Beiträge von Mrs Bean

    @ Bouquineur


    Danke für den Link! :wave


    Hmm, nachdem ich jetzt ein wenig über die Tupamaros gelesen habe, ärgere ich mich noch mehr über die dürftigen Informationen dazu im Roman! :fetch Anscheinend war die Organisation damals sehr gewalttätig und radikal - eine Tatsache, die im Buch doch sehr verharmlosend und oberflächlich dargestellt wird. Wenn man fiktive Elemente mit wirklichen politischen Gegebenheiten und gesellschaftlichen Veränderungen mischt, so sollte dabei für den Leser etwas herauskommen, das ihm ein gut verwertbares Wissen über den Gegenstand und einen Zuwachs an emotionaler Bildung verschafft. Würde ich mir bei einem Unterhaltungsroman mit dieser Thematik jedenfalls wünschen!


    Zitat

    Original von CathrineBlake



    Ich konnte mir auch überhaupt keinen Reim auf den deutschen Titel machen und wie so oft ärgere ich mich über die Übersetzung.


    Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass sich die Urheber des deutschen Titels überhaupt nichts bei ihrer Wortwahl gedacht haben. Hier und da ist mal von Stimmen und auch von etwas Unsichtbarem die Rede - voilá, schon steht der Titel! Bei manchen Kunstwerken und Gedichten steht ja ebenfalls kein Sinn dahinter und die Leser/Kunstinteressierten zerbrechen sich ganz umsonst stundenlang die Köpfe und interpretieren die dollsten Sachen ins Objekt hinein! :grin Oder sind diese Gedanken absurd? :gruebel


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    Zitat

    Original von Babyjane


    Ganz ehrlich, ich war auch ergriffen und traurig und mitgenommen, aber wenn man das ganze mal so beleuchtet, Salome war an einem gewaltätigen Überfall beteiligt, an dem mindestens ein Polizist zu Tode kam. 10 Jahre Haft erachte ich da als durchaus normal, egal welche ehernen Motive sie getrieben haben....


    Da hast du allerdings Recht! Ich habe mich sehr darüber gewundert, warum sich Salomé nie Gedanken darüber gemacht hat, dass sie eine Mitschuld am Tod anderer Menschen trägt. Sie hatte ja nun wirklich genug Zeit zum Nachdenken und Bereuen! Dieser Aspekt wird leider gar nicht weiter beleuchtet. :rolleyes


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    Für mich war dieser Teil der stärkste des ganzen Romans! Endlich verbinden sich Handlungen, Gefühle und Sinneswahrnehmungen zu einem stimmigen Ganzen. Auch die Sprache erschien mir viel kraftvoller und ich fühlte mich zunehmend mitgerissen.


    Es ist furchtbar, was Salomé während der langen Zeit im Gefängnis alles mitmachen muss. Ein Wunder, wenn nach solchen Torturen überhaupt etwas von einem Menschen übrig bleibt. Ich habe mich darüber gefreut, dass Salomé ihr Kind austragen möchte und dadurch neuen Lebensmut fasst. Wenn sie stattdessen hätte fliehen können, wäre das natürlich noch besser gewesen. Mit der Weggabe ihrer Tochter hat sie genau die richtige Entscheidung getroffen und Victoria ("die Siegerin" ist wirklich ein passender Name) so vor einem qualvollen Tod im Gefängnis bewahrt.


    Ein Rätsel war für mich der Ausbruch der männlichen Tupamaros. Hat es denn nach der Flucht der Frauen keine verschärften Sicherheitsmaßnahmen in den jeweiligen Gefängnisbereichen gegeben? Und dann sind diese mehr als hundert Männer auch noch auf demselben Weg entkommen!


    Ich konnte mich sehr gut in die Depressionen und abwehrenden Gefühle hineinversetzen, die Salomé nach ihrer Entlassung überkommen. Als wenn die Situation nicht schon schlimm genug wäre, erhält sie auch noch die niederschmetternde Nachricht von Tintos Heirat. Ich war richtig erleichtert, als Salomé sich von Orlando zur Mitarbeit bei der linken Zeitung überreden lässt und mit der Zeit ihr früheres Engagement für ein freies Uruguay auf eine sinnvollere Art und Weise wieder aufnimmt.


