Da mein letztes Posting bereits lang genug war, packe ich die folgenden Ereignisse jetzt einfach mal hier rein!
Zunächst einmal hat es mich total gefreut, dass das ferngesteuerte Auto von Robert noch eine so wichtige Rolle spielt und nicht nur einmal zum Einsatz kommt! Der böse Nikolai wird mir übrigens zunehmend sympathischer. Mal abgesehen von seinen kriminellen Machenschaften scheint er ein ganz passabler Kerl zu sein! Er ist meiner Meinung nach die stärkste der negativ besetzten Figuren in der Geschichte und es wundert mich, dass keine der anwesenden Frauen ihr Herz an ihn verliert!
Susanne ist eine Freundin ganz nach meinem Geschmack! Sie hat ihren eigenen Kopf und gibt anscheinend nicht viel auf die Meinung anderer Leute. Außerdem ist sie sehr zuverlässig und eine Art "verrücktes Huhn". Sie würde ich auch gern im richtigen Leben kennenlernen! Klug wie sie ist, setzt sie sich erst gar nicht der Gefahr aus, gefühlsmäßig vom Jadepferd in Besitz genommen zu werden. Obgleich sich das Pferd nun in Deutschland befindet, scheint es seine Macht auf die Menschen nicht verloren zu haben. Professor Kirschner ist ein gutes Beispiel dafür!
Die Geschichte, die vom "Blumengarten der Freude handelt", war sehr traurig. Obwohl sie sich nur über ein paar Seiten erstreckte, konnte ich mich gut in das Schicksal von Tamaskana und Sanduschta hineinversetzen. Es hat allerdings eine Weile gedauert, bis mir klar wurde, dass mit "Stiefmutter" nicht die eigentliche Bedeutung des Wortes gemeint ist, sondern dass es hier ein Synonym für die Bordellbesitzerin ist.
Etwas irritiert hat mich der Wechsel von "Bambustäfelchen" zu "Bambusstäbchen", weil die Wörter meiner Ansicht nach etwas ganz Unterschiedliches benennen! Oder liege ich da falsch?
Li Yandao ist ein sehr anständiger und mitfühlender Mensch. Ich kann gut verstehen, dass Marion sich in ihn verliebt hat! Seiner Meinung nach sollten vor dem Gesetz alle Menschen gleich sein und er leidet unter den Ungerechtigkeiten, die im Namen seines Volkes begangen werden. Ich glaube, dass Yandao die seltene Fähigkeit besitzt, völlig vorurteilsfrei auf andere Menschen zugehen zu können. Er hat ein natürliches Gespür für Menschen und ihre Gefühlslage und kann sich auch mal ganz zurücknehmen, denn er sieht sich nicht als Nabel der Welt. Schrecklich, dass so viele Leute ihm wegen seines Berufes sofort mit Misstrauen begegnen! Das hat er gar nicht verdient! Sehr erheiternd war die Vorstellung, wie er mit seinem schrottreifen Shanghai Saloon durch Yengisar fährt!
Batügül hat einiges zu verlieren, indem sie Yandao ihr Vertrauen schenkt! Das ist wirklich mutig von ihr! Aber nur so kann eine Überwindung der Kluft zwischen den Kulturen funktionieren. Ich denke, Batügül versteht aber ebenso die schwierige Lage, in der ihr Bruder sich befindet. Er ist anders als sie veranlagt, ist sehr impulsiv und aufbrausend, was vielleicht auch mit seiner Jugend zu tun hat. In erster Linie möchte er seinem Volk und seiner Kultur gegenüber loyal sein und nimmt deshalb eine verteidigende Haltung ein. Angesichts der Repressalien, die den Uighuren von den Chinesen auferlegt wurden, ist sein Zorn verständlich. Er hat ein Recht auf seine Gefühle und seine Meinung. Solange er nicht handgreiflich wird und etwas sehr Unüberlegtes tut, sehe ich in seinem Verhalten nichts Unrechtes.
Der Brief von Professor Kirschner ist sehr aufschlussreich und interessant. Über die Theorie, dass wir bei einer anderen geschichtlichen Weichenstellung vielleicht schon vor langer Zeit von den Chinesen "domestiziert" worden wären, muss ich noch ein Weilchen nachdenken. Vor der Bildung einer eigenen Meinung will ich mir lieber erst noch ein wenig Hintergrundwissen aneignen!
Als ihre Freundin entführt wird, erkennt Marion zum Glück endlich, dass sie sich vom Jadepferd trennen muss, bevor es zu spät ist! Dann siegt am Schluss ja doch die Vernunft! Thomas hat sich letztendlich auch nicht gerade als Mann der Tat erwiesen und sich einfach kurzerhand aus dem Staub gemacht. Nun ja, ein Problem weniger! Und gerade zum richtigen Zeitpunkt ruft Yandao an und gesteht Marion seine Liebe! Marion scheint es nicht anders zu gehen, da sie sich schon vorher vorgenommen hatte, nach China zurückzukehren! Na, so gehört sich das doch! Eine sehr schöne Stelle, vielen Dank dafür, liebe Steffi!
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