Dann herzlich willkommen zu so später Stunde und vielen Dank für Deine/Ihre Bereitschaft, hier einzusteigen - ich freue mich schon auf eine nette Leserunde.
Beiträge von Bildersturm
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So, dritter Teil auch durch.
Okay, es wird spannender, viele Fragen vom Anfang wurden zumindest teilweise auch schon aufgeklärt. Die drei Seilbahnen verwirren mich immer noch, anscheinend ist ja nur die österreichische mit den Sprengladungen bestückt. Auch dass die Einsatzleitung statt Vorsicht walten zu lassen einfach davon ausgeht, dass die Drohung nur ein Trick ist und kein Terrorist im Tunnel steckt (und damit sozusagen ein enormes Risiko für die Rettungsarbeiten erst mal ad acta legt), erscheint mir etwas unglaubwürdig. Von Markus weiß ich noch nicht, was von ihm zu halten ist - er scheint jetzt eher negativ besetzt zu sein, um Thien und Sandra wahrscheinlich irgendwann im Laufe der Handlung zueinander finden zu lassen, aber für die Gondel konnte er nun wirklich nichts; die wäre später ja ohnehin gefahren.
Die CIA-Weltverschwörung liest sich ganz gut weg, obwohl es bei solchen Theorien auch genügend Für und Wider gibt - lassen wir mal im Sinne des Buches alle fünfe grade sein. Aber die ständig überzogene Darstellung der Politiker und Medienleute ist für mich kontraproduktiv, weil sie einfach ein Klischee ans andere reiht und damit Charaktere zu Karikaturen macht. Natürlich kann man ab und an solche Spitzen einfügen, aber ein bisschen subtilere Vorgehensweise hätte dabei nicht geschadet:
"Meine Frau. Ein altes Kriegergeschlecht. So ist's recht. Nicht das Nachtlager entscheidet, sondern die Entschlossenheit zum Kampfe!"
(Philipp von Brunnstein, S. 177)"Ha, das kommt von der Mediengeilheit dieser dekadenten Emporkömmlinge!", blaffte der Chef der Linkspartei.
(S. 199)Also bitte .... ernsthaft jetzt? Das ist schon so weit drüber, sowohl vom Sprachduktus her als auch von der Charakterisierung, die damit einhergehen soll, dass ich das beim besten Willen nur noch unbeholfen finde.
Momentan tut das dem Spannungsbogen allerdings noch keinen Abbruch, also freue ich mich auf die weitere Lektüre und hoffe, dass der Autor diese einfachst gestrickten Stellen irgendwann runterfährt. Am Rest habe ich nämlich wirklich nichts zu meckern.
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So, bin jetzt ebenfalls durch den zweiten Abschnitt durch.
Viel hat sich nicht bewegt, der Autor bringt erst mal all seine Figuren in Position. Die Ähnlichkeit des fiktiven Verteidigungsministers mit dem inzwischen entsorgten Real-Life-Vorbild ist ganz amüsant, reißt aber dadurch immer ein bisschen aus der Story heraus - ein paar weniger Gemeinsamkeiten hätten es ja auch schon getan. Aber sei's drum ... Die Lagebesprechungen und PKs sind zwar notwendig, allerdings möchte ich als Leser gerne öfter an die Brennpunkte des Geschehens zurück, wo sich noch nicht wirklich viel tut - dass Baumgartner gleich den Helden spielen will, ist schon fast ein bisschen zu sehr Hollywood, das amerikanische Pärchen (das ja auch schon im McFarland-Kapitel kurz auffiel, glaube ich) erinnert mich stark an eine ähnliche Konstellation im "Oktoberfest". Und ob man sich als Terrorist nun wirklich gleich an einer Frau vergreifen muss, ist auch noch die Frage.
