Beiträge von Mrs Bean

    Ich wäre für eine Rezension zu diesem Buch sehr dankbar! "Wenn die Mondblumen blühen" hat mir sehr gut gefallen, aber irgendwie finde ich es irritierend, dass ganz plötzlich ein Jahrzehnte lang verschollenenes zweites Werk der Autorin gefunden wurde. :gruebel


    Kurzbeschreibung laut Amazon
    Der verschollen geglaubte zweite Roman. Als 2009 Jetta Carletons einziger Roman wiederveröffentlicht wurde, berichteten viele Zeitungen über die Geschichte des Welt-Bestsellers, der zu einem Klassiker der amerikanischen Literatur geworden ist mit einer überraschenden Folge: Das Manuskript von Jetta Carletons zweitem, verloren geglaubtem Roman ist wieder aufgetaucht. Missouri, Anfang der Vierzigerjahre: Allen Liles, Mitte zwanzig, träumt von New York, vom Theater, von der Musik, vom Schreiben. Stattdessen beginnt sie an einem College in der tiefsten Provinz zu unterrichten, wie ihre Mutter und ihre Großmutter. Dort öffnet sie ihren Studenten ein Tor zur Welt, sie treffen sich in Bars und Cafés, diskutieren über Literatur, Philosophie, das Leben, bis spät in die Nacht. Als Allen sich in einen der Studenten verliebt, erkennt sie Grenzen, die sie lange ignoriert hat. Sie muss sich entscheiden, wofür es sich zu kämpfen lohnt und was ihr die Freiheit wert ist.


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    Gewonnen! :-]


    Kurzbeschreibung laut Amazon
    Philippe Pozzo di Borgo, Geschäftsführer der Firma Champagnes Pommery, stürzt im Alter von 42 Jahren mit dem Gleitschirm ab. Von da an ist er vom Hals ab querschnittsgelähmt und braucht einen Intensivpfleger. Der arbeitslose Ex-Sträfling Abdel erscheint zum Vorstellungsgespräch. Eigentlich möchte er nur eine Unterschrift für das Sozialamt bekommen - und bekommt den Job. Mit seiner mitleidslosen und ungehobelten, aber auch lebensfrohen und authentischen Art wird Abdel zu Philippes Schutzteufel. Zehn Jahre lang pflegt er Philippe nicht nur, sondern gibt ihm dabei auch seine Lebensfreude wieder. Die autobiographische Geschichte von Philippe Pozzo di Borgo lieferte den Stoff für den Film von Olivier Nakache und Eric Toledano. Das Hörbuch erzählt die wahre Geschichte zu einem der erfolgreichsten französischen Filme aller Zeiten.



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    Morgen (Donnerstag, 12.04.) läuft die Sendung "Literatur im Foyer" um 23.45 Uhr im SWR Fernsehen!


    Diesmal ist Michael Ondaatje bei Felicitas von Lovenberg zu Gast. Ich werde mir das Ganze auf jeden Fall aufnehmen. Vielleicht interessiert sich ja noch jemand dafür.


    Die Sendung wird am Sonntag, dem 06.05., um 10.15 Uhr auf 3sat wiederholt!

    Ich freue mich sehr über dieses außergewöhnliche Buch! :-] Leider ist es nur noch antiquarisch oder über Amazon Marketplace erhältlich.


    Kurzbeschreibung laut Amazon
    Die subtilen Inszenierungen des unbestrittenen Königsunter den Modefotografen der 1920er- und 1930er-Jahre.Edward Steichen (1979-1973) genoss zu beiden Seiten des Atlantiks bereits einen guten Namen als Maler und Fotokünstler, als ihm der Zeitschriftenkonzern Condé Nast den lukrativen Job eines Cheffotografen für die Magazine Vogue und Vanity Fair anbot. In deren Auftrag setzte er während der 1920er- und 1930er-Jahre auf einzigartige Weise die Visionen der großen Couturiers wie Chanel, Lanvin oder Schiaparelli um und schuf dabei einen neuen, kühnen und bis heute unübertroffenen Stil der Modefotografie. Auch seine eleganten Porträts von Stars und Berühmtheiten wie Gary Cooper, Maurice Chevalier, Rudolph Valentino, Marlene Dietrich, Henri Matisse, Thomas Mann, Winston Churchill oder Colette gehören seither zu den Ikonen der Porträtfotografie.
    Der Bildband präsentiert Steichens berühmteste Arbeiten aus dem Condé Nast Archiv in großformatigen Reproduktionen.


