Beiträge von Bildersturm

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    Original von JaneDoe
    Das finde ich nun gar nicht. Die Terroristen haben immer sofort reagiert, wenn etwas nicht nach ihren Wünschen erfolgte, also wäre die deutsche Regierung niemals das Risiko eingegangen, ihnen eine falsche Karte zu geben.


    Wahrscheinlich nicht. Hätte man aber sicherlich gegenchecken können, ohne mehr als zehn Millionen Dollar dafür rauszublasen.


    Was die "sofortige Reaktion" anbelangt - da hat mich das Buch eigentlich immer regelmäßig aus der Handlung gestoßen. Ich bin natürlich Laie, was Verhandlungen mit Terroristen angeht (wenn man denn überhaupt mit ihnen verhandelt), aber fand es doch sehr befremdlich, wenn man einerseits die (prinzipiell patriotisch motivierten) Attentäter als eiskalte Mörder darstellt, die skrupellos Seilbahnen abstürzen lassen, Frauen vergewaltigen und Protestierende sofort niederknallen - ja, die sogar mit einer weiteren Sprengung reagieren, nur weil jemand unabgesprochen mit dem Schneemobil zur Übergabe fährt -, andererseits aber angesichts dieser Taten eine Einsatzleitung entscheidet, dass man ja ruhig ein paar einzelne Terroristen schon mal ausschalten kann, obwohl sich das Gros der Geiseln immer noch in Gefahr befindet, die damit auch gleich nochmal vergrößert wird.


    Selbst ein Alleingang wird im Nachhinein gut geheißen. Im realen Leben hätte das fatale Auswirkungen gehabt - das Schwierige an Geiselsituationen ist ja immer, dass man sich in einer Position befindet, in der man die Terroristen nicht noch weiter reizen kann. Daraus beziehen doch die meisten Thriller auch ihre Spannung, und genau diese Schlüsselmomente und sich daraus ergebende potentielle Konflikte werden hier völlig vernachlässigt (oder geschehen im Off), ohne dass man deren Lösung nachvollziehen kann. Das empfand ich als sehr "leichten" Ausweg, wenn man bedenkt, wie penibel sich Marc Ritter sonst auf die Logistik der Operation vorbereitet hat.

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    Original von Sandrah
    warum waren die "alten Heargraves" überhaupt im eingesprengten Zug ? Wussten sie nicht dass es passiert oder waren sie absichtlich drin um hinterher irgendwen umzubringen ? Arbeiteten sie zuerst sogar mit Pedros Leuten zusammen ?


    Davon ist wohl nach den Szenen in der Höhle auszugehen. Das Warum ist innerhalb der Geschichte leider nie aufgelöst worden, weil man immer den Eindruck hat, dass die Zwölf/Dreizehn (auch das variiert ja) den Anschlag auf eigene Kappe planen - wenn man von dem ursprünglichen Auftrag mit der Zugspitzbahn mal absieht.


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    Wie konnte es passieren, dass die "jungen Heargraves" sich mit dieser Karte absetzen ? Ich dachte die waren auch im "offiziellen Auftrag" des CIA im Einsatz ??


    Na ja, das lässt sich schon mit einer gewissen Gier erklären, wurde aber im Verlaufe der wenigen Seiten, die wir letztendlich mit den beiden geteilt haben, nie wirklich charakterlich motiviert. Aber sowas passiert eben, auch wenn die beiden wissen müssten, dass ihre Firma ein paar mehr Möglichkeiten hat, sie nach ihrem Verrat aufzuspüren.


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    Unser Held Thien wurde mir leider bis zum Ende hin nicht wirklich sympathisch, im Gegenteil, als er sich dann mit Sandra getroffen hat und es nur um Ruhm und Geld ging .... mich hat er genervt.


    Als sympathisch werden beide nicht wirklich charakterisiert - vielleicht ist das aber nur deswegen enttäuschend, weil der Klappentext gerade Thien als Helden und damit als zentrale Figur in KREUZZUG herausstellt. Aber das wäre dann ein ganz anderes Buch. Seine Rolle hier beschränkt sich darauf, unser "Auge" im Zug zu sein - die Alibirolle als menschliches GPS am Schluss vergessen wir lieber mal ganz schnell. ;-)


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    Meine Helden der Geschichte waren eindeutig Markus und Kerstin, wobei für Markus ja noch zu hoffen ist, dass er irgendwie überlebt haben könnte ....


