Beiträge von Bildersturm

    Stimmt, das ist natürlich Geschmackssache.


    Ich habe es oben im Text auch schon erwähnt, aber sicherheitshalber sage ich es hiermit nochmal: Cover und Aufmachung täuschen in diesem Fall - da Newmans Trilogie nicht auf der aktuellen Welle mitschwimmt, sei auf jeden Fall denjenigen abgeraten, die Vampirromane eher als übernatürliche Variation von Danielle Steel oder Rosamunde Pilcher sehen. Wer also eher auf die Stephenie-Meyer-Werke oder die ganzen mehr oder weniger witzigen und/oder romantischen Nachfolger steht und auch erst darüber mit dieser Literaturgattung in Berührung gekommen ist, für den ist DIE VAMPIRE eindeutig nicht geeignet. Also, bevor sich Enttäuschung breit macht: Kim Newmans Roman ist keine jugendgerechte Nackenbeißer-Romanze und auch kein modernes Urban Fantasy-Derivat. Finger weg in diesem Fall!

    Zitat

    Original von Bodo
    Kim Newmans Vampir-Trilogie hat einen sehr guten Ruf - ich finde and der Wiederveröffentlichung nichts verwerfliches, ganz im Gegenteil...


    Habe ich beides bereits in der Rezension (siehe Fantasy-Forum) erwähnt. Als Uraltfan der Newman-Trilogie freut mich das ja auch - nur möchte ich halt, dass man die Bücher auch um ihrer selbst willen schätzt. Ich gebs zu, mich wurmt ein bisschen der Gedanke, dass da Leser mit ganz anderen Maßstäben rangehen (oder gar die Finger davon lassen), weil sie DIE VAMPIRE als Teil einer Reihe sehen. Es ging hier ja um Marketingstrategien, und die Heyne-Schiene ist wohl eine der kommerziell erfolgreichsten Kampagnen, nehme ich an. Das kannst du sicher besser beurteilen, du sitzt ja näher an der Quelle .. ;-)

    Format: Trade Paperback
    Verlag: Heyne
    Umfang: 950 Seiten


    Kurzbeschreibung
    Das große Epos über die legendären Blutsauger


    Vergesst, was immer ihr über Dracula und seine düstere Sippschaft zu wissen glaubt - dies ist die wahre Geschichte! Eine Geschichte, die damit beginnt, dass der Vampirjäger Abraham Van Helsing versagt: Es gelingt ihm nicht, Graf Dracula in Transsylvanien zu töten. Was verheerende Folgen hat: Der Fürst der Vampire wird zum Prinzgemahl Queen Victorias und versetzt mit seinen blutsaugenden Gesellen das London der Jahrhundertwende in Angst und Schrecken. Und das ist, wie gesagt, erst der Beginn der Geschichte ... Mit "Die Vampire" legt der britische Starautor Kim Newman ein Buch vor, das seinesgleichen sucht: Die Geschichte des 20. Jahrhunderts aus Sicht der berühmtesten Horrorgeschöpfe aller Zeiten.


    Über den Autor
    Kim Newman wurde 1959 in London geboren und wuchs in Somerset auf. Mit seiner furiosen Neuerzählung der Vampir-Saga hat er sich internationalen Ruhm erworben. Newman lebt als freier Schriftsteller und Journalist in London.


    Eigenes Fazit:
    Auch wenn uns der Heyne-Verlag einen weiteren Teil seiner Rassen-Fantasyreihe á la DIE ZWERGE oder DIE ELFEN suggerieren will, gehört obige Veröffentlichung genauso wenig in den Rahmen der Serie wie eigentlich alle anderen zuvor. Während einige dieser Bücher im Auftrag des Verlages entstanden, wurden wieder andere einfach in das entsprechende Schema der Reihe gequetscht. Mit DIE VAMPIRE (der zu letzterer Gattung gehört) macht es sich Heyne gleich doppelt einfach, denn man erweitert nicht nur die Serie selbst um einen weiteren großen Wälzer, sondern reitet auch weiterhin geschickt auf der immer noch anhaltenden Blutsauger-Welle mit. Damit hat Kim Newmans Alternativwelt-Trilogie eigentlich jedoch wenig zu tun.


