Schön das ich heute ein bißchen später zur Arbeit muss, da konnte ich doch glatt noch ein bißchen weiter lesen (na ja, ich hätte auch was "sinnvolles" im Haushalt tun können - aber das läuft ja nicht weg
)
Priskas Entwicklung nach der Hochzeit mit Adam gefällt mir. Wie sie die kleinen Annehmlichkeiten ihres neuen Lebens genießt ist schön beschrieben. Auch ihr Zusammenleben mit Adam gefällt mir: die Beziehung ist von gegenseitigem Respekt, Verständnis und durchaus auch Zuneigung geprägt (was damals sicher nicht selbstverständlich war und auch heute - leider - nicht immer ist).
Priska kann endlich tun, was sie schon immer tun wollte - heilen - wenn auch "nur" als Gehilfin von Adam. Da er ihren Rat aber gern hört und auch annimmt hat sie damit ja durchaus eine gewisse "Macht".
Trotzdem erkennt man schon bald, das in Priskas Leben etwas fehlt: nämlich echte (auch körperliche) Liebe. Eigentlich reicht es Priska ja aus, was Adam ihr an Liebe zu geben hat - bis sie merkt, das es in der Stadt immer noch Gerede gibt und die Leute eine "Scheinehe" vermuten. Nur um das zu widerlegen, versucht sie Adam zu verführen (schön beschrieben übrigens - wie sie zu dem Trick mit den verbunden Augen greift) - ich glaube, an diesem Abend erkennt sie zum ersten Mal wirklich, was in ihrer Ehe fehlt, nämlich die körperliche Nähe, die etwas sehr Schönes sein kann. Und sie muss auch erkennen, das Adam ihr diese Nähe niemals geben kann.
Obwohl ich davon überzeugt bin, das er gern würde ... er leidet schon unter seiner Homosexualität, er achtet Prisca wirklich und er würde ihr auch gern ein Kind schenken (und sei es nur, um dem Gerede der Leute ein Ende zu machen - nicht mal um seinetwillen sondern vor allem wegen Priska). Aber er kann eben einfach nicht aus seiner Haut ...
Themenwechsel:
Die Sache mit dem toten Hund fand ich auch zum Schütteln!
War das wirklich so ?!? - gut das ich damals nicht gelebt habe!
Ich meine, die Herstellung vom Schmalz um damit das Kind ein zu reiben mag ja noch angehen - aber als Priska dann sagt, das die Magd ihrem Kind davon auch zu essen geben soll ist mir doch ganz anders geworden ...
@ Ines
Bei der Herstellung des Diaphragmas bin ich noch nicht - aber das Gespräch mit deinem Frauenarzt ist einfach
klasse.
Ob ich zu einem homosexuellen Arzt gehen würde? Keine Ahnung, ich habe mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken um die sexuelle Orientierung meines Arztes gemacht - da gibt es anderes, was für mich Wichtiger ist: das er kompetent rüberkommt - das ich ihm vertrauen kann - das er mich ernst nimmt ...
Was in einer Ehe wichtig ist? Ich glaube, die Mischung muss stimmen - und vor allem müssen beide Partner auf derselben Wellenlänge schwimmen. Ich denke, Vertrauen, Zuneigung, Ehrlichkeit sind sehr wichtig. Ob körperliche Nähe wichtig ist? Für die meisten Menschen wohl schon - und dann ist es für eine dauerhaft glückliche Beziehung wohl erforderlich das auch da Harmonie herrscht. Sonst wird auf Dauer wenigstens einer von beiden Partnern unglücklich werden, weil ihm einfach etwas Entscheidendes fehlt.