    Es ist eine wahrhaft glückliche Fügung des Schicksals, dass Salomé aus dem letzten Telefonat mit ihrer Tochter so viel Kraft zieht, dass sie sich endlich mit der Vergangenheit und vor allem mit ihrer Mutter auseinandersetzen kann. Dadurch wird eine ganze Kette positiver Ereignisse in Gang gesetzt. Salomé lernt Zolá und ihre magischen Künste kennen und öffnet ihr Inneres für ein neues Leben. Ich habe ihr am Schluss gewünscht, dass sie ein glückliches Leben mit Orlando führen kann und ihre Tochter persönlich kennen lernt.


    Dass Ignazio nun mit der toten Pajarita irgendwo in der Weltgeschichte "rumgondelt", macht mich zwar etwas nervös, aber wenigstens konnte er am Ende seines Lebens noch einen Herzenswunsch in die Tat umsetzen. Mit diesem Akt der Selbstbestimmung hat der Roman einen sehr würdigen Abschluss gefunden.


    Mir hat dieser Teil gefallen und ich habe das Buch sehr viel befriedigter zugeschlagen, als ich nach dem Lesen der ersten Seiten vermutet hätte!


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    @ Bouquineur


    Warum Eva zum Staatsfeind geworden ist, war mir schon klar. Ich konnte mir allerdings nicht erklären, warum sie Dr. Caribe hilft, wo sie doch vorher recht begeistert von den Peróns zu sein schien. Es hätte mich nicht gewundert, wenn sie der Geschichte ihres nächtlichen Besuchers mit Skepsis begegnet wäre.


    @ Klusi


    Deine Erklärung zu Evas Verhalten finde ich sehr einleuchtend! So gesehen kann ich Eva dann auch besser verstehen! :-)


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    Zitat

    Original von Königstochter



    So wie ich das verstanden hab, hat er einfach das erste Schiff genommen, das gefahren ist, damit er so schnell wie möglich wegkommt. Erst auf der Fahrt hat er doch gefragt, wo Montevideo überhaupt ist...


    Jepp, so wird es gewesen sein! Danke! :wave



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    Zitat

    Original von Cathrine Blake


    Unglaubwürdig für mich ist nur, dass die ganze Familie nichts merkt. Die Waffen unter dem Bett müssen ja nicht auffallen, wenn sie ihr Bett in Ordnung hält, aber wie sind die reingekommen? Es scheint, dass man in diesem Haus nichts machen kann, ohne dass einer was merkt. Aber sie hat ein riesen Waffenarsenal im Bett.


    Ich hätte auch gern gewusst, wie Salomé das bewerkstelligt hat. Bestimmt sind immer mehrere Mitglieder der Familie gleichzeitig zu Hause und die Privatsphäre jedes Einzelnen dürfte sehr gering sein. Und mit welcher Ausrede hat sich Salomé eigentlich zu Hause entschuldigt, wenn sie sich mal wieder mit den Tupamaros treffen musste?


    Köstlich amüsiert hat mich die Stelle, an der von Artigas neuer Liebe die Rede ist. Das muss ja eine besonders attraktive alte Dame sein, wenn er einen Altersunterschied von fast vierzehn (?) Jahren in Kauf nimmt! :lache


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    Zitat

    Original von Bibliocat


    Sie hilft Robertos Freund, muß dann aber mit ihrer Familie flüchten (obwohl sie sich doch vorher so positiv über die Perons geäußert hat und auch Bilder von Evita mit sich herum trug :gruebel ). Irgendwie paßt die ganze Geschichte nicht zusammen...