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    Vielen Dank für diesen interessanten und informativen Beitrag! Als ich in Paris war, habe ich das Haus leider nicht besuchen können, da ich von seiner Existenz noch nichts wusste. Aber ich besitze seit ein paar Jahren das TB zu dem Thema (wie bestimmt einige andere Eulen auch). Ich stelle es hier einfach mal dazu! :wave


    Kurzbeschreibung laut Amazon
    Sylvia Beachs amerikanische Buchhandlung in Paris war für ein Vierteljahrhundert literarischer Mittelpunkt der Stadt. Gertrude Stein gehörte ebenso zu ihren Besucherinnen wie Ezra Pound, Ernest Hemingway und James Joyce. In ihren Erinnerungen entfaltet die inspirierte und inspirierende Buchhändlerin eine anschauliche Kulturgeschichte zwischen den beiden Weltkriegen.


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    Die Wiederholung habe ich auch gesehen und war zuerst ebenfalls etwas erstaunt über die sehr wortkarge Art von Christian Kracht. Aber das war wahrscheinlich seiner Nervosität geschuldet. Im Anschluss an das Interview äußerte er sich ja dahingehend. Allerdings dachte er wohl, der Ton wäre schon abgeschaltet, was ich irgendwie ganz niedlich fand. Weil das Gespräch nicht ganz so viel hergab, konnte ich mich mehr auf andere Dinge konzentrieren. Ansonsten wäre mir vielleicht entgangen, für welche beinahe "avantgardistische" Farbkombi sich Denis Scheck in Bezug auf seine Kleidung entschieden hatte. Ein wahres Fest für die Augen! :grin


    Ich bin ja wirklich mal gespannt, ob die Amerikaner und Kanadier aufgrund des Buches von Michael Ondaatje bald das Wort "Katzentisch" dauerhaft in ihren Wortschatz aufnehmen! ;-)

    Ich habe den Bildband erst kürzlich gelesen und fand es besonders schön, dass die zahlreichen Katzenfotos nicht gestellt sind. Diese Natürlichkeit in Kombination mit dem französischen Flair hat auf mich eine sehr entspannende Wirkung gehabt. :-]



    Kurzbeschreibung laut Amazon
    Französische Landsitze, historische Herrenhäuser und schlossartige Anwesen bewahren den Charme romantischer Abgeschiedenheit und Eleganz. Rachael McKenna unternahm eine Reise zu den schönsten Bauten in ganz Frankreich. In ihren Bildern zeigt sie uns elegante Interieurs sowie zauberhafte historische Gärten und Parkanlagen und stellt uns deren vierbeinige Bewohner vor. Die weltweit erfolgreiche Tierfotografin weiß die Katzenpersönlichkeiten liebevoll in Szene zu setzen. Entstanden ist ein Band, der Katzenfans ebenso wie an Einrichtung und dem besonderen Zauber historischer Häuser Interessierte begeistern wird.



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    Zitat

    Original von Macska


    Ich habe jetzt das Buch gelesen und ich muss sagen, es ist einfach super. Allerdings bin ich auch froh das ich keine Siamkatze habe, sie scheinen doch noch etwas eigensinniger als "normale" Hauskatzen zu sein. :lache


    :bruell EINSPRUCH!!! Ich habe 20 Jahre mit einem Siamkater der alten Züchtung ("Traditionelle Siamkatze", "Thaikatze") zusammen gelebt und kam supergut mit ihm zurecht. Abgesehen davon, dass er gern und viel redete, war er sehr unkompliziert und wahnsinnig verschmust. Ich habe ihn unheimlich geliebt und vermisse ihn heute noch! :cry

    Wirklich beeindruckend! :anbet Wenn ich nur auch so viele Bücher hätte! :cry Da kann ich bloß sagen: Alles abbauen, einpacken und rüberschicken - aber pronto! :schlaeger Den Motorradhelm (falls das da oben auf dem zweiten Bild wirklich einer sein sollte) darfst du gern behalten, ich bin ja schließlich kein Unmensch! :grin

    Vielleicht wäre "Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten" etwas für dich?! Es handelt sich dabei um All-Age-Fantasy, empfohlen für Leser ab 14 Jahren. Ich beginne mit dem Buch erst morgen, kann also leider noch keine eigene Meinung beisteuern. Aber bei Amazon gibt es schon sehr viele Rezis dazu.



