Es ist zwar schon ein paar Wochen her, dass ich es gelesen habe, doch ich sollte eine Rezension dazu noch hinbekommen.
"The Wise Man's Fear" ist ein wunderbar unterhaltsames und sehr gut geschriebenes Buch. Patrick Rothfuss schafft es auch hier, wie bereits im ersten Band geschehen, die Spannung beinahe ohne Einbrüche aufrecht zu erhalten, was bei einem Buch dieser Länge nicht selbstverständlich ist.
Aber, wie gesagt: Leider nur "beinahe". Ich bin, wie viele andere anscheinend auch, mittlerweile absolut genervt von Denna und ihrer Unnahbarkeit. Ihr plötzliches Verschwinden und Wiederauftauchen geht mir genauso gegen den Strich wie die Tatsache, dass sie Kvothe die meiste Zeit wie einen Hund behandelt. Auf der einen Seite darf er ihr immer schön hinterherlaufen, auf der anderen Seite ist sie aber gleich enttäuscht von ihm, wenn er auch nur kleine Annäherungsversuche macht. Und dann bestraft sie ihn mit Nichtachtung.
Vielleicht würde ich anders darüber denken, wenn wir mehr über sie (und ihren Master!) wüssten, doch momentan hätte ich wirklich nichts dagegen, wenn sie im nächsten Band nicht auftauchen würde.
Kvothe dagegen wächst mir immer mehr ans Herz. Natürlich ist eher der typische Held - Er kann alles, ist wahnsinnig intelligent, hat selbstverständlich eine grausame Vergangenheit, wird von vielen verehrt. Doch Rothfuss gelingt es trotz dieses Klischees, ihn lebendig wirken zu lassen. Mich interessiert vor allem sehr, wie es dazu kam, dass er ein Wirtshaus erwarb. Und auch, wie er Bast kennenlernte. Ich hoffe sehr, dass diese Fragen bald geklärt werden.
Ich kann übrigens jedem nur empfehlen, das Buch auf Englisch zu lesen. Ich hatte eine Übersetzung zwar noch nie in der Hand, aber könnte mir schon vorstellen, dass viele Passagen einfach nicht mehr so wirken wie Rothfuss' Original. Ich muss aber auch zugeben, dass ich ein großer Fan seines Schreibstiles bin.
Alles in allem vergebe ich - trotz Schwächen - 10 von 10 Punkten. Dieses Buch hat mich in seinen Bann gezogen und das muss ich einfach würdigen.