    Trilogie? Richtig gelesen. DIE VAMPIRE besteht aus den drei Büchern von Kim Newmans im Ausland sehr erfolgreicher ANNO DRACULA-Trilogie, von denen zumindest die ersten beiden Teile (ANNO DRACULA und DER ROTE BARON) auch Mitte der Neunziger (mit weitaus weniger Erfolg) in Deutschland erschienen sind. Nach stolzen 17 Jahren kommt also die gesamte Saga auch hierzulande zu Ehren - und der Leser darf ein Vampir-Epos entdecken, das so gar nicht in den modernen Trend der schwülstig-kitschigen Beißer-Romanzen passt.


    In ANNO DRACULA, dem ersten Teil, erzählt Newman absolut fesselnd von einem alternativen London im Jahre 1888, in dem zwar (historisch korrekt) der mysteriöse Jack the Ripper gerade seine furchtbaren Morde verübt, aber eben nicht Königin Victoria auf dem Thron des Empires sitzt, sondern ein gewisser Graf Dracula die Geschicke der damals einflussreichsten Nation der Welt regiert (nachdem Van Helsings Versuche, den Vampir zu töten, scheiterten und stattdessen zum Erstarken der alten Rasse führten). Steam punk at its best - Newmans Parallelwelt ist mitreißend beschrieben, glaubwürdig konstruiert und wirft den Leser in ein düsteres Universum, in dem historisch verbürgte Figuren gleichberechtigt neben Phantasiegestalten agieren.


    In der Fortsetzung DER ROTE BARON (in Deutschland damals mit dem Untertitel ANNO DRACULA 1918 ins Rennen geschickt) wechselt der Schauplatz zum Ende des ersten Weltkriegs, in dem der Diogenes Club (eigentlich eine Erfindung von A.C. Doyle) versucht, Deutschland das Handwerk zu legen, nachdem dortige Wissenschaftler wie Dr. Caligari und Dr. Mabuse erfolgreich untote Kampfflieger erschaffen haben - einer von ihnen wird bekannt als der "rote Baron" ... Wieder originell und erfrischend, wenn auch die Geschichte selbst ein kleines bisschen weniger fesselt als die Ripper-Saga aus dem ersten Band. Trotzdem hat Newman auch mit diesem Sequel Maßstäbe gesetzt, an denen sich heute noch viele Autoren orientieren müssen.


    Der Abschluss der Trilogie heißt JUDGMENT OF TEARS. ANNO DRACULA 1959 und ist meines Wissens nach zuvor nicht in Deutschland erhältlich gewesen. Diesmal hat der Diogenes Club in Rom zu tun, wo sich die Vampire zu Draculas Hochzeit treffen. Mehr als die Bände zuvor quillt der dritte Teil vor lauter Insider-Gags nur so über - man trifft jede Menge historischer und fiktionaler Gestalten wie den Martini-trinkenden Geheimagenten Hamish Bond, Dr. Fu Man Chu, Lord Greystoke, Fantomas, den vertrottelten Inspektor Closeau und unzählige andere. Das alles ist vor allem ein Fest für Buch- und Filmliebhaber im allgemeinen, die auf Schritt und Tritt Anspielungen entdecken werden, sei es auf die herrlichen Technicolor-Agentenreißer der 60er, die ausladende Sinnlichkeit der Fellini-Filme oder die literarischen Ergüsse von Genrekollegen. Die Story selbst ist inzwischen nur mehr ein kleiner Aspekt des Newmanschen Kosmos ... aber der Leser lernt das schnell zu akzeptieren, denn besser ist er vermutlich in diesem Genre noch nie unterhalten worden.


    Zu Recht hat die ANNO DRACULA-Trilogie Kim Newman zu einem der Mitbegründer der britischen New Wave of Horror & Fantasy gemacht - und jedem sei DIE VAMPIRE ans Herz gelegt, trotz des ärgerlichen Dummenfangs, den Heyne mit der optischen Aufmachung betreibt. Wer die Trilogie schon immer mal lesen wollte, kann das jetzt tun, und wenn die Marketing-Trickserei notwendig ist, um gute Bücher zu verkaufen ... sei's drum.