    Kurzbeschreibung lt. Amazon


    Was würdest du dir wünschen, wenn du nur eine Perle deiner Kette opfern musst, damit dein Wunsch in Erfüllung geht?
    Wo würdest du hinreisen, wenn du bloß durch eine Tür gehen musst, um nahezu alle Orte der Welt zu erreichen?
    Wie würdest du dich fühlen, wenn du den falschen Mann liebst, er aber die Antwort auf alle deine Fragen ist? Karou dachte, sie wüsste, wer sie ist. Doch dann kommt es zu einer Begegnung, die alles verändert …
    Eine Liebe, die älter ist als die Zeit. Und ein Kampf, bei dem ALLES auf dem Spiel steht. Der erste Band der Serie, die die Welt erobert.


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    Zitat

    Original von Morgaine


    Gibt es eigentlich noch dieses Vorablesen Historead? Hab das gegoogelt und da zeigt mir die Seite immer einen Fehler an.. Wurde das Projekt wieder aufgegeben oder bin ich nur zu blöd zum Suchen? :help


    Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe, wurde der Ableger Vorablesen Historead nach einer Weile in das ursprüngliche Vorablesen Programm integriert. Zwischendurch - wenn auch seltener - werden immer mal wieder historische Romane vorgestellt. Wahrscheinlich war der Historead damals nicht erfolgreich genug.

    Gebundene Ausgabe: 192 Seiten (mit 110 farbigen und schwarz-weißen Abbildungen)
    Verlag: Knesebeck Verlag
    Erscheinungsjahr: 28. März 2011
    ISBN: 978-3868733501
    Originaltitel: Breakfast at Tiffany's The Official 50th Anniversary Companion



    Vor und hinter den Kulissen eines Klassikers der Filmgeschichte


    "Frühstück bei Tiffany" gehört zu jener Kategorie Filme, die ich so oft gesehen habe, dass ich bei vielen Passagen schon vorher weiß, was die betreffenden Schauspieler gleich sagen werden. Auch wenn der Film etwas in die Jahre gekommen ist, so übt er dennoch auch auf den modernen Zuschauer eine eigenartige Faszination aus, der man sich nur schwer entziehen kann. Anlässlich des 50-jährigen Filmjubiläums von "Frühstück bei Tiffany" ist deshalb das vorliegende Buch entstanden, das die englische Journalistin und Schriftstellerin Sarah Gristwood in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Produktionsfirma Paramount Pictures und der Audrey Hepburn Estate geschrieben hat. Auf 192 Seiten erfährt der Leser alles Wissenswerte über die Entstehungsgeschichte und die genauen Hintergründe des Films. Was passierte eigentlich vor und hinter den Kulissen? Die Antworten finden sich in zahlreichen interessanten Informationen, die Sarah Gristwood über die Dreharbeiten, die Besetzung, die Story, das Drehbuch, die Ausstattung, die Drehorte und vieles mehr zusammengetragen hat. Mit der Schauspielerin Patricia Neal (im Film "2E", die den sehr viel jüngeren Paul Varjak finanziell aushält) konnte sie sogar noch persönlich sprechen.