Bin aber immer noch gespannt, wie es weitergeht - welche Seilbahn wurde wann gesprengt und aus welchem Grund? Nur zur Verhinderung der Flucht kann es ja nicht gewesen sein, da es noch mindestens zwei andere gibt. Wann finden Sandra und ihr Ex in der Geschichte zusammen? Wie will man das ganze Platt als Geiselnehmer überhaupt kontrollieren? Warum übernimmt man einen Zug im Tunnel und verbaut sich mit einer Sprengung selbst den Ausweg - oder werden ohnehin keine Forderungen gestellt werden? Und warum kämpfen die zwölf um Pedro überhaupt als Terroristen um die Freiheit ihres Landes bzw. welchen Effekt hat ein Anschlag in Deutschland auf ihr Ziel? Fragen über Fragen .... ich muss weiterlesen. Jetzt.
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Hm, ja, könnte auch sein.
Wobei ich nicht zu 100% hinter der CIA-Theorie stehe - den Anschlag kann man damit erklären (bzw. wird das ja im McFarland-Kapitel ja auch genauso erklärt), aber eine Geiselnahme mit 5000 Touristen, bei der nicht irgendwann auffliegt, dass es keine Afghanen sind? Das wäre für ein CIA-Projekt allein vom Risiko doch überhaupt nicht planbar - oder für einen Haufen der fähigsten Strategen der Welt auf jeden Fall ein Armutszeugnis.
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Original von Nachtgedanken
John MacFarland passt für mich folgendermaßen ins Bild: die CIA hat Bolivianer angeheuert/aufgestachelt, um einen Anschlag als Afghan Liberation Army durchzuführen, vermutlich um die weitere Anwesenheit der US Army in Afghanistan zu rechtfertigen. Unter den Skimasken sieht man ja nicht, dass die Typen keineswegs Afghanen sind.Klingt gut, allerdings passt dann für mich der klar arabischstämmige Terrorist nicht ins Bild, der die Stütze der Seilbahn gesprengt hat. Mal abwarten ...
Danke an die aufmerksamen Mitleser übrigens - auch mir wäre das Glossar komplett entgangen.
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Original von Waldmeisterin
Eine Kleinigkeit ist mir beim Lesen noch aufgefallen:
- (S. 29) McFarland sagt, er hätte seit Anfang Dezember seinen "Arbeitsplatz" eingerichtet und dabei in den Wagen der Zahnradbahn die Überwachungskameras ausgetauscht. Das müsste doch aber jemand merken? Wenn da plötzlich eine Kamera nicht mehr sendet? Oder hängt das mit dem Transponder zusammen? Was genau ist das eigentlich? Wenn ich Wikipedia richtig verstehe, dient das doch zur StromversorgungSoweit ich das verstanden habe, senden die Kameras weiter, nur dass der Geheimdienst die jetzt zusätzlich "mitanzapft". Und Transponder sind was anderes - ich zitiere mal das Free Dictionary:
transponder, transpondor [trænÈspRndY]n
1. (Electronics & Computer Science / Telecommunications) a type of radio or radar transmitter-receiver that transmits signals automatically when it receives predetermined signals
2. (Communication Arts / Broadcasting) the receiver and transmitter in a communications or broadcast satellite, relaying received signals back to earth -
So, bin jetzt auch auf Seite 63 ... ab wann dürfen wir denn weiterlesen? Ich möcht ja schon gern am liebsten gleich wissen, wie es weitergeht ...
Ansonsten:
Schön, mal wieder einen strukturell eher amerikanischen High-Concept-Thriller in Deutschland zu erleben (meine Mutter wohnt in Partenkirchen, in einem Haus an der Partnach und nur ein paar Minuten weg von der Talstation - vielleicht sind sie und die Baumgartners ja Nachbarn? ). Der Anfang geht naturgemäß mit der Einführung einer Vielzahl an Figuren und Handlungen einher und spart auch nicht mit Klischees wie dem schmierigen Politiker, dem souveränen Einsatzleiter, dem zwielichtigen Geheimdienstler und dem schneidigen Gebirgsjäger, aber das geht schon okay so. Ich finde die anderen Figuren derzeit interessanter, besonders natürlich den Fotografen und die (nur kurz vorgestellte) Fotografin/Sportlerin, was sicher auch kein Zufall ist. Erfrischend auch die Idee, Bolivien als Ausgangspunkt des Terrors heranzuziehen, auch wenn ich mir noch nicht sicher bin, wie die Afghanen und die gesprengte Seilbahn in das Bild passen.
