Hallo.
Ich bin neu hier und hatte das Glück, bei vorablesen.de ein Exemplar von "Darling Jim" zu bekommen.
Hier meine Vorablesen-Rezension. Wahrscheinlich nicht mehr so spannend, da hier schon Rezensionen stehen, die ausführlich auf den Inhalt eingehen ... Ich habe in meiner Rezension versucht, das rüberzubringen, was das Buch so besonders macht, ohne zu viel zu verraten.
LG
linguistica
Der Wolf ist tot, der Wolf ist tot!
Es beginnt beschaulich – und endet abscheulich.
Malahide, nördlich von Dublin. Der Tag fängt an wie jeder andere: Der Briefträger Desmond trägt die Post aus, hält hier und da ein Schwätzchen mit den Hausfrauen der Umgebung, man kennt sich eben. Dachte man in Malahide, eben bis zu diesem Tag, an dem drei Tote aus dem Haus in der Strand Street geborgen werden. Zwei junge Frauen, angekettet und offenbar verhungert, denn die Körper wirken eher wie die zweier Kinder. Und ihre Tante Moira Walsh, erstochen. Spuren im Keller weisen darauf hin, dass einer vierten Person die Flucht aus dem Verlies gelungen ist.
Wer sind die jungen Frauen? Wer konnte fliehen und wo ist diese Person jetzt? Wie kam es zu diesem Unglück? Das Rätsel lösen die Toten selbst.
Durch die Tagebücher der jungen Frauen erfahren wir, wie alles begann, mit welchen Qualen es enden sollte und welche Rolle Jim in ihrem Leben spielte. Nicht nur in ihrem Leben, so viel kann ich verraten.
Der Autor verwebt die von den Frauen selbst erzählte Geschichte mit einer märchenhaften Erzählung um einen Wolf, der einst ein Mensch war, oder zumindest menschlicher Gestalt. Seine Seele war schon immer die eines Wolfes.
Das Buch ist fesselnd, die Idee des Autors, die Geschichte über die Tagebücher aus unterschiedlichen Perspektiven zu erzählen, genial. Er zieht verschiedene sprachliche Register und formt doch eine Einheit.
Ich war in der Mitte des Buches skeptisch, ob die Spannung gehalten werden kann, da das Buch ja im Grunde mit dem Ende beginnt und ich mir schnell denken konnte, wie sich die Tragödie abgespielt hat. Doch am Ende hat es Christian Mørk noch einmal geschafft, mich zu überraschen. Danke.