Beiträge von Bildersturm

    Ich hatte das auch nur allgemein geschrieben, nicht auf den Thread hier speziell bezogen.


    Wobei in diesem hier sicherlich nur Veronika undifferenziert war, aber das gab es ja auch schon anders. Wie gesagt, ich empfehle gern, wenn ich so ungefähr wüsste, welche Richtung es genau sein soll ... :grin


    Übrigens, das ist gar nicht Schuld des Threadstarters, aber eigentlich zeigt auch diese Sorglosigkeit in der Frage nach Empfehlungen, dass man ALLE Comics irgendwie gleichsetzt - ich frage ja auch nicht allgemein "Könnt ihr mir ein Buch empfehlen?", bei Graphic Novels soll das auf einmal gehen? Bitte nicht als Kritik auffassen, war nur eine Feststellung - fiel mir auf.


    Also, was genau darfs denn sein? ;-)

    Zitat

    Original von Leseschildkröte
    Bildersturm : Du scheinst dich gut mit Graphic Novels auszukennen. Kannst du mir einige Tipps geben? Welche magst du besonders?
    :wave


    Ohne deinen Geschmack zu kennen, sind Empfehlungen natürlich schwierig. Ob Graphic Novel, Bildroman, Comic, Manga oder was auch immer, die Variationen und Genres haben auch in dieser Erzählform Bestand - insofern müsstest du schon ungefähr wissen, welchem Genre du z.B. zugetan bist. In einem der verlinkten Threads hier gab es übrigens schon durchaus viele sehr unterschiedliche Vorschläge - Spiegelmans MAUS oder Satrapis PERSEPOLIS sind hochgelobte Vertreter und zählen zur Weltliteratur, andere mögen mehr die obskure Phantastik von Neil Gaiman oder Coming-of-Age-Drama wie in Thompsons BLANKETS. Ein Fingerzeig wäre also angebracht. ;-)


    Wie ich weiter oben schon anmerkte: In der Regel wird der Thread nach fünf Minuten schon von irgendwelchen vorpubertär-undifferenzierten "Comics sind Schund"-Statements überflutet oder driftet in die Aufzählung üblicher Verdächtiger a la ASTERIX und MICKY MAUS ab, deswegen ist gerade unter dem Sammelbegriff "Allerlei Buch" keine einigermaßen vernünftige Diskussion möglich. Aber all das wurde auch schon in den anderen Threads gesagt, insofern drehen wir uns ohnhin im Kreis.

    Ach du Sch ... ande. :yikes


    Aber ein Gutes hat die Sache: Klappentext und erste Seite dieses STAR TREK-Verbrechens vermögen zielgerichteter über die Edition Nove und deren Umtriebe aufzuklären, als es dieser ellenlange Thread hier je könnte. Nur ein kleiner Link, aber das beste Argument gegen DKZV, dass ich bisher gesehen habe. :lache

    Ich wollte gerade sagen, das Thema kommt mir doch aus der letzten Zeit sehr bekannt vor. :grin


    Endete aber auch nur damit, dass die einen sagten, dass sie Comics generell für Schund halten und die anderen irgendwelche Micky Maus- und Asterix-Hefte aus ihrer Kindheit zitierten. Für eine ernsthafte Diskussion von Graphic Novels ist ein Bücherforum meiner Meinung nach nicht wirklich geeignet, obwohl es schade ist.

    Ich glaube, wir haben einen neuen Threadleichen-Ausgräber im Forum (und das sogar, NACHDEM es schon Thema hier war). Herzlich willkommen, Jane! :lache


    Gilt natürlich auch für die ca. zwanzig anderen Threads, die du gerade wieder nach oben geschossen hast ... ich war schon ganz verwirrt. ;-)


    Übrigens:


    "Schreibst du flüssig oder eher abgekackt?" finde ich einen ernsthaften Bewerber um die Autorenfrage des Monats.


    Liebe Grüße,


    B.

    Ich schließe mich, zu meinem Erstaunen, auch der Mehrheit an. Bin, wie einige andere, mitten drin aus der Leseprobe ausgestiegen und hab den "Kein Leseexemplar"-Button betätigt. Mir fällt nämlich auch nichts ein, was man dazu schreiben könnte - ich könnte noch nichtmal schreiben, worum es in den gerade gelesenen sechs Seiten ging. Passiert mir allerdings zum ersten Mal - komisch.