    Wobei das im Grunde genommen ihren Rollen zu verdanken ist - Markus hat halt eine der Actionszenen im Buch (an einen anderen Auftritt jenseits diverser Hauptquartiere erinnere ich mich jetzt auch nicht) und Kerstin darf als Mittler natürlich auch ein paar Fähigkeiten zeigen. Leider agiert sie dann im Tunnel so völlig atypisch (und unfassbar entgegen jeder Logik), dass man zwar ihren Tod bemitleidet, aber die Story auch ohne sie letztendlich genauso weiterläuft. KREUZZUG hat es nicht so mit seinen individuellen Figuren, sondern versteht sich wirklich mehr als präzise Schilderung des großen Ganzen.


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    Ein großes Dankeschön @ Marc Ritter für die interessanten Infos und Details und die nette Leserundenbegleitung.


    Hatte ich, glaube ich, schon getan, will aber auch gerne nochmal Marc für seine Zeit und die Betreuung von uns Eulen danken. :grin

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    Original von Waldmeisterin
    Ja, das dachte ich beim ersten Lesen auch, aber wenn ich das Kapitel jetzt noch mal lese, denke ich, es könnte auch bei diesem Heimaturlaub gewesen sein. Nur kann ich den, wie gesagt, grad zeitlich nicht so ganz einordnen :wave


    Kann, wie gesagt, nicht sein. Wir haben ja ein paar Eckdaten: Im Juni 2011 kommt Maria nach Garmisch, da war Pedro laut Gespräch schon mindestens ein halbes Jahr nicht mehr dort. Er quartiert Maria im Berg ein. Dann arbeiten sie den ganzen Sommer und Herbst an der Bahn - gerade der Herbst, also die Nachsaison, wird ja noch extra erwähnt. In der Pension haben sie sich schon seit Sommer komplett eingemietet - auch da kein Hinweis auf einen Heimaturlaub. Zur Weihnachtsfeier 2011 sieht ihr Chef sie das letzte Mal, danach wollten sie nach Hause fliegen - vielleicht haben sie aber auch schon ihr Quartier im Berg aufgeschlagen. Wie sie das ganze Material mit 13 Leuten dorthin bekommen haben (und wie sie das Wasser aus einem kompletten Höhlensystem pumpen!), lassen wir mal besser außen vor ... ;-) Aber auf jeden Fall sind sie im Herbst 2011 schon länger in Deutschland - wo die Nummer 13 herkam, weiß ich aber auch nicht, angeblich kam der ja erst danach. Hatte für die Geschichte keine Bedeutung, aber genau deshalb hätte man es auch weglassen können ...

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    Original von Waldmeisterin
    Wieso meinst Du das das falsch ist? :wave Die waren doch nochmal zu Hause nach dem Sommer - finde leider gerade die Stelle nicht mehr, um zu prüfen, wann genau das war.


    Nein, waren sie nicht - das war frühestens irgendwann in der Vorweihnachtszeit. Im Sommer UND Herbst haben sie die ganze Zeit schon auf der Zugspitze gearbeitet, wird relativ ausführlich beschrieben. Außerdem liest es sich bei Pedro am Anfang so, als würden sie bald zum ersten Mal dorthin aufbrechen.

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    Original von JaneDoe
    McFarland hatte doch überall Kameras angebracht. Er könnte die jungen Hargraves also durchaus auch beim Verlassen des Berges beobachtet und daraus seine Schlüsse gezogen haben.


    Die sind aus der Höhle geklettert, die vor den Ereignissen noch völlig unbekannt war ... da gabs mit Sicherheit keine Kameras.

    Aber ist das nicht Geldverschwendung? Die angegebenen 1,5 Mio. Dollar reichen bei weitem nicht für 90 Humvees, dafür gibts gerade mal zehn und die auch noch ohne Raketenwerfer - im Hinblick auf seine noblen Beweggründe (Befreiung Boliviens) schleudert Pedro die Kohle aber ganz schön raus...