    Als der Film am 5.Oktober 1961 in den USA seine Premiere feierte, konnte noch niemand ahnen, dass er mal zu einem Kultfilm avancieren würde. Den größten Anteil an dem beachtlichen Erfolg von "Frühstück bei Tiffany" in den USA und Europa hatte unzweifelhaft die Hauptfigur des Films, Holly Golightly. Audrey Hepburn spielte ihre Rolle so charmant und bezaubernd, dass sie das Publikum vollständig von der Tatsache ablenkte, dass Holly im Grunde genommen ein etwas anrüchiges Leben als New Yorker Playgirl führt, weitab von jeder Norm. Auch auf dieses seltsame Phänomen geht der Text näher ein. Wer besonderen Gefallen an der Titelmusik "Moon River" gefunden hat, dürfte sich freuen, dass dem berühmten Lied gleich ein ganzes Kapitel gewidmet ist, samt Abdruck der Noten und Songtext. Zwischendurch kann sich der Leser mit kleinen Anekdoten aus dem Privatleben der Beteiligten und den Schilderungen kleiner Machtkämpfe oder Sympathiebekundungen zwischen den Schauspielern, Produzenten und dem Regisseur unterhalten lassen. Besonders amüsant fand ich die Art und Weise, wie die bekannte Partyszene bei Holly in der Wohnung entstanden ist. Zusätzlich wurden ab und an ganzseitige Informationskästen eingefügt, die einzelne Themen aufgreifen und z.B. die umstrittene Rolle von Mickey Rooney als Mr. Yunioshi oder den Geschäftsaufbau des berühmten Schmuckherstellers Tiffany & Co. behandeln. Der historische Kontext ist ebenfalls ausreichend berücksichtigt worden.


    Besonderes Augenmerk wurde auch auf den unverwechselbaren Kleidungsstil von Holly gelegt. Die Kreationen des französischen Designers Hubert de Givenchy machten Audrey Hepburn zur Stilikone. Edith Head, Chefin der Kostümabteilung bei Paramount, unterlag auch bei "Frühstück bei Tiffany" die Leitung der Garderobe und einige ihrer Entwürfe sind im Buch zu sehen. Den meisten Platz im offiziellen Begleitbuch zum Film aber nehmen die vielen Schwarzweiß- und Farbfotos ein. Darunter sind etliche Aufnahmen aus dem Film selber und von den Dreharbeiten, aber auch Privatfotos von Audrey Hepburn. Daneben sind auch Briefe, Auszüge aus dem Drehbuch, Filmplakate und anderes abgebildet. Einige wenige Fotos hätte ich mir etwas schärfer gewünscht, aber in dieser Hinsicht gibt der Film auch nicht mehr her.


    Ohne die Romanvorlage von Truman Capote wäre dieser Klassiker der Filmgeschichte übrigens nie zustande gekommen. Kurze Zeit nach der Veröffentlichung verkaufte dieser die Filmrechte an die Paramount Studios, so dass der gleichnamige Film entstand, der jedoch mit der ursprünglichen Fassung von Capote nicht mehr viel gemeinsam hatte. Drehbuchautor George Axelrod und Regisseur Blake Edwards hatten im Auftrag der Filmgesellschaft aus Truman Capotes Holly eine gänzlich andere Person gemacht. Auch diese Tatsache findet im Buch Erwähnung. Wer Lust hat, sollte ruhig mal das Original lesen, es lohnt sich!


    Für mich war es ein großes Vergnügen, mehr über den Film "Frühstück bei Tiffany" und seine Hintergründe zu erfahren. Auch optisch ist das Buch ein wahres Schmuckstück (todschick, dieses Mintgrün mit weißen Umrahmungen und silberner Schrift!). Ein bezauberndes Buch zu einem noch bezaubernderen Film. Kleiner Tipp: Sowohl das Begleitbuch als auch der Film können statt mit einer langstieligen Zigarette – die wohl nicht mehr zeitgemäß ist - auch durchaus mit einer Tasse Tee und ein paar Käsestangen genossen werden. Ich spreche aus Erfahrung!



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    Gestern begonnen:



    Kurzbeschreibung lt. Amazon


    Eine spannende und lebendige Geschichtsstunde mit faszinierenden Porträts der Zeitungsmogule Joseph Pulitzer und William Randolph Hearst


    Über ganz New York verteilt werden die ordentlich abgetrennten Körperteile eines Mannes gefunden. Die Polizei tappt im Dunkeln. Weder Zeugen noch Motive noch Verdächtige bieten Anhaltspunkte.