    Ich war auch ziemlich verwirrt, als Eva so plötzlich auf die andere Seite wechselte. Es ist nichts passiert (jedenfalls nichts, wovon der Leser in Kenntnis gesetzt worden wäre), was ihren Gedankenumschwung in Bezug auf die Peróns plausibel erklären würde. Das Gespräch mit Dr. Caribe kann doch wohl nicht der alleinige Grund gewesen sein, oder? :gruebel Für meinen Geschmack treten diese Verständnisfragen zu häufig in dem Roman auf. :rolleyes


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    Dieser Teil konnte mich im Gegensatz zum vorangegangenen wieder fesseln. Auf die Geschichte von Salomé war ich von vornherein sehr gespannt. Ich hatte den Eindruck, dass die Handlung insgesamt mehr Struktur erhält und auf ein klares Ziel zusteuert.


    Empfand ich im letzten Teil noch wenig Sympathie für Eva, so tat sie mir jetzt leid. Richtig glücklich scheint sie nicht zu sein. Immer diese Geheimnistuerei wegen Zolá und dann auch noch eine Tochter, die sich innerlich abschottet. Ich finde es irgendwie schrecklich, dass alle Frauen aus der Familie ihre Mutter zwar abgöttisch lieben, aber so gar kein Vertrauen zu ihr haben. Die Väter nehmen bei allen dreien nur eine eher untergeordnete Rolle ein.


    Salomés Interesse an den politischen Verhältnissen wollte mir nicht so recht einleuchten. Ich hätte mir ein besonderes Erlebnis gewünscht, dass ihre Weltanschauung nachhaltig prägt. Das Elendsviertel war mir nicht genug als Auslöser. An dieser Stelle wären ein paar erklärende Worte von Eva an ihre Kinder wichtig gewesen. Jedenfalls ist es für mich nicht ganz nachvollziehbar, warum Salomé sich später so stark für die Freiheit ihres Landes engagiert. Es sieht ganz danach aus, als wenn sie durch genau die Worte geködert worden wäre, die sie an manchen Tagen so nutzlos findet. Die Gedichte ihrer Mutter sind Salomé wiederum sehr wichtig und berühren sie. Ihre Gefühle diesbezüglich sind wohl ziemlich ambivalent.


    Reichlich merkwürdig fand ich die Szene, in der Salomé heimlich den Karton ihrer Mutter inspiziert. Gibt es in dieser Familie vielleicht eine Art "Kleiner-Däumling-Syndrom"? Ein ähnlicher Gedanke überkommt Salomé ja noch einmal, als der Bescheid von der Universität eintrifft. Etwas gestört haben mich auch die kurzen dialogartigen Sätze, in denen die Meinung der Bevölkerung zu den aktuellen Ereignissen wiedergegeben werden. Angesichts der komplexen Thematik waren sie mir zu simpel formuliert.


    Na, da haben sich Salomé und Tinto ja einen wirklich romantischen Augenblick für ihr erstes Mal ausgesucht! :lache Interessant, dass auch Salomé ihren Partner bereits seit ihren Kindertagen kennt.


    Sehr gut gefällt mir übrigens das Sprachempfinden der Autorin. Die Geschichte fließt nur so dahin. :-)


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    Ich habe mich leider geirrt! Die Leseproben dieser Woche sind beide nichts für mich!


    Mit "Kuchen backen in Kigali" konnte ich gar nichts anfangen. War irgendwie ein bisschen wie "Die Sendung mit der Maus" für Erwachsene! :rolleyes


    "Man tut was man kann" fand ich nicht schlecht, aber Paul ist mir einfach zu typisch für seine Generation. Über die Pauls dieser Welt muss ich nicht auch noch in Romanform etwas lesen, wenn an jeder Straßenecke zehn Kerle seines Formats stehen. Alles, was zu alltäglich ist, langweilt mich schnell! :vergrab ;-)
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    @ Cookiemonster


    Das habe ich auch erst so verstanden! Aber auf S.145 steht, dass Eva mit Pumps den Schuhladen verlässt!


    @ Babyjane


    Ich finde schon, dass die Frauen aus den Kapitel-Überschriften auch die Hauptrollen im jeweiligen Kapitel spielen! Zwar kommen die anderen Frauen naturgemäß - es handelt sich ja um eine Familiengeschichte - auch zum Teil vor, aber doch eher am Rande.