    Sorry.


    MotW = Movie of the week. Eine Bezeichnung, die sich auch im Deutschenn eingebürgert hat und die (meist wöchentlich an einem bestimmten Tag ausgestrahlten) Eigenproduktionen der entsprechenden TV-Sender bezeichnet. Vom Budget her kleiner als ein Kinotitel, in der Produktion oftmals serialisiert oder effizient mit anderen Produktionen abgedreht, inhaltlich auf die Zielgruppe abgestimmt, in der Regel eben eher seicht und meist die Kopie eines bereits im Kino erfolgreich gelaufenenen Story-Schemas. Bei Sat 1 beträfe das den Dienstagsfilm, Pro 7 hatte das mal Donnerstags.


    EMT = Event-Mehrteiler. Erheblich aufwändiger, meistens von größeren Produktionsfirmen (am bekanntesten ist wohl Nico Hoffmanns Team Worx) im Auftrag der einzelnen Sender konzipiert und entwickelt, auf deren Zielgruppe zugeschnitten. Oftmals ein historisches Ereignis als Aufhänger und Background, dazu passend Charaktere, deren privates Schicksal sich mit dem historischen Hintergrund vermischt und sich wechselseitig beeinflusst. Liebesgeschichte (in der Regel Dreiecks-Beziehung) beinahe zwingend erforderlich. Umfang meist zwischen zwei und vier Folgen à ca. 90 Minuten, Sendetermine an Wochenenden und zu Feiertagen, beliebtestes Themengebiet zweiter Weltkrieg (Bombardierung Dresdens, Flucht aus Ostpreußen, Untergang der Gustloff, etc.) oder die Zeit danach (Mauerbau, Tunnelbau, Bergwerksunglücke, Luftbrücken und so weiter). Wanderhuren findet man dann doch weniger häufig. ;-)


    Ausführlich genug erklärt? :lache

    Zitat

    Original von Gwen
    Wir werden ja sehen, welche Schauspielerin die Marie spielt. Trotzdem, Neldel als Marie? Ich finde, sie sieht auch viel zu alt aus um ein so junges Mädchen zu spielen...


    Deswegen war ich ja für Friederike Kempter. ;-)


    Wobei ... so alt ist die Neldel auch nicht.


    Aber wie schon im anderen Thread erwähnt, ist es doch tatsächlich müßig, hier Leute wie Alexandra Maria Lara oder gar noch internationale Wunschbesetzungen aufzuzählen. Der Film wird im Auftrag von SAT 1 gedreht und soll vermutlich in deren MotW-Schema passen (für einen EMT ist die Laufzeit zu kurz) - was bitte erwarten sich die Leute hier? Hohe Filmkunst? ;-)

    Und ich hab's sogar schon durchgelesen, gestern im Bett - tatsächlich in einem Rutsch, aber nur, weil ich nicht glauben konnte, dass tatsächlich jemand SOWAS zusammenschreibt. Rezension im entsprechenden Thread und natürlich bei Vorablesen.de.


    Das nächste Mal darf's allerdings gern mal was Lesenswertes sein ... ;-)

    Dann auch mal meine Rezension dazu, leider konträr zur Begeisterung von LilStar - siehe auch Vorablesen.de: ;-)


    Hauptmanns kleine perfekte Groschenroman-Welt


    Einen Vorteil hat das 300seitige RÜCKFLUG ZU VERSCHENKEN tatsächlich: Es lässt sich in einem Rutsch durchlesen, so dass kaum Gefahr besteht, sich mehr als maximal drei bis vier Stunden über Gaby Hauptmanns superseichte Strandlektüre aufzuregen. Immerhin ...


    Der Klappentext verrät es ja bereits: Clara verlässt Langzeitfreund Paul wutentbrannt, nachdem sie ihn im Bett mit einer anderen erwischt hat - leider lässt sie damit auch die Prachtvilla und das noble Leben in Kölns Schickeria zurück. Einzig und allein Tochter Katie bleibt ihr, als sie vorläufig wieder bei ihrer Mutter einzieht. Vor den Neuanfang hat der liebe Gott natürlich (zumindest im modernen Frauenroman) die Selbstfindung gesetzt, also sponsort Claras Mutter eine Woche Mallorca, und unsere Heldin findet sich bereits eine Seite weiter im rustikalen El Arenal wieder, wo sie etlichen wandelnden Klischees begegnet, Freunde kennenlernt, eine Chance zum Neuanfang bekommt und bald sowohl ihre Rache an Paul als auch den neuen "Latin Lover" Andres genießen kann ...