    Diese grausigen Funde im Juni 1897 sind der Beginn eines der mysteriösesten Mordfälle des 19. Jahrhunderts. Der Fall löst einen noch nie da gewesenen Medienzirkus aus, der die Geburtsstunde des Boulevardjournalismus ist.
    Die Spuren führen Reporter und Polizisten in das deutsche Immigrantenmilieu und zu einer verhängnisvollen Dreiecksbeziehung. Doch handelt es sich bei der kopflosen Leiche wirklich um William Guldensuppe? Bis zum Schluss hält der historische Fall mit seinen überraschenden Wendungen die damalige Bevölkerung wie den heutigen Leser in Atem.


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    Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner! :wave


    Zitat

    Ich pausiere gerade, denn hier so viele tolle LR und der SuB wird nicht kleiner. :yikes


    Das geht mir auch so! :rolleyes Eigentlich hätten mich letzte Woche ausnahmsweise mal alle Leseproben interessiert, aber ich habe mir das Lesen mit Absicht verkniffen. Bei der Höhe meines SUBs bräuchte ich rein theoretisch gesehen für eine ziemlich lange Zeit kein einziges neues Buch mehr. Mal sehen, wie standhaft ich bin - das Anne Chaplet-Buch lacht mich irgendwie schon so an! :cry

    Mich würden immer noch Eulen-Rezensionen zu diesem Buch hier interessieren! :-)



    Kurzbeschreibung lt. Amazon


    Einfühlsamer Entwicklungsroman über das Heranwachsen eines jungen Mannes zum Schriftsteller


    Wie hoch darf der Preis für einen Lebenstraum sein? Und wie bleibt man sich auf dem Weg dorthin treu? In kraftvollen Bildern erzählt Edith Wharton vom schmerzhaften Prozess künstlerischen Reifens. Pünktlich zum 150. Geburtstag der vielfach ausgezeichneten amerikanischen Klassikerin liegt dieser bewegende Entwicklungsroman nun erstmals in deutscher Sprache vor.


    Für den jungen Vance Weston, den Sohn eines Immobilienspekulanten, hält die Zukunft ein komfortables Leben in der amerikanischen Provinz bereit. Doch der zarte 19-Jährige mit der lebhaften Fantasie hat eigene Pläne. Sein Herz führt ihn ins New York der Roaring Twenties – in die ersehnte Metropole des Geistes und der Literatur, aber auch der Macht und des Geldes. Auf den kometenhaften Aufstieg zum Liebling der Society folgt allzu rasch die große Ernüchterung. Vances einziger Lichtblick: die umsichtige Heloise Spear. In einem verlassenen Haus hoch über dem Hudson River hatte sie ihm einst die Augen für die Schönheit der Literatur geöffnet.



    Deutsche Erstübersetzung zum 150. Geburtstag der Autorin am 24. Januar 2012


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    Ich habe es erst gestern Abend geschafft, mir die Leseprobe zu "Der Mord des Jahrhunderts" durchzulesen und anschließend einen Leseeindruck zu schreiben - auf den letzten Drücker sozusagen. Für meinen Geschmack war die LP ein wenig zu lang, aber total interessant. Ich bin schon ganz gespannt, ob ich morgen Glück habe! :chen

    Verlag: Knesebeck Verlag
    Gebundene Ausgabe: 192 Seiten (mit 150 farbigen Abbildungen)
    Erscheinungsjahr: 20. Januar 2012
    ISBN: 978-3868733686
    Originaltitel: Women in my Rose Garden



    Historische Rosen und ihre Namenspatinnen


    Vor mehr als zwei Jahrzehnten begannen Ann Chapman, eine Rosenzüchterin und Expertin für alte Rosen, und ihr Mann, auf einem großen Anwesen in Neuseeland einen üppigen Rosengarten anzulegen. Bedingt durch das günstige Klima wachsen auf der "Trinity Farm" mittlerweile über 125 alte und neue Rosensorten mit etwa 1.500 Exemplaren. Sie alle tragen die Namen von Frauen verschiedenster Nationalitäten, denen eine besondere historische Rolle zukommt. Da sich Ann Chapman mit der Zeit immer mehr dafür interessierte, welchen Ursprung die Namen ihrer historischen Rosen haben, entschloss sie sich dazu, weitere Nachforschungen anzustellen.