    Mein Problem besteht darin, dass ich mir die Frauen nicht richtig vorstellen kann. Mir fehlte von Anfang an eine genauere Charakterisierung der einzelnen Personen, z.B. eine Beschreibung ihrer Gesichtszüge. Irgendwie komisch, dass die Autorin sich mehr an der Beschaffenheit der Haare aufhängt. Für mich sind Haare jedenfalls nicht das wichtigste Merkmal an anderen Menschen! :-)


    Wie ist denn eure Meinung dazu?
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    Oh je, was gibt das denn? Diesen Abschnitt muss ich erstmal schriftlich verdauen! ?(


    Ich finde es einfach schrecklich, wenn Persönlichkeiten aus der Vergangenheit literarisch "verwurstet" werden! Biographien sind in Ordnung, aber bei rein fiktiven Begebenheiten sträuben sich mir die Nackenhaare! Mir hätte es sehr viel besser gefallen, wenn die Autorin die damaligen politischen und gesellschaftlichen Zustände in Argentinien als Hintergrund für ihre Handlung benutzt hätte, ohne die Peróns persönlich mitspielen zu lassen. Aber das absolute Knockout war für mich der Auftritt des jungen Ernesto "Che" Guevara! Dass sein Medizinstudium mal für so eine Szene herhalten muss, hätte sich der gute Che wohl auch nicht träumen lassen! An Peinlichkeit nicht zu überbieten! Und was um Himmels willen sollen mir diese ganzen wirren und albernen Träume sagen?


    Und dann diese ständigen Probleme mit der einschießenden Milch! So genau wollte ich es gar nicht wissen! Angesichts der Probleme von Dr. Caribe wirken Evas Bedürfnisse umso deplatzierter! Ist der Name des Doktors eigentlich schon früher gefallen? Er war mir gänzlich unbekannt. Machte aber auch nichts, da seine Geschichte keine Gefühle in mir auslöste. Das war mir alles zu oberflächlich! Mein Gott, damals sind den Argentiniern so schlimme Dinge angetan worden, kann man das denn nicht in berührendere Worte kleiden? An dieser Stelle hätte ich mir auch mehr Informationen zur amtierenden Regierung und ihren Gegnern gewünscht.


    Den absoluten Koller habe ich dann bekommen, als Andrés in Form von Zóla auftauchte! Nur gut, dass es keine Details bezüglich seiner Geschlechtsumwandlung gab. Irgendwie wirkte es auf mich so klischeehaft, dass sich das ehemalige Missbrauchsopfer dann ausgerechnet in einen Mann verliebt, der gar keiner sein will. Ich bin eigentlich bislang davon ausgegangen, dass sich Transsexuelle, die zuvor Männer waren, auch eher zu Männern hingezogen fühlen.


    Eva ist mir insgesamt nicht sonderlich sympathisch. Erst sorgt sie dafür, dass Roberto sie wider besseres Wissen heiratet und dann bringt sie ihn mit ihrer spontanen Aktion um sein Heimatland. Wenigstens an ihre Kinder hätte sie dabei denken können! Ich fand ihr Verhalten außerordentlich egoistisch und illoyal!


    Absolut schleierhaft war mir das Verhalten von Evas Vater. Warum steht er Woche für Woche vor dem Haus der Santos, ohne sich zu erkennen zu geben? Was wäre denn gewesen, wenn seine Tochter ihn nicht angesprochen hätte?


    Die Autorin hat meiner Meinung nach große Schwierigkeiten, über die Handlung Gefühle zu transportieren und die Beweggründe für das Verhalten der einzelnen Personen deutlich zu machen! Ich finde das sehr schade!


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    Nachdem ich gerade festgestellt habe, dass sich schon die ersten Risse im Buchrücken gebildet haben, mag ich mein Exemplar gar nicht mehr ganz aufklappen! Hoffentlich hält es bis zum Ende durch! :rolleyes


    Das ständige Sexualisieren stört mich auch ganz gewaltig! Aber wenigstens tauchen keine weiteren Obstsorten mehr auf! :grin


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    In den 2. Teil bin ich schon viel besser hineingekommen! :-)


    Ich musste ja schon ein wenig schmunzeln, als von Xhanas Lesegeschmack die Rede war. Dass ein 7-jähriges Mädchen die ganze Tragweite von Marx' "Das Kapital" verstandesmäßig erfassen kann, möchte ich doch stark bezweifeln.


