Ganz gut, aber kein wirklich großer Wurf.
Ich mochte den Krieg als Schauplatz, vor allem weil nie gesagt wurde, wo und wann überhaupt gekämpft wird. Passt zur Austauschbarkeit von Gewalt und "dem Bösen".
Hauptfigur Frewin ist ein interessanter Charakter, hebt sich doch etwas von den mittlerweile obligatorischen Ermittlern mit Macken ab. Mit der Enthüllung am Ende hab ich allerdings gerechnet, das war mir zu gekünstelt. Auch als Figur wäre er ohne diesen Schlussbrief spannender, weil geheimnisvoller geblieben.
Krankenschwester Ann hingegen hat mich nur so so halb überzeugt, ihr eigenartiger - und etwas anstrengender - Trieb, unbedingt bei dieser Ermittlung mitmischen zu müssen, wurde nicht wirklich zufriedenstellend erklärt. Assistent Matters war mir da bei weitem lieber, sein Schicksal hat mich auch am meisten gerührt.
Die Pschokillerhandlung an sich hat nichts wesentlich Neues geboten. Ein paar Gemetzeleien waren in ihrer Brutalität ziemlich kreativ, auf den Mörder bin ich vor dem großen Finale auch nicht gekommen, was natürlich immer ein Qualitätsmerkmal ist. Aber insgesamt doch sehr nach Schema F verlaufen, wenn auch mit gut beschriebenen Momenten. Eine auch nur halbwegs orignielle vernünftige Motivation der "Bestie" gab´s leider auch nicht.
6/10.