    Natürlich hat Newmans Klassiker schon ein paar Jährchen auf dem Buckel (und natürlich verschweigt Heyne uns das ;-) ) - aber mit dieser visionären Vampir-Saga verhält es sich wie mit einem guten Jahrgang (blut)roten Weins: Sie reift beim Leser.


    Mein Tipp des Monats.

    Zum Thema "Ausschlachtung eines Trends":


    Heyne hat ja damals nach Nicholls' DIE ORCS mit Heitz' DIE ZWERGE und Hennens DIE ELFEN eine ganze Reihe an ähnlichen Werken auf den Markt geworfen bzw. auch selbst beauftragt. Inzwischen gibt es ja Kobolde, Trolle und einiges mehr, und nun hat Heyne die Zeichen der Zeit wohl wieder richtig erkannt (Hui ... Nackenbeißerchen sind in?) und hat sich an einige seinerzeit in Deutschland recht erfolglose (und dennoch wegweisende) Kim-Newman-Werke erinnert, die im Ausland als "Anno Dracula"-Trilogie bekannt sind und von dennen zumindest zwei (ANNO DRACULA und DER BLUTROTE BARON) auch hierzulande erschienen sind - vor langer, langer Zeit.


    Flugs wirft man die drei Bücher wieder in einen Topf und nennt den entstehenden Wälzer ... na? Tadaaaaa ... DIE VAMPIRE natürlich! :-] Talk about trends ...

    Zitat

    Original von Idgie
    Die Mails für die Verlosung zum Kap der Finsternis sind am letzten Mittwoch rausgegangen, so dass du da noch nicht berücksichtigt wurdest, nehme ich jedenfalls mal an.


    Ah, das wollte ich wissen. Es gibt jetzt also doch Ankündigungsmails, wenn man gewonnen hat? Weil zu Anfang des Threads gab es hier Leute, die haben mehrere Bücher hintereinander nicht erhalten und wussten zuerst auch nichts davon.

    Sophie Schütt wirkt, finde ich, etwas älter, zumindestens für den ersten Teil der WANDERHURE.


    Lara & Brühl? Unwahrscheinlich. Vielleicht sollte man die Besetzungswünsche hier trennen in realistische Casts und Traumbesetzungen - die beiden von dir Genannten wirst du leider sicherlich nicht in einer TV-Produktion wiederfinden (wenn es nicht eins der großen Eventmovies ist). Deswegen schrieb ich ja, dass man die Gegebenheiten beachten sollte. Eine schöne Vorstellung wär's trotzdem, da geb ich dir recht - obwohl ich Daniel Brühl nicht so ganz als Michel sehe. Ich weiß nicht, da stört irgendwas. :gruebel

    Hallo,


    ich hab mich auch bei den Vorablesern angemeldet (und zu KAP einen Leseeindruck reingestellt). Heute kam eine Mail mit dem Betreff "Sie sind jetzt Vorablesen-Kritiker". Text so in etwa: "Wir freuen uns, Sie ab sofort im Kreis der vorablesen-Rezensenten
    begrüßen zu dürfen! Ihr letzter Leseeindruck hat uns davon überzeugt,
    Ihren Status in den eines Kritikers umzuwandeln." Frage: Was genau heißt das jetzt?


    In der Mail stand etwas davon, dass ich mein Profil mit Adresse & Co. vervollständigen sollte, was ich schon bei der Anmeldung getan habe. Weiterhin hieß es, dass damit kein Anrecht auf ein Leseexemplar verbunden sei - das wusste ich auch schon. Aber wie sieht es jetzt aktuell bei KAP aus? Da ja viele mit DPD Probleme haben (und ich auch nicht den ganzen Tag zu Hause bin), weiß ich gar nicht, ob ich nun unter den Auserwählten bin - hier im Thread hieß es weiter vorn, dass man auch nicht benachrichtigt wird. Wie finde ich nun heraus, ob man mir KAP geschickt hat? Will nicht gleich beim ersten Buch was falsch machen oder eine Rezension vergessen etc. ...