    Ignazio hat anscheinend doch nichts begriffen und gibt sich weiter dem Suff hin. Ganz link fand ich, dass er Eva in Abwesenheit der Mutter beiseite nimmt, um ihr ihre zukünftige Arbeitsstelle schmackhaft zu machen. Er erpresst sie regelrecht, indem er an ihre Liebe und ihr Pflichtgefühl der Familie gegenüber appelliert.


    Was dann kommt, war ziemlich schnell vorauszusehen. Es ist ja nun nichts Neues, dass sich in Sachen sexueller Missbrauch an Kindern neben Verwandten oft Freunde der Familie schuldig machen. Allerdings habe ich Evas Reaktion nicht ganz verstanden. Zwar ist hinlänglich bekannt, dass sich die Opfer meist auch schuldig fühlen, was ein großes Problem darstellt. Eva kann sich ihrer Mutter deshalb auch nicht anvertrauen. Aber gerade an dieser Stelle konnte ich mich nicht in Eva hineinversetzen. Pajarita hat ihr eine wirklich gute Gelegenheit gegeben, alles zu erzählen. Ich bin mir sicher, dass sie ihrer Tochter geglaubt und Verständnis gehabt hätte. Und weil Eva das Gespräch zwischen ihren Eltern belauscht hat, hätte sie wissen müssen, dass ihre Mutter auf ihrer Seite steht. Ich hätte etwas mehr Vertrauen erwartet, trotz aller Scham und der verstörenden Gefühle. Vor allem hätte zu diesem Zeitpunkt das Schlimmste noch verhindert werden können. Warum hat sich Eva nicht geweigert, weiterhin im Schuhladen zu arbeiten? Und warum vertraut sie sich dem Priester an? Käme mir in einer solchen Situation nicht in den Sinn und war letztlich auch nicht hilfreich! Mir fehlten einfach ein paar nachvollziehbare Gedankengänge. Evas Gegenwehr kam in meinen Augen viel zu spät. Aber zumindest ist sie nicht auch noch schwanger geworden.


    Übrigens eine sehr schöne Idee, dass Eva sich gedanklich in Schuhen versteckt, um auf psychischer Ebene der grausamen Realität entfliehen zu können und somit auf eine abstrakte Weise unsichtbar (!) zu sein. In diesem Teil ist ziemlich viel unsichtbar. Ignazio ist für Pajarita zeitweise unsichtbar. Als er seine Tochter schlägt, wird er auch für sie unsichtbar. Sehr merkwürdig, dass keiner aus der Familie davon etwas mitbekommt, schließlich müssten sichtbare Spuren zurückgeblieben sein! Oder auch hier eher unsichtbare? ;-)


    Ich habe mich natürlich gefragt, welches Geheimnis Andrés vor Eva verbirgt. Er scheint sie ebenfalls sehr zu mögen. Also muss seine Abfuhr andere Gründe haben. Und warum meldet er sich nicht bei seiner Mutter? Meine Neugier wurde angesichts der Tatsache, dass Andrés in der Chirurgie des Krankenhauses liegt und ein "außergewöhnlicher Fall" ist, natürlich noch gesteigert. Tragisch, dass er sich zeitgleich mit Eva dort befindet und beide nichts davon wissen.


    Mal sehen, ob Eva und Dr. Santos glücklich miteinander werden!


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    @ bula84


    Das kann ich gut verstehen! Mach dir mal keine Sorgen wegen der Leserunde! Soweit ich weiß, kommt es bei den Beiträgen auf ein paar Tage früher oder später gar nicht an. Ich wünsche dir für die Prüfung jedenfalls ganz viel Glück!! :wave



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    Ich habe heute Nacht schon mit dem Lesen begonnen (natürlich erst nach Mitternacht :-))! Da ich gerade ein paar Tage frei habe, kann ich gleich zu Beginn in die Leserunde einsteigen.


