In "Tee mit Buddha" erzählt Michaela Vieser von ihren Erlebnissen in einem japanischen Kloster.
Als Studentin der Japanologie wurde ihr ans Herz gelegt, eine Zeitlang in Japan zu verbringen. Da sie diese Zeit aber nicht in einem Studentenwohnheim verbringen wollte, stellte sie viele Anfragen, bis ihr schließlich ein japanisches Kloster anbot, dort zu wohnen und zu leben, wobei in dem Kloster sowohl Männer als auch Frauen leben.
Bis auf den Anfang und den Schluss sind die einzelnen Kapitel einzelnen Personen zugeordnet, mit denen sie jeweils etwas bestimmtes erlebt hat. So lautet zum Beispiel eine Kapitelüberschrift:" Tusche, Papier und Leere" und erzählt von MIchaelas Kaligraphie-Unterricht bei Frau Uchida. Unter der Kaptelübschrift steht immer ein Zitat der jeweiligen Person, wobei das Zitat meistens auch etwas über die japanische Kultur aussagt.
Trotz dieser Zuordnung zu einzelnen Personen ist der Aufbau recht chronologisch und so erfährt der Leser einiges über die japanische Kultur, aber auch was man als Europäer so alles falsch machen kann, wenn man die Japaner nicht genau genug beobachtet, denn auf humorvolle Weise erzählt die Autorin nicht nur von ihren Erfolgen und Erfahrungen, sondern auch von ihren Missgeschicken. Der Leser nimmt mit ihr Teil an Teezeremonien, Kalligrafie-Unterricht, Kendo und den Problemen des Zeitungslesens auf Japanisch. Zum Ende des Buches erzählt Miachela Vieser noch von ihren Erfahrungen mit einem echten Zen-Meister, der sich bei ihr leider immer wieder über Baseball erkundigt, eine Sportart, die zwar bei den Amerikaner häufig gespielt wird, sich durch die Besatzung in Deutschland noch lange nicht auf die Deutschen übertragen hat.
"Tee mit Buddha" ist auf eine sehr unterhaltsame und humorvolle Art und Weise geschrieben. Die Mönche und ihre Frauen werden auf eine sehr lebendige Art beschrieben und auch wenn manches vielleicht etwas lustig klingt, so werden sie nie ins Lächerliche gezogen. Auch werden keine Kenntnisse des Buddhismus vorrausgesetzt, das heißt man kann auch ohne Vorkenntnisse einfach mit dem Lesen beginnen. Was ich etwas schade finde, ist, dass die einzelnen Kapitel sehr lang sind. Dies ist zwar durch die oben genannte Einteilung verständlich, allerdings hätte manches einfach auch auf zwei Kapitel geteilt werden können. Insgesamt fand ich das Buch recht unterhaltsam und von der Sprache her auch nicht besonders schwierig zu verstehen.