Ein wenig merkt man noch die deutsche Herkunft des Thrillers an der Missachtung des "Weniger ist mehr"-Gebots: Dem deutschen Leser müssen Dinge nicht nur gezeigt, sondern eben mindestens in einem Absatz auch noch verinnerlicht werden - dass der Einsatzleiter grad zu rauchen aufgehört hat oder dass allen älteren Passagieren des Waggons gleichzeitig eine Mischung aus Kaprun- und Landshut-Bildern durch den Kopf zu schießen scheint. Das geht auch subtiler. Sind im Grunde aber nur Kleinigkeiten, bislang fühle ich mich unterhalten und möchte vor allem gern mehr über den bayrisch grantelnden Deutschvietnamesen erfahren, von dem ich hoffe, dass er nicht ins Klischee abrutscht: Ich habe die Mediation im Zug nämlich schon kommen sehen, bevor Thien Hung überhaupt am Morgen aus dem Haus gerannt ist.Also, wann dürfen wir weiterlesen? Ich hoffe, dass nach dem eher halbgaren "Oktoberfest" endlich mal ein Thriller kommt, der vieles richtig macht.
P.S.: Hat nur mein Buch runde Ecken?
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Und mein Buch kam auch heute an. War vorige Woche abwesend und habe die Verlosung gar nicht mitbekommen, also leicht verspätet auch noch mal vielen Dank an dieser Stelle an die unfassbare Wolke und natürlich auch an den Verlag. Ich bin schon richtig gespannt!
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Hallo,
auch mich würde "Kreuzzug" sehr interessieren - ich finde es toll, wenn sich deutsche Autoren auch mal an große High Concept-Thrillerstoffe wagen. Bei den Leserunden wollte ich ohnehin immer schon mal mitmachen.
Wär schön, wenn es klappen würde ...
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Woll'mer jetzt alle gehen?
Nee nee, bleib mal, LeseMann.
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Original von LeseMann
Da fällt mir ein Sprichwort ein:Vielen Dank.
Das war's dann für mich.
Wünsche den anderen aber frohes Weiterdiskutieren.
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Original von kamelin
Der Reader wäre für mich ideal, auch, weil ich immer mehr englische Bücher lese, und da scheint das Angebot ja deutlich üppiger zu sein.Das hat übrigens der TE geschrieben, und warum man unter diesen Umständen den Kindle nicht empfehlen sollte, war mir nicht so ersichtlich.
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Original von LeseMann Ich habe halt gerne die Wahl.
Manche fressen was die eine Firma auftischt.Wenn es dort am besten schmeckt, wieso nicht?
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Original von LeseMann
@ Taschenbuch vs. E-Book
Du hast 100 Taschenbücher zu Hause und kannst sie jeder Zeit lesen.
Sagen wir in 10 Jahren sind Dir 2 Taschenbücher kaputt gegangen.
Dir bleiben also noch 98 Taschenbücher die Du immer wieder genießen kannst.[/quote]Darum ging es nicht in dem Vergleich. Egal ob OYO oder Kindle oder Sony, die 98 Taschenbücher kann ich auf keinem lesen. Es ging ja um die Kompatibilität untereinander.
Zitat
Oder OYO 2 gefällt Dir so gut, dass Du diesen kaufen willst.
Deine Amazon Bücher sind dann auch nicht mehr zu gebrauchen
Also bitte ...Wer sagt, dass bis dahin nicht der Kindle 4 oder 5 draußen ist? Und der kann vielleicht epubs lesen? Ist natürlich graue Theorie, aber das ist ein OYO 2, der mir gefallen könnte, wohl auch.
