindest sind wir alle (ich inbegriffen) noch sooooooooo weit davon entfernt, dass ich über Zeit gar nicht nachdenken mag. Aber das ist für mich der Gedanke des Buddhismus und das ist für mich, was ich der Bibel entnommen habe.

    Original von Britt
    Ich verstehe es nicht, aber ich glaube es.


    Original von SiCollier
    Die Anmaßung des heutigen Menschen besteht jedoch darin, davon auszugehen, alles, aber auch wirklich alles, verstehen zu können. So was nennt man dann Wissenschaftshörigkeit (um den Begriff „Gläubigkeit“ in diesem Zusammenhang zu vermeiden).


    Hier möchte ich wirklich gern entschieden widersprechen! Das Zitat ist ja a) nicht von Britt, sondern aus Kybers Buch, weil der "blöde" Peter es immer sagt. Aber b) habe ich irgendwann kürzlich selbst mal geschrieben, dass ich das auch kenne, Dinge zu bejahen und zu glauben rein intuitiv. Und meiner Meinung nach hat das nicht das geringste mit Wissenschaftshörigkeit zu tun, auch nicht mit bedingungsloser Gläubigkeit (zumindest nicht bei mir!), sondern ich verabscheue beides. Ich bilde mir immer gern selbst eine Meinung. Natürlich muss ich im Leben immer mal wieder auf irgendwelche für mich neuen Dinge gestoßen werden, aber warum ich dann manchmal sofort einen Zugang finde oder Abneigung verspüre, das sei dahingestellt. Hörigkeit oder sinnlose Leichtgläubigkeit nenne ich es jedenfalls dann nicht, sondern stimme wirklich Peters innerer Empfindung zu, ich verstehe es zwar noch nicht wirklich, aber da ist etwas dran, ich glaube es.