    Das Ergebnis von Chapmans Recherchen in Archiven und Bibliotheken ist nun in Form des überaus schön bebilderten und informativen Bandes "Frauen in meinem Rosengarten – Alte Rosen und die Geschichten ihrer Namen" zu bewundern. In 43 ausgewählten Kurzporträts beschreibt die Autorin sehr fundiert und spannend die Lebensgeschichte der jeweiligen Namenspatin. Jede Biografie wird durch großformatige Abdrucke von Miniaturen, alten Fotografien und Gemälden bzw. Ausschnitten von Gemälden vervollständigt, die bislang unveröffentlicht waren. Eine ebenfalls seitenfüllende Nahaufnahme der dazugehörigen Rose bildet den Abschluss jedes Porträts, daneben befindet sich eine Textspalte, in der Blütenform, Duft, Züchter, Herkunft, bevorzugter Standort, Blührhythmus und weitere interessante typenspezifische Details erläutert werden.


    Die wunderschönen Fotos stammen von dem renommierten Fotografen Paul Starosta, dessen Spezialgebiet Pflanzen, Insekten und kleine Tiere sind. Jede Rosensorte wurde vor einem schwarzen Hintergrund abgelichtet. Durch den starken Kontrast kommen die prachtvollen Farben und Formen der einzelnen Blüten besonders eindrucksvoll zur Geltung. Die Gestaltung des Buches harmoniert wunderbar mit seinem Inhalt, was sich bereits im recht romantisch und nostalgisch wirkenden Coverbild sowie dem in Altrosa gehaltenen Einband ausdrückt und sich im Inneren durch den vorteilhaften Einsatz von stilisierten Rosenblüten im Textteil fortsetzt.

    Die einzelnen Frauenbiografien erstrecken sich über einen Zeitraum von der Antike bis zu den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts. Unter ihnen sind sehr bekannte Namen wie Königin Viktoria von England oder Kaiserin Joséphine (Ehefrau von Napoleon Bonaparte), aber auch einer größeren Allgemeinheit weniger bekannte wie die Engländerin Edith Cavell, die als Krankenschwester arbeitete und im Ersten Weltkrieg alliierten Soldaten zur Flucht verhalf. Viele der vorgestellten Persönlichkeiten hatten ihren Wohnsitz in England oder Frankreich und gleich mehrere der teils sehr dramatischen Lebensläufe sind eng miteinander verbunden. Marie-Louise von Savoyen-Carignan zum Beispiel war eine Hofdame und gute Freundin der französischen Königin Marie Antoinette, deren Tochter, die Herzogin von Angoulême, ebenfalls porträtiert wurde. Etliche dieser Frauen fielen zu ihrer Zeit durch mutige Taten oder besondere Fähigkeiten auf, weshalb ihre Namen von zahlreichen Rosenzüchtern für ihre wunderbaren Schöpfungen verwendet wurden. Andere Züchter widmeten ihre Rosen ihren Ehefrauen oder Töchtern, und manchmal kaufte sich eine besonders betuchte Frau auch einfach das Privileg, dass eine bestimmte Rose ihren Namen trug.


    Der Bildband "Frauen in meinem Rosengarten" richtet sich meiner Meinung nach an Leser, die sich auf unterhaltsame und abwechslungsreiche Weise geschichtlich bilden wollen und gleichzeitig an der Anmut und Eleganz alter Rosen Freude haben. Wer das von sich sagen kann, wird mit diesem Bildband voll auf seine Kosten kommen. Eine ungewöhnliche und sehr reizvolle Kombination!



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    Erinnerungen der ganz besonderen Art


    Ephrussi – diesen klangvollen Namen werde ich nach der Lektüre von "Der Hase mit den Bernsteinaugen" so schnell nicht vergessen. Dafür hat Edmund de Waal mit seiner gelungenen Mischung aus Erinnerungsbuch und Biographie über den väterlichen Zweig seiner Familie gesorgt. Ebenso wenig werden mir zukünftig wohl die Netsuke, diese kleinen kunstvollen japanischen Schnitzereien aus Buchsbaumholz oder Elfenbein, aus dem Sinn gehen.


