Hallo zusammen
Ich möchte das Thema hier nicht neu aufrollen, zudem Wolke mit ihrem Beitrag den Thread schon ins FadeOut leitet. Ich lese seit gestern hier mit, und es liegt mir am Herzen einige Worte aus meiner Sicht dazu zu sagen, es sei mir bitte gewährt. Ich lebe seit 15 Jahren in der IT Branche (Informationstechnologie), "leben" weil diese Arbeit zu meinem täglichen Leben und Tagesablauf gehört, beruflich, wie auch privat. YouTube Videos, Medien aller Art sind ein Teil meiner täglichen News-Flash, kurzum, es ist mir wichtig die Plattform Internet stark zu nutzen.
Aber, ich bin in gewissen Dingen auch "altmodisch", sofern diese Bezeichnung dafür passend ist. Rezensionen zu Büchern lese ich gerne. Daraus ziehe ich meistens meine Motivation ein Buch zu kaufen oder eben nicht. Rezensionen lese ich hier, und auf anderen Buchliebhaber-Seiten, weil sie mich bereichern.
Eine "Videorezension" ist für mich per Definition keine Rezension der üblichen Art. Und das ist nicht abwertend gemeint. In einem Video über ein Buch zu plaudern, es vorzustellen, anzupreisen, versuchen den Inhalt zu umreissen, oder einfach nur die eigene Begeisterung über das Buch zu vermitteln, hat für mich nix mit "Rezension" zu tun. Wenn ich mir so etwas ansehe, dann hat es für mich den lockeren Charakter einer Plauderei über ein schönes Buch. Etwas einseitig, da ja kein echter Dialog stattfinden kann, aber immerhin besteht die Möglichkeit ein Video dieser Art zu kommentieren. So empfinde ich diese "Videorezensionen", eine Sache "just for Fun". Naturgemäß präsentiert man sich mit Bild und Ton selbst, klar. Ob das nun auf "Fishing for Compliments", erwünschte Lobhudelei oder "was bin ich toll" ausgelegt ist, kann man so nicht festhalten, oder jemanden unterstellen. Wir kennen den Menschen dahinter nicht wirklich, alle Meinung darüber ist meist subjektiv. Jeder Videodreher hat seine eigenen Motive dafür, und wenn es nur der Spaß an der Sache ist, wovon ich bei den mir bekannten Buchvorstellern wie Kossi oder Tam ausgehe. Ich finde es lustig auch mal zuzuhören, für mich kann es eine nette Ergänzung zu einer bereits gelesenen Rezension sein. Zudem Kossi ja schon seit langem, auch hier beliebte schriftliche Rezensionen abgibt, weit bevor sie per Video Buchvorstellungen gemacht hat, das nur am Rande erwähnt.
Anyway, ich glaube nicht, dass jemand hier oder woanders die Entwicklung und den Zeitgeist von aktuellen Medienplattformen samt deren technischen Möglichkeiten zurückweist. Jeder der sich täglich im Internet bewegt, hantiert bewußt und unbewußt mit den gegebenen Mitteln, und akzeptiert diese damit auch. Dass eine Buchrezension gerne und lieber gelesen statt gehört wird, ist ebenfalls zu akzeptieren. Das hat meiner Meinung nach absolut nichts mit Verweigerung der medialen Möglichkeiten zu tun, Argumente vielerlei Art wurden hier schon mehrfach genannt. Verweigerung, strikte Ignoranz konnte ich aus all den Beiträgen nicht wirklich erkennen. Vielmehr liest sich für mich aus der Mehrzahl der Beiträge ein Art von "Bewahren von Rezensionsqualität als solche" heraus, und auch das hat seine Berechtigung.
So what, lebt mit dem Internet auf eure Art und Weise. Jeder ist des "googelns" mächtig, und selbst auf der Portalseite von YouTube kann man per Suchbegriff "Videorezension" viele Videos finden, sofern einem danach ist diese zu sehen.
Es grüßt euch herzlich aus Österreich,
Aspasia (aka Petra)