    Natürlich gehöre ich nicht zur weiblichen Zielgruppe der Autorin, aber in der Regel kann man mir auch einen anspruchslosen Alltagsroman unterjubeln, ohne dass ich schreiend die Flucht ergreife. Bei RÜCKFLUG ZU VERSCHENKEN fiel es mir hingegen sehr schwer zu glauben, dass man heutzutage tatsächlich noch mit so einem Groschenheft-Niveau bei Piper unterkommt statt bei den bunten Heftchen am Bahnhofskiosk. Ich habe das Buch überhaupt nur zu Ende gelesen, weil ich wissen wollte, ob Gaby Hauptmann tatsächlich die Unverfrorenheit besitzt, diese Klischees nicht einmal ansatzweise zu ironisieren. Um es vorwegzunehmen: Ab ca. Seite 250 legt sie sich erst richtig ins Zeug - schlimmer geht's dann wirklich nimmer.


    Alle Figuren des Buches sind Schablonen. Paul (der Ex) ist der typische Großverdiener-Kotzbrocken und natürlich ein hemmungslos eitler Pfau. Die Sachsen im Hotelzimmer nebenan sind Fans von Ballermann 6 und Jürgen Drews. Claras neue Freundinnen vom Strand entpuppen sich als gutherzige Lebenshelferinnen, während ihr neuer mallorquinischer Lover natürlich jünger ist als Clara und spanisches Feuer versprüht. Die Geschäftsleute im Buch sind bestenfalls Schlitzohren, und die im Buch auftauchenden Russen allesamt dekadente Oligarchen mit Faible für überladenen Protz statt zurückhaltende Kunst. Irgendwann registriert man die Parade an Abziehbildern nur noch mit gelassenem Schmunzeln und fragt sich, ob das Weltbild einer modernen Frau tatsächlich dem hier gedruckten Kuriositätenkabinett entspricht.


    Als wären die Charaktere nicht schon genug an literarischen Ausrutschern, bedient sich Gaby Hauptmann in der kunstlos geschriebenen Geschichte sowohl der Versatzstücke früherer Romane als auch der konstruierten Realität diverser Frauenzeitschriften. Nicht nur findet die geschaßte Clara im Endeffekt auf Mallorca ihr privates UND berufliches Glück (letzteres hauptsächlich durch eine Reihe nahezu unglaublicher Zufälle - die Insel ist anscheinend kleiner als jede Dorfkneipe), sondern auch die ihr Nahestehenden profitieren von den unerhörten Ereignissen unter spanischer Sonne. UND obendrauf erlaubt ihr ein letzter Zufall auch noch eine (höchst alberne) Rache an Paul, die sogar in einem Schreibkurs für Anfänger als kreatives Disaster gegolten hätte. Überhaupt macht die Geschichte auf den letzten fünfzig Seiten mehrere wilde Bocksprünge, wirft eine unmotivierte Kriminalhandlung samt ehrbaren Gentleman-Gaunern obendrauf, lässt seine Protagonistin sämtliche moralische Prinzipien im Dienst einer eigennützigen Sache innerhalb weniger Absätze umwerfen und gebärdet sich auch allgemein so drollig, dass man das Gefühl hat, Gaby Hauptmann hätte selbst die Lust verloren, ihr vorgeblich anspruchsloses Strandlektüren-Publikum so über den Löffel zu balbieren.


    Fazit: Was zuerst wie eine weitere generische ChickLit-Romanze beginnt, wandelt sich auf den letzten fünfzig Seiten zum kolossalen Plot-Ärgernis, das so selbst die vorgeblichen Ansprüche seiner Zielgruppe auf Gröbste unterschätzt und beleidigt. Steilvorlage für den nächsten SAT 1-Film der Woche - mehr aber wirklich nicht.

    Zitat

    Original von LilStar
    Den Hauptmann soll ich auch bekommen, aber hier ist bisher noch nichts eingetroffen. Kam das wieder per DPD?