Zitat@ Umwandeln.
Vieles kann man mit ordentlichen bis sehr guten Ergebnissen hin bekommen, aber manche Einstellungen werden eben nicht immer 100% übertragen und man erhält murks.Mag sein. Ich will doch gar nicht umwandeln, ich habe nur erwähnt, dass ich es könnte. Ich will, wenn ich im Flieger oder im Zug sitze oder sonstwo im Hotel rumhänge, auch mal spontan Lust auf ein Buch haben und das dann auch sofort lesen können. Da brauch ich nix umwandeln, nur einen Knopf auf dem Kindle drücken. Mit dem Sony kann ich das eben nicht.
ZitatDas größte Problem aber bei der Geschichte …
Du kannst das machen und Du kannst jenes machen.
Aber die meisten Leser wollen nur lesen ohne irgend etwas zu entfernen oder zu wandeln oder …Eben. Ich will nur lesen. Siehe oben. Ob ich mich dabei an einen Anbieter binde, ist mir dabei ziemlich egal.
Natürlich muss das Angebot meinen Vorlieben entsprechen. Das ist bei englischen Büchern bei den meisten vielleicht anders, aber ich kaufe den Kindle für mich und nicht für andere. Deshalb muss ICH auch nicht umwandeln und krieg meine Bücher trotzdem unkomplizierter auf den Reader. Die Anmerkung bezüglich des Umwandelns war als kleine Hilfe für Leute gedacht, die eben doch darauf angewiesen sind. Mir geht es um reine Simplizität - ich will keinen Computer brauchen, wenn ich nur lesen will. Die Sony-Leute sehen das halt genau anders rum. Ist doch okay.ZitatKlar das juckt Dich vielleicht nicht, aber denk bei einer Diskussion auch an die anderen Menschen die nicht so sind wie Du!
Siehe oben, genau das hab ich getan.
ZitatEin User XY der sich irgend einen Reader kauft und seine E-Book darauf lesen kann ... egal was für ein Name auf dem Reader steht ... das ist was sein sollte!
Das sind natürlich klare Fakten, die dem TE enorm weiterhelfen.
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Original von LottiKarotti Das Gegenargument mit dem fehlenen W-Lan kann ich nicht richtig nachvollziehen.
Ebooks online kaufen, zb. bei Thalia und anschließendem auf den Reader ziehen, dauert weniger als eine Minute. Das ist wirklich nebenbei getan.Dazu müsste ich aber zu Hause sein. Bin ich aber nicht. Für jemanden, der oft unterwegs ist, ist W-LAN oder eben 3G unersetzlich. Spontankäufe müssten sonst komplett ausfallen, und das ist ja genau das Schöne. Dass man das nicht nachvollziehen kann, kann ich nicht nachvollziehen.
LeseMann : Das ist richtig. Wenn ich mir Papierbücher kaufe, nützt mir der gekaufte OYO (grusel) oder Sony aber auch nichts - so gesehen binde ich mich trotzdem. Oder was, wenn ich einen Sony habe und dann doch lieber auf den Kindle umsteigen will - umgekehrt ist das Problem doch das selbe, und ich kann die Sony-Bücher ebenfalls nicht auf dem Kindle verwenden. Den Umstand, dass man beide Varianten "entsperren" kann, lassen wir mal beiseite.
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Derzeit macht es schon noch einen Unterschied, auch wenn ich kein Anhänger der allgegenwärtigen Internet-Paranoia bin. Wenn sich der Kindle jedoch irgendwann mal in Deutschland so etabliert, dass (im Konsens mit Verlegern und Händlern) ein ähnlicher Status wie in den USA erreicht wird, habe ich mit der Bindung kein Problem, nein. Ich kann ja immer noch auf das klassische Buch (inklusive Preisbindung) ausweichen, wenn mir danach ist.