    Danke für die Hilfe,


    ein verwirrter BS.

    Zitat

    Original von Jasmin87
    Ich hab mir eh über die Schauspieler schon mal Gedanken gemacht... Aber ich bin zu keinem richtigen Ergebnis gekommen... Muss ich nochmal überlegen :gruebel


    Das wär doch mal was Diskussionswürdiges - jeder macht einen Besetzungsvorschlag für Marie (oder wie er/sie sich Marie am ehesten vorstellt). Beachten sollte man dabei, dass es eine TV-Produktion im Auftrag von SAT 1 ist, da gibt es ja generell viele "spezielle" Gesichter.


    Also, wen seht ihr als Marie?


    Meine Vorstellung der Idealbesetzung:
    Friederike Kempter


    Begründung:
    Nicht nur im TATORT und vielen kleinen Independentproduktionen gut, sondern auch generell eine tolle Frau, die gut in historische Rollen passt.


    (Anna Thalbach möchte ich dann aber als Hiltrud, notfalls eben die Haare färben. :grin )


    Sysai & Gheron: Ihr hattet doch beim Schreiben garantiert auch schon eine Vorstellung von Marie - wen würdet ihr am liebsten in der Rolle sehen? (Ich verstehe natürlich, wenn ihr da etwas diplomatisch sein müsst.)

    Zitat

    Original von Daniliesing
    ... aber letztendlich hilft es einem doch nicht, wenn man dann hier darüber ewig diskutiert und sich noch länger über das Thema ärgert, oder?


    Das war auch gar nicht die Absicht. Es ging ja u.a. um "Buchhandel heute" - und dazu gehört die Abwanderung der Kunden ins Internet (ist aber in fast jeder Branche des Einzeöhandels ähnlich, denke ich). Es ging um mögliche Motivationen dafür. Meine Erfahrung war nur ein Beispiel, dass ich nicht notwendigerweise verallgemeinern wollte.

    Hm,


    ich verstehe die meisten Argumente von Verkäuferseite durchaus - aber ehrlich gesagt, ich wundere mich schon ein bisschen: Eine generelle Tendenz (ohne verallgemeinern zu wollen) merkt man diesem Thread nämlich an - die Kunden sind immer die "Bösen" (auch wenn Schwarz/Weiß im wirklichen Leben eben nicht existiert). Kaum wagt ein Kunde Kritik am Verhalten von Verkäufern, wird er hier auseinandergenommen, während anders herum auch noch nach hundert Postings das immer wieder zitierte Bild vom sich daneben benehmenden Kunden entrüstete Schreie nach Verständnis für den Einzelhandel ertönen lässt. Von Entgegenkommen ist da genauso wenig zu merken. Nun ist das ja durchaus nicht schlimm, dafür gibt es ja schließlich Amazon & Co. als Ausweichoption- aber wenn die Branche das Bild in düstersten Farben malt, dann hat sie das zu einem Teil vielleicht auch selbst zu verantworten?


    (Ich höre schon die ersten wieder tief Luft holen.)


    Vielleicht können ja beide Seiten je einen Schritt aufeinander zumachen? Natürlich ist das hier eher ein Forum, in dem sich der Handel tummelt, aber die Vehemenz der Kundenablehnung ist teilweise wirklich überraschend.

    Hallo,


    ich glaube, da sich viele aus einer generellen Abneigung heraus nicht mit dem Thema "Comics" beschäftigen, wird es bei einer solchen Diskussion auch immer Vorurteile geben. Über 90% der Antworten führen Disney-LTBs, Asterix, Bussi Bär oder Mangas (die ja eher aus dem Umfeld der modernen Jugendkultur stammen) ins Feld - das ist leider so, als würden mir beim Stichwort "Bücher" nur Pixies oder Stephenie Meyer einfallen.


    Die gesellschaftliche und literarische Relevanz von Comics bzw. Graphic Novels wird im frankophonen und angelsächsischen Raum schon seit Jahrzehnten nicht mehr bestritten, in Deutschland jedoch nach wie vor. Dabei gibt es so viele Gegenbeispiele für "erwachsene" oder "anspruchsvolle" Comickunst.