    Am Anfang haben mich die vielen verschiedenen Personen und Generationen etwas irritiert. Irgendwann wusste ich nicht mehr so recht, wer zu welcher Familie und in welche Zeit gehörte. Beim zweiten Anlauf ging es dann. Ich gehe mal davon aus, dass die Autorin den Lesern einfach ein paar familiäre Hintergrundinformationen zu ihren Hauptfiguren an die Hand geben wollte. Diese Herangehensweise ist natürlich legitim, ich hätte aber auch durchaus darauf verzichten können, da die Schilderungen sehr an der Oberfläche blieben und mir deshalb das Schicksal der einzelnen Personen ziemlich egal war.


    Auch das viele Blut auf den ersten Seiten und die häufigen Vergleiche des weiblichen Körpers mit den Eigenschaften von Früchten waren nicht so mein Fall. Hätte ich eher bei einem männlichen Autor erwartet! ;-)


    Gut gefallen hat mir dafür der flüssige Erzählstil der Autorin. Wirklich sehr angenehm! Je weiter sich die Handlung entwickelte, desto leichter konnte ich ihr folgen. Eingangs bin ich noch über einige Begebenheiten gestolpert, die ich als sehr unglaubwürdig empfand, wie das mit Pajarita verbundene Wunder, aber ich gewöhne mich langsam daran. Solche phantasiereichen Geschichten mit vielen Ausschmückungen sind schließlich ziemlich typisch für die lateinamerikanische Erzähltradition, oder?


    Hat eigentlich jemand eine Ahnung, warum Ignazio nach Montevideo und nicht, wie von seinem Großvater gewünscht, nach New York gereist ist? Der Mann ist mir total unsympathisch. Er betrügt seine Frau, ist aber total von der fixen Idee besessen, dass sie ihm untreu ist. Außerdem hat er das Verhalten seines Vaters überhaupt nicht reflektiert und entwickelt sich zu einem totalen Abklatsch seines Erzeugers. Deshalb verlässt er die Familie wohl auch für lange Zeit, nachdem er zum ersten Mal handgreiflich geworden ist, um sein inneres Chaos zu ordnen.


    Die Ereignisse in Brasilien konnten mich nicht überzeugen. Ana Claras Tod wurde mal eben so nebenbei eingestreut. Da fehlte es mir einfach etwas an Gefühl. Und Artigas nächtliche Erscheinung hätte ich als weniger unrealistisch empfunden, wenn er nicht plötzlich gewusst hätte, dass Pajarita in Montevideo lebt.



    Zu Lese-rinas Frage:


    Der deutsche Titel "Die unsichtbaren Stimmen" hat mich auch sehr beschäftigt, da Stimmen nun einmal nicht mit den Augen, sondern den Ohren wahrgenommen werden. Man kann eine Stimme also hören, ohne den Menschen, dem sie gehört, sehen zu müssen. Der deutsche Titel ergibt für mich absolut keinen Sinn. Der Originaltitel des Buches "The Invisible Mountain" gefällt mir viel besser. Ich habe dabei gleich an Montevideo gedacht, da die Stadt ja nach einem Berg benannt wurde, der eigentlich nur ein kleiner Hügel ist. Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Titel im übertragenen Sinne für Hindernisse und Widerstände im Gefühlsleben der Hauptpersonen steht, die erst überwunden werden müssen, damit die Betreffenden frei sein können.


    Ich bin jetzt mittlerweile schon beim 2. Teil und der Roman gefällt mir immer besser! :chen


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    In die Leseprobe zu dem Buch von Rina Frank habe ich nur kurz reingeschaut, da mich das Thema nicht besonders interessiert. Von daher kann ich auch kein Urteil dazu abgeben.


    "Frau Ella" hat mich allerdings ziemlich enttäuscht. Die Handlung ist an den Haaren herbeigezogen und sehr unrealistisch. Meine eigenen Erfahrungen diesbezüglich sehen jedenfalls völlig anders aus. Ich scheine mit meiner Meinung aber wohl zu einer Minderheit zu gehören, wenn ich mir die vielen positiven Leseeindrücke so ansehe. :gruebel


    Dafür freue ich mich auf die nächste Woche! :-)Beide Bücher machen einen interessanten Eindruck auf mich.