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Ich hab mich nicht spezifisch auf die 650er bezogen, sondern von "Sonys" gesprochen. Du hast aber recht, in der neuen Generation hat Sony einiges verbessert und hat technisch gleichgezogen. Entschuldige also die ungewollte Herabsetzung.
Solange ich die Dinger aber an den Computer anschließen muss, um ein Buch zu laden, bleibt der Kindle mit der einfacheren Bedienbarkeit und dem schnellen Download unterwegs einfach vorn. Vom halben Preis mal ganz abgesehen.Was die Bindung an Amazon angeht: Ich würd sowieso nicht bei Libri & Co. kaufen, insofern ist das sicher eine Sache des Geschmacks. Auch ohne Reader binden sich mittlerweile viele Leute mehr oder weniger an Amazon, wenn sie dort bestellen. Wenn es funktioniert, ist das doch in Ordnung.
In eine reale Buchhandlung reinzugehen wird einem zunehmend verleidet (Einzelhandel weniger, Filialist immer mehr). Das ist natürlich eher ein Problem der Servicewüste Deutschland, aber ehe ich den Angestellten dort schon allein mit meiner Anwesenheit zehn Minuten vor Ladenschluss auf die Nerven falle, stöbere ich lieber gemütlich online. Dort kann ich mich immer noch (ohne Druck) entscheiden, ob's jetzt das Papierexemplar oder eine Datei wird - im letzteren Fall ist es dann per Knopfdruck bei mir, und zwar ohne dass ich zu Hauser vorm Rechner sitzen muss. Und das war eben schon immer das überzeugendste Argument des Kindle.
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Hallo,
da ich auch vom Mac komme und dadurch Usability und Bequemlichkeit vorziehe, liegt der Kindle 3 bei mir klar vorn.
Das iPad hat seine Vorteile bei Magazinen und Comics, wie bereits erwähnt wurde (und ist in dem Bereich einfach unschlagbar), kann aber ansonsten einfach mehr und ist als reiner eReader ein wenig zu überdimensioniert. Das Gewicht merkt man nach einer Weile schon.
Gegen die Sonys sprach das (für mich) umständliche Befüllen und der Touchscreen. Der mag zwar bequem sein, hat aber gegenüber dem Kindle-Display gerade in der Lesbarkeit immer noch Nachteile, da die klassischen E-Ink-Displays so nicht als Touchscreen funktionieren. Es ist immer noch ein besserer Kompromiss als viele andere eReader und schlägt sich im Praxistest ganz gut, aber den direkten Vergleich mit dem Kindle 3 verlieren die PRS-Geräte von Sony.
Der Kindle hat zwei große Nachteile: Die Verfügbarkeit und die Kompatibilität. Für mich war das kein Problem, da ich ohnehin Bücher eher im Original lese und da mit dem Amazon-Store auch gut bedient bin, aber wer eben lieber bei Libri & Co shoppt, hat ein Problem. Es ist kein großes Problem, da man auch die DRM-gesicherten ePubs (die anderen gehen sowieso) mit einer Vielzahl an Software ins passende Kindle-Format umwandeln kann, aber die Bequemlichkeit geht dadurch eher flöten.
Vorteile vom Kindle:
- das beste Display am Markt
- theoretische Batterielaufzeit mehrere Monate (gilt natürlich auch für andere reine eReader)
- große Auswahl an englischen Titeln
- unkomplizierter Download von überall in Sekundenschnelle
- günstiger Preis für beide 6 Zoll-Modelle (das 10-Zoll-Gerät kostet natürlich mehr)Eigentlich erfüllt der Kindle somit alle deine Vorgaben. Deutschsprachige Bücher sind derzeit eher wenig vertreten, mit dem bald erwarteten direkten Markteintritt des Kindle in Deutschland (sollte eigentlich schon im Januar passieren, verzögert sich wohl aber noch) dürfte die Auswahl hoffentlich rapide steigen. Englischsprachige Titel sind (ohne US-Account) etwas teurer als in den Staaten und nicht komplett verfügbar (Kindle US-Store = 800.000 Titel, Kindle-Store für Deutschland = 500.000 Titel), aber da kannst du dich auch vorab informieren und bei Amazon durchstöbern, was dich interessiert (hier der Link zum für Deutschland verfügbaren Angebot ).