    Witzigerweise gerät das Thema gerade jetzt mit dem Kinorelease von WATCHMEN in die Diskussion, dessen Vorlage die wohl literarisch anerkannteste Graphic Novel überhaupt ist - Autor Alan Moore hat es damit als einziger Comic-Autor in die von der Time publizierte "Top 100 List of English Language Novels from 1923 to Present" geschafft. Ob der Film die Essenz des Comics einfängt, bleibt abzuwarten - schon Moores erstes großes Meisterwerk FROM HELL geriet in der Filmversion zu einem komplett missinterpretierten Sittengemälde.


    Aber, wie gesagt, da ist nicht nur Moore. Neil Gaiman hat mit den SANDMAN-Bänden Comicgeschichte geschrieben, Zeichner wie der bereits oben erwähnte Alex Ross gehören zu den besten zeitgenössischen Künstlern schlechthin, Frank Miller hat das Genre bereits in den 80ern mit DARK KNIGHT revolutioniert, und der gleichfalls schon erwähnte Art Spiegelman hat für MAUS den Pulitzerpreis erhalten. Viele der Belletristik-Autoren, wenn wir diesen Vergleich schon anstrengen müssen, werden da qualitativ nicht mal ansatzweise mithalten können - wie gesagt, ergreifende Geschichten kann man mit wirklich jedem Medium erzählen. Vorurteile sind also wirklich unangebracht.


    Für Einsteiger in die Welt des anspruchsvollen Comics jenseits der Disney-LTBs gibt es allerdings bereits viel zu viele Tipps, MAUS oder PERSEPOLIS sind sicherlich ein Anfang, oder das begnadete BLANKETS von Craig Thompson (ein 600-Seiter, bei dem man eben vergisst, das man "nur" eine Bildergeschichte liest). Keins der erwähnten Werke ist für Kinder geschrieben, und will sicherlich auch nicht als solches betrachtet werden.


    Aus dem asiatischen Raum kommt neben eher für Pre-Teens bestimmten Mangas (und Manhwas) a la SAILOR MOON oder den verkitschten Clamp-Auswüchsen auch noch Anspruchsvolles wie die epischen Gegenwarts-Bildromane von Jiro Tanaguchi (VERTRAUTE FREMDE) oder Osamu Tezukas ADOLF-Reihe.


    Wer sich eher den franko-belgischen Outputs verbunden fühlt, dem sei Abolins herzzerreißende Kindheits-Nostalgie JENSEITS DER ZEIT und das grandiose, bisher dreiteilige Großalbum DAS NEST von Regis Loisel ans Herz gelegt (die vielen Geschichtsschmöker-Fans hier im Forum müssten jetzt eigentlich aufjauchzen). :grin Ich hab es als Beispiel mal unten verlinkt.


    Vielleicht dient dieses Topic ja doch dem einen oder anderen als Anregung - es wäre wirklich schön. :wave

    Zitat

    Original von Cookiemonster
    Und um 20h auf der Matte stehen und erwarten, dass ich jetzt beweise, wie viel mir mein Job doch wert ist, indem ich Überstunden mache, das ist unverschämt wenn ich kein Stammkunde oder sehr freundlicher Kunde bin. :wave


    Der Ordnung halber möchte ich noch mal darauf hinweisen, dass von viertel vor acht (für Zugereiste: 19.45 Uhr) die Rede war - und davon, dass um fünf vor acht schon das Hinschieben der letzten Kunden zur Kasse beginnt. Beratung im Buchhandel erwarte ich ja gar nicht (und brauche sie auch nicht), aber man merkt sehr deutlich, dass in den letzten 15 Minuten der Fokus des Angestellten schon auf dem Feierabend liegt, und DAS ist es, was ich als Kunde einfach als unangenehm empfinde. Es wird einem damit quasi subtil ins Gedächtnis gerufen, dass man ein Störfaktor auf dem Weg zum Feierabend ist, und nur DAS ist es, was ich bemängele.


    Zur Verdeutlichung: Ich mag es auch nicht, wenn ich im Restaurant sitze und esse, während neben mir bereits die Stühle hochgestellt werden. Ich fühle mich dadurch als Kunde kritisiert und diesen Umstand wollte ich in dieser Diskussion einfach mal von Verbraucherseite anmerken. Nichts für ungut ...