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    Zitat

    Original von Babyjane


    Übrigens war ich überrascht, diesmal wirklich ein Leseex bekommen zu haben, also ein Taschenbuch, obwohl es als HC erscheint, find ich schön, irgendwie hat das immer was, eine Ausgabe zu besitzen, die es nicht so oft gibt... bescheuert oder?


    Kein Kommentar! :grin Aber mal ganz im Ernst, es ist doch wunderbar, dass dir die Ausgabe so gut gefällt! Wenn ich es mir hätte aussuchen können, wäre meine Wahl wohl eher auf das Hardcover gefallen. So mit Schutzumschlag und allem Drum und Dran sieht das Buch bestimmt toll aus! :-)


    Zitat

    Ach ja und der Klappentext ließ Mr. Jane und mich stutzen, wieso steht da LESERIN? Ist das Buch nur für Frauen? :gruebel


    Über die Formulierung bin ich auch gestolpert! Ich habe mir mal das Verlagsprofil durchgelesen und da steht tatsächlich, dass der Schwerpunkt auf Frauenunterhaltung liegt. Ich kann mir allerding nicht vorstellen, dass der Text vom Leseexemplar auch auf der HC-Ausgabe stehen wird. Aufgrund der Thematik werden sich wahrscheinlich eh vorwiegend Frauen angesprochen fühlen.


    Wo kommt denn eigentlich so plötzlich "Mr. Jane" her? :yikes Ich kann meine Neugier kaum zügeln! :chen



    Eliza08


    Bis später dann! :wave


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    Und hier kommt mein letzter Tipp! :-) Dieses Buch finde ich deshalb so gut, weil es einfach unverzichtbar ist, wenn man einen kompakten und gut aufgebauten Überblick über alle wichtigen philosophischen Strömungen und deren Vertreter braucht.


    Kurzbeschreibung (lt. Amazon)
    Hans Joachim Störigs "Kleine Weltgeschichte der Philosophie" macht mit der Philosophiegeschichte von ihren Anfängen bis in die Gegenwart vertraut. Der Weg führt von der altindischen und altchinesischen wie der griechischen Philosophie über Mittelalter, Renaissance und Aufklärung bis ins 20. Jahrhundert. Das umfassende und kenntnisreiche Werk hat sich seit Jahrzehnten als ein- und weiterführender Überblick bewährt - ein Erfolg, der nicht zuletzt auf der klaren und verständlichen Darstellung beruht.
    Diese populäre Einführung liegt hier in einer vom Autor aktualisierten und überarbeiteten Neuausgabe vor.


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    Wenn du dich für Ethikfragen interessierst, kann ich dir noch dieses Fachbuch von Aristoteles wärmstens ans Herz legen!


    Kurzbeschreibung (lt. Amazon)
    »Jede Kunst und jede Lehre, ebenso jede Handlung und jeder Entschluss scheint irgendein Gut zu erstreben. Darum hat man mit Recht das Gute als dasjenge bezeichnet, wonach alles strebt.« Aristoteles


    Die ›Nikomachische Ethik‹ ist eine der großen Moralphilosophien des Altertums. Sie unterscheidet sich in bemerkenswerter Weise von verwandten Schriften, die uns aus der Antike überliefert sind, indem sie nicht den perfekten Menschen fordert und keine Anleitung zum vollkommenen Leben gibt.


    Neben den klassischen Tugenden des Charakters, die sich im Handeln, in der Praxis bewähren, kommen auch die Tugenden des Verstandes, des Nachdenkens, der Betrachtung zu ihrem Recht.


    Damit ist die ›Nikomachische Ethik‹ das erste Werk überhaupt, das in Angriff nimmt, was die Philosophie der Gegenwart als eine ihrer wichtigsten Aufgaben ansieht: die phänomenologische Bestandsaufnahme der gegebenen ethischen Tatsachen.


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