    Ja, kam per DPD (also ParcelLetter). Als 300 Seiten-Paperback sollte es im Umschlag auch in den Briefkasten passen, ich hab meine Lieferungen jetzt alle aber sicherheitshalber ins Büro umgelenkt - nachdem ich letztens den "Schuh" vom Friseur gegenüber abholen musste, der NIE aufhat, wenn ich dran vorbeikomme. :grin


    VÖ des Buches ist zwar erst der 24.4., aber Sperrfristen gibt es in diesem Fall keine.

    Heute kam das Hauptmann-Paperback von Piper. Na ja ...


    Bin ich eigentlich der erste "Glückliche"? Anscheinend warten ja noch einige auf den Läckberg aus der Woche davor ..

    Was mir sofort dazu einfällt, ist natürlich "Die Geheimnisse von Paris". Das spielt zwar in den 1830ern, also knapp vor der Revolution, ist aber ansonsten ein klassischer (und zeitgenössischer) Abenteuer-Roman von epischer Breite. Die Älteren unter uns dürften sicherlich noch die in den 80ern entstandene TV-Serie kennen, ansonsten steht Eugène Sue generell ein wenig im Schatten vergleichbarer Autoren wie Alexandre Dumas.


    Treffende Kurzbeschreibung bei Amazon:
    Paris 1838: Ein geheimnisvoller deutscher Herzog kämpft in den verrufensten Gegenden der Stadt für Gerechtigkeit, denn im Labyrinth der nächtlichen Gassen treiben so allerhand finstre Gestalten ihr Unwesen.


    Ist erst vor kurzem wieder vom Insel-Verlag neu aufgelegt worden - wenn du also kein Problem mit 2000-Seiten-Wälzern hast, ist "Die Geheimnisse von Paris" eine eindringliche Empfehlung wert.

    Wobei das natürlich nicht ausschließlich ein deutsches Phänomen ist, schließlich werden auch in den USA dauernd Serien gnadenlos gekippt, wenn die Quoten nicht stimmen. Dennoch kann man sich drüben durchaus noch ein paar mehr Experimente erlauben - das deutsche Publikum ist da eher konservativ. Problematisch wird es hierzulande oft bei Serien mit Story Arc, denn die erfordern regelmäßiges Dranbleiben: LOST und DESPERATE HOUSEWIVES sind gute Beispiele dafür, im Prinzip auch sowas wie PRISON BREAK oder 24 - die moderne Art, Fernsehen zu machen, kommt in Deutschland einfach nicht an. Und macht man hier mal TV nach US-Art wie den von Tom erwähnten KDD, dann kollidiert man mit den Sehgewohnheiten des Publikums. Speziell für das ZDF ist das sehr gewagt, aber andererseits bedeutet deren Einsatz für das neue Konzept auch, dass man trotz schwacher Quoten eine dritte Staffel produziert.


    Weils so schön passt: Im heutigen SAT1-Film MÖRDER KENNEN KEINE GRENZEN wird, wie bei jedem deutschen "Movie of the Week" kräftig in die Vorbilderkiste gegriffen - und diesmal fischte man sich tatsächlich LIFE ON MARS heraus (UK-Original oder sogar das US-Remake?) und "adaptierte" das Format auf 90 Minuten, inklusive Rücksprung in die DDR des Jahres 1984. Noch Fragen? ;-)

    Uneingeschränkte Zustimmung zum oben erwähnten KIND 44 und dem unten verlinkten Nachfolger - Tom Rob Smith schreibt toll.


    Und natürlich auch dringende Empfehlung für Brent Ghelfis RUSSISCHES ABENDMAHL (ein paar Postings weiter oben) - ich hatte das vor kurzem hier rezensiert, eventuell kann man den Link ja über die Autorenliste oben finden?

    Zitat

    Original von Kitty87
    Das soll am 1. Mai rauskommen.


    Aber ich habe gestern entdeckt, dass es auch als Hardcover rauskommt, das werde ich mir dann wohl eher kaufen :-)


    Splitter bringt von allen Roland-Bänden die Hardcover, das dürfte doch eigentlich bekannt sein. Den ersten Teil gibt es natürlich bereits in beiden Varianten.


    Hab es nochmal verlinkt.