Am angenehmsten ist die Usability beim Kindle. Speziell mit dem 3G-Modell spielt es keine Rolle mehr, wo man ist, selbst im Ausland funktioniert der sofortige Download (durchschnittliche Dauer: 3-5 Sekunden) ohne zusätzliche Kosten. Für das WiFi-Modell brauchst du W-LAN, aber als Hotspot tut's da auch ein Café. Das 3G-Modell funktioniert zusätzlich zum W-LAN weltweit übers Handynetz und ist damit deutlich komfortabler, ohne Extrakosten. Im Internet surfen können aber nur die Amerikaner, in Deutschland erreichst du damit nur den Kindle-Store (und Wikipedia, immerhin). Letztendlich ist es ja auch nur ein eReader und kein Multimediacomputer, erfüllt damit also seinen Zweck.
Diese Bequemlichkeit hat der Kindle aber seinen Mitwettbewerbern einfach voraus. Es ist einfach schön, dass man, egal wo man gerade sitzt (in der Bahn, im Büro, im Café, bei Freunden), den Kindle anschalten kann, in den Store schaut, durch die neuen Titel browst und mit einem einzigen Klick entweder das ganze Buch oder eine Leseprobe (meist die ersten 30-40 Seiten) herunterlädt. Für mich ist das eine komplette Buchhandlung in der Tasche, weltweit und mit großem Sortiment. Dass es bald noch größer wird, darauf bleibt zu hoffen.P.S.: Und wenn dir das alles nicht ausreicht, kannst du ja immer noch deine eigenen Dokumente (von DOC und PDF über RTF und JPEG bis hin zu MOBI) auf das Gerät laden, entweder per E-Mail zum Kindle oder über USB direkt am Computer. Und wenn du zu faul zum Selberlesen bist, schaltest du die Vorlesefunktion ein. Du musst aber nicht ... das ist ja das schöne an all den elektronischen Gadgets: Sie lassen dir die Qual der Wahl. Entscheiden musst du jetzt selber.
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Zitat
Original von LeseMann
Klingt alles sehr interessant, aber weiß jemand wie viel Prozent amazon vom amerikanischen Büchermarkt bedient?
Kenne mich da nicht wirklich aus.Das ändert sich natürlich rapide mit dem Wachstum Amazons, gerade im E-Book-Markt, und ich habe auch nur gerade die Zahlen für 2009 parat: Nach Angaben der AAP (American Association of Publishers) lag der Gesamtumsatz mit Büchern in den USA in diesem Jahr bei 23,9 Mrd. Dollar, etwas weniger als im Jahr zuvor (24,3 Mrd. Dollar). Amazon hatte im Jahr 2009 einen Umsatz von 5,94 Mrd. Dollar im Buchgeschäft zu verzeichnen - grob gerechnet wird also jedes vierte Buch in den Staaten durch Amazon verkauft.
Wie sich das mit dem Kindle ändert, bleibt abzuwarten, die Zahlen dürften aber steigen. Der größte Teil meiner Bekannten in den USA liest inzwischen ausschließlich per Kindle (dank ausgeklügeltem Storekonzept, 3G und ähnlichen Gimmicks), und die meisten Quellen geben allein für 2010 etwa 8 Millionen durch Amazon verkaufte Kindle-Geräte an. Das ist schon eine ziemliche Hausnummer. -
Gibt es denn eigentlich sowas wie einen Preis für den "reanimiertesten Thread aller Zeiten"? Ich glaube, der hier hätte gute Chancen darauf. Alle paar Monate wieder erwacht das Thema auf seltsame Weise zu neuem Leben - dann wird darauf hingewiesen, dass das Thema alt ist - dann schläft der Thread wieder den Schlaf der Gerechten - und dann stolpert der nächste drüber.