ZitatOriginal von JaneDoe
Das finde ich nun gar nicht. Die Terroristen haben immer sofort reagiert, wenn etwas nicht nach ihren Wünschen erfolgte, also wäre die deutsche Regierung niemals das Risiko eingegangen, ihnen eine falsche Karte zu geben.
Wahrscheinlich nicht. Hätte man aber sicherlich gegenchecken können, ohne mehr als zehn Millionen Dollar dafür rauszublasen.
Was die "sofortige Reaktion" anbelangt - da hat mich das Buch eigentlich immer regelmäßig aus der Handlung gestoßen. Ich bin natürlich Laie, was Verhandlungen mit Terroristen angeht (wenn man denn überhaupt mit ihnen verhandelt), aber fand es doch sehr befremdlich, wenn man einerseits die (prinzipiell patriotisch motivierten) Attentäter als eiskalte Mörder darstellt, die skrupellos Seilbahnen abstürzen lassen, Frauen vergewaltigen und Protestierende sofort niederknallen - ja, die sogar mit einer weiteren Sprengung reagieren, nur weil jemand unabgesprochen mit dem Schneemobil zur Übergabe fährt -, andererseits aber angesichts dieser Taten eine Einsatzleitung entscheidet, dass man ja ruhig ein paar einzelne Terroristen schon mal ausschalten kann, obwohl sich das Gros der Geiseln immer noch in Gefahr befindet, die damit auch gleich nochmal vergrößert wird.
Selbst ein Alleingang wird im Nachhinein gut geheißen. Im realen Leben hätte das fatale Auswirkungen gehabt - das Schwierige an Geiselsituationen ist ja immer, dass man sich in einer Position befindet, in der man die Terroristen nicht noch weiter reizen kann. Daraus beziehen doch die meisten Thriller auch ihre Spannung, und genau diese Schlüsselmomente und sich daraus ergebende potentielle Konflikte werden hier völlig vernachlässigt (oder geschehen im Off), ohne dass man deren Lösung nachvollziehen kann. Das empfand ich als sehr "leichten" Ausweg, wenn man bedenkt, wie penibel sich Marc Ritter sonst auf die Logistik der Operation vorbereitet hat.