    Aber es brauchte erst eine kleine Aufwärmphase, bis ich mit dem etwas eigenwilligen Stil des Autors warm geworden war. Denn anfangs las sich das Buch ganz anders als erwartet. Statt gleich in die eigentliche Familiengeschichte einzusteigen, nimmt de Waal sich zunächst viel Zeit, um in kunsthistorischen Betrachtungen zu schwelgen. Nebenbei liefert er eine Erklärung, wie er überhaupt auf die Idee zum Buch kam. Den Anstoß dazu gaben nämlich die Netsuke, die Edmund de Waal von seinem Großonkel Iggie vererbt bekam und deren exotische Herkunft ihn, als Professor für Keramik an der University of Westminster, fortan nicht mehr losließen. Durch welche Hände innerhalb der Familie waren die kleinen Handschmeichler gegangen und wo wurden sie aufbewahrt, bevor sie zu ihrem vorerst letzten Besitzer kamen? Diese Fragen bilden den roten Faden, an dem entlang der Autor den Leser durch seine Familienchronik führt.


    Die Ephrussis waren eine aus Odessa stammende jüdische Bankiersfamilie, die nach großen Erfolgen im Getreidehandel um 1850 herum damit begann, ihre Bankhäuser über Frankreich, England und Österreich zu verteilen. Sie waren so einflussreich wie die Rothschilds und ungemein vermögend. Ihnen gehörten palastartige Stadthäuser, ausladende Landsitze in der Schweiz, weitere Besitztümer in Russland usw. usf. Als assimilierte und sehr gebildete Juden passten die Ephrussis sich den herrschenden gesellschaftlichen Normen perfekt an. Offene Anfeindungen und versteckter Antisemitismus wurden von ihnen (mit Ausnahme der Dreyfus- Affäre) ohne Beanstandung hingenommen. Man wollte eben dazu gehören. Es sprach auch alles dafür, dass dieses Ziel von der Familie erreicht worden war. Doch dann kamen in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts die Nazis in Österreich an die Macht und die nachfolgende Schreckenszeit des Dritten Reiches machte auch vor den Ephrussis nicht halt…


    Edmund de Waal bezieht den Leser schon zu Beginn des Buches in seine Suche nach den Ursprüngen der Ephrussis und ihrer Kunstschätze mit ein. Er agiert wie ein Fremdenführer, der noch relativ neu auf seinem Gebiet ist und erst herausfinden muss, wie er am besten dabei vorgeht. Zwischen die biographischen Teile streut der Autor immer wieder Passagen, in denen er beschreibt, wie und wo er recherchiert hat, wer ihm dabei half und inwieweit sich die Orte der Vergangenheit mittlerweile verändert haben. Unter anderem führt die Reise nach Tokio, also ins Ursprungsland der 264 Netsuke, wo Iggie Ephrussi bis zu seinem Tod lebte. De Waal geht durchgehend respektvoll und achtsam bei der Darstellung einzelner Personen und Ereignisse zu Werke. Niemand wird bloßgestellt und somit der Lächerlichkeit preisgegeben. Der Leser erfährt immer nur soviel, wie er zum besseren Verständnis der Geschichte wissen muss. Besonders interessant fand ich, dass Edmund de Waal den damals in etlichen europäischen Ländern schwelenden Antisemitismus weder wertet noch eine Rechtfertigung für den unermesslichen Reichtum seiner jüdische Verwandtschaft sucht. Seine Darstellung der Ereignisse spricht für sich und verfehlt gerade wegen der Schlichtheit des Stils nicht ihre emotionale Wirkung. Ein paar alte Familienfotos und Illustrationen sowie ein vorangestellter Stammbaum tragen ihren Teil dazu bei.


    Mich hat das Buch von vorne bis hinten überzeugt. Es ist randvoll mit sehr interessanten Informationen zu verschiedenen Kunstobjekten und zur Geschichte einer bedeutenden jüdischen Familie, die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts Großes erschaffen hatte. Ich erfuhr viel Neues – beispielsweise weiß ich nun, dass Charles Ephrussi (ein Cousin des Urgroßvaters von de Waal) mit Marcel Proust befreundet und ein Mäzen der französischen Impressionisten, insbesondere von Auguste Renoir, war. Indem der Autor seinen Text gleichzeitig aus der Sicht des Kunstschaffenden und des Nachfahren gestaltet, ist ihm ein sehr persönliches, feinfühliges, bewegendes und informatives Werk gelungen. Ich bin beeindruckt!


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