    Zitat

    Original von Bodo
    Nein, Aufräumarbeiten fallen nicht in die Zeit nach Geschäftsschluss - sonst fände man Mittags bereits nichts mehr wieder! Aufräumen muß man immer, den ganzen Tag lang!


    Danke für die Information. Das heißt also, auch der Arbeitsschluss der Verkäuferinnen ist um exakt 20.00 Uhr?


    Zitat

    Und: Natürlich hat jeder Kunde das Recht innerhalb der Öffnungszeiten zu stöbern um möglicherweise noch ein oder zwei Bücher zu kaufen. Und 10 Minuten vor Schluss ist immer noch innerhalb der Öffnungszeiten!


    Wie gesagt, ich kann verstehen, dass sich über die Zeit eine gewisse Systematik oder Routine einschleift, wenn es um die Zeit kurz vor Ladenschluss geht - es geht mir eher um den damit verbundenen Ton, mit dem dieses "Gewohnheitsrecht" manchmal im Laden eingefordert wird.

    Zitat

    Original von Seerose
    Und es hat nichts damit zu tun, ob ich meinen Beruf gerne ausübe, wenn ich abends einigermaßen pünktlich nach Hause möchte.


    Gut, ich mag das anders sehen, da ich meinen Beruf wirklich gerne mag und dabei eben nicht auf die Uhr schaue (und selbstverständlich auch mal ein paar Minuten länger im Büro bleibe, wenn was anfällt), aber das spiegelt vielleicht die allgemeine Auffassung im deutschen Dienstleistungsgewerbe wieder - ich weiß es nicht, da ich auch nicht so oft damit konfrontiert werde. Ich wollte nicht pauschalisieren und ich glaube den hier anwesenden Buchhändlern gern, dass sie ihre Arbeit lieben, aber wenn ich jetzt der böse, böse Kunde sein soll, weil ich es wage, in einen Laden zu gehen, der noch 15 Minuten geöffnet hat, finde ich das schlicht und einfach daneben. Öffnungszeiten bedeuten für mich, dass ich eben bis zu diesem Zeitpunkt in den Laden flitzen und etwas einkaufen kann. Aber ich wurde schon oft um fünf VOR acht einfach an der Tür abgewiesen, selbst wenn ich nur zum Bestseller-Regal direkt am Eingang wollte.
    Klar stöbert es sich am Nachmittag besser und ja, vielleicht sind die Buchhändler auch im Recht, sich den Kunden teils zu verweigern, aber dann sollte sich auch keiner darüber wundern, warum so viele mittlerweile dem stationären Buchhandel mehr und mehr abschwören und zu Amazon & Co. überlaufen.


    Ich weiß nicht, wie das generell im Einzelhandel geregelt ist, aber fallen Aufräumarbeiten nicht in die Zeit NACH der Schließung? Haben die Verkäufer denn mit Ladenschluss auch sofort Schichtschluss? Von der Logik her würde ich annehmen, dass man das Arbeitsende dann eher auf z.B. 20.30 Uhr festlegt, weil ja Abrechnung, Aufräumen etc. nach dem Schließen ohnehin noch erforderlich sind.


    Wie gesagt, ich verstehe das Dilemma, und vielleicht würde ich auch verstehen, dass ich gefälligst viertel vor acht im Interesse der Servicekräfte einer Buchhandlung fernbleiben sollte, aber man merkt schon an den Reaktionen hier im Forum, dass mein Ansinnen helle Empörung auslöst - "live" läuft das Ganze leider noch viel barscher ab. Tut mir leid, wenn ich hier nur als Kunde auftrete und nicht aus eurer Sicht sprechen kann...

    Zitat

    Original von bonnie
    Könnte das eventuell "Der Tag, an dem die Erde stillstand" gewesen sein? :gruebel


    Nö. Das Remake ist viel zu neu, das Original zu alt, und in keinem der beiden ist der Held ein gemeiner Killer und behauptet, selbst das Monster sein. PITCH BLACK wäre tatsächlich auch das einzige, was mir dazu einfiele - dort war ja der Twist mit dem Sträfling, der zum Helden wird, noch relativ neu (im Gegensatz zu RIDDICK). Aber gerade in Verbindung mit Außerirdischen fällt mir ansonsten nicht wirklich was ein ...