    Übrigens, warum redet Kerstin vorm Tunnel von einer halben Milliarde Euros, wenn sich die Indios dann doch scheinbar mit Dollars zufrieden geben? Die Entscheidung in Bezug auf die Währung wurde ja anfangs groß thematisiert und tauchte dann nicht wieder auf ...

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    Original von Lumos
    Ich glaube nicht, dass das Ganze 2013 spielt. Sowohl im Prolog, als die Gondel abstürzt, als auch über dem 1. Kapitel steht 6. Januar 2012 in der Überschrift. Der Epilog beginnt mit dem Datum 11. März 2013. Entweder liegt ein Jahr dazwischen oder ein Datum ist falsch :gruebel.


    Irgendwie sind die Daten wohl eindeutig durcheinander geraten - wie schon angemerkt, selbst das allererste Datum im Buch (der Prolog auf dem Salzsee) ist nachweislich falsch.

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    Original von Marc Ritter
    MR: Richtig. Das passiert zwei Monate nach der Haupthandlung.


    Dann ist das aber unglücklich gewählt, denn laut Datum spielt sich die Unterredung in Bolivien am selben Tag ab wie die letzten beiden Kapitel in Garmisch und auf den Seychellen. Und das eine passiert dann 2013 und danach springen wir auf den selben Tag, nur ein Jahr zurück? Ich bin verwirrt. :gruebel


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    denn sonst wüsste er ja gar nicht, dass die "jungen" Hargraves sich die Karte in der Höhle unter den Nagel gerissen haben. Das kann nur wissen, wer die Bilder von Sandras Kamera kennt, also der Dienst.


    Wieso? Die jungen Hargraves waren zu dem Zeitpunkt doch noch gar nicht in der Höhle? Dass die Karte irgendwo sein muss, ergibt sich vielleicht eher daraus, dass die jungen Hargraves einfach nicht mehr vom Einsatz zurückgekehrt sind - allerdings hätten sie ja auch in der gefluteten Höhle umkommen können. Aber Sandras Bilder bestätigen ja nur die Höhle an sich und dass die Karte dort gelandet ist - was ja fast als gegeben vorausgesetzt werden muss.

    Dann lies dir die Postings noch mal durch. Keiner hat behauptet, es wäre die Speicherkarte - darum ging es nur in Sandras Wohnung. Die schwarze Karte am Schluss war doch die Unex, das wird mehrfach deutlich erwähnt. Woher sollten die beiden Craig & Barbara 2 denn die Fotokarte überhaupt haben, die haben Sandra doch nur ein einziges Mal (VOR den Fotos) überhaupt getroffen?

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    Original von maikaefer
    Peinlich! Dann hab ich das gründlich missverstanden. Ich sags ja, teilweise war ich durch ein ZUVIEL an action überfordert.
    Aber wo ist denn dann bitte die Superduperkarte gelandet?


    Ähm, erst bei Pedro, dann kurz bei Kerstin, dann bei Craig und Barbara 1, dann bei Craig und Barbara 2, am Schluss bei McFarland. Lässt sich doch gut nachverfolgen? Im letzten Kapitel kommt sie ja somit quasi zur CIA, die damit eine ordentliche Finanzspritze vom deutschen Steuerzahler erhalten - hat ja auch was. Im realen Leben würde die Karte zwar sofort gesperrt, aber nun ja ...

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    Original von Johanna
    Das hatte ich so verstanden, daß die beiden Amis schon in ihrer Wohnung auf sie warteten und ihr die Speicherkarte entwendet haben.
    Da sie vorher nicht so geschickt war, eine andere Karte in ihre Kamera zu machen - Wie ich das wohl nach meiner jahrelangen Thrillererfahrung machen würde - wo man dann leicht paroanoid wird :grin - hatte sie keine Bilder mehr.


    Sagen konnte sie nix, da die beiden freundlichen Amis ihr ja netterweise aufzählten,was mit ihren Freunden und ihrer Familie geschehen würde, sollte sie ein Wort verlauten lassen.


    Eben, da hätte ihr aber ein Austausch der Karte auch nichts geholfen - die Drohung blieb doch bestehen? Die Amis in der Wohnung waren ohnehin andere, soweit ich mich erinnern kann - die hatten ja eine ganze Handvoll Pärchen in der Gegend verteilt.


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    Original von Waldmeisterin
    Ja, Du hast Recht Hätte ja auch sein können, die wollten nur die Bilder haben, um das Versteck zu finden. Aber mit der Drohung zusammen macht das natürlich keinen Sinn mehr. Wobei ich echt grad nicht verstehe, was die gegen die Veröffentlichung haben. Die Hargraves1 waren ja wohl dann doch nicht von ihrem Verein - oder doch? Ich blick nicht mehr durch...


    Wurde doch lang und breit erklärt und später im Epilog ja auch noch gezeigt, dass die Amerikaner kein Interesse daran haben, die Bolivianer als Terroristen dastehen zu lassen, weil ihnen sonst das Druckmittel fehlt.
    (Ich ignoriere mal den Fakt, dass sowieso halb Garmisch und das gesamte deutsche Kabinett die Identitäten kennt - gegen Ende darf man nicht mehr so sehr auf die Logik achten, aber das ist bei Thrillern doch nichts Ungewöhnliches.)

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    Original von Johanna
    Ich hab das so verstanden, daß die ganzen Ehepaare Hargraves in dem Verein waren.
    Die Jungen aktuell - die alten wohl auch - früher zumindest oder als Mitinitiatoren, die dann abgesprungen sind und mit der "wilden 13" dann gemeinsame Sache machen wollten.


    Aber wollten das die wilden 13? Das erscheint mir dann schon ein wenig weit hergeholt - die hatten doch sicher kein offfenes Casting für den Zugspitzjob?


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    Original von Johanna
    Auf die Aufklärung bin ich ja auch noch neugierig, wie die alten da hineinpassen, sprich, wie sie sich haben überzeugen lassen, eine Doppel, eher Dreifachagentenrolle einzunehmen.


    Du meinst, die Erklärung folgt dann im zweiten Band? ;-)

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    Original von nofret78
    Zu den "saloppen" Ausdrucksweisen: Ich persönlich mag sie sehr. Sie lassen das Buch noch etwas authentischer wirken.


    Eher nicht. Versuch dir genau diese Dialogteile mal in einem Film vorzustellen ...

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    Original von Waldmeisterin
    Ja, dieses Call-Center für Waffen aller Art fand ich irgendwie so skurril, dass es schon wieder witzig war :chen Und ich denke, dass der Terrorist die Bestellung sofort tätigen wollte, weil er bestimmt auch damit gerechnet hat, dass ihm jemand die Karte wieder abspenstig machen wollen wird.


    Und da bestellt man ausgerechnet 90 Humvees (an welche Adresse eigentlich)? Was genau sollten die denn zur Befreiung Boliviens beitragen - wollte Pedro ein internationales Militärjeep-Rennen auf dem Salzsee organisieren? :grin

    Auch der Chef der Linken nicht. ;-)


    Ich glaube, dass man die meisten Politiker eben nicht benannt hat, um ein totales Fantasie-Kabinett zu vermeiden - realistisch gesehen spielt ja der Roman zu Anfang diesen Jahres, und jedem ist die derzeitige politische Konstellation ja noch geläufig. Mit ein oder zwei explizit fiktiven Politiker-Protagonisten kann man sich da noch anfreunden, aber eine Kanzlerin Meier wäre wohl etwas seltsam rübergekommen.

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    Original von Waldmeisterin
    Ich habe die 13 so verstanden: Pedro und 12 seiner Freunde = 13 :wave


    Steht ja auch so auf der allerersten Seite des Buches (S. 11, der Prolog mit der merkwürdigen Datumsangabe): "... aus dem Land, in das er am Abend reisen würde mit Zwölf der Seinen". Macht also dreizehn. Warum einer erst irgendwann später bei der Zugspitzbahn angefangen hat, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht hat er ja verschlafen...


    Das ist vermutlich auch nicht so wichtig, weil wohl bei der Überarbeitung des Buchs ein paar Zeitangaben und Reisepläne etwas durcheinandergewirbelt wurden.