Zitat
Original von Asmos
(in Amerika ist das scheinbar auch üblich, denn groß gefragt wurde nie, wenn jemand zum Essen oder Schlafen eingeladen wurde. Eine seltsame Erfahrung in der Mittagspause nach Hause zu kommen und drei schlafende Amerikaner auf dem Wohnzimmersofa vorzufinden).
Oh nein. Ausnahmslos alle, die ich in Michigan kannte, mussten erst einmal ihre Eltern um Erlaubnis fragen, wobei das auch auf keinen Fall mit Druck gemacht werden durfte.
Ich war (wie die meisten wohl wissen) das letzte Schuljahr über für zehn Monate im schönen Südosten Michigans. Und was soll ich sagen? Ich habe es geliebt, trotz aller Probleme, die ich mit meinen Gastfamilien hatte.
Meine erste Gastfamilie hat mich nach sechs Monaten sozusagen hinter meinem Rücken herausgeworfen, denn ich war zu diesem Zeitpunkt aufgrund großer gesundheitlicher Probleme meines Vaters für drei Wochen in Deutschland. "Hinter meinem Rücken" war es, weil nur meine Austauschorganisation mir davon erzählte; die Familie an sich tat bis ich es erfahren habe immer so, als wüssten sie von nichts.
Damit versuche ich immer noch klarzukommen, weil es nicht gerade schön ist, wenn man so hintergangen wird - ich hatte mich auf ihre Unterstützung verlassen... Im Endeffekt durfte ich nicht einmal meine Sachen abholen, die wurden für mich eingepackt. ![:rolleyes](https://www.buechereule.de/images/smilies/rolleyes.gif)
Meine zweite Gastfamilie war nett; offener und verständnisvoller als die erste, aber so richtig gut haben wir uns nie verstanden. Vielleicht lag es daran, dass ich dann am Ende nur knapp vier Monate bei ihnen war, aber eigentlich waren wir einfach grundverschiedene Menschen. Eine schöne Erfahrung war es trotzdem.
Ich mag es nicht, wenn man Austauschschüler über einen Kamm schert. Klar, es gibt diejenigen, die keine Lust aufs Anpassen haben und die ihren Austausch als Partymeile mit integriertem Hotel sehen. Es gibt aber auch andere, die wirklich neugierig sind und die andere Kultur kennenlernen wollen. Von dieser Sorte sind die meisten Austauschschüler, die ich kenne. Ich freue mich schon auf das nächste Workshopwochenende meiner Austauschorganisation; danach werde auch ich endlich ehrenamtlich mitarbeiten können und dabei noch mehr nette Leute kennenlernen. ![:-]](https://www.buechereule.de/images/smilies/pleased.gif)
Später möchte ich, wenn ich die Möglichkeiten dazu habe, auch unbedingt Austauschschülern ein schönes Zuhause geben. Die Idee eines Schüleraustausches ist einfach etwas, was ich hundertprozentig unterstütze.