    Hallo,


    also was mich am meisten stört, ist die Miesepetrigkeit im Buchhandel. Der größte Teil meiner Erfahrungen bezieht sich auf zwei relativ nah beieinander liegende Filialen einer großen Kette in der Kölner Innenstadt, die ich wirklich relativ oft aufsuche - und zwar zum Stöbern (wenn ich nur schnell was kaufen will, geht es bei Amazon unkomplizierter).


    Das heißt, wenn ich die Buchhandlung betrete, bin ich erst einmal unentschlossen und möchte mich gerne umschauen. Meist ist es aus beruflichen Gründen schon etwa viertel vor acht, und in den angesprochenen Filialen fühlt man sich dann wie ein unerwünschtes Subjekt: Die Türen sind bereits halb geschlossen, die Kisten von draußen schon drin am Eingang zusammengehäuft, man erntet genervte Blicke, fühlt sich beobachtet und gedrängt - und spätestens FÜNF Minuten VOR Schließung kommt schon ein Angestellter angelaufen und weist darauf hin, dass man jetzt schließen würde. Ich werde also zur Kasse gescheucht, ob Buch oder nicht.


    Ich finde es ehrlich schade, dass immer weniger Buchhändler noch Spaß an ihrer Arbeit haben und im Gegenzug den Kunden spüren lassen, wie sehr er sie doch annervt. Übrigens ein Grund, warum ich meine Besuche auf ein Minimum beschränke, obwohl ich wahnsinnig gerne stöbere.

    Hm,


    also dicke Bücher sind für's Klo für mich nichts, da tun es auch die Magazine.


    Reinschreiben, egal ob HC oder Paberback, geht für mich gar nicht - da habe ich mich schon bei Schulbüchern schwer getan, obwohl es dort ab und zu sein musste. Bei Fachbüchern kommt es drauf an, ob ich sie als reines Arbeitsmittel sehe oder davon ausgehe, sie auch später noch als Informationsquelle im Regal stehen haben zu wollen. Im letzteren Fall verkneife ich mir schriftliche Anmerkungen ebenfalls.


    Eselsohren sind auch nicht mein Ding, wozu gibt es Lesezeichen, Bändchen, Post-its oder meinetwegen sogar den Kassenzettel oder ein simples Stück Papier? Da muss sowas doch nicht sein ...

    Interessantes Thema.


    Als erstes Buch dazu ist mir allerdings nicht das von dir gesuchte eingefallen, sondern Matt Ruffs "Ich und die anderen".


    Das wars dann wohl zwar nicht, aber dennoch möchte ich selbiges als unbedingten Tipp in dieser Richtung noch in die Diskussion schmuggeln. :-] Schon "Fool on the Hill" war ein großartiges Buch, mir hat "Ich..." aber noch besser gefallen. Witzig, unterhaltsam und bis oben hin voll mit unglaublichen Charakteren.

    Zitat

    Original von Mittens
    Ich hätte auch noch was: Im Lustigen Taschenbuch Nr. 119 "Im Lande Liliput" (Erstausgabe "Fern von Entenhausen") gibt es eine literarische Parodie auf Jules Vernes "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde". Die Geschichte selbst heisst "Reise zum Mittelpunkt der Erde" und stammt aus der Feder von Fabio Michelini.


    Nun ja, in den Lustigen Taschenbüchern ist das gang und gäbe, das ist völlig normal - fast jede Ausgabe (sind ja mittlerweile fast 400) enthält eine von Buch, Film oder Popkultur im allgemeinen inspirierte Geschichte. Unten verlinkt ist als Beispiel Band 116 (3 Bände vor der von dir erwähnten Ausgabe), wo das Vorbild relativ eindeutig als großer Südstaaten-Klassiker erkennbar ist. ;-) Der Rest ist jedoch viel zu umfangreich, um ihn auch